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Soko Hegau

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
316 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am08.02.2023
In der Singener Nordstadt wird die Leiche der erfolgreichen Immobilienmaklerin Gertrud Henssler gefunden. In ihrem Schlafzimmer ans Bett gefesselt, gefoltert und mit einem massiven Gegenstand erschlagen. Am Tatort stellen die Kriminaltechniker neben Blut- und DNA-Spuren auch Spermien und Kuchenkrümel sicher. Vom deutlich jüngeren Ehemann der Toten fehlt zunächst jede Spur, was ihn rasch in den Fokus der Ermittlungen rücken lässt. Die Sonderkommission Hegau unter Leitung des Kripochefs Karl Grimm übernimmt den Fall.

Gerd Stiefel wurde 1959 in Albstadt-Ebingen geboren und lebt seit vielen Jahren am Bodensee. Schon in seiner Kindheit und Jugend waren das Lesen und spannende Romane ein Muss. Nach dem Abitur erlernte er den Beruf des Polizeibeamten und stieg vom Polizeiwachtmeister bis zum Leitenden Kriminaldirektor auf. Seine wesentlichen beruflichen Stationen waren Stuttgart, Waiblingen, Konstanz, Skopje, Sigmaringen und Tuttlingen. Er war mehr als zehn Jahre Kripochef im Landkreis Konstanz. Danach übernahm er bis zur Pensionierung 2021 die Direktionen Sigmaringen, Konstanz und Tuttlingen. Stiefel studierte in Hagen Sozialwissenschaften, Geschichte und Jura.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR11,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextIn der Singener Nordstadt wird die Leiche der erfolgreichen Immobilienmaklerin Gertrud Henssler gefunden. In ihrem Schlafzimmer ans Bett gefesselt, gefoltert und mit einem massiven Gegenstand erschlagen. Am Tatort stellen die Kriminaltechniker neben Blut- und DNA-Spuren auch Spermien und Kuchenkrümel sicher. Vom deutlich jüngeren Ehemann der Toten fehlt zunächst jede Spur, was ihn rasch in den Fokus der Ermittlungen rücken lässt. Die Sonderkommission Hegau unter Leitung des Kripochefs Karl Grimm übernimmt den Fall.

Gerd Stiefel wurde 1959 in Albstadt-Ebingen geboren und lebt seit vielen Jahren am Bodensee. Schon in seiner Kindheit und Jugend waren das Lesen und spannende Romane ein Muss. Nach dem Abitur erlernte er den Beruf des Polizeibeamten und stieg vom Polizeiwachtmeister bis zum Leitenden Kriminaldirektor auf. Seine wesentlichen beruflichen Stationen waren Stuttgart, Waiblingen, Konstanz, Skopje, Sigmaringen und Tuttlingen. Er war mehr als zehn Jahre Kripochef im Landkreis Konstanz. Danach übernahm er bis zur Pensionierung 2021 die Direktionen Sigmaringen, Konstanz und Tuttlingen. Stiefel studierte in Hagen Sozialwissenschaften, Geschichte und Jura.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839275221
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum08.02.2023
Seiten316 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.10294190
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


5. Der zweite Tag

Karl Grimm war schon recht früh unterwegs. Er hatte eine unruhige Nacht hinter sich. Beim Frühstück hatte er mit seiner Frau Maria die für Grimm zwischenzeitlich überstrapazierte Diskussion, dass es in Stuttgart doch so viel besser gewesen war. Grimms Frau war nur ungern mit den drei Kindern ihrem Mann nach Konstanz gefolgt. Sie hatte sich in Stuttgart wohler gefühlt und vor allen Dingen hatten sie dort viele Freunde hinter sich gelassen. Hier wieder von vorne anzufangen, fiel ihr schwer, und das alles nur wegen dem Karrierewunsch ihres Ehemannes. Und dann noch die Kinder. Das Thema gab es in letzter Zeit fast täglich. Grimm fühlte sich schuldig, aber egal, jetzt waren sie da. Und er konnte nicht ohne Not die Hebel wieder in die andere Richtung legen. Aber eine unzufriedene Frau, das war nicht hilfreich bei seiner Arbeit. Und heute musste und wollte er sich auf das Tötungsdelikt in Singen konzentrieren. Auf der Dienststelle in Konstanz angekommen, schnappte Grimm sich die Schlüssel von seinem Dienstwagen, informierte schnell noch seine Sekretärin, und schon war er unterwegs nach Singen. Eine gute halbe Stunde später saß er im Sokoraum bei seiner Kriminal-Außenstelle und hörte der ersten Besprechung zunächst einmal zu. Möll hatte die Besprechung auf 9 Uhr angesetzt. Der Leiter der Kriminal-Außenstelle war ebenfalls zugegen, und schon ging es los. »Gut, Herr Grimm, dass Sie endlich da sind und mit mir die Weichen für die weiteren Ermittlungen stellen. Also, ich sehe den Fall bei der Kriminal-Außenstelle Singen, und Konstanz sollte gerne noch mit ein paar Leuten unterstützen«, stieg der Kripoleiter in Singen in die Besprechung ein. Grimm parierte gekonnt und entgegnete dem schon etwas betagten, kurz vor der Pensionierung stehenden Kollegen: »Lieber Kollege, jetzt lassen Sie uns doch erst einmal die Fakten und den bisherigen Ermittlungsstand anhören, und dann können wir uns gerne über das wer und wie unterhalten.« Die Außenstelle in Singen war, wie überall im Land, der Polizeidirektion unterstellt, und die befand sich in Konstanz. Die üblichen Befindlichkeiten zwischen dem Stammsitz oder dem Mutterhaus der Kripo und den Außenstellen gab es landauf, landab. Singen war aber anders, und Grimm brauchte eine gewisse Zeit, um das richtig einzuordnen und zu verstehen. Im Landkreis Konstanz gab es ein extrem ausgeprägtes Süd-Nordgefälle. Konstanz, eine historisch gewachsene, im Mittelalter bedeutsame Stadt, sieht sich noch heute so. Schließlich war man Konzilstadt gewesen und hatte im Mittelalter mal einen Papst gewählt. Singen hingegen war erst zum Ende des 19. Jahrhunderts zur Stadt erhoben worden und eigentlich auch das eher zufällig. Schweizer Industrielle suchten einen Standort zur Produktion und Vermarktung in Deutschland, und Singen war aufgrund seiner Grenznähe zur Schweiz und verschiedener anderer Umstände ideal. Maggi und die Georg Fischer AG waren mit die Ersten, die sich in Singen ansiedelten und heute große und bedeutende Niederlassungen in Singen unterhielten. Die junge Stadt mit ihrem Arbeitsplatzangebot wuchs rasch und zog auch viele Fremde an, die sich in der neuen Stadt niederließen. Es entstand eine klassische Arbeiterstadt, deren Selbstbewusstsein sich nie mit dem Selbstverständnis von Konstanz messen konnte, und das spürte man bis heute.

»Gut, Kolleginnen und Kollegen, dann darf ich jetzt um die Ergebnisse eurer Ermittlungen von gestern bitten, solang der Chef noch da ist. Paul und ich haben schon ein paar Aufträge zusammengestellt. Die verteilen wir nachher, aber jetzt das erste Spurenteam mit seinem Bericht, bitte«, setzte Peter Möll wieder in den Besprechungsmodus ein. Möll ging davon aus, dass er solang den Hut aufhatte, bis Karl Grimm eine andere Entscheidung traf.

»Wir waren gestern mit der Nachbarschaftsbefragung in der Oberdorfstaße rund um das Wohnhaus der Getöteten beschäftigt. Es sind noch einige Häuser und Wohnungen offen. Nicht überall wurde uns geöffnet, oder es war niemand da. Besonderheiten waren keine zu verzeichnen. Außer, dass eine Nachbarin berichtete, dass sie gesehen haben will, dass sich ein Mann am Nachmittag ins Haus geschlichen hatte. Wann genau konnte sie uns aber nicht sagen. Ein anderer Nachbar meinte, wahrgenommen zu haben, dass es im Haus wohl etwas laut und möglicherweise zu einem Streit gekommen war. Und dann soll am frühen Nachmittag - so gegen 14 Uhr - ein Taxi am Haus geparkt gewesen sein. Das Opfer selbst war in seinem Wohnumfeld bestens bekannt. Alle, die wir angetroffen haben, kannten die Getötete als gepflegte, angenehme Frau. Auch wussten die meisten, dass sie Immobilienmaklerin ist beziehungsweise war. Sofern nichts Dringenderes anliegt, würden wir die Nachbarschaftsbefragungen fortsetzen«, berichtete ein Kripokollege aus Singen.

»Wir hatten gestern den Auftrag, den Ehemann des Opfers anzugehen. Wir konnten ihn aber an der Adresse in Singen nicht antreffen. Die zwei Töchter der Familie haben wir zum Verbleib oder möglichen Aufenthaltsort ihres Stiefvaters befragt. Von ihnen haben wir auch die Adresse für die firmeneigene Wohnung in Singen bekommen. Die Töchter arbeiten wohl auch in der Firma der Mutter, aber nicht täglich. Andere Erreichbarkeiten konnten uns die Töchter nicht geben, aber wir sind dran. Die jüngere Tochter, Klara, die ihre Mutter am gestrigen Nachmittag gefunden hat, haben wir bereits vernommen. Außer dem für die Tochter schrecklichen Tatort und dass Klara gestern nach unserer Auffassung unter Schock stand, ist nichts Besonderes aufzuführen«, führte Kriminaloberkommissar Hans Widenhold vom Spurenteam 2 aus, als der Kripochef Grimm dazwischen ging. »Haben Sie die Töchter auch nach einem möglichen Motiv für die Tat befragt? Hatte Frau Henssler vielleicht irgendwelche Feinde oder sonstiges, was uns einem möglichen Motiv für die Tat näherbringen könnte, und haben Sie die Töchter nach dem Grund für die Trennung befragt?« »Nein und ja«, reagierte irritiert der Kripokollege und ergänzte, dass sie froh waren, dass die zwei Töchter überhaupt in der Lage waren, etwas zur Sache beizutragen, und sie nicht so forsch unmittelbar nach der Tat an die zwei herantreten wollten. Klar habe man den Ehemann zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben. Aber bisher halt ohne Erfolg. »Danke, dann gehen Sie nach Möglichkeit gleich im Anschluss an die Besprechung nochmals auf die Töchter zu und klären das Verhältnis der Töchter zum Stiefvater, was die Töchter über die Beziehung zwischen Mutter und Stiefvater wissen, und ob es irgendwelche weitere Hinwendungsorte des Stiefvaters gibt. Vor allem muss der Mann ein Mobiltelefon besitzen. Das hat doch heute jeder«, belehrte Grimm den Kollegen freundlich, der seinerseits verstummte.

»Haben wir denn schon eine Tatwaffe oder wissen wir über die Verletzungen des Opfers mehr?«, wollte Karl Grimm, an seine Kolleginnen und Kollegen gewandt, wissen. »Wie ich Ihnen bereits gestern Abend telefonisch mitgeteilt habe, haben wir laut Kriminaltechniker massive Verletzungen am Kopf der Getöteten. Vermutlich mit einem Hammer oder einem anderen massiven Gegenstand beigebracht. Vor Ort haben wir aber keinen Hammer oder ein ähnliches Werkzeug gefunden. Wir haben gestern noch mit eigenen Kräften, unterstützt durch die Schutzpolizei, die nähere Umgebung erfolglos abgesucht. Ich habe gestern noch in dieser Sache mit der Bereitschaftspolizei Kontakt aufgenommen. Die kommen, können aber nicht vor 12 Uhr heute Mittag da sein.« »Sehr gut, Herr Möll. Vielen Dank, und wer übernimmt die Suchaktion mit der Bereitschaftspolizei?«, fragte ergänzend Grimm beim Kollegen Möll nach. »Das haben wir einem Spurenteam zugeordnet, und zwei Kollegen vom Revier sind als Scouts ebenfalls mit dabei«, ergänzte Möll seine Ausführungen zu einer Standardmaßnahme nach so einem Delikt. »Habt ihr die Stadtwerke informiert, dass keine Müllbehälter geleert werden, wenigstens bis wir mit der Bereitschaftspolizei durch sind?«, wollte Grimm noch wissen. Möll blickte in die Runde und hoffte, dass einer seiner Kolleginnen und Kollegen daran gedacht hatte. »Das müssen wir wohl noch erledigen Chef. Ich glaube, das haben wir vergessen«, antwortete schuldbewusst Kriminalhauptkommissar Möll, dem natürlich sofort klar war, dass, wenn die Müllbehälter entleert worden waren, eine möglicherweise dort entsorgte Tatwaffe oder Wäsche, die nach der Tat weggeworfen worden war, schwerer oder gar nicht mehr zu finden war. Mist, dachte er und blickte etwas verärgert über sich selbst wieder in die Runde.

»Ja, und ich habe die Schreibtischermittlungen, das Opfer betreffend, durchgeführt«, stieg Paul Waibel in seine Berichterstattung ein. »Ich war ja quasi der Führungsgehilfe von Peter Möll und habe das Opfer, soweit das auf die Schnelle machbar war, durchleuchtet. Gertrud Henssler, 51 Jahre, hier in Singen geboren, zum zweiten Mal verheiratet, zwei erwachsene Töchter einflussreich und vermögend. Bei dem Opfer handelte es sich um die wohl bekannteste Maklerin vor Ort. Ihre Firma ist schon lange in Singen ortsansässig. Frau Henssler hatte die Firma in den 1990er-Jahren bereits von ihrem Vater übernommen. Die Immobilienfirma wickelt seit Jahrzehnten in der Stadt Singen und näheren Umgebung die meisten Immobiliengeschäfte ab. Das Opfer war auch bestens in der Politik vernetzt. Auch Geschäfte mit der Stadt und dem Oberbürgermeister waren nicht unüblich. Ein erklecklicher Teil der Singener Innenstadt gehört ihrer Firma ganz oder anteilmäßig. Die Firma scheint auf guten Füßen zu stehen. Also mehrere Motive möglich, aber Geld könnte eine größere Rolle bei dieser Tat spielen«, fasste Waibel seine Erkenntnisse kurz zusammen. »Im Übrigen hatten wir vor einigen Jahren auch mal ein...

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Gerd Stiefel wurde 1959 in Albstadt-Ebingen geboren und lebt seit vielen Jahren am Bodensee. Schon in seiner Kindheit und Jugend waren das Lesen und spannende Romane ein Muss. Nach dem Abitur erlernte er den Beruf des Polizeibeamten und stieg vom Polizeiwachtmeister bis zum Leitenden Kriminaldirektor auf. Seine wesentlichen beruflichen Stationen waren Stuttgart, Waiblingen, Konstanz, Skopje, Sigmaringen und Tuttlingen. Er war mehr als zehn Jahre Kripochef im Landkreis Konstanz. Danach übernahm er bis zur Pensionierung 2021 die Direktionen Sigmaringen, Konstanz und Tuttlingen. Stiefel studierte in Hagen Sozialwissenschaften, Geschichte und Jura.