Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Bleiche Erben

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
320 Seiten
Deutsch
Verlag Anton Pusteterschienen am02.05.2023
Reich und schön am Dürrnberg - Martin Ruprechts zweiter Fall! Martin Ruprecht, Chefinspektor des Landeskriminalamts Salzburg, wird nachts am Dürrnberg zufällig Zeuge eines Unfalls. Jonas, der junge Erbe der Röhm Chemie aus Hallein, ist mit seinem Sportwagen gegen eine Felswand geprallt und wurde schwer verletzt. Ruprecht irritieren einige Ungereimtheiten bei dem mutmaßlichen Unfall und er beschließt, gegen den Widerstand der lokalen Polizei der Sache nachzugehen. Sehr bald stößt Ruprecht auf einen pharmazeutischen Konzern aus der Schweiz, der rücksichtslos versucht, die kleine Salzburger Firma zu übernehmen. Sein kriminalistischer Spürsinn sagt ihm, dass die Sache wesentlich größer ist, als zunächst angenommen. Aber welches Interesse kann ein internationaler Multi an der Röhm-Chemie haben? Hat Stefan Rottwanger, der undurchschaubare CEO der Schweizer, seine Hände im Spiel? Und steckt gar der windige Lobbyist Havenbrook aus Holland hinter dem Unfall? Als Jonas seinen Verletzungen erliegt, weiß Ruprecht, dass er schnell handeln muss, wenn er den Drahtzieher noch stellen will, bevor dieser untertaucht. Er folgt ihm bis nach Amsterdam, wo in den Grachten eine beispiellose Jagd beginnt. - Ebenfalls erhältlich: Band 1: BLANKE GIER. Inspektor Ruprecht und die Kunst - In Planung: Band 3: BITTERE QUELLEN. Inspektor Ruprecht und das Wasser

geboren in Wien, studierte Musik und Literatur. Er verfasst Sachbücher, Erzählungen und Kriminalromane. Daneben schreibt er seit vielen Jahren Drehbücher für Film und Fernsehen. Eine weitere Passion gehört der bildenden Kunst und so entstehen auch die Cover für die Buchreihe in seinem Atelier. Ernst Kaufmann lebt als freier Schriftsteller in Wien und - wie sein Chefinspektor - liebt er ausgedehnte Wanderungen mit seinen Hunden, hört mit Vorliebe Jazz und hat ein Faible für alte Autos.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR24,00
E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
EUR15,90

Produkt

KlappentextReich und schön am Dürrnberg - Martin Ruprechts zweiter Fall! Martin Ruprecht, Chefinspektor des Landeskriminalamts Salzburg, wird nachts am Dürrnberg zufällig Zeuge eines Unfalls. Jonas, der junge Erbe der Röhm Chemie aus Hallein, ist mit seinem Sportwagen gegen eine Felswand geprallt und wurde schwer verletzt. Ruprecht irritieren einige Ungereimtheiten bei dem mutmaßlichen Unfall und er beschließt, gegen den Widerstand der lokalen Polizei der Sache nachzugehen. Sehr bald stößt Ruprecht auf einen pharmazeutischen Konzern aus der Schweiz, der rücksichtslos versucht, die kleine Salzburger Firma zu übernehmen. Sein kriminalistischer Spürsinn sagt ihm, dass die Sache wesentlich größer ist, als zunächst angenommen. Aber welches Interesse kann ein internationaler Multi an der Röhm-Chemie haben? Hat Stefan Rottwanger, der undurchschaubare CEO der Schweizer, seine Hände im Spiel? Und steckt gar der windige Lobbyist Havenbrook aus Holland hinter dem Unfall? Als Jonas seinen Verletzungen erliegt, weiß Ruprecht, dass er schnell handeln muss, wenn er den Drahtzieher noch stellen will, bevor dieser untertaucht. Er folgt ihm bis nach Amsterdam, wo in den Grachten eine beispiellose Jagd beginnt. - Ebenfalls erhältlich: Band 1: BLANKE GIER. Inspektor Ruprecht und die Kunst - In Planung: Band 3: BITTERE QUELLEN. Inspektor Ruprecht und das Wasser

geboren in Wien, studierte Musik und Literatur. Er verfasst Sachbücher, Erzählungen und Kriminalromane. Daneben schreibt er seit vielen Jahren Drehbücher für Film und Fernsehen. Eine weitere Passion gehört der bildenden Kunst und so entstehen auch die Cover für die Buchreihe in seinem Atelier. Ernst Kaufmann lebt als freier Schriftsteller in Wien und - wie sein Chefinspektor - liebt er ausgedehnte Wanderungen mit seinen Hunden, hört mit Vorliebe Jazz und hat ein Faible für alte Autos.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783702581046
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum02.05.2023
Reihen-Nr.2
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2794 Kbytes
Artikel-Nr.11809605
Rubriken
Genre9201
Verwandte Artikel

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Ruprecht war erst vor einer Viertelstunde aus Salzburg weggekommen und hielt unterwegs zum Tanken an der Jet in Hallein, die lag am Weg und hatte nachts offen. Die Reflexe der grellen Spots über den Zapfsäulen der Tankstelle weckten Ella. Verschlafen hob sie den Kopf und spähte hinaus.

»Du kannst weiterschlafen«, sagte er über die Schulter nach hinten und hielt an. »Wir brauchen nur Sprit und ich hol mir schnell einen Kaffee.«

Er stieg aus, streckte sich und sah auf die Uhr. Gleich eins und noch fast eine Stunde bis Hallstatt. Es wäre besser gewesen, Konstanze abzusagen, dachte er und gähnte.

Sie hatten am frühen Abend telefoniert und wollten seinen morgigen Urlaubstag gemeinsam verbringen. Das Verhör in der Alpenstraße hatte aber deutlich länger gedauert als erwartet und volle vier Stunden gebraucht, bis sie endlich eine halbwegs vernünftige Aussage bekamen.

Er zahlte im Shop, nahm sich einen Espresso im Pappbecher mit und blieb damit an den Wagen gelehnt stehen. Als sie vom LKA wegfuhren, hatte es genieselt, inzwischen war der Himmel wieder klar und die Straße trocknete langsam auf. Die frische kühle Luft tat gut und vertrieb die Müdigkeit ein wenig. Zuvor war Leonard Cohen auf Ö3 gelaufen - die ruhigen Klänge und seine rauchige Stimme passten perfekt zu der nächtlichen Stimmung auf der Tauernautobahn, lösten aber eine ziemliche Schläfrigkeit aus.

Er öffnete die Tür einen Spalt und kraulte Ella hinterm Ohr. Sie hob nur kurz den Kopf von der Decke und rollte sich auf die andere Seite. Er grinste in der Dunkelheit, offenbar wirkte Cohens Stimme auch auf Spanieldamen beruhigend.

Vom Almbach herunter kamen blaue Einsatzlichter auf die Tankstelle zu - Polizei. Wenige Meter dahinter bog ein weiteres Einsatzfahrzeug aus der Nebenstraße heraus. Es war ein Rettungswagen des Roten Kreuzes, das direkt gegenüber die Einsatzzentrale hatte. Ruprecht richtete sich auf, um besser über den Tankautomat sehen zu können.

Wahrscheinlich ein Unfall auf der Autobahn, nahm er an und überlegte bereits, ob er das Stück bis zur nächsten Auffahrt die Bundesstraße nehmen sollte, um nicht in eine Sperre zu geraten. Aber sie bogen nicht zum Zubringer ab, sondern mit quietschenden Reifen zur Innenstadt hinein.

Was konnte mitten in der Nacht in dem verschlafenen Hallein geschehen sein?

Die unerwartete Richtung der vorbeieilenden Einsatzkräfte und das forsche Tempo weckten Ruprecht aus seiner gemächlichen Stimmung. Augenblicklich war er munter und beschloss, sich die Sache anzusehen. Obwohl er gleichzeitig vor sich hinmurmelte, dass ihn das Ganze gar nichts angehe, warf er den Becher mit dem restlichen Espresso in den Abfall, sprang ins Auto und hoffte, dass er den Anschluss nicht verlieren würde. Sein alter Volvo, eine Amazone aus den Sechzigerjahren, war für schnelle Verfolgungsfahrten nicht wirklich gut geeignet.

Auf der Brücke über die Salzach stoppte er und starrte die Häuserkulisse am Fluss gegenüber an. Die Ampeln warfen ihr farbiges Licht in Streifen auf die Fahrbahn, die Fußgängerzone von gegenüber lag still unter der fahlen Straßenbeleuchtung und die Schaufenster der meisten Geschäfte waren bereits dunkel. Alles schien menschenleer, keine Spur von einem nächtlichen Einsatz.

Verdammt! Er war doch nicht weit hinter ihnen gewesen. Wo waren sie, hatte er sie verloren?

Er beugte sich vor, blickte nach beiden Seiten und sah nun einen schwachen blauen Lichtschein hinter den Häusern der Altstadt. Das mussten die beiden Fahrzeuge sein, denen er gefolgt war. Im selben Moment blitzte über den Dächern der Volksbank und des Stadtkinos das Blaulicht des voranfahrenden Polizeiwagens vom Hügel herüber. Sie waren also hinauf zum Dürrnberg unterwegs.

Er war zufrieden, dass sie ihn nicht abgehängt hatten, fuhr erleichtert hinunter auf die Pernerinsel und nahm die Promenade mit Neunzig. Draußen auf der Landesstraße würde er sie schon einholen.

Außerhalb der Festspiele gab es hier um diese Zeit keinen Verkehr. Den Kreisverkehr nach der alten Saline kürzte er einfach ab und wollte gegen die Fahrtrichtung gleich nach links auf die Salzburgerstraße hinausbiegen. Plötzlich sah er ein Blaulicht aufleuchten und gleichzeitig schossen ein Kommandowagen und ein Rüstfahrzeug der Halleiner Feuerwehr mit ziemlichem Tempo in die Kreuzung. Er konnte den Volvo gerade noch anhalten, bevor der LKW vorbeidonnerte und zur Warnung jetzt auch die Sirene aufheulen ließ.

Nach einer Schrecksekunde atmete Ruprecht scharf aus und wischte sich über die Stirn. Auf Ellas Unmutslaut, die durch sein Bremsmanöver auf der Rückbank kräftig durchgeschüttelt worden war, murmelte er eine Entschuldigung nach hinten. Normalerweise vermied er mit dem Oldtimer wegen der hart gefederten Starrachse und des Hinterradantriebs solche Aktionen.

Durch den kurzen Schock war auch der letzte Rest seiner Müdigkeit verflogen und er folgte den beiden, die wie erwartet die scharfe Abzweigung in die Rampe zum Dürrnberg hinauf nahmen.

Bereits nach einem Kilometer, unmittelbar nach der Überbauung der Straße zum Schutz vor Steinschlag von den steilen Hängen, stand ein Polizeiwagen schräg über die Fahrbahn. Die Einsatzfahrzeuge nahmen die Spur der Gegenseite und fuhren, ohne sich darum zu kümmern, vorbei. Als Ruprecht ihnen in einigem Abstand folgen wollte, versperrte ihm ein Beamter mit roter Kelle den Weg. Er deutete, dass die Straße gesperrt sei und wies mit seinem ausgestreckten Arm zum Fuchsturm und dem Parkplatz bei dem alten Halleiner Stadttor. Ruprecht ließ sich davon nicht beirren, sondern fuhr bis zu dem Polizisten. Der schüttelte energisch den Kopf und begann mit einer unfreundlichen Zurechtweisung, verstummte aber sofort, als er im hinuntergekurbelten Fenster den Dienstausweis sah.

»Entschuldigung, Herr Chefinspektor«, kam es nach einem Blick auf Ruprechts Dokument bedeutend freundlicher. »Ein Stück weiter oben gibt es einen schweren Unfall, und ich hab die Anweisung, niemanden ⦫

»Schon gut«, unterbrach ihn Ruprecht. »Wo genau?«

»Bei der Einmündung der alten Straße.«

»Danke«, sagte Ruprecht noch, fuhr aber bereits weiter.

Nach einigen hundert Metern sah er die Einsatzfahrzeuge auf der bezeichneten Stelle stehen und parkte den Volvo in einer Ausweiche am Straßenrand. Er nahm Ella an die Leine und spazierte das letzte Stück zu Fuß hinauf.

Die Straße in der langgezogenen Kurve war sehr schmal, gerade zwei Fahrspuren breit, ohne eine Möglichkeit, bei unerwarteten Geschehnissen irgendwohin auszuweichen. Auf der Innenseite lag die Fahrbahn etwas erhöht und war mit schweren eisernen Leitstreben abgesichert, die Außenseite hingegen bestand aus bloßen Felsen. Mit Geröllschutzmatten bespannt ragten sie unmittelbar an der Fahrbahn auf. Hier gab es nicht einmal eine Leitplanke. Kam man in der Kurve ins Schleudern und rutschte von der Straße, prallte man direkt in die Steinwände.

Und genau das schien hier geschehen zu sein. Ein roter Sportwagen steckte förmlich in dem Felsen bei der Einmündung der alten Landesstraße. Es sah von der Ferne so aus, als wäre die halbe Schnauze darin verschwunden. In Wahrheit musste sich die Front durch den Aufprall ein großes Stück zusammengeschoben haben und nach der aufgerichteten Stellung der Vorderachse zu urteilen, hatte es den Motor unter die Fahrgastzelle gedrückt.

Die Feuerwehr richtete zwei Flächenscheinwerfer aus, die den Wagen und die Kreuzung in ein grelles Licht tauchten. Ruprecht kniff die Augen zusammen, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen und zog Ella, die beim Aufflammen der starken Spots erschrak und leise knurrte, näher zu sich.

Er blieb mit ihr vorerst im Halbdunkel auf der Gegenfahrbahn und versuchte, sich mit einem gewissen Abstand einen groben Überblick zu verschaffen. Das war sein übliches Vorgehen. So bekam er schneller ein Gefühl dafür, wie Dinge abgelaufen sein könnten. Im Unterschied zu vielen seiner Kollegen, die bei jeder Sache gleich in greifbare Fakten eintauchten und einzelne Details zueinander in Bezug setzten, trat er am Beginn lieber zurück und betrachtete alles wie ein Außenstehender. Als halber Jurist - eine Bezeichnung, die er sich selbst oft gab, da er sein Jus-Studium zugunsten der Polizeiausbildung abgebrochen hatte - näherte er sich gern langsam an, versuchte, falsche Schlussfolgerungen zu vermeiden und zog seine Kreise von außen nach innen. So behielt er den Überblick und seine Lust am Lösen von heiklen Fällen, wobei er nicht annahm, dass dies hier einer sein würde.

Die Szenerie wirkte irreal in dem grellen Licht, das alles rundum in einem absoluten Dunkel verschwinden ließ, fast wie ein Stück auf einer Bühne. Die Rücklichter des Wagens brannten noch, der Dampf des Kühlwassers stieg in einer weißen Säule aus der...
mehr

Autor

geboren in Wien, studierte Musik und Literatur. Er verfasst Sachbücher, Erzählungen und Kriminalromane. Daneben schreibt er seit vielen Jahren Drehbücher für Film und Fernsehen. Eine weitere Passion gehört der bildenden Kunst und so entstehen auch die Cover für die Buchreihe in seinem Atelier. Ernst Kaufmann lebt als freier Schriftsteller in Wien und - wie sein Chefinspektor - liebt er ausgedehnte Wanderungen mit seinen Hunden, hört mit Vorliebe Jazz und hat ein Faible für alte Autos.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt