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Die Kleinschmidts und Victoria

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
156 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am02.01.20231. Auflage
Die Katze Victoria ist eine Streunerin, die ihre Freiheit und Unabhängigkeit liebt und sich in ihrer Welt durchaus zu behaupten weiß. Doch plötzlich zwingt sie ein schreckliches Ereignis zum Umdenken... "Die Kleinschmidts und Victoria" ist der erste lebendig erzählte Band einer geplanten Reihe. Die Figuren werden liebevoll aus der Sicht der Menschen und der Tiere charakterisiert, so dass der Leser in den nächsten Bänden den Eindruck haben wird, guten alten Bekannten zu begegnen.

Kirsten Jebsen wurde 1960 geboren und geniesst ihre Herzenswunscherfüllung als Buchautorin, Coach und Trainerin der Bewusstseinsbildung. Sie lebt mit ihrer Familie, zu der viele Tiere gehören, auf einem Resthof in Norddeutschland.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR24,99
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie Katze Victoria ist eine Streunerin, die ihre Freiheit und Unabhängigkeit liebt und sich in ihrer Welt durchaus zu behaupten weiß. Doch plötzlich zwingt sie ein schreckliches Ereignis zum Umdenken... "Die Kleinschmidts und Victoria" ist der erste lebendig erzählte Band einer geplanten Reihe. Die Figuren werden liebevoll aus der Sicht der Menschen und der Tiere charakterisiert, so dass der Leser in den nächsten Bänden den Eindruck haben wird, guten alten Bekannten zu begegnen.

Kirsten Jebsen wurde 1960 geboren und geniesst ihre Herzenswunscherfüllung als Buchautorin, Coach und Trainerin der Bewusstseinsbildung. Sie lebt mit ihrer Familie, zu der viele Tiere gehören, auf einem Resthof in Norddeutschland.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783756880652
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum02.01.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten156 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.10684043
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


So kam es, dass Victoria seit geraumer Zeit durch das kleine Dorf strich.

Fast täglich machte sie sich auf den Weg zu dem Feld, welches am nahen Dorfrand lag. Dort lebten viele Mäuse, und die Katze freute sich über dieses gute Jagdrevier. Idealerweise fand sie dort auch immer wieder einen geschützten Schlafplatz, in dem sie Ruhe finden konnte.

Zu dem Feld führte ein schmaler Weg, auf dem nur ab und zu ein Trecker entlang fuhr. Neben diesem Weg wuchs ein Grasstreifen, daneben lag gleich ein schmaler Graben und an dessen Böschung grenzten schon die Gärten von Einfamilienhäusern. Mit ihrem roten Stein und den weißen Fenstern waren sie typisch für die norddeutsche Gegend.

Hier war Victoria gerne unterwegs. Zum einen musste sie nicht so sehr auf den Straßenverkehr achten und zum anderen spielten an dem lehmigen Wassergraben häufig kleinere Kinder. Einige von ihnen saßen auch auf den Bäumen, die sich zum Klettern anboten.

Die Katze mochte Kinder und sah ihnen gerne zu. Meistens ließen sie die Katze auch in Ruhe, ohne sie zu ärgern. Und manchmal kramten sie sogar in ihren Taschen auf der Suche nach irgendetwas Essbarem. Dann hielten sie Victoria in ihren kleinen sandigen Händen mehr Krümel als Kekse hin. Aber da die Katze es sich nicht leisten konnte wählerisch zu sein, aß sie fast alles, was ihr entgegen gehalten wurde. Nur mit den klebrigen Bonbons, die kaum von den Kinderfingern weichen wollten, wusste Victoria nichts anzufangen.

Es war ein heißer Sommertag, an dem der Himmel in intensivem Königsblau friedlich ruhte. Victoria kam aus dem Maisfeld und spürte die Sonnenstrahlen, wie sie siedendheiß auf ihren Rücken fielen und den Sand, der unter ihren Pfoten brannte.

Sie hatte großen Durst und war auf Wassersuche. Deshalb lief sie zu dem Graben. Um dorthin zu gelangen, musste sie von dem heißen Weg auf den begrünten Seitenstreifen wechseln, dessen Gras so hoch war, dass sie das dahinter gelegene Wasser nur erahnen konnte.

Bald darauf sprang sie in nur wenigen Sätzen zu dem kleinen Graben hinunter und bückte sich tief hinab, um mit gierigen Schlucken die wohltuende Köstlichkeit aufzunehmen.

Sie trank und trank und konnte nicht genug von der kühlen Erfrischung bekommen. Dabei beobachtete sie die lustigen Kreise, die sich immer größer werdend im Wasser bildeten, um sich dann bald darauf auch schon wieder aufzulösen. Gedankenversunken verfolgte sie diese mit ihren Augen und wollte gerade das Trinken beenden, als auf einmal ein riesengroßer Schatten alles um sie herum verdunkelte. Wie ein Gespenst kam er ihr vor, das sich über ihr ausbreitete, als wollte es sie ersticken.

Bewegungslos suchte sie blitzschnell nach einer Erklärung. Aber schon im nächsten Augenblick fuhr Victoria erschrocken zusammen. Ein ohrenbetäubendes, grauenhaftes Bellen war jetzt direkt über ihr zu hören. Ruckartig riss sie den Kopf nach oben und erstarrte vor Angst. Sie sah in ein blutrotes, mit klebrigem Schleim gefülltes, weit aufgerissenes Maul, aus dem weißer Schaum tropfte. Riesige Zähne ragten daraus hervor, die so groß waren wie eine Maus, die auf den Hinterbeinen stand.

Es war ein riesiger Hund, der plötzlich dicht, viel zu dicht, über ihr stand. So groß und furchteinflößend, wie sie noch nie zuvor einen Hund gesehen hatte.

Voller Spannung sahen sich beide an. Sekunden vergingen, die Victoria wie eine Ewigkeit erschienen.

Bis sie auf einmal etwas Viereckiges, das sich vor dem Gesicht des Hundes abzeichnete, entdeckte. Es war ein Zaun, ein Maschendrahtzaun! Ihre Rettung! Erleichtert erkannte die Katze endlich den sicheren Schutz, der zwischen ihr und dem Monsterhund lag.

Glücksmaus gehabt! Victoria holte tief Luft und merkte erst jetzt, dass sie vor Schreck fast vergessen hatte, weiter zu atmen.

Regungslos, immer noch mit starkem Herzklopfen, hielt die Katze dem Blick des Hundes weiterhin stand. Ganz allmählich gewann sie ihre alte Kämpfernatur zurück. Ihre weit aufgerissenen Augen, die vor Schreck fast so groß wie Hamsterräder geworden waren, zog sie, von einem Fauchen begleitet, zu bedrohlich schmalen Schlitzen zusammen. Der Hund tobte weiter und Victoria sah dessen ekligen, weißen Schaum in alle Richtungen spritzen.

Plötzlich durchschnitt eine keifende Frauenstimme so die Luft zwischen den beiden, dass ein Ruck durch den Riesenhund ging. Es war sein Frauchen, das von der Terrassentür aus versuchte lauter zu brüllen, als ihr Hund bellen konnte: Bruno, aus! Schluss jetzt! Komm sofort hierher! Zähneknirschend verstummte der Hund, drehte sich widerwillig zu seinem Frauchen um und trottete mit gesenktem Kopf zu ihr, nicht ohne Victoria noch einmal einen katzenmordenden Blick zuzuwerfen.

Diese erstarrte vor Angst. Solch einen Schrecken hatte sie schon lange nicht mehr bekommen. Zum Glück war der Zaun zwischen ihnen. Zaghaft und mit zittrigen Beinen ging die Katze ganz dicht an das Grundstück heran und sah durch die Maschen hindurch.

Tatsächlich, dort mussten neue Leute eingezogen sein. Irgendwie hatte sie das gar nicht bemerkt. Zum Glück war der Zaun, der dieses Grundstück umgab, so hoch, dass dieses Ungeheuer von Hund nicht darüber springen konnte. Nur ein paar Katzenlängen von ihr entfernt, entdeckte Victoria eine kleine Zauntür.

Also, wenn die Tür geschlossen ist, kommt dieses Monster bestimmt nicht von seinem Grundstück herunter. , kombinierte sie und gewann ein Gefühl der Sicherheit.

Langsam gelangte sie zu ihrer alten Hochform zurück. Wütend wurde sie, schrecklich wütend. Was bildete sich dieser blöde Hundetyp eigentlich ein? Sie so zu erschrecken! Na warte, dir werde ich es noch zeigen! , rief Victoria dem Hund, der schon längst in der Terrassentür verschwunden war, trotzig hinterher.

Von dir lasse ich mich doch nicht ins Bockshorn jagen! Mit mir machst du das nicht noch mal! Die Wut setzte Tigerkräfte in ihr frei.

Noch bevor Victoria an diesem Abend in dem nahegelegenen Maisfeld unter strahlendem Sternenhimmel einschlief, nahm sie sich fest vor, gleich am nächsten Morgen erneut zu dem Grundstück zu laufen, um dem Hund so richtig einzuheizen.

Es war dieses Mal eine unruhige Nacht, die sie verbrachte und am nächsten Morgen galt ihr erster Gedanke gleich dem Monsterhund. Ihre Katzenwäsche reduzierte sie auf ein Minimum, um sich so schnell wie möglich auf den Weg machen zu können.

In der Nähe des Grundstücks angekommen, schlich sie auf Samtpfötchen durch das hohe Gras des Seitenstreifens. Geduckt saß sie bald darauf zwischen saftig grünen Grashalmen und duftenden Blumen. Nur wenige Schritte von ihr entfernt lag ein dünner Ast, der sich quer über den Graben gelegt hatte. Gekonnt, mit balanciertem Gleichgewicht, kletterte sie so leise wie eine Ameise darüber, immer den Blick auf den Zaun gerichtet.

Als sie nun ganz dicht an der Zauntür angelangt war, sah sie nach oben zu dem Griff mit dem eisernen Schloss. Es steckte ein langer Schlüssel darin, der die Tür fest verriegelte.

Sie lief an dem Zaun weiter entlang und entdeckte auf dem Grundstück einen großen Swimmingpool. Direkt daneben flatterte eine Vielzahl von wunderschönen bunten Schmetterlingen, die in einem dichten Strauch Rast machten.

Und darunter, Victoria hielt die Luft an, lag dickbäuchig und träge der riesige Hund.

Obwohl sie auf dessen Anblick gut vorbereitet war, kam es ihr vor, als würde ihr Herz so laut schlagen wie die Kirchturmuhr des Dorfes, wenn es 12 Uhr mittags war.

Da lag er also, der dicke Fleischkloß, mit weit von sich gestreckten Vorderpfoten. Er sah so gewaltig aus, dieser Riese, wie er im Gras lag. Mit seinem zur Seite gedrehten runden Kopf, laut schnarchend, dass die zarten Schmetterlinge, die über ihn hinweg flatterten, befürchten mussten, von ihm eingeatmet zu werden.

Victorias Herz fing an zu galoppieren, aber sie tröstete sich damit, dass ihr ja überhaupt nichts passieren konnte.

So, du Schleimschreck, jetzt werde ich´s dir aber geben! Die Katze stellte sich demonstrativ, so dicht sie konnte, breitbeinig an den Zaun. Und dann fing sie an zu miauen. Miauoauo! , in den schrillsten Tönen, laut und schräg, so schräg, wie es ihr nur möglich war. Sie verdrehte dabei die Augen, und auch wenn ihr das Gejaule in den eigenen Ohren weh tat, so gab sie doch alles. Sie wollte diesen Köter ärgern, richtig ärgern, so gut sie konnte.

Als wäre eine eiskalte Wasserbombe über seinem Kopf zerplatzt, sprang der Hund aus seinem Dämmerschlaf auf, streckte seine breite Nase hektisch in alle Windrichtungen, um den Verursacher dieses unerträglichen Katzengeschreis ausmachen zu können.

Dabei ließ er seine Augen suchend über den Rasen schweifen, bis sein Blick auf einmal bei Victoria haften blieb. Und dann fletschte er seine langen Zähne. Die beiden vergaßen alles um sich herum. Eine enorme Spannung lag zwischen ihnen und es war, als würden spitze Dolche durch die Luft fliegen, die ihr Ziel nicht verfehlten. Geschwind drehte sich Victoria um, sprang federleicht über den Graben...
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