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Wie die Familie unser Leben bestimmt - Genogramm und systemische Aufstellungen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
359 Seiten
Deutsch
Carl-Auer Verlagerschienen am17.01.20242. Auflage
'Ein stringentes, umfassendes und anregendes Buch. Die Kombination der Genogrammanalyse und der Aufstellungsarbeit ist wirklich eine sinnvolle und wirksame Synthese und Vorgangsweise.' Gunthard Weber 'Die Kombination aus Praxisbeispielen und Fachwissen macht das Buch zu einem Lesegenuss. Es ist beeindruckend, wie familienbiografische Genogrammanalysen vor oder in Kombination mit Systemaufstellungen wirken können. Respekt vor so viel Erfahrung!' Prof. Dr. Claudia Osburg Sehen - Wissen - Ordnen Manches größere Problem erweist sich bei genauerer Betrachtung als Lebensthema, und gelegentlich reicht dieses sogar über das eigene Leben hinaus in die Familiengeschichte. Genogramme helfen, solche Generationen übergreifenden Zusammenhänge aufzudecken. Mit standardisierten Symbolen erstellt, erfassen sie in übersichtlicher Form nachvollziehbare Daten und Fakten. Auf dieser Grundlage können in einer familienbiografischen Genogrammanalyse Hypothesen zur Entstehung eines Problems und zu Zusammenhängen im System gebildet werden. Diese lassen sich in nachfolgenden Systemaufstellungen überprüfen und können als Ausgangspunkt für mögliche Lösungen dienen - auch bei vermeintlich therapieresistenten Problemen. Unerklärliche körperliche oder psychische Symptome, Kontaktabbrüche in der Familie, Probleme in der Partnerschaft, mit Kindern, den Eltern oder auch im Beruf können auf diese Weise z. B. mit Traumata oder Verlusten im Familiensystem in Verbindung gebracht werden. Einmal erkannt, lassen sie sich dann zielgerichtet therapeutisch bearbeiten. Die Autorin: Birgit Hickey, Dr. med., Dipl.-Biol.; anerkannte Systemaufstellerin und Lehrtherapeutin, Systemische Mediatorin; Weiterbildungen und Ausbildung in systemischer Familientherapie, familienbiografischer Genogrammarbeit, systemischen Strukturaufstellungen, lösungsfokussierter Kurzzeittherapie, hypnotherapeutischer und -systemischer Kommunikation; NLP-Lehrtrainerin; Referentin. Seit 1992 niedergelassen in eigener Praxis. Schwerpunkte: Systemische Medizin und Familientherapie/-biografik, systemische Kommunikation und Mediation.

Birgit Hickey, Dr. med., Dipl.-Biol.; anerkannte Systemaufstellerin und Lehrtherapeutin, Systemische Mediatorin; Weiterbildungen und Ausbildung in systemischer Familientherapie, familienbiografischer Genogrammarbeit, systemischen Strukturaufstellungen, lösungsfokussierter Kurzzeittherapie, hypnotherapeutischer und -systemischer Kommunikation; NLP-Lehrtrainerin; Referentin. Seit 1992 niedergelassen in eigener Praxis. Schwerpunkte: Systemische Medizin und Familientherapie/-biografik, systemische Kommunikation und Mediation.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR49,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR47,99

Produkt

Klappentext'Ein stringentes, umfassendes und anregendes Buch. Die Kombination der Genogrammanalyse und der Aufstellungsarbeit ist wirklich eine sinnvolle und wirksame Synthese und Vorgangsweise.' Gunthard Weber 'Die Kombination aus Praxisbeispielen und Fachwissen macht das Buch zu einem Lesegenuss. Es ist beeindruckend, wie familienbiografische Genogrammanalysen vor oder in Kombination mit Systemaufstellungen wirken können. Respekt vor so viel Erfahrung!' Prof. Dr. Claudia Osburg Sehen - Wissen - Ordnen Manches größere Problem erweist sich bei genauerer Betrachtung als Lebensthema, und gelegentlich reicht dieses sogar über das eigene Leben hinaus in die Familiengeschichte. Genogramme helfen, solche Generationen übergreifenden Zusammenhänge aufzudecken. Mit standardisierten Symbolen erstellt, erfassen sie in übersichtlicher Form nachvollziehbare Daten und Fakten. Auf dieser Grundlage können in einer familienbiografischen Genogrammanalyse Hypothesen zur Entstehung eines Problems und zu Zusammenhängen im System gebildet werden. Diese lassen sich in nachfolgenden Systemaufstellungen überprüfen und können als Ausgangspunkt für mögliche Lösungen dienen - auch bei vermeintlich therapieresistenten Problemen. Unerklärliche körperliche oder psychische Symptome, Kontaktabbrüche in der Familie, Probleme in der Partnerschaft, mit Kindern, den Eltern oder auch im Beruf können auf diese Weise z. B. mit Traumata oder Verlusten im Familiensystem in Verbindung gebracht werden. Einmal erkannt, lassen sie sich dann zielgerichtet therapeutisch bearbeiten. Die Autorin: Birgit Hickey, Dr. med., Dipl.-Biol.; anerkannte Systemaufstellerin und Lehrtherapeutin, Systemische Mediatorin; Weiterbildungen und Ausbildung in systemischer Familientherapie, familienbiografischer Genogrammarbeit, systemischen Strukturaufstellungen, lösungsfokussierter Kurzzeittherapie, hypnotherapeutischer und -systemischer Kommunikation; NLP-Lehrtrainerin; Referentin. Seit 1992 niedergelassen in eigener Praxis. Schwerpunkte: Systemische Medizin und Familientherapie/-biografik, systemische Kommunikation und Mediation.

Birgit Hickey, Dr. med., Dipl.-Biol.; anerkannte Systemaufstellerin und Lehrtherapeutin, Systemische Mediatorin; Weiterbildungen und Ausbildung in systemischer Familientherapie, familienbiografischer Genogrammarbeit, systemischen Strukturaufstellungen, lösungsfokussierter Kurzzeittherapie, hypnotherapeutischer und -systemischer Kommunikation; NLP-Lehrtrainerin; Referentin. Seit 1992 niedergelassen in eigener Praxis. Schwerpunkte: Systemische Medizin und Familientherapie/-biografik, systemische Kommunikation und Mediation.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783849783952
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum17.01.2024
Auflage2. Auflage
Seiten359 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4786 Kbytes
Artikel-Nr.10753774
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Zum Einstieg

Als Ärztin erfahre ich häufig, dass es Krankheiten, Symptome und Alltagsprobleme z. B. in der Partnerschaft, mit Kindern oder anderen Familienangehörigen, in der Schule bzw. im beruflichen Kontext gibt, die physisch und psychisch belastend sind. Trotz eingehender Anamnese und vielfältiger Untersuchungen lassen sich häufig keine offenkundigen Ursachen finden und diverse medizinische, psychologische oder andere professionelle Therapie- und Behandlungsansätze bleiben ohne Erfolg. Es entsteht der Eindruck, dass noch etwas anderes wirkt, das nicht zu fassen ist. Um dieses Weitere, was dennoch wirkt, soll es in diesem Buch gehen.

Beim systemisch-familienbiografischen Ansatz wird davon ausgegangen, dass körperliche und psychische Symptome sowie andere Probleme nicht nur in Verbindung zu Ereignissen in der individuellen Vorgeschichte, der eigenen Biografie, stehen, sondern auch ausgelöst und unterhalten werden können durch (meist unbewusste) Bindungen zu unbewältigten Schicksalen und »ungelebtem« Leben von früheren Mitgliedern des Familiensystems. Anders ausgedrückt können sogar weit zurückliegende leidvolle Erfahrungen und traumatische Einschnitte mehrerer Generationen bei den Nachfahren weiterwirken und in deren Symptomatik zum Ausdruck kommen - ohne dass Kenntnisse über die damaligen Ereignisse bestehen müssen.

Dabei ist es offensichtlich nicht zufällig, in welchem Lebensalter jemand bestimmte Symptome bzw. Probleme erfährt und welche Position der Betroffene in seiner Geschwisterreihe und im Familiensystem einnimmt. Diese Erkenntnisse sind empirisch durch die Analyse von vielen Familiengeschichten und Genogrammen (erweiterten systemischen Stammbäumen) entstanden und gewachsen. Wegweisend dafür sind die drei familienbiografischen Fragen (nach von Weizsäcker 2005, 2008; Adamaszek 2016, 2021), die Ihnen immer wieder in diesem Buch begegnen werden:
Warum hat die betroffene Person gerade jetzt, in diesem Lebensalter, das Problem/Symptom?
Warum gerade so, mit diesem Problem/Symptom?
Warum gerade hier, an diesem Platz in der Geschwisterreihe/im Familiensystem?

In meiner seit 1992 bestehenden allgemeinmedizinischen Praxis und vor allem während meiner zusätzlichen Erfahrung mit Patienten im Rahmen meines Schwerpunktes »Systemische Medizin und Familientherapie/-biografik« seit Ende der 90er-Jahre habe ich immer wieder gesehen, dass viele körperliche und seelische Beschwerden sowie andere Probleme im Zusammenhang mit unbewältigten Familienthemen stehen. Mir ist es empirisch gelungen, durch einen großen Fundus an dokumentierten Praxisbeispielen Regelmäßigkeiten bei der Übernahme von Schicksalsbindungen bzw. sogenannten Stellvertretungsaufgaben (s. Abschnitt 5.2-5.4) zu bestätigen und insbesondere auch neu zu entdecken.

Die Beschäftigung mit den Vorfahren ist nicht neu. Andere Kulturen haben schon lange vor uns ihre Ahnen gewürdigt und ihnen einen Platz im Bewusstsein der Familie gegeben. Auch bei uns bekommen die Vorfahren wieder einen größeren Stellenwert. Die Ahnenforschung, das Familienstellen und die Bearbeitung generationsübergreifender Themen sind nicht neu. Was allerdings im Zusammenhang mit Systemaufstellungen noch weitgehend ungenutzt bleibt, ist die familienbiografische Genogrammanalyse und das sich daraus ergebende Potenzial. Hier werden transgenerationale Zusammenhänge sichtbar und es lassen sich Hypothesen dafür bilden, welche Ereignisse der Vergangenheit Auswirkungen auf die Gegenwart und den Patienten haben könnten. Diese führen oft schon während der Genogrammarbeit zur deutlichen Besserung oder sogar zur Lösung und dienen als Basis in nachfolgenden Aufstellungen.

Die Genogrammanalyse hat sich so häufig - insbesondere bei sogenannten »therapieresistenten« Fällen - bewährt, dass diese generationsübergreifende Betrachtungs- und Herangehensweise zum Schwerpunkt meines Buches geworden ist.
Patientenbeispiele

Bei den im Folgenden aufgeführten Patientenbeispielen wird die Entstehung von Krankheiten und Symptomen im Zusammenhang mit Stellvertretungen im Familiensystem in besonders eindrücklicher Weise deutlich. Deren gesundheitliche Probleme veränderten sich über die Jahre trotz verschiedener diagnostischer und therapeutischer Verfahren nicht, sodass sie als »austherapiert« galten und keine Hoffnung mehr auf Veränderungen bestand. Erst durch die systemische, transgenerationale Arbeit lösten sich dann die Symptome in kurzer Zeit und in erstaunlicher Weise auf. Daher möchte ich diese Beispiele hier vorab exemplarisch und in Kurzform vorstellen, bevor ich später noch genauer darauf eingehe:


Eine 25-jährige Patientin hatte seit dem 12./13. Lebensjahr suchtartige therapieresistente Essstörungen (Magersucht, später Binge Eating) und Depressionen und war seitdem durchgehend, also fast die Hälfte ihres Lebens, in ambulanter und stationärer Therapie u. a. bei Ärzten und Psychotherapeuten. Dies bedeutete für sie monatelange Krankenhausaufenthalte, Ausfälle in der Schule und später auch schwierige Partnerschaften. Schon in der ersten Sitzung mit überblicksmäßiger Genogrammerstellung wurden der Patientin alterskorrelierende Zusammenhänge zu dramatischen und nicht bearbeiteten Einschnitten bei mehreren Vorfahrinnen im Alter von 12/13 Jahren bewusst. Danach trat die Essstörung nicht mehr auf (s. Abschnitt 13.6).



Eine weitere Patientin kam mit 35 Jahren zu mir und schielte auf dem rechten Auge seit ihrer Kindheit. Das Schielen konnte trotz mehrfacher Operationen, auch schon im Kindesalter, nicht behoben werden und war der Patientin als lebenslang anhaltende, nicht mehr zu verändernde Einschränkung vorausgesagt worden. Während der Genogrammarbeit kam der frühe Tod ihres älteren Bruders im Säuglingsalter (als ihre Mutter Mitte 30 war) sehr emotional zur Sprache. Seitdem ist das Schielen vorbei (s. Abschnitt 13.6).



Ein Patient, Mitte 50, litt jahrelang unter unerklärlichen Ängsten, auch Versagensängsten, vor allem am Arbeitsplatz, die mehrfachen Therapien standhielten. Diese verschwanden ebenfalls kurzfristig und anhaltend, nachdem dem Patienten während der Genogrammarbeit und dann in einer Aufstellung der Zusammenhang zwischen seiner Arbeitssituation und den lebensbedrohlichen U-Boot-Bedingungen seines Vaters (der mit Mitte 50 starb) im Krieg bewusst wurde und ihm die Ähnlichkeiten seiner bisher unerklärlichen Symptome zu den nachvollziehbaren Symptomen seines Vaters im U-Boot aufgingen (s. Abschnitt 16.1).



Die seit vier Jahren bestehende »therapieresistente« ADHS eines zehnjährigen Jungen trat nicht mehr auf, nachdem die offensichtlich von ihm übernommenen Schicksalsbindungen insbesondere zu seinem Vater, der seinen eigenen Vater im Alter von sechs Jahren verloren hatte, in einer Aufstellung durch die Mutter (für den Sohn) aufgelöst wurden. Hier normalisierte sich anschließend sogar das auffällige EEG und das Medikament Ritalin konnte abgesetzt werden (s. Abschnitt 13.3).


Dies sind nur einige Beispiele aus dem engeren medizinischen Kontext. Das Buch enthält darüber hinaus zahlreiche weitere Fallbeispiele aus den verschiedensten Lebensbereichen.
Bei welchen Problemen kann die systemisch-familienbiografische Arbeit hilfreich sein?

Folgende Zusammenstellung soll einen Überblick geben, in welchen Fällen nach meiner Erfahrung die systemische und familienbiografische Arbeit nützlich und weiterführend sein kann:
Schmerzen und anhaltende/chronische Beschwerden, wie Kopf- und Rückenschmerzen, Migräne, Asthma, Allergien und gynäkologische Probleme
körperliche Symptome, für die sich - selbst nach intensiver Diagnostik - keine organischen Ursachen finden lassen, z. B. Herzrhythmusstörungen, Magen-Darm-Beschwerden oder Hautsymptome
psychosomatische Probleme, wenn sie psychotherapeutisch schwer zugänglich sind, z. B. Ess- oder Schlafstörungen, Ängste, Depressionen oder eine Suchtthematik
Themen, die mit »Abgrenzung« oder Autoaggression zu tun haben, beispielsweise übergriffige Verhaltensweisen, Autoimmunprozesse oder Tumoren
Probleme im Zusammenhang mit familiären Situationen, wie Partnerschaftsprobleme, unerfüllter Kinderwunsch, Verhaltensauffälligkeiten/Symptome bei Kindern, Konflikte zwischen den Generationen und in Patchwork-Familien, Heimatverluste
Schwierigkeiten in der Schule/Ausbildung, am Arbeitsplatz und generell im beruflichen Umfeld, beispielsweise Lern- und Entscheidungsschwierigkeiten, Hierarchieprobleme, Mobbing, Burn-out.

Als Ärztin möchte ich an dieser Stelle betonen, dass die klassische Medizin und die systemische Medizin mit dem familientherapeutischbiografischen Ansatz nicht im Gegensatz zueinander stehen, sondern sich...
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Autor

Birgit Hickey, Dr. med., Dipl.-Biol.; anerkannte Systemaufstellerin und Lehrtherapeutin, Systemische Mediatorin; Weiterbildungen und Ausbildung in systemischer Familientherapie, familienbiografischer Genogrammarbeit, systemischen Strukturaufstellungen, lösungsfokussierter Kurzzeittherapie, hypnotherapeutischer und -systemischer Kommunikation; NLP-Lehrtrainerin; Referentin. Seit 1992 niedergelassen in eigener Praxis. Schwerpunkte: Systemische Medizin und Familientherapie/-biografik, systemische Kommunikation und Mediation.
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