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Blanke Gier

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
300 Seiten
Deutsch
Verlag Anton Pusteterschienen am31.08.2022
Inspektor Ruprecht und die Kunst Martin Ruprecht, Chefinspektor des Landeskriminalamts Salzburg, wird nachts zu einem Leichenfund gerufen. Der bekannte Kunstexperte Otto Bachinger hängt tot in seinem Apartment. Obwohl zunächst alles nach einem Selbstmord aussieht, irritieren Ruprecht die Umstände am Tatort und so nimmt er Ermittlungen auf. Nach und nach tun sich Abgründe hinter der bürgerlichen Fassade des toten Kunst-Sachverständigen auf, und instinktiv spürt Ruprecht, dass er es mit einem Netzwerk zu tun hat, das sich bis in die höchsten Kreise zieht. Geraubte Kunst wird illegal verschoben - und das bereits seit vielen Jahren. Als die Presse über diesen Skandal berichtet, gerät auch seine Familie ins Visier dieser gefährlichen Organisation, und als er erkennt, wer die Hintermänner sind, zieht es selbst dem erfahrenen Chefinspektor fast den Boden unter den Füßen weg. Jetzt muss Ruprecht blitzschnell handeln. Mit Hilfe der italienischen Finanzpolizei rast er nach Monfalcone, wo russische Hehler bereits auf die heiße Ware warten. - Kriminalroman - Mehr aus dieser Reihe: Bleiche Erben, erscheint im Frühjahr 2023, Bittere Quellen, erscheint im Frühjahr 2024

geboren in Wien, studierte Musik und Literatur. Er verfasst Sachbücher, Erzählungen und Kriminalromane. Daneben schreibt er seit vielen Jahren Drehbücher für Film und Fernsehen. Eine weitere Passion gehört der bildenden Kunst und so entstehen auch die Cover für die Buchreihe in seinem Atelier. Ernst Kaufmann lebt als freier Schriftsteller in Wien und - wie sein Chefinspektor - liebt er ausgedehnte Wanderungen mit seinen Hunden, hört mit Vorliebe Jazz und hat ein Faible für alte Autos.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR24,00
E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
EUR15,90

Produkt

KlappentextInspektor Ruprecht und die Kunst Martin Ruprecht, Chefinspektor des Landeskriminalamts Salzburg, wird nachts zu einem Leichenfund gerufen. Der bekannte Kunstexperte Otto Bachinger hängt tot in seinem Apartment. Obwohl zunächst alles nach einem Selbstmord aussieht, irritieren Ruprecht die Umstände am Tatort und so nimmt er Ermittlungen auf. Nach und nach tun sich Abgründe hinter der bürgerlichen Fassade des toten Kunst-Sachverständigen auf, und instinktiv spürt Ruprecht, dass er es mit einem Netzwerk zu tun hat, das sich bis in die höchsten Kreise zieht. Geraubte Kunst wird illegal verschoben - und das bereits seit vielen Jahren. Als die Presse über diesen Skandal berichtet, gerät auch seine Familie ins Visier dieser gefährlichen Organisation, und als er erkennt, wer die Hintermänner sind, zieht es selbst dem erfahrenen Chefinspektor fast den Boden unter den Füßen weg. Jetzt muss Ruprecht blitzschnell handeln. Mit Hilfe der italienischen Finanzpolizei rast er nach Monfalcone, wo russische Hehler bereits auf die heiße Ware warten. - Kriminalroman - Mehr aus dieser Reihe: Bleiche Erben, erscheint im Frühjahr 2023, Bittere Quellen, erscheint im Frühjahr 2024

geboren in Wien, studierte Musik und Literatur. Er verfasst Sachbücher, Erzählungen und Kriminalromane. Daneben schreibt er seit vielen Jahren Drehbücher für Film und Fernsehen. Eine weitere Passion gehört der bildenden Kunst und so entstehen auch die Cover für die Buchreihe in seinem Atelier. Ernst Kaufmann lebt als freier Schriftsteller in Wien und - wie sein Chefinspektor - liebt er ausgedehnte Wanderungen mit seinen Hunden, hört mit Vorliebe Jazz und hat ein Faible für alte Autos.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783702581022
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum31.08.2022
Seiten300 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1081 Kbytes
Artikel-Nr.10463065
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Die Stadt schlief und seine Schritte auf dem kalten Asphalt hallten monoton durch die Stille. Die Beleuchtung warf kleine blasse Inseln zur Mitte der Fahrbahn, die schmalen Gehsteige an den Seiten lagen fast gänzlich im Dunkeln, hinter den Fenstern brannte nirgendwo Licht. Nur an der Einmündung einer Querstraße spiegelten sich die Laternen über dem Eingang eines Cafés in den Auslagen der Geschäfte gegenüber. Sie warfen zwei gelbliche Streifen quer über den vom Regen nassen Gehweg und einen halbvollen Plastikbecher, der im Wasser des Rinnsals schwankend kreiselte.

Die Kaigasse lief in mehreren Bögen gewunden durch die Altstadt von der Nonnbergstiege hinunter zur Salzach. Die Gegend rund um den Dom gehörte zu den ältesten Vierteln der Stadt und war während der Bauernaufstände im 16. Jahrhundert ein brutales Pflaster gewesen. Die Zeit, als bayerische Landsknechte dem maßlosen Salzburger Erzbischof zu Hilfe eilten und die rebellischen Bauern in nächtlichen Überfällen reihenweise erschlugen. Der Chefinspektor musste auf seinem Weg daran denken, wie es damals hier gewesen sein mochte, denn auch er war in der Dunkelheit zu einem Toten unterwegs. Doch über solche Dinge sprach man in der kunstsinnigen Mozartstadt normalerweise nicht.

Der Anruf hatte ihn vor einer guten Stunde erreicht. Ella spürte es immer schon einige Sekunden davor. Ihre Augen waren weit geöffnet, starrten regungslos in das Dunkel hinunter auf das Display des Handys. Gleich darauf zerriss das irische Volkslied, nachts ein fast unerträglich fröhlicher Singsang, die Ruhe im Haus.

Ruprecht versuchte, den Lärm zu ignorieren, und drehte sich mit einem Unmutslaut zur Seite - er hasste es, geweckt zu werden. Doch Ella hob den Kopf, streckte sich über die Decke, stupste ihn an der Wange und begann an seinem Ohr zu knabbern.

»Ist ja gut, ich hab es gehört«, brummte er missmutig. Er schob sie zur Seite und gähnte ausgiebig, während er auf dem Boden neben dem Bett nach seinem Telefon tastete.

Ella sprang vom Bett, schüttelte sich kräftig, dann trottete sie hinaus in die Küche zur Wasserschüssel. Ihre Pflicht, ihn zu wecken, war erfüllt.

Er fand das krächzende Ding, setzte sich auf und blinzelte hinüber zu den Leuchtziffern des Radioweckers, die ihn grellgrün durchs Dunkel ansprangen.

Halb vier â¦

Halb vier?! Das konnte nur die Dienststelle sein, sonst wagte es niemand, ihn um diese Zeit anzurufen. Er gähnte, versuchte einigermaßen zu sich zu kommen, und hob mit einem Räuspern ab.

»Ist dort Ruprecht?«, fragte eine unangenehm laute Stimme, noch bevor er sich gemeldet hatte.

»Ja, wer denn sonst?«

»Hallo? Martin?«

Er erkannte den resoluten Tonfall sofort - Frieda, die Gnadenlose, die mit ihrem strengen Blick und den aufgesteckten Haaren über das Amt herrschte. Frieda, die gern Bitterschokolade verzehrte und die Stanniolpapiere vor dem Wegwerfen sorgsam glättete.

»Was gibt s? Ich hoffe, es ist wichtig«, knurrte er.

»Ist es. Wir haben einen Toten!«

»Und?« Ruprecht rieb sich den Schlaf aus den Augen und zog sich die Decke über die Schultern. Morgens um halb vier konnte er nur schwer mit lebhaften Menschen umgehen, und niemand sonst war nachts im Journaldienst so munter wie Frieda.

»Eine männliche Leiche, laut Meldung wahrscheinlich Selbstmord, die Spurensicherung ist bereits unterwegs. Du musst aber vorbeifahren und die Sache aufnehmen, damit sie ihn in die Gerichtsmedizin bringen können.«

»Hätte nicht der junge Kornhauser Bereitschaft?«

»Schon, aber der ist krank.«

»Und Schönegger?«

»Ist noch in einem Verhör und kann nicht weg.«

»Also gut«, Ruprecht stand auf und streckte sich widerwillig. »Wo denn?«

»In der Kaigasse, gleich bei der Uni.«

»Weiß man, wer das Opfer ist?«

»Ja, sein Name ist Bachinger. Ich schick dir die Details aufs Handy. Ciao!«

Weg war sie, bevor Ruprecht die Verabschiedung erwidern konnte. Er schüttelte den Kopf, schlurfte fröstelnd ins Bad, wusch sein Gesicht mit kaltem Wasser und fuhr sich mit den nassen Fingern durch die kurzen Haare - das musste reichen. Das Licht ließ er abgedreht. Sein Spiegelbild kannte er seit bald fünfzig Jahren und der Anblick langsam grau werdender Bartstoppeln trug nicht zur Hebung der Laune nach nächtlichen Ruhestörungen bei.

Während er sich abtrocknete, ging er ins Wohnzimmer und starrte durch die Glastür hinaus auf den Wolfgangsee. Es schien ziemlich neblig zu sein, das konnte man sogar in der Dunkelheit erahnen, und es regnete. Also holte er die warmen Cordjeans aus dem Kasten und schlüpfte in seinen alten Shetlandpullover, der auf dem Hocker beim Klavier lag. Den trug er sonst nur bei Spaziergängen mit Ella, aber für einen ungeplanten Nachteinsatz war er allemal gut.

Ella, die schwarz-weiß gefleckte Spanieldame, stand bereits wedelnd hinter ihm und machte sich mit einem leisen Winseln bemerkbar.

»Ja, gut«, sagte Ruprecht über die Schulter, während er in die Hose schlüpfte. »Du kannst mitfahren.«

Ein kurzes Bellen war die Antwort, dann lief sie schon vor und wartete neben der Tür.

Keine fünf Minuten später kamen von Frieda die Daten: Otto Bachinger, Sachverständiger für Kunst, in seiner Wohnung tot aufgefunden. Ruprecht überflog die Message - wenn es wirklich ein Suizid war, dann würde er um sechs wieder im Bett sein.

Er holte sich noch zwei Taveners aus der Blechdose im Vorraum - die süßen Bonbons gaben ihm zumindest das Gefühl, nicht mit leerem Magen das Haus zu verlassen. Dann schlug er mit einem Ruck den Kragen der Jacke hoch und nahm die wenigen Schritte durch den Regen zur Garage im Schnellschritt.

Hoffentlich springt die Karre ohne Murren an, dachte er beim Öffnen der Tür, während Ella bereits auf die Rückbank sprang.

Die Karre war eine Amazone, ein Volvo in dunklem Kieselgrau mit roten Sitzen, den er in mühsamer Kleinarbeit restauriert hatte. Ruprecht liebte die 122er aus den späten Sechzigern mit ihren langen Motorhauben, dem kernigen Sound und den dicken Lederpolsterungen.

Er benutzte den Wagen beruflich nur ungern und nahm wegen des Verkehrs lieber den Bus, aber nachts war es die einzige Möglichkeit, nach Salzburg zu kommen, denn Dienstfahrzeuge für privat gab es bei der Polizei nicht, sie blieben ausschließlich für Einsätze reserviert. Diese Sparsamkeit bedeutete sinnlose Verzögerungen, wenn man rasch auf eine Situation reagieren musste. Und nachher durfte man sich auch noch wegen des Kilometergeldes mit der Buchhaltung streiten.

Der Motor machte keine Zicken, rülpste kurz und war trotz des Sauwetters bei der ersten Umdrehung des Schlüssels da. Ruprechts Laune besserte sich schlagartig; der Tausch des Doppelvergasers und des Luftfilters hatte sich also bezahlt gemacht. Mit einem zufriedenen Nicken rollte er auf die Straße hinaus.

Der Weg entlang des Sees drehte nach einem Stück vom Wasser weg und mündete in die Bundesstraße. Bei einer Tankstelle hielt er an, um Ella hinaus auf die Wiese zu lassen. Die Station war geschlossen, aber an einem Automaten gab es Dosen mit Getränken. Er kaufte einen Nescafé, lehnte sich damit an den Steher des Vordachs und sog den Geruch der Regenluft ein. Obwohl die Leute von der Spurensicherung sicher bereits warteten, gönnte er sich diesen Augenblick der Ruhe. Solche Momente schufen einen inneren Raum, den nötigen Abstand, um sich danach voll auf die Sache konzentrieren zu können.

Die Beweggründe, ein Gewaltverbrechen zu begehen, hatten Martin Ruprecht, den Chefinspektor des LKA Salzburg, immer brennend fasziniert. Viele seiner Kollegen deprimierte der Dienst, sie bekamen Probleme mit den negativen Erlebnissen, suchten Befreiung im Fitnessclub, bauten einen derben Zynismus auf oder flüchteten sich in den Alkohol, was selten funktionierte. Bei ihm war das anders - für die Herausforderung, einen schwierigen Fall zu lösen, nahm er sogar die Brutalität in Kauf, mit der er dadurch konfrontiert war.

Dabei hatte er nach der Matura das Studium der Rechtswissenschaften an der Uni nur der Familie wegen begonnen. Ursprünglich hatte er seiner Liebe zum Jazz folgen wollen, doch sein Vater bestand auf einem soliden Beruf. Also wählte er aus dem Studienführer kurzerhand Jus, wo er viel von zu Hause aus lernen konnte und Freiraum für die Musik blieb.

Sein Anstoß zur näheren Beschäftigung mit der Arbeit eines Ermittlers waren dann die Vorlesungen über historische Verbrechen im dritten Semester. Sie erschienen ihm so spannend, dass er sich...
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Autor

geboren in Wien, studierte Musik und Literatur. Er verfasst Sachbücher, Erzählungen und Kriminalromane. Daneben schreibt er seit vielen Jahren Drehbücher für Film und Fernsehen. Eine weitere Passion gehört der bildenden Kunst und so entstehen auch die Cover für die Buchreihe in seinem Atelier. Ernst Kaufmann lebt als freier Schriftsteller in Wien und - wie sein Chefinspektor - liebt er ausgedehnte Wanderungen mit seinen Hunden, hört mit Vorliebe Jazz und hat ein Faible für alte Autos.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt