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Was im Schatten lauert

tolino mediaerschienen am01.07.2023
Schock für FBI-Profilerin Libby Whitman und ihre Familie: Drei maskierte Unbekannte versuchen, Libbys zwölfjährige Schwester Hayley vor einem Einkaufszentrum zu entführen. In letzter Sekunde gelingt es Matt, die Kidnapper seiner Tochter in die Flucht zu schlagen, die unerkannt entkommen können. Doch um wen handelt es sich bei den Tätern?
Während die Polizei eine Neonazi-Gruppierung durchleuchtet, die den Whitmans schon früher Ärger gemacht hat, holt Libby ihre Schwester zu sich ins Tausende Meilen entfernte Virginia, um sie aus der Schusslinie zu bringen. Die beiden erleben eine intensive Zeit zusammen, doch die Gefahr ist noch nicht gebannt ...

Dania Dicken, Jahrgang 1985, schreibt seit der Kindheit. Die nahe Köln lebende Autorin hat Psychologie und Informatik studiert und als Online-Redakteurin gearbeitet. Mit den Grundlagen aus dem Psychologiestudium schreibt sie Psychothriller zum Thema Profiling. Bei Bastei Lübbe hat sie die Profiler-Reihe und "Profiling Murder" veröffentlicht, im Eigenverlag erscheinen "Die Seele des Bösen" und ihre Fantasyromane. Die Thriller-Reihe um FBI-Profilerin Libby Whitman ist ihr neuestes Projekt.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,99

Produkt

KlappentextSchock für FBI-Profilerin Libby Whitman und ihre Familie: Drei maskierte Unbekannte versuchen, Libbys zwölfjährige Schwester Hayley vor einem Einkaufszentrum zu entführen. In letzter Sekunde gelingt es Matt, die Kidnapper seiner Tochter in die Flucht zu schlagen, die unerkannt entkommen können. Doch um wen handelt es sich bei den Tätern?
Während die Polizei eine Neonazi-Gruppierung durchleuchtet, die den Whitmans schon früher Ärger gemacht hat, holt Libby ihre Schwester zu sich ins Tausende Meilen entfernte Virginia, um sie aus der Schusslinie zu bringen. Die beiden erleben eine intensive Zeit zusammen, doch die Gefahr ist noch nicht gebannt ...

Dania Dicken, Jahrgang 1985, schreibt seit der Kindheit. Die nahe Köln lebende Autorin hat Psychologie und Informatik studiert und als Online-Redakteurin gearbeitet. Mit den Grundlagen aus dem Psychologiestudium schreibt sie Psychothriller zum Thema Profiling. Bei Bastei Lübbe hat sie die Profiler-Reihe und "Profiling Murder" veröffentlicht, im Eigenverlag erscheinen "Die Seele des Bösen" und ihre Fantasyromane. Die Thriller-Reihe um FBI-Profilerin Libby Whitman ist ihr neuestes Projekt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754690215
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse478
Artikel-Nr.10993452
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


 

Sonntag, 5. März

 

Mach sie fertig. Denen zeigst du es!

Grinsend erwiderte Libby Owens Blick. Ich wünschte, ich könnte deinen Enthusiasmus für Gerichtsverhandlungen teilen.

Ich bin da überhaupt nicht enthusiastisch - ich finde es nur gut, dass du einem korrupten Gesetzeshüter das Handwerk legen willst. Die beleidigen meinen Begriff von Berufsehre.

Da hast du wohl Recht. Nachdenklich stand Libby vor dem Kleiderschrank, die Fäuste in die Hüften gestemmt. Konnte sie es riskieren, ihren Hosenanzug in ihren Trolley zu stecken? Kam der nicht völlig verknittert wieder raus?

Sie würde es riskieren müssen, denn sie hatte keine Lust, darin ins Flugzeug zu steigen - zumal das auch nicht garantierte, dass er faltenfrei blieb.

Vorsichtig legte sie ihn zusammen und blickte fragend zu Owen, der sie dabei beobachtete.

Was ist los? , fragte sie.

Ach, ich finde es nur schade, dass ich dich nicht darin sehen werde. Darin siehst du toll aus. Ganz die FBI-Agentin. Zum Anbeißen.

Libby lachte. Worauf du so stehst.

Du wirst mir fehlen.

Ich bin doch bloß zwei Tage weg.

Ja, zum Glück. Dennoch klang Owen unzufrieden.

Was ist los? , fragte Libby.

Gar nichts.

Sie legte den Kopf schief und zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Lüg mich nicht an, Owen Young. Du weißt, ich bin Profilerin.

Es ist nichts.

Du lügst schon wieder.

Er holte tief Luft, bevor er zögerlich erwiderte: Dass das ausgerechnet jetzt sein muss.

Nun verstand Libby. Sie hatte auch schon darüber nachgedacht - sie würde gerade zu der Zeit im Monat in Kalifornien sein, in der die Wahrscheinlichkeit für sie am höchsten war, schwanger zu werden. Sie hatte für sich schon beschlossen, dass es nicht so schlimm war, weil vermutlich nach ihrer Rückkehr immer noch Zeit war.

Aber sie verspürte denselben Druck, auch wenn sie wusste, dass das nicht gut war. Sie wollte doch keine Chance ungenutzt lassen. Auch im letzten Zyklus war wieder nichts passiert und egal, wie sehr sie mit Michaels Hilfe beschlossen hatte, sich nicht stressen zu lassen - es klappte nicht. Der Gedanke war immer da.

Mittwoch reicht auch noch , sagte sie.

Ich weiß. Aber jetzt weißt du auch, warum ich nichts sagen wollte. Ich wollte nicht schon wieder Druck aufkommen lassen.

Ich weiß. Schon gut. Sie warf einen Blick auf die Uhr. In drei Stunden musste sie am Flughafen sein.

Was spricht gegen jetzt? Wir haben noch Zeit , sagte sie.

Owen grinste unwillig. Sollten wir genau das nicht tun?

Es soll Spaß machen. Macht es doch immer. Sie legte ihren Kulturbeutel in ihren Trolley, klappte ihn zu und stellte ihn zur Seite.

Ich weiß nicht , brummte Owen.

Du hast angefangen!

Jetzt lachte er. Du hast mich genötigt.

Ja, ich weiß. Hast Recht. Libby ging zu ihm und blieb vor ihm stehen. Sie sah ihm stumm in die Augen und legte eine Hand auf seine Brust. Während sie ihm immer näher kam, beobachtete sie seine Reaktion.

Ja, es war unromantisch. Das war es die ganze Zeit. Sie beobachtete ihren Körper genau, hatte den Kalender im Blick - so hatte sie sich das alles nicht vorgestellt.

Doch Owen erwiderte ihren Annäherungsversuch, indem er die Arme um sie legte und sie an sich zog. Libby schloss die Augen und küsste ihn. Er hatte sich vorhin rasiert, der leicht holzige Duft seines Aftershaves war noch ziemlich intensiv. Owen erwiderte ihren Kuss überraschend begierig und glitt mit einer Hand unter ihren Pullover.

Du willst ja doch , murmelte sie.

Ich will sowieso immer , erwiderte er nicht ganz ernst gemeint und grinste. Libby schlang die Arme fest um ihn und grinste ebenfalls, als Owen sie rücklings an die Wand drückte und erneut leidenschaftlich küsste.

Eigentlich waren sie darin inzwischen ganz gut. Es war auch endlich wieder normal geworden. Owen war unbefangener, seit er nicht mehr ständig Angst hatte, irgendetwas falsch zu machen.

Wortlos zog Libby ihm den Pullover aus, bevor er es ihr gleichtat. Dennoch beschloss sie, vorerst die Zügel in der Hand zu halten, und dirigierte ihn langsam zum Bett, wo sie ihm einen spielerischen Stoß gab und ihn so auf die Matratze beförderte. Stumm legte sie sich daneben und strich ihr Haar aus dem Gesicht, bevor sie ihn erneut küsste. Er machte sich an ihrer Unterwäsche zu schaffen und zog sie ihr aus, ehe sie gänzlich ineinander verschlungen dalagen und die Zärtlichkeiten des anderen genossen.

Libby war so froh und dankbar dafür, dass sie es inzwischen einfach wieder genießen konnte. Es war so ein harter Kampf, sich das zurückzuerobern - ein Kampf, der sich über Monate gezogen hatte. Aber gerade die Zeit war es, die auch dabei half, zu vergessen. Inzwischen, wenn sie Owen nah war, war da nur noch Owen und keine böse Erinnerung mehr.

Es gelang ihr zunehmend, sich einfach fallen zu lassen und es zu genießen. Schließlich glitt Owen vom Bett und kniete sich davor auf den Boden, woraufhin Libby ihm folgte und ganz vorn an die Bettkante rutschte. Sie zog ihn dicht an sich und schloss die Augen, als sie eins wurden. Für einen Augenblick genoss sie dieses Gefühl und den sanften Schauer, der sie überlief.

Sie brauchte diese Nähe. Es hatte ihr wie ein Dorn in der Seele gesessen, als sie nicht dazu fähig gewesen war, es einfach zuzulassen. Zum Glück war das vorbei. Zum Glück waren da nur noch Owen und sie und keine Gespenster mehr.

Sie genoss seine fordernden Berührungen und seine Atemzüge auf ihrer Haut. Er fuhr ihr mit einer Hand durchs Haar und küsste sie ihn die Halsbeuge, woraufhin sie eine Gänsehaut bekam.

Nur er. Nur das Vertrauen. Ihre Liebe. Sie biss sich auf die Lippen, als er sie so berührte, wie sie es am liebsten hatte, und ließ es zu, dass sie allmählich die Kontrolle verlor. Sie glaubte, in seinen Augen zu versinken, als er sie küsste, und hielt sich keuchend an ihm fest. Am liebsten hätte sie ihn gar nicht mehr losgelassen. Seine Nähe war es, die sie brauchte wie nichts sonst.

Die Augen geschlossen, lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter und erstarrte für einen Moment am ganzen Leib, als sie das Gefühl hatte, innerlich zu explodieren. Sie stieß einen Schrei aus und klammerte sich an Owen, der sie so fest an sich drückte, dass ihr beinahe die Luft wegblieb. Unter ihren Händen spürte sie, dass er zitterte. Mit einem entrückten Blick sah er sie an und küsste sie leidenschaftlich.

Für einen Moment rührten sie sich nicht. Libby hätte ihn am liebsten nie wieder losgelassen.

Danke , sagte er unverhofft, weshalb sie ihn überrascht ansah.

Wofür?

Dafür, dass du das wieder mit mir teilst. Ich bin so froh, dass wir uns nicht verloren haben.

Das traf sie so unvorbereitet, dass sie für einen Moment hart schluckte und darum kämpfte, die Tränen zurückzuhalten. Ich liebe dich. Das weißt du.

Ja, daran habe ich auch nie gezweifelt. Es macht aber einen Unterschied, es zu spüren.

Libby wusste nicht, was sie erwidern sollte. Langsam und mit sichtlich weichen Knien stand Owen auf, schnappte sich seine Shorts und verschwand im Bad. Für einen Moment sah Libby ihm nach, bevor sie sich rücklings aufs Bett sinken ließ und liegen blieb.

Das hatte er ihr so noch nie gesagt. Allerdings hatte sie gerade auch das Gefühl gehabt, dass sie einander so nah waren wie selten. Seine Worte hatten sie wirklich tief berührt. Tränen brannten in ihren Augen, aber sie wischte sie scheu weg, bevor Owen aus dem Bad zurückkehrte und ihren Slip vom Boden aufhob, um ihn ihr zu geben.

Habe ich dich so geschafft? , fragte er grinsend.

Schon , erwiderte sie amüsiert.

Sie beeilte sich nicht mit dem Aufstehen und zog sich nur allmählich wieder an. Ob es jetzt endlich klappte? Sie wünschte es sich so sehr. Inzwischen wirklich. Mit Michael hatte sie wiederholt darüber gesprochen und festgestellt, wie sehr vor allem ihre Abstammung sie blockiert hatte. Ihre Angst vor möglichen Konsequenzen war groß gewesen, doch die hatte Dr. Melrose ihr genommen.

Sie ging ins Bad, um ihre Haare zu bürsten und sich einen Zopf zu binden. Anschließend steckte sie die letzten Dinge in ihren Trolley und folgte Owen nach unten.

Am liebsten wäre sie jetzt bei ihm geblieben, dabei freute sie sich auch auf ihre Familie. Der Aufenthalt in Kalifornien würde sowieso viel zu kurz ausfallen.

Schließlich war es an der Zeit, zum Flughafen zu fahren. Libby würde die Abendmaschine vom Ronald Reagan Airport aus in Richtung San Francisco nehmen. Sie war hin- und hergerissen gewesen zwischen mehr Zeit bei ihrer Familie und mehr Zeit mit Owen, hatte sich dann aber für Letzteres entschieden. Wenn sie ehrlich war, wusste sie auch, warum.

Ich wünschte, ich könnte mitkommen , sagte er, als er in der Haltezone stehenblieb.

Ja, das wäre schön gewesen, aber du kannst gar nichts dazu beitragen.

Ich weiß. Du packst das.

Sie stiegen aus, Owen hob den Trolley aus dem Kofferraum und übergab ihn an Libby. Für einen Moment standen sie einfach nur da und sahen einander an, bevor sie sich umarmten und einen Abschiedskuss gaben.

Du wirst mir fehlen , sagte Owen.

Du mir auch. Bis übermorgen.

Bis dann. Und viel Erfolg morgen.

Libby bedankte sich und ging schließlich ins Terminalgebäude. Hinter der Tür blickte sie zurück und schaute zu Owen, der noch vor seinem Auto stand, doch dann machte sie...
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