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Pension Kleine Möwe Band 4: Kleiner Funke Hoffnung

Bärenklau Exklusiverschienen am01.07.2023
Es gibt Phasen, in denen unser Leben in ruhigen Bahnen läuft, die Koordinaten stimmen, die Herausforderungen überschaubar sind. Kleinere Schwankungen lassen sich in der Regel gut ausbalancieren. Aber nicht bei Julian, der als Workaholic durchs Leben geht und dadurch die Liebe seines Lebens verliert. Ihm bläst ein harter Wind ins Gesicht. Als ein beginnender Burnout sein Leben bedroht, zieht er die Reißleine.
Es sind die Stürme unseres Lebens, die versuchen, uns vom Kurs abzubringen. Doch was kann uns Halt und Sicherheit geben? Diese Frage stellt Melanie sich, eine einundvierzigjährige Lehrerin, die kurz davor steht, einen unverzeihlichen Fehler zu begehen und Inga, die, getrieben von Trennungsschmerz, versucht, sich auf Sylt eine Auszeit zu nehmen, in der Hoffnung, dort wieder zu sich zu finden ...



Lynda Lys ist das Pseudonym einer deutschen Autorin. Nach schriftstellerischen Ausflügen in verschiedenen Genres konzentriert sie sich heute auf Arzt- und Familienromane moderner Prägung.
Eliza Simon ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die sich auf Liebes- und Familienromane moderner Prägung konzentriert.
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Verfügbare Formate
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR9,99

Produkt

KlappentextEs gibt Phasen, in denen unser Leben in ruhigen Bahnen läuft, die Koordinaten stimmen, die Herausforderungen überschaubar sind. Kleinere Schwankungen lassen sich in der Regel gut ausbalancieren. Aber nicht bei Julian, der als Workaholic durchs Leben geht und dadurch die Liebe seines Lebens verliert. Ihm bläst ein harter Wind ins Gesicht. Als ein beginnender Burnout sein Leben bedroht, zieht er die Reißleine.
Es sind die Stürme unseres Lebens, die versuchen, uns vom Kurs abzubringen. Doch was kann uns Halt und Sicherheit geben? Diese Frage stellt Melanie sich, eine einundvierzigjährige Lehrerin, die kurz davor steht, einen unverzeihlichen Fehler zu begehen und Inga, die, getrieben von Trennungsschmerz, versucht, sich auf Sylt eine Auszeit zu nehmen, in der Hoffnung, dort wieder zu sich zu finden ...



Lynda Lys ist das Pseudonym einer deutschen Autorin. Nach schriftstellerischen Ausflügen in verschiedenen Genres konzentriert sie sich heute auf Arzt- und Familienromane moderner Prägung.
Eliza Simon ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die sich auf Liebes- und Familienromane moderner Prägung konzentriert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757901165
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten114 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse343
Artikel-Nr.10985434
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel

 

Es war Ende April und Wencke Fries genoss an diesem Freitagmorgen die schon fast geisterhafte Stille, die in ihrer Pension Kleine Möwe vorherrschte. Sie begab sich in den Garten und betrachtete mit Freuden, wie die Blumen aus der Erde spießten. Sie schloss ihre Augen und hielt ihr Gesicht gen Himmel, überall zwitscherten Vögel und die Sonnenstrahlen wurden wärmer. Es lag wieder Leben in der Luft. Ihr Mann Haro, der als erfolgreicher Anwalt eine kleine Kanzlei in Kampen führte, hatte die beiden Kinder Janis und Mia am Morgen in seinem Auto mitgenommen.

Er fuhr den fünfjährigen Sohn zur Vorschule und seine mittlerweile siebenjährige Tochter zur Schule, die dort die erste Klasse besuchte. Normalerweise gingen die Kinder zu Fuß, manchmal brachte Wencke sie mit dem Rad, doch Haro musste an diesem Tag später ins Büro und gab den beiden Quälgeistern lachend nach, er möge sie doch zur Schule fahren.

Die anwesenden Gäste aus dem Leuchtturm- und dem Möwenzimmer waren ebenfalls früh aufgebrochen, um sich mit einem Ausflugsschiff vom Lister Hafen zu den Seehundbänken des Wattenmeers bringen zu lassen. Die kleine Familie aus dem Strandkorbzimmer hatte in Herrgottsfrühe ausgecheckt und war um diese Zeit sicher schon auf der Autobahn Richtung Heimat.

Wencke streckte sich, ging ins Haus zurück und sah sich um. Die Küche war sauber, der Frühstücksraum ihrer Gäste waren ebenfalls aufgeräumt und weitere hausfraulichen Tätigkeiten standen vorerst nicht an. Das Zimmer wollte sie etwas später für neue Gäste herrichten. Sie schaute zur Uhr - halb zehn -, der perfekte Zeitpunkt, um in die Stadt zu gehen. Sie hatte sich schon länger vorgenommen, sich etwas Nettes zum Anziehen zu kaufen, denn sie wollte auf keinem Fall in den alten Trott des letzten Jahres zurückfallen; sich nicht erneut in eine kleine graue Maus verwandeln und im Schlabberlook herumlaufen.

Im Herbst des letzten Jahres hatte ihre Ehe eine wahre Zerreißprobe bestehen müssen. Sie hatte angenommen, dass ihr Mann Haro ein Verhältnis mit seiner sehr attraktiven Kollegin Patricia hatte und suchte die Schuld bei sich selbst. Ihr Leben drehte sich damals nur um die Pension mit ihren Gästen und den Kindern. Da blieb ihr wenig Zeit, daran zu denken, dass sie nicht nur Geschäftsfrau und Mutter war, sondern auch eine Ehefrau. Sie zog sich, eifersüchtig wie sie war, immer mehr von Haro zurück, war unglücklich und tat auch nichts, um das Dilemma, in dem sie stecke, aufzuklären. Bis zu dem Abend, als sie und Haro an einer Geschäftsfeier seiner Flensburger Partnerkanzlei teilnahm. Wencke fasste sich an jenem Abend ein Herz und sprach unter Tränen über ihre Ängste und ihre bösen Geister die sie rief und wie wahnsinnig unglücklich sie sei. Doch Haro konnte ihr glaubhaft versichern, dass sie mit ihrer Eifersucht völlig falsch lag, dass er sie - und nur sie - liebte und niemals daran dachte, eine Liebelei mit seiner Kollegin anzufangen.

Wencke schüttelte ihre braune Lockenmähne und schob die hässlichen Gedanken der Vergangenheit zur Seite. Sie zog sich eine leichte Jacke über, schnappte sich ihre Handtasche und verließ das Haus. Das frühlingshafte Wetter lud Wencke dazu ein, zu Fuß in die Stadt zu gehen. Der erste Anlaufpunkt sollte das alt eingesessene H.B. Jensen Modehaus sein.

Sie flanierte durch die Friedrichstraße und wurde als Erstes von dem Sylter Wahrzeichen der Dicken Wilhelmine begrüßt. Ein Schmunzeln huschte ihr über die Lippen, als sie die ersten Touristen dort stehen sah, die sich in allen Positionen und von allen Seiten rund um den Brunnen mit der dicken bronzenen Lady fotografieren ließen.

Wencke betrat das Kaufhaus und steuerte gezielt auf die Abteilung Damenwäsche zu. Sie schlenderte an den Regalen und Rundständern vorbei, als ihr Blick auf eine Modepuppe fiel, die eine unverschämt sexy Unterwäschegarnitur trug. Der schwarze Slip bestand aus einem Hauch von Nichts. Ein zarter, fast durchsichtiger Stoff, mit aufgesetzter transparenter Spitze gefertigt, vorne war er mit einer hübschen kleinen Schleife verziert. Der passende BH hatte ebenfalls ein Spitzenbesatz, der transparente Stoff und die zusätzlichen Bändchen über und unter den Cups machen dieses Modell zu etwas ganz Besonderem. Wencke war hin und weg von den Wäschestücken und beschloss für sich, dass dieses Set ein absolutes Must-have war! Verstohlen blickte sie sich um und fing an, an dem neben der Puppe aufgestellten Ständer nach ihrer Größe zu suchen. Plötzlich hörte sie ein leichtes Räuspern hinter sich.

»Kann ich Ihnen behilflich sein?«, fragte eine junge, frauliche Stimme und Wencke drehte sich erschrocken um. Sie fing an zu stottern und zog sofort ihre Hände von der Ware zurück. Doch die Verkäuferin ließ sich in keiner Weise beirren und führte ihr Verkaufsgespräch professionell und fachkundig weiter. Sie betrachtete Wencke kurz, nahm ein Set der Größe 38 zur Hand und schaukelte mit dem Bügel vor Wenckes Nase hin und her, so, als ob sie einen Pulli oder eine Hose anpries. »Das ist unsere neuste Kollektion und ⦫ Sie senkte diskret ihre Stimme. »â¦ wir haben sogar die passenden Strapsgürtel dazu«, wisperte sie und zwinkerte Wencke mit einem Auge an.

Wencke spürte, wie sie rot wurde. Die nette Verkäuferin übersah taktvoll die Röte in Wenckes Gesicht und plapperte munter weiter. Sie schob Wencke sanft in die Richtung der Umkleidekabinen, auf dem Weg dorthin nahm sie noch einige Modelle von den Ständern und schaute Wencke unschuldig an.

»Na, mal in alle hineinschlüpfen?«, fragte sie keck und riss den Vorhang einer leeren Kabine zur Seite. Wencke ging mit langsamen Schritten hinein und die Verkäuferin schloss den Vorhang. Danach reichte sie ihr seitlich des Stoffvorhanges fünf Bügel mit den schönsten Wäschestücken durch. »Wenn Sie Hilfe benötigen, rufen Sie, ich bin in der Nähe.«

Wencke hörte, wie sich die Schritte von der Umkleidekabine entfernten. Sie hängte ihre Handtasche an den Haken und entledigte sich bis auf ihren Slip ihrer Sachen und betrachtete sich in dem großen Spiegel. Sie hatte auch nach zwei Geburten einen straffen Bauch und ihr Busen konnte sich ebenfalls sehen lassen, nicht zu klein und nicht zu groß.

Als Erstes probierte sie das schwarze Set an und war völlig begeistert. Von einer Sekunde zur nächsten fühlte sie sich selbstbewusst, sexy und attraktiv. Sie probierte noch die anderen Wäscheteile an und entschied sich letztendlich für das schwarze und ein tief dunkelgrünes Set, was hervorragend zu ihren dunkelbraunen Haaren passte. Wencke kleidete sich an und verließ die Umkleide. In der rechten Hand trug sie die Ware die sie nicht nahm, in der linken die, die sie kaufen wollte.

Die Verkäuferin lächelte, als sie Wencke die Bügel abnahm und zur Kasse begleitete. Auf dem Weg dorthin legte sie Wencke kommentarlos den passenden Strapsgürtel des schwarzen Sets obendrauf und hauchte: »Die passenden Strümpfe finden Sie eine Etage tiefer.« Wencke, voller Selbstbewusstsein, nickte nur wortlos und legte die Ware auf den Kassentisch. Sie drehte sich zu der jungen Verkäuferin.

»Vielen Dank für die kompetente Beratung«, sagte sie, zahlte, ohne mit der Wimper zu zucken den horrenden Preis und begab sich eine Etage tiefer in die Strumpfabteilung.

Ein paar Minuten später bummelte Wencke glückselig in der parallel zur Friedrichstraße verlaufenden Strandstraße und stöberte noch in einigen der zahlreichen Geschäfte und Boutiquen.

Voll bepackt mit Tüten kam sie zu dem Entschluss: Wer shoppt, der muss auch mal eine Pause einlegen. Bevor sie den Heimweg antrat, kehrte sie in das liebevoll gestaltete Café Madleen ein, gönnte sich zum Cappuccino ein Stück der köstlichen Friesentorte und genoss einen spannenden Ausblick auf das kunterbunte Treiben in der Fußgängerzone.

Wencke schaute zur Uhr und stellte erschrocken fest, dass ihre Kinder gleich nach Hause kamen. Sie zahlte, raffte ihre Tüten zusammen und machte sich auf den Weg. Sie schloss gerade die Haustür auf, als sie die lauten Stimmen von Janis und Mia hörte, wie sie sich darum stritten, wer wohl mehr Freunde hatte. Wencke stellte die Tüten im Flur ab und trat zurück in den Garten.

»Weiber sind doof«, sagte Janis und schubste seine Schwester durch das geöffnete Gartentor. Mia blieb abrupt stehen, drehte sich um und wollte zurückschubsen, als Wencke dazwischen ging.

»Hier wird nicht geschubst«, rief sie und schaute ihre beiden Kinder strafend an.

»Aber Janis hat angefangen«, erwiderte Mia mit weinerlicher Stimme und schaute ihren kleinen Bruder wütend an.

»Und von dir werter Herr Sohn möchte ich nicht hören, dass Weiber doof sind«, wandte sie sich an Janis. »Ich möchte, dass ihr euch vertragt und euch weder unschöne Worte an den Kopf schmeißt, noch dass ihr euch schubst, verstanden?«

Beide Kinder senkten die Köpfe und nickten. »Dann ab ins Haus, heute gibt es Pizza«, rief Wencke in einem versöhnlichen Ton und seufzte.

Janis stürmte in den Flur, warf seinen kleinen Rucksack in die Ecke, streifte seine Turnschuhe ab und verschwand in seinem Zimmer. Wencke nahm ihre neu erworbenen Schätze und trug sie in ihr Schlafzimmer, während Mia ihre Schulmappe in der Küche abstellte.

Wencke hörte Janis in seinem Zimmer rumoren, hörte, wie er seine große Legokiste ausschüttete und vernahm sein dünnes Stimmchen, wie er mit sich selber sprach. Ruckartig wurde die Kinderzimmertür...
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