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Die Rosenheim-Cops

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
256 Seiten
Deutsch
Rosenheimer Verlagshauserschienen am02.01.2023
Freunde der Serie kennen die Hauptfiguren schon sehr gut: Korbinian Hofer ist Kriminalhauptkommissar und seiner Rosenheimer Heimat tief verbunden. Der eher Schweigsame mit der bayerischen Körperfülle lebt mit seiner allein erziehenden Schwester Marie auf einem Bauernhof und hilft ihr, wenn es die Ermittlungen zulassen, bei der Arbeit. Sein Kollege Ulrich Satori ist nicht ganz freiwillig in der Provinz, eigentlich wäre er lieber wieder in München, wo man auch viel mehr Verständnis für seine Vorliebe für moderne Kommunikationsmittel aufbringt. Reibereien zwischen unseren ungleichen Cops sind an der Tagesordnung. Wenn es jedoch um die Aufklärung von Verbrechen geht, lösen die zwei auch die kniffligsten Fälle erfolgreich.mehr
Verfügbare Formate
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR13,99
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Produkt

KlappentextFreunde der Serie kennen die Hauptfiguren schon sehr gut: Korbinian Hofer ist Kriminalhauptkommissar und seiner Rosenheimer Heimat tief verbunden. Der eher Schweigsame mit der bayerischen Körperfülle lebt mit seiner allein erziehenden Schwester Marie auf einem Bauernhof und hilft ihr, wenn es die Ermittlungen zulassen, bei der Arbeit. Sein Kollege Ulrich Satori ist nicht ganz freiwillig in der Provinz, eigentlich wäre er lieber wieder in München, wo man auch viel mehr Verständnis für seine Vorliebe für moderne Kommunikationsmittel aufbringt. Reibereien zwischen unseren ungleichen Cops sind an der Tagesordnung. Wenn es jedoch um die Aufklärung von Verbrechen geht, lösen die zwei auch die kniffligsten Fälle erfolgreich.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783475549793
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum02.01.2023
Reihen-Nr.3
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1193 Kbytes
Artikel-Nr.10684862
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Das Bauernopfer

Wenn ein stattliches Mannsbild wie der Hauptkommissar Korbinian Hofer ins Straucheln geriet, dann drohte allemal Gefahr. In erster Linie deshalb, weil reichlich über zwei Zentner für das - oder den oder die worauf sie schließlich unsanft zu landen drohten, eine ziemliche Belastung bedeutet hätten. Das ist ungefähr mit einer Lawine zu vergleichen, die dann, wenn sie erst einmal ins Rutschen gekommen ist, so leicht von nichts und niemandem mehr aufgehalten werden kann. Sie walzt alles, was ihr im Weg herumsteht, kurz und bündig platt.

Und eine Art von menschlicher Lawine aus Fleisch und Knochen war der Hofer halt schon, wenngleich er sich selber niemals als dick, sondern höchstens als stark gebaut bezeichnete (die Untertreibung des Jahres, wie seine zierliche Schwester Marie immer spöttelte). Wogegen ihr Sohn - also sein Neffe - Vincent schon eher auch einmal gewisse Vergleiche aus anderen Bereichen heranzog. Natürlich nur, wenn Korbinian weit genug entfernt war. Denn dann musste der Bub nicht fürchten, von seinem »stark gebauten« Onkel ein wenig am Ohr gezupft zu werden - eher freundschaftlich als ernsthaft, das versteht sich von selber, denn die beiden waren ansonsten ein Herz und eine Seele.

Wie dem auch sei, dieses Mal ging es jedenfalls noch gut, als Korbinian in Begleitung seines Kollegen Ulrich Satori am Morgen das Vorzimmer ihres Büros betrat. Er fing seinen Stolperer nämlich rechtzeitig ab. Und zwar bevor er mit seinem gesamten Lebendgewicht gegen den Schreibtisch von Frau Stockl donnern konnte, auf dem selbige mit gekreuzten Beinen und hochgerutschtem Rock hockte - die Augen geschlossen und die Hände in der Gebetspose eines buddhistischen Mönches ineinander gelegt. Aus einem Radiorecorder dudelte so etwas wie indische Weltuntergangsmusik. Oder womöglich war die ausführende Band auch noch dabei, ihre Instrumente zu stimmen; wer weiß, das ist ja heutzutage manchmal schwer zu definieren.

Das mit dem hochgerutschten Rock der hübschen Sekretärin registrierte Ulrich Satori mit Vergnügen, der Rest aber ließ ihn ebenso die Stirn runzeln wie seinen Kollegen.

»Ja Sakrafix!« Korbinian starrte missmutig auf den Boden. »Müssen S Ihre Schuhe direkt da mittendrin stehen lassen, Frau Stockl? Stellen S wenigstens a Warnschild auf oder eines für a Umleitung!« Er grunzte. »Und überhaupt, was machen S eigentlich? Ist Ihnen noch net aufgefallen. dass S nimmer daheim in Ihrem Bett liegen!«

»Ommmh!«, machte Miriam Stockl und öffnete erst das eine und schließlich das andere Auge. »Sie haben mich brüsk aus meiner mentalen Konzentration gerissen, Sie unsensibler Trampel! Und von wegen Bett! Ich bin schon länger hellwach als Sie!«

»Den Eindruck hab ich aber ganz und gar net, wenn S mir diese Feststellung verzeihen können!« Korbinian schnupperte, und als er die beiden Duftstäbchen entdeckte, die auf einer Untertasse energisch vor sich hin qualmten, rümpfte er die Nase. »Und was ist das für a stinkertes Zeug da? Wollen S irgendwas räuchern?«

Frau Stockl schwang die Beine vom Schreibtisch und schlüpfte in ihre Schuhe. »Das täten Sie sowieso net verstehen«, stellte sie schnippisch fest. »Der Herr Satori schon eher, gell? Der hat bestimmt gleich gesehen, dass ich auf einer transzendentalen Tour durch mein tiefstes Inneres bin, und zwar, um mich selbst zu finden.«

»Ähem.« Ulrich Satori nickte verdutzt. »Und? Wie nah sind Sie sich schon gekommen?«

»Ich bin mir sozusagen dicht auf den Fersen«, erwiderte Frau Stockl. »Und Sie, Herr Hofer, sollten s amal mit a bisserl mehr Gelassenheit probieren. Sie haben zum Beispiel noch net einmal >Guten Morgen

»Morgen«, brummte daraufhin der Hofer und drückte den Aus-Knopf des Radiorecorders. »Schluss jetzt mit dieser tibetanischen Trauermusik, so was macht mich sonst ganz damisch. Hätten S net wenigstens a Blasmusik einlegen können oder an Jodler?«

»Ja Herrschaftszeiten!« Frau Stockl stemmte ihre Hände in die Hüften. »Warum sind S denn an einem so schönen Tag dermaßen schlecht drauf?«

»Das war er auch schon auf der Fahrt hierher«, verkündete Ulrich. »Und das nur, weil seine Schwester ein neues Bett braucht. Beim alten is nämlich die Matratze durchgelegen.«

»Des versteh ich net«, wunderte sich die Stockl. »Was ist denn da schlimm dran?«

»Erstens, dass so ein Bett, wie s die Marie haben will, einen Haufen Geld kostet.« Ulrich grinste. »Und zweitens, dass sie, so lange sie das neue Bett noch nicht hat, bei ihrem Freund Leo übernachtet und der Kollege Hofer sich während dieser Zeit sein Essen selber herrichten muss, vom Abspülen möcht ich gar net reden.«

»Au weh, jetzt bring ich s zusammen!« Miriam Stockl grinste boshaft. »Wenn ich mich recht erinner, kocht der Herr Hofer ungefähr so gut wie a Krähe singt. Da kann man sich grad wünschen, dass die Marie noch ein bisserl länger auf ihr Bett warten muss. Denn nachher kommen S uns bestimmt bald rank und schlank ins Büro, gell?«

»Es gibt auch Fertiggerichte, die man bloß aufwärmen muss«, widersprach Korbinian genervt. »Und jetzt kümmerts euch amal net so rührend um mein leibliches Wohlergehen! Is da net irgendwas Interessantes, mit dem wir uns beschäftigen könnten?«

»Jetzt, wo Sie s sagen!« Fran Stockl nickte eifrig. »Da hat doch grad der Michi angerufen und gemeint, Sie zwei sollen so schnell wie möglich zum Lettner-Hof nauskommen!«

»Wieso denn das?« Ulrich zog eine Packung Kaugummi aus der Tasche und schob sich einen Streifen in den Mund. »Hat der Herr Mohr bloß wieder wie üblich geplappert, oder hat er auch was Näheres gesagt?«

»Doch, hat er. Dass da a tote Leiche wär, und zwar die vom Konrad Lettner.«

»Eine Leiche!« Korbinian schnappte nach Luft. »A tote auch noch! Ja, Herrschaftszeiten! Hätten S uns des net eher sagen können?«

»Jetzt stellen S Ihnen doch net a so an«, sagte Frau Stockl pikiert. »Eine Leiche is eine Leiche, oder? Die läuft Ihnen doch net davon!«

Darauf fiel dem Korbinian so auf die Schnelle keine passende Retourkutsche ein, also zog er sich aus der Affäre, indem er sich umdrehte und grummelnd aus dem Sekretariat nach draußen auf den Flur walzte.

»Herr Hofer!«, rief ihm die Stockl mit zuckersüßer Stimme hinterdrein. »Haben S net was vergessen?«

Es dauerte nicht lange, und Korbinian streckte noch einmal seinen Kopf zur Tür herein. »Was is denn jetzt noch?«, grantelte er. »Was soll ich vergessen haben?«

Miriam Stockl lächelte ihm zu, nunmehr nicht nur zucker-, sondern sogar honigsüß. Und dann sagte sie strahlend: »Ommmh!«

»Sappralot! Sie mich auch!« Diesmal entfloh Korbinian so fix, dass der grinsende Ulrich förmlich einen Luftsog zu spüren glaubte, der seinem Kollegen folgte wie das Kielwasser einem Ozeandampfer â¦

Der Lettner-Hof lag idyllisch zwischen sanften grünen Hügeln und ausgedehntem Mischwald eingebettet. An das große Wohnhaus schloss sich eine Scheune an, die wiederum an die Stallungen grenzte; und an deren Ende erhob sich schließlich ein Hochsilo, das man der schöneren Optik wegen mit Holz verkleidet hatte.

Schaut alles aus, als wohnten hier nicht die ärmsten Leute, dachte Ulrich Satori, als sie durch ein schmiedeeisernes Tor auf den gepflasterten Hof eingebogen waren. Wer immer dem bedauernswerten Konrad Lettner als Erbe nachfolgte, würde bestimmt nicht schlecht dabei abschneiden.

Was die Leiche anging, hatte Frau Stockl natürlich den Nagel auf den Kopf getroffen, denn weggelaufen war sie selbstverständlich nicht. Stattdessen lag der Tote offenbar bereits in einem Zinksarg, den zwei Mitarbeiter eines Bestattungsunternehmens soeben in einen Leichenwagen schoben. Sie machten dabei den Eindruck, als könnte sie nichts und niemand erschüttern.

»Das wird auch allerweil besser!« Korbinian stieg aus dem Dienstwagen und schüttelte den Kopf. »Seit wann tragen die schon die Leiche davon, noch bevor wir überhaupt einen Blick darauf geworfen haben?« Er winkte Polizeihauptmeister Michael Mohr heran, der ein paar Meter abseits gelangweilt an seinem Streifenwagen lehnte. »Geh, Michi, wenn s erlaubt ist, täten wir uns das Opfer gern noch einmal anschauen! Aber grad, wenn s keine Umstände macht!«

»Des war doch grad a Unfall«, entgegnete Michi achselzuckend und ignorierte die Ironie im Ton seines Vorgesetzten. »Der Doktor war sogar schon...
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