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Mit freundlichen Grüßen Ihre Mafia

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
230 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am23.11.20221. Auflage
Ein Kurzurlaub mit ihrer Mama, fünf erholsame Tage am Gardasee, sollten es für Maxi, die junge Kommissarin mit den blonden Dreadlocks werden. Doch ohne Vorwarnung steigt plötzlich auch ihre Tante Rosa in den Bus nach Italien ein und schließt sich der Reisegruppe an. Leider legt sich die eigensinnige Seniorin sofort mit einigen Mitreisenden gehörig an und wittert überall ein Verbrechen. Als sie in Bardolino plötzlich wie vom Erdboden verschwindet und sich die hiesige Polizei weigert zu ermitteln, beginnt Maxi langsam zu hinterfragen, ob ihre Tante nicht doch mit einigen Behauptungen Recht hatte, und ob bei dieser Reisegruppe tatsächlich jeder ist, wer er vorgibt zu sein?

Claudia Sagmeister, geboren 1972, lebt in einem kleinen Dorf in Niederbayern. Mit ihrem Debütroman: Willkommen im Leben, sagte der Tod landete sie binnen weniger Wochen auf der BoD-Bestseller-Liste. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR11,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,49

Produkt

KlappentextEin Kurzurlaub mit ihrer Mama, fünf erholsame Tage am Gardasee, sollten es für Maxi, die junge Kommissarin mit den blonden Dreadlocks werden. Doch ohne Vorwarnung steigt plötzlich auch ihre Tante Rosa in den Bus nach Italien ein und schließt sich der Reisegruppe an. Leider legt sich die eigensinnige Seniorin sofort mit einigen Mitreisenden gehörig an und wittert überall ein Verbrechen. Als sie in Bardolino plötzlich wie vom Erdboden verschwindet und sich die hiesige Polizei weigert zu ermitteln, beginnt Maxi langsam zu hinterfragen, ob ihre Tante nicht doch mit einigen Behauptungen Recht hatte, und ob bei dieser Reisegruppe tatsächlich jeder ist, wer er vorgibt zu sein?

Claudia Sagmeister, geboren 1972, lebt in einem kleinen Dorf in Niederbayern. Mit ihrem Debütroman: Willkommen im Leben, sagte der Tod landete sie binnen weniger Wochen auf der BoD-Bestseller-Liste. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783756804665
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum23.11.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten230 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.10297966
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Die ganze Geschichte hatte damit begonnen, dass die Mama ihren siebzigsten Geburtstag ansteuerte.

Meine Mama ist Witwe und lebt in einer Wohngemeinschaft mit ihrer Schwester, meiner Tante Rosa. Diese war viele Jahre lang Haushälterin eines katholischen Pfarrers gewesen, bis dieser vor etwa zwei Jahren das Zeitliche gesegnet hatte. Da nun beide quasi verwitwet waren, denn als Pfarrhaushälterin ist man ja irgendwie auch so was wie die Frau vom Pfarrer, nur halt ohne Sex - aber nix Genaues woaß ma ned -, hatten sie beschlossen, ihren Lebensabend gemeinsam zu verbringen. Sehr zu meinem Vorteil übrigens. Die Mama liebt es nämlich, sich in das Leben ihrer einzigen Tochter einzumischen. Ihr bevorzugtes Hobby ist es, bei mir anzurufen, und seit die Tante Rosa bei ihr eingezogen ist, wurde das bedeutend weniger.

Wochenlang zerbrach ich mir den Kopf, womit ich ihr zu ihrem runden Geburtstag eine Freude machen könnte.

Der Hafner, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Schnaipfing, wo ich seit einem Jahr als Kriminalkommissarin arbeite, riet mir zu einer schönen Topfpflanze. »Usambaraveilchen, die sind sehr robust.«

Der Knogl, mein Kollege und zugleich der gefräßigste Mensch, den ich kenne, empfahl mir - hätte ich mir ja denken können! - einen Fresskorb, was sonst?

Egal wen ich sonst noch fragte, niemand hatte eine wirklich zündende Idee. Bis ich eines Tages zufällig bei einem Streifzug durch die Altstadt von Schnaipfing an einem Reisebüro vorbeikam.

An der Eingangstür prangte die Werbung für eine Busreise an den Gardasee. Das Reiseprogramm klang vielversprechend: Drei-Sterne-Hotel, Ausflüge inklusive Shoppingtouren und als krönender Abschluss ein Opernbesuch in der Arena von Verona. Nabucco von Verdi, nachts unter freiem Himmel in einer atemberaubenden Kulisse, wenn man den Bildern auf dem Werbeplakat Glauben schenken durfte.

Perfekt! Damit würde ich gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Die Mama käme endlich mal ein paar Tage aus ihrem Kaff Michlbach raus, könnte, was sie eh gern macht, nach Lust und Laune Märkte abklappern, und dann käme sie auch noch in den Genuss einer sensationellen Opernaufführung, wie es sie in unserer Gegend eher weniger gibt. Kultur und Kommerz in fünf Tagen zu einem vernünftigen Preis.

Kurz entschlossen betrat ich das Reisebüro.

»Ja, diese Busreise ist sehr beliebt. Besonders bei den älteren Herrschaften«, erklärte mir die Reisekauffrau mit einem abschätzigen Blick, als ich sie auf das Angebot ansprach.

Wieder einmal stellte ich fest, wie spießig und kleinbürgerlich Schnaipfing war. Mit meinen Dreadlocks und den zerrissenen Jeans passte ich für einige Menschen noch immer nicht ins Stadtbild. Angesäuert stellte ich gleich mal klar, dass ich diese Rentnertour nicht für mich, sondern für meine Mutter buchen wollte, und betonte, dass mir an deren Sicherheit sehr gelegen sei.

»Keine Sorge. Carlo, unser Busfahrer, ist gebürtiger Italiener und ein glänzender Reiseleiter. Er kennt die Gegend rund um den Gardasee wie seine eigene Westentasche. Und«, fügte sie ein wenig schnippisch hinzu, »bisher haben wir noch jeden wieder heil nach Hause gebracht!«

Immer noch leicht verschnupft bat ich um ein paar Tage Bedenkzeit, obwohl mir das kleine Hotel in Bardolino, in dem die Mama wohnen würde, ganz gut gefiel.

»Aber lassen Sie sich nicht zu lange Zeit. Es sind nur noch wenige Restplätze frei«, meinte die Reisekauffrau.

Ich war schon auf dem Weg zur Tür, als ich es mir spontan doch noch anders überlegte und zwei Plätze buchte. Einen für die Mama und einen für die Tante Rosa, denn ich konnte die Mama ja schlecht mutterseelenallein nach Italien schicken.

»Könnten Sie mir das bitte als Geschenk zurechtmachen?«

Die Mama freute sich wie ein Schnitzel.

»Eine Reise? Also Mädi, wirklich, mit einer Reise hätt ich ja nie im Leben gerechnet.«

Ja, Sie lesen richtig. Meine Mama nennt mich Mädi, und das, obwohl ich die Dreißig mittlerweile schon um ein paar Jahre überschritten habe. Egal ob es mir peinlich ist oder nicht. Dabei heiße ich Maximiliane, kurz Maxi, was ihr doch eigentlich genauso leicht von der Zunge gehen müsste. Aber egal, das ist ein anderes Thema.

Die Mama war also total aus dem Häuschen.

»Ich hab mir gedacht, die Mädi, die lädt dich sicher zum Essen ins Wirtshaus ein oder allerhöchstens zu einem Konzert. Ich weiß doch, wie dir das alles zuwider ist. Aber eine Reise, und dann auch gleich noch fünf Tage lang, also wirklich, Mädi, damit machst mir eine sehr große Freude. Weißt du eigentlich, dass der Papa und ich bei unserer Hochzeitsreise an den Gardasee gefahren sind? Und neun Monate später, da bist du auf die Welt gekommen.«

So genau hatte ich das gar nicht wissen wollen, aber wenn die Mama in Erinnerungen schwelgt, ist sie einfach nicht mehr zu bremsen.

»Gott, was war s dort damals schön! Wirst sehen, Mädi, da gefällt s dir auch.«

Ich horchte auf. »Äh, Mama ...«, rief ich zaghaft, aber chancenlos.

»Du warst ja bisher noch nie in Italien, gell? Mädi, da machen wir s uns so richtig gemütlich, nur wir zwei.«

Je mehr sie plante, desto schwerer fiel es mir, den Irrtum richtigzustellen. Großer Gott, ich hatte doch nicht im Traum daran gedacht, dass die Mama davon ausgehen würde, wir beide würden diese Reise machen. Das tat sie aber - leider.

»Äh, Mama«, versuchte ich es noch einmal. »Die Reise ist eigentlich für dich und die Tante Rosa gedacht.«

Die Tante Rosa, die es vor Neugier, was ich der Mama wohl schenken würde, sowieso fast zerrissen hätte, war sprachlos.

Die Mama ebenfalls. Aber nur für einen Moment.

»Waaas? Du kommst gar nicht mit?«, begriff sie sichtlich enttäuscht.

Zerknirscht schüttelte ich den Kopf.

»Mama, du bist doch sonst auch immer mit der Tante Rosa unterwegs. Zum Christkindlmarkt in Salzburg, oder zum Donaudurchbruch in Weltenburg und ⦫

»Ja, aber das sind doch nur Tagesausflüge gewesen. Aber das hier, das ist ja ein richtiger Urlaub.«

Oh verdammt, das hatte ich ja echt sauber vermasselt. Ich bekam ein richtig schlechtes Gewissen. »Ich weiß ja auch gar nicht, ob ich da überhaupt frei bekommen würd . Weißt du, ich habe das für euch beide gebucht, weil ihr zwei ja praktisch immer Zeit habt. Aber ich? Ich müsst ja auch erst mal den Hafner fragen, ob ich so kurzfristig überhaupt Urlaub nehmen könnte«, versuchte ich mich herauszureden.

»Nein, nein, das passt schon«, lenkte die Mama ein, obwohl ihr die Enttäuschung deutlich ins Gesicht geschrieben stand. »Dann machen wir zwei uns eben eine schöne Zeit, gell, Rosa?«

Die Tante Rosa, die eben noch genüsslich ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte in sich reingeschaufelt hatte, ließ entsetzt die Kuchengabel fallen. »Was, ich? Nach Italien zur Mafia? Ja wo denkst du denn hin! Das sind doch lauter Verbrecher. Da bringen mich keine zehn Pferde hin!« Vorwurfsvoll sah sie mich an. »Wenn du deiner Mutter schon solche Geschenke machst, dann kümmer dich auch gefälligst drum, dass du Urlaub kriegst!«

Mir blieb praktisch gar nichts anderes übrig, als am nächsten Morgen dem Hafner einen Urlaubsantrag vorzulegen.

»Das ist jetzt aber schon ein bisserl arg kurzfristig«, grummelte er wenig begeistert.

»Ach, wenn es nicht geht, dann geht s halt nicht«, kam ich ihm schnell entgegen und nahm den Urlaubsantrag ziemlich erleichtert wieder an mich.

»Ausgerechnet im Juli, wenn die Schnaipfinger Trachtentage stattfinden«, schob der Hafner zur Begründung nach. »Sie wissen ja selbst, wie dünn wir besetzt sind und wie viele Leute sich da in der Stadt tummeln. Gerade da verzicht ich nur äußerst ungern auf mein Stammpersonal.«

»Machen Sie sich keine Gedanken, Hafner. Das ist wirklich nicht so wichtig.«

»Was haben S denn vor, dass Sie so dringend frei brauchen?«

»Ach, nichts Besonderes«, wiegelte ich ab und ergänzte dummerweise: »Meine Mutter hat zum Geburtstag von mir eine Reise an den Gardasee geschenkt bekommen, und jetzt hätte sie halt gern gehabt, dass ich sie begleite. Aber ich bin mir sicher, dass sie noch jemand anderen findet, der mitfährt.«

»Ja, wenn s um Ihre Mutter geht«, sagte der Hafner nachdenklich.

»Nein, im Ernst. Ich möchte Ihnen da keine Umstände machen. Das ist wirklich nicht so wichtig«, unterbrach ich seine Gedanken.

»Was heißt denn da Umstände und nicht so wichtig? Meisinger, seien S froh, dass Sie noch eine Mutter haben. Zudem so eine agile. Nein, nein, nein, so eine Bitte darf man der alten Frau auf keinen Fall abschlagen.«

Gut, dass die Mama das mit der alten Frau nicht gehört hatte. Bevor ich etwas...
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