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Pension Kleine Möwe Band 3: Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten

Bärenklau Exklusiverschienen am01.07.2023
Der Sommer auf Sylt neigt sich dem Ende zu und der Herbst steht vor der Tür. Wencke Fries kann endlich kürzertreten und hat mehr Zeit für sich und ihre Kinder. Ihr Mann, der Rechtsanwalt Haro Fries, wird nach Flensburg gebeten, um eine neue Kollegin einzuarbeiten. Je öfter Haro auch über Nacht wegbleibt, desto mehr Zweifel hat Wencke an der Treue ihres Gatten. War da etwa mehr? Nicht nur Wenckes Welt gerät ins Wanken! Da sind auch Aileen, die das Vergessen auf der Insel Sylt sucht und Lotte, die ihre Kinder endlich loslassen sollte.
Es ist schmerzlich! Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen. Dieser Spruch hat bis heute nichts von seiner Bedeutung verloren.



Lynda Lys ist das Pseudonym einer deutschen Autorin. Nach schriftstellerischen Ausflügen in verschiedenen Genres konzentriert sie sich heute auf Arzt- und Familienromane moderner Prägung.
Eliza Simon ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die sich auf Liebes- und Familienromane moderner Prägung konzentriert.
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Verfügbare Formate
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR9,99

Produkt

KlappentextDer Sommer auf Sylt neigt sich dem Ende zu und der Herbst steht vor der Tür. Wencke Fries kann endlich kürzertreten und hat mehr Zeit für sich und ihre Kinder. Ihr Mann, der Rechtsanwalt Haro Fries, wird nach Flensburg gebeten, um eine neue Kollegin einzuarbeiten. Je öfter Haro auch über Nacht wegbleibt, desto mehr Zweifel hat Wencke an der Treue ihres Gatten. War da etwa mehr? Nicht nur Wenckes Welt gerät ins Wanken! Da sind auch Aileen, die das Vergessen auf der Insel Sylt sucht und Lotte, die ihre Kinder endlich loslassen sollte.
Es ist schmerzlich! Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen. Dieser Spruch hat bis heute nichts von seiner Bedeutung verloren.



Lynda Lys ist das Pseudonym einer deutschen Autorin. Nach schriftstellerischen Ausflügen in verschiedenen Genres konzentriert sie sich heute auf Arzt- und Familienromane moderner Prägung.
Eliza Simon ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die sich auf Liebes- und Familienromane moderner Prägung konzentriert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757901158
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten119 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse382
Artikel-Nr.10993566
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2. Kapitel

 

»Dieser Mistkerl«, schniefte Aileen in ihr Handy und zog sich die helle Kuscheldecke über ihre Füße. Sie lag auf der Couch und hatte ihre Freundin Gina Fernandez in der Leitung. »Er hat gerade alle seine Kisten abgeholt.«

»Du hast Jeff einfach vor die Tür gesetzt?«, fragte Gina ungläubig.

»Na klar, wo denkst du hin!«, schnaubte Aileen. »Gleich gestern noch.«

»Und wenn es nun doch nur ein Ausrutscher war?«, meinte Gina vorsichtig.

»Sag mal, spinnst du? Ein Ausrutscher! Ha, dass ich nicht lache ⦠ein Ausrutscher. Ihn mit einer Teamkollegin seines Tischtennisvereins im eigenen Bett vorzufinden, ist doch kein Ausrutscher. Das war geplant. Er hatte nur nicht damit gerechnet, dass ich gestern früher als erwartet von der Dienstreise zurückkomme. Pech für ihn, Glück für mich. Sonst hätte ich es womöglich nie erfahren, dass er mich betrügt.« Aileens Worte überschlugen sich fast vor Wut und ihre Stimme fing an zu kieksen. Ihre Tonlage wurde immer um einige Oktaven höher und schriller, wenn sie sich in Rage redete.

Gina war eine geduldige Zuhörerin. Es war Samstagmittag und Gina, die eigentlich bei diesem nasskalten Wetter in die Sauna wollte, saß an ihrem Küchentisch, neben sich die gepackte Saunatasche, und hörte sich seit fast einer Stunde Aileens Gejammere an.

»Du hättest sein Gesicht sehen sollen, als ich gestern Mittag nach Hause gekommen bin. Kreidebleich war er geworden. Und wie er rumgestottert hatte ⦠Äh, äh, was machst du denn hier? «, äffte Aileen ihren Ex-Freund nach. »Na, und als Sabrina aus dem Schlafzimmer kam, war mir alles klar.« Aileens Stimme klang traurig.

»Ach komm, der Kerl ist es nicht wert, dass du ihm nachtrauerst. Du hast weiß Gott was Besseres verdient«, tröstete Gina sie. »Sag mal, hast du nicht noch ein paar Tage Urlaub?«, wollte Gina wissen und Aileen horchte auf.

»Ja, ich glaube noch vier oder fünf Tage, warum?«

»Was hältst du davon ein paar Tage wegzufahren? Einfach mal den Kopf frei bekommen und in Ruhe darüber nachdenken, wie es jetzt weitergehen soll. Ich habe auch noch eine Woche Resturlaub. Lass uns beide irgendwo hinfahren und mal so richtig ausspannen. Was meinst du?«, fragte Gina.

»Ach, ich weiß nicht. Wo wollen wir denn hin, bei diesem miesen Wetter? Und in den Süden fliegen lohnt nicht«, antwortete Aileen schlapp.

»Lass uns nach Sylt fahren. Das ist nicht so weit weg und jetzt um diese Jahreszeit sicher auch nicht mehr so von Touristen überlaufen. Wenn du willst, schaue ich mal, ob wir eine kleine nette Pension finden. Bist du dabei?«

Aileen seufzte. »O. k., ich bin dabei. Ich kläre nächste Woche Montag in der Firma, wann ich freinehmen kann und gebe dir über WhatsApp Bescheid.«

 

*

 

Die Sache mit Jeffs Auszug hatte sich schnell erledigt. Da er erst vor einem halben Jahr nur mit seinen persönlichen Klamotten zu Aileen in die Wohnung gezogen war, hatte er nicht den geringsten Anspruch auf irgendwelche Möbelstücke oder sonstige Gegenstände. Aileen hatte noch am selben Tag, als sie ihn in flagranti mit Sabrina erwischt hatte, aus dem in ihrer Nähe liegenden Supermarkt ein paar stabile Kartons organisiert, sogenannte Bananenkartons, warf all seine Kleidung und persönlichen Sachen in die Kisten, verklebte sie mit breitem Klebeband und stapelte sie im Flur. Sie schrieb Jeff eine WhatsApp:

»Dein persönliches Hab und Gut steht hier in der Diele und ist bis spätestens morgen Abend abzuholen. Solltest du nicht erscheinen, landen alle Kisten auf dem Hof neben den Mülltonnen. PS: Vergiss nicht den Wohnungsschlüssel mitzubringen! Aileen«

Sie drückte auf Senden und atmete erleichtert auf.

 

*

 

Nachdem Jeff nun am Vormittag alle Kisten abgeholt hatte, ging es ihr bedeutend besser. Zwar hatte er versucht, Aileen in ein Gespräch zu verwickeln, doch sie hatte ihn eiskalt abblitzen lassen, ihm wortlos den Wohnungsschlüssel abgenommen, alle Kisten in den Treppenflur geschoben und die Wohnungstür vor seiner Nase zugeknallt. Sie war fertig mit ihm!

 

*

 

Wie sagte ihre Mutter immer: Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, Weitergehen! Und genau das tat sie jetzt. Sie strampelte die Decke weg, erhob sich von der Couch und ging ins Bad. Dort wusch sie die Spuren ihrer vergossenen Tränen weg, legte ein dezentes Make-up auf und begab sich anschließend ins Schlafzimmer. Sie zog ihre Jogginghose und den Schlabberpulli aus und schlüpfte in ihre schwarze Jeans. Sie nahm ihren hellgrauen Lieblingspullover aus dem Schrank und zog ihn über. »Ich kaufe mir jetzt was Schönes«, murmelte sie ihrem Spiegelbild entgegen und legte ein schiefes Grinsen auf. »Shoppen hilft immer!«

Im Flur streifte sie die schwarzen Stiefeletten über und nahm die dunkelgraue Windjacke vom Haken. Sie schlang sich den edlen Seidenschal - ein Geschenk von Jeff - um, kämmte sich durch ihre langen schwarzen Haare und schnappte sich die Autoschlüssel. Sie verschloss die Wohnungstür und lief das Treppenhaus hinunter. Draußen wurde es bereits schummerig, obwohl es erst nachmittags war. Aileen stand auf der Straße und überlegte kurz, wo sie ihren Wagen geparkt hatte, anschließend marschierte sie los. Der Wind ließ einige herabgefallene Blätter auf dem Gehweg tanzen und über sich hörte sie das Gekrächze von einem Schwarm Zugvögel, der auf dem Weg nach Süden war.

 

*

 

Am Montagmorgen war Aileens erster Gang zu ihrem Chef. Sie beantragte dort ihren Resturlaub und ihr Vorgesetzter genehmigte ihn sofort für die kommende Woche, denn er war froh, dass seine Angestellte die Urlaubstage nicht mit ins nächste Jahr rüber nahm. In ihrer Mittagspause rief Aileen Gina an.

»Hallo Gina, nächste Woche habe ich Urlaub, also wenn du noch willst, lass uns nach Sylt fahren. Kümmerst du dich um die Unterkunft?«

»Na klar mach ich das. Ich habe sogar am Sonntag schon mal im Internet geschaut. Ich habe eine kleine Pension in Westerland gefunden. Total süß, sag ich dir, Pension Kleine Möwe. Ich schicke heute Abend gleich eine Mail raus, wenn es dir recht ist.«

»Ach Gina, du bist die Beste! Wie lange wollen wir denn bleiben?«, fragte Aileen und schaute auf den Wandkalender, der im Pausenraum an der Wand hing.

»Lass uns doch gleich am Freitag nach Arbeit losfahren. Von Hamburg nach Westerland ist es nicht weit. Ich buche von Freitag zu Freitag, dann haben wir noch das Wochenende frei, bevor wir wieder arbeiten müssen.«

»Super, so machen wir es. Melde dich heute Abend, wenn du die Pension gebucht hast«, bat Aileen und beendete das Telefonat.

 

*

 

Am Freitag nach Dienstschluss brachen die beiden Freundinnen nach Sylt auf. Aileen hatte sich angeboten, mit ihrem Wagen zu fahren, was Gina gerne annahm. Mit ihrer alten Klapperkiste wollte sie die Fahrt nicht wagen. Gegen frühen Abend rumpelte das kleine grüne Auto vom Autozug und die beiden Mädels saßen mit langen Gesichtern im Wageninneren. Es goss in Strömen, der Wind pfiff um das Auto herum und der Himmel war mit dicken Wolken verhangen.

»So habe ich mir den Urlaub aber nicht vorgestellt«, maulte Gina und blickte missmutig aus dem Seitenfenster. Aileen boxte sie leicht in die Seite.

»Ach komm du Miesepeter. Es wird nicht die ganze Woche durchregnen.« Sie drehte das Radio etwas lauter und fing an, ein Lied von Helene Fischer mitzusingen. Nun musste Gina doch lachen.

»Du hast recht. Und wenn das Wetter so bleibt, dann leg ich meinen zarten Hintern den ganzen Tag ins Bett, das glaub mir mal.« Sie kicherten was das Zeug hielt und keine zehn Minuten später parkten sie vor der Pension Kleine Möwe.

Sie stiegen aus, zogen die Kapuzen ihrer Jacken über die Köpfe und öffneten das Gartentor. Sie rannten durch den Garten und blieben vor der großen Eingangstür stehen. Aileen wollte gerade klingeln, als diese aufschwang. Eine junge Frau stand im Türrahmen, vor ihr zwei kleine Kinder in gelben Friesenjacken und Gummistiefeln an den Füßen.

Wencke Fries lächelte freundlich. »Sie müssen Frau Fernandez sein«, vermutete sie und blickte Aileen an.

»Nein, ich bin Aileen Berger, das ist Gina Fernandez«, erwiderte Aileen und schob Gina ein klein wenig in den Vordergrund.

»Mutti, können wir jetzt in den Garten?«, drängelte Janis und zog seiner Mutter am Pullover.

»Ja, los ab, aber bitte nicht so doll in die Pfützen springen, sonst seid ihr im Nu pitschnass, verstanden!« Die beiden Kinder nickten und stoben mit Geheul los.

»Entschuldigen Sie«, sagte Wencke zu den beiden jungen Damen. »Aber die Kinder wollten unbedingt bei diesem Regen raus. Einen Moment bitte, ich ziehe mir nur schnell eine Jacke über, dann können wir gemeinsam ins Büro hinübergehen. Dort können wir die Anmeldeformalitäten erledigen und anschließend zeige ich Ihnen Ihr Zimmer.« Wencke schlüpfte in ihre Regenjacke und nahm einen Schlüssel aus der Flurkommode. Gemeinsam ging sie mit Aileen und Gina zum Nebengelass, wo sich ihr neues Büro befand. Vor knapp zwei Monaten war dieser Raum noch ein provisorisches Gästezimmer für ihre Schwiegereltern gewesen, doch mittlerweile befand sich das Büro von ihr und Haro darin.

Sie schloss die Tür auf und alle traten ein. Das Büro war schlicht, aber geschmackvoll eingerichtet. Der anthrazitfarbene Laminatfußboden ließ die hellen Büromöbel gut zur Geltung kommen und zwei große Fenster spendeten am Tage genügend Licht, wenn es nicht gerade in Strömen regnete. Wencke schaltete die Deckenbeleuchtung ein. Warmes Licht durchflutete...
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