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Blutkuss

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
384 Seiten
Deutsch
beTHRILLEDerschienen am01.05.20231. Aufl. 2023
Ein glutheißer Sommer im Westerwald: Elena Steiner, eine bekannte Anwältin mit besten Kontakten zur Unterwelt, wird ermordet in ihrem Schlafzimmer aufgefunden. Der Täter hat sie offenbar tagelang dort festgehalten und gefoltert. Staatsanwältin Lina Saint-George und ihr Team von der Mordkommission der Koblenzer Kriminalpolizei haben kaum Ermittlungsergebnisse in der Hand, als bereits der nächste Mord passiert - wieder dasselbe, grausame Vorgehen. Und es sind weitere Frauen in Gefahr, darunter eine alte Bekannte von Lina. Während die Ermittler versuchen, weiteres Blutvergießen zu verhindern, wird der Fall für Lina und ihre Vertrauten schnell brandgefährlich ...

Psychologischer Thrill vom Feinsten: der dritte Fall für die ermittelnde Staatsanwältin Lina Saint-George!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.






Doris Litz wusste schon als Kind, dass sie Bücher schreiben will. Zuerst arbeitete sie allerdings viele Jahre als Journalistin, heute als Pressesprecherin. Dabei lernte sie viel über das Leben und die Menschen. Dieses Wissen und die Frage nach der Motivation menschlichen Handelns bilden die Grundlage für ihre Thriller. Auch ihre Heimat, der Westerwald, fließt in die Romane ein. Doris Litz ist verheiratet und lebt in Neuwied am Rhein.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,90
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextEin glutheißer Sommer im Westerwald: Elena Steiner, eine bekannte Anwältin mit besten Kontakten zur Unterwelt, wird ermordet in ihrem Schlafzimmer aufgefunden. Der Täter hat sie offenbar tagelang dort festgehalten und gefoltert. Staatsanwältin Lina Saint-George und ihr Team von der Mordkommission der Koblenzer Kriminalpolizei haben kaum Ermittlungsergebnisse in der Hand, als bereits der nächste Mord passiert - wieder dasselbe, grausame Vorgehen. Und es sind weitere Frauen in Gefahr, darunter eine alte Bekannte von Lina. Während die Ermittler versuchen, weiteres Blutvergießen zu verhindern, wird der Fall für Lina und ihre Vertrauten schnell brandgefährlich ...

Psychologischer Thrill vom Feinsten: der dritte Fall für die ermittelnde Staatsanwältin Lina Saint-George!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.






Doris Litz wusste schon als Kind, dass sie Bücher schreiben will. Zuerst arbeitete sie allerdings viele Jahre als Journalistin, heute als Pressesprecherin. Dabei lernte sie viel über das Leben und die Menschen. Dieses Wissen und die Frage nach der Motivation menschlichen Handelns bilden die Grundlage für ihre Thriller. Auch ihre Heimat, der Westerwald, fließt in die Romane ein. Doris Litz ist verheiratet und lebt in Neuwied am Rhein.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751727006
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.05.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Reihen-Nr.3
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1758 Kbytes
Artikel-Nr.11052925
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

7

»Heut ist wieder keiner zum Hof gefahren.«

Alwine Gebauer stand am Herd und rührte mit stoischer Gelassenheit in dem Eintopf, den sie fürs Mittagessen zubereitete. Es war Samstag, da gab es immer Suppe. Sie hatte vor einer Viertelstunde aus dem kleinen Küchenfenster geschaut, von dem aus sie in etwa vierhundert Metern Entfernung gerade so die Scheune des Altpeter-Hofes erkennen konnte. Nur dass der Altpeter Toni schon lange nicht mehr dort lebte, sondern in einem gemütlichen und vor allem sauberen Zimmerchen in einem Altenheim im Unterwesterwald. Laut Helga Giel, die ihn regelmäßig besuchte, war er kreuzunglücklich. Zuerst war es für Alwine Gebauer und ihren Mann Georg verstörend gewesen, dass der alte Anton seinen Hof verlassen hatte. Zwar hatten ihn sämtliche hundertzwanzig erwachsenen Einwohner des Dorfes jahrelang zu dem Schritt gedrängt. Doch der Toni war selbst für einen Westerwälder außergewöhnlich stur.

»Ich will da sterben, wo ich geboren bin und mein ganzes Leben gelebt habe«, sagte er immer und bedachte jeden, der ihm einen anderen Vorschlag machte, mit einem grimmigen Blick. Wenn er nicht vor ein paar Jahren einen Schlaganfall gehabt hätte, der ihn vorübergehend seiner Stimme beraubte, wäre er vermutlich noch immer in seinem alten, völlig verkommenen Haus.

Doch seine Enkel nutzten die Hilflosigkeit des Alten, um sein Leben zum vermeintlich Besseren zu wenden, verfrachteten ihn ins Heim und verkauften den Hof. Jetzt wartete der alte Mann in der Fremde auf sein letztes Stündlein. Alwine bekreuzigte sich angesichts dieser Tragödie unwillkürlich.

Mit der jungen Frau, die jetzt auf dem Hof wohnte, hatten sie und Georg anfangs ihre Schwierigkeiten gehabt. Wie konnte es sein, dass man mit einer Hundeschule genügend Geld verdiente, um den Hof samt Ländereien zu kaufen und dann noch alles von einer ganzen Batterie von Handwerkern in Ordnung bringen zu lassen? Das musste doch ein Vermögen gekostet haben. Außerdem war Martina Herzog eine Fremde. Sie stammte nicht mal aus der Verbandsgemeinde Hachenburg. Was wollte so jemand in Welkenbach, wo fast nur Menschen lebten, die seit Generationen hier verwurzelt waren oder in diese Wurzeln eingeheiratet hatten?

Wider Erwarten verstanden sie sich nun aber ausgesprochen gut mit der Tina. Klugerweise hatte sie gleich nach der Renovierung ein Dorffest auf ihrem Hof gefeiert, auf dem es jede Menge zu essen und Freibier gab. Jeder Dorfbewohner durfte sich alles anschauen, sogar das Wohnhaus war nicht tabu. Außerdem stellte sich heraus, dass Tina überhaupt nicht arrogant, sondern äußerst hilfsbereit war.

So kam es eigentlich nie vor, dass sie zum Einkaufen nach Hachenburg fuhr, ohne bei ihren betagten Nachbarn nach deren Wünschen zu fragen. Alwine hatte sich angewöhnt, einen Einkaufszettel für Tina bereitzuhalten. Doch die Liste lag seit Tagen auf der Küchenanrichte, ohne dass die junge Frau sie abgeholt hätte. Georg war sogar schon nach Höchstenbach rüber - weiter ließ sie ihn nicht mehr mit dem Auto fahren -, um an der Tankstelle und beim Bäcker Käse, Wurst, Butter und Brot zu holen. Natürlich hatte sie ihren Mann auch zu Tina geschickt. Schließlich lebte sie allein, da konnte einer Frau alles Mögliche zustoßen. Obwohl Tinas riesige Hunde eigentlich jeden Unhold abschrecken sollten. Aber Alwine wusste mittlerweile, dass Jack und Tyler trotz ihres Aussehens kaum gefährlicher waren als junge Lämmer.

Georg hatte mit Tina gesprochen und behauptet, sie sei völlig in Ordnung. Zumindest schien ihr nichts zu fehlen, was ihrem Mann aufgefallen wäre. Aber was hieß das schon? Georg war nicht der Aufmerksamste, wenn es um andere Menschen ging. Alwine eingeschlossen. Er hätte ja nicht mal gemerkt, dass die Hunde nach tagelangem Dauergebell, das eigentlich eher wie ein Wehklagen klang, seit gestern Mittag plötzlich verstummt waren. Außerdem waren seit Tagen keine Kunden auf dem Hof gewesen. Das alles sah Tina überhaupt nicht ähnlich. Alwine schaute zu Georg hinüber, der am Küchentisch saß und über seiner Zeitung brütete. Als würde da jemals was Interessantes drinstehen.

»Hast du gehört, was ich gesagt hab? Dat Tina hat wieder keine Kunden heut.«

Es dauerte geschlagene fünf Minuten, bis Georg reagierte.

»Ich habe dir doch gesagt, dass alles in Ordnung ist. Sie hat gesagt, dass sie ein paar Tage frei macht, weil sie ihr Buch fertig schreiben muss. Das hat sie uns doch erzählt. Das mit dem Buch.«

Georg hatte früher als Buchhalter in einem Hachenburger Unternehmen gearbeitet, worauf er sich bis heute was einbildete. Nebenbei hatten sie immer ein bisschen Landwirtschaft betrieben. Eine Kuh, ein paar Hühner, ein kleines Feld und einen großen Gemüsegarten zur Selbstversorgung. Doch das war Alwines Aufgabe, dafür war Georg sich zu fein gewesen. Sie würde sich deshalb nie beklagen, schließlich hatte ihr Mann ein gutes Gehalt bekommen, sodass sie das Haus, das ihre Urgroßeltern vor über hundert Jahren gebaut hatten, ordentlich renovieren konnten. Im Dorf waren sie wer. Nur über Georgs Trägheit ärgerte Alwine sich manchmal. Nicht so sehr, dass sie es laut aussprechen würde. Trotzdem konnte sie sehr hartnäckig sein, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Und jetzt war sie entschlossen, Tinas seltsamem Verhalten auf den Grund zu gehen. Oder besser gesagt: Georg würde das tun, schließlich war sie nicht mehr allzu gut zu Fuß nach all den Jahren der Plackerei.

»Hat sie sonst noch was gesagt, als du drüben warst?«

»Ne.«

»Du solltest noch mal zu ihr gehn. Am Ende fehlt ihr doch was.«

Georg schaute sie genervt an.

»Ich war doch grade erst da.«

»Das ist zwei Tage her. Sie müsste doch wenigstens mal mit den Hunden rausgehn. Mit denen ist sie doch so verrückt.«

Georg faltete seine Zeitung mit einem tiefen Seufzer zusammen.

»Na gut, ich gehe heute noch mal rüber. Aber erst nach dem Mittagessen.«

Am Ende war es bereits später Nachmittag, als Georg sich auf den Weg zum Altpeter-Hof machte. Dafür hatte er seinen Nachbarn Alfred Bauer im Schlepptau, der nach dem Mittagessen plötzlich im Vorgarten stand, weil er ein Problem mit seiner Steuererklärung hatte. Wie jedes Jahr hatte Georg ihm geholfen, die Formulare auszufüllen und wurde dafür mit einer Flasche von Alfreds Selbstgebranntem belohnt. Als Alwine wieder anfing zu meckern, weil er noch immer nicht nach Tina geschaut hatte, bot Alfred sich an, ihn zu begleiten.

Jeder wusste, wie neugierig der alte Bauer war, aber das störte Georg nicht. Er war froh über die Begleitung. Es dämmerte bereits, und dann war es auf dem Hof immer ein bisschen unheimlich. Außerdem musste er sich eingestehen, dass die Tina vor ein paar Tagen, als er an ihrer Tür geklingelt hatte, irgendwie komisch gewesen war. Regelrecht abweisend, doch in ihren Augen war so ein seltsamer Ausdruck gewesen. Als wollte sie ihm etwas klarmachen, was Georg aber beim besten Willen nicht verstand. Sie hätte doch einfach sagen können, was sie auf dem Herzen hatte. So machten es die Leute im Westerwald: Wenn ihnen etwas auf der Seele brannte, dann sagten sie es geradeheraus. Das machte das Leben herrlich unkompliziert, führte allerdings hin und wieder zu einer ordentlichen Prügelei. Aber anschließend war zumindest alles geklärt.

Auf Georgs Klopfen reagierte niemand, obwohl in allen Etagen Licht brannte. Also drückte er auf den Klingelknopf, den Tina hatte anbringen lassen. Er hörte den Gong im Innern des Hauses, sonst regte sich nichts. Georg überlegte gerade, was Alwine wohl sagen würde, wenn er unverrichteter Dinge nach Hause zurückkehrte, als Alfred beherzt nach der altmodischen Türklinke griff und sie entschlossen nach unten drückte.

Die Tür sprang auf, und die beiden alten Männer prallten zurück. Der Gestank, der ihnen entgegenschlug, war noch schlimmer als das, was einen im Schweinestall von Hartmut Steinebach erwartete. Und das war der schrecklichste Gestank, den Georg kannte. Bis heute jedenfalls.

Angewidert trat er mehrere Schritte zurück und atmete tief durch. Alfred hatte ein riesiges, ehemals weißes Taschentuch aus der Tasche seiner riesigen Cordhose gezogen und presste es sich vor den Mund. Aufgeregt drehte er sich zu Georg um.

»Loss, kumm scho.«

Georg wusste vor Entsetzen zunächst nicht, was er antworten sollte. Wollte Alfred tatsächlich ins Haus gehen? Alles in Georg sträubte sich gegen diese Vorstellung.

»Du willst doch nicht ...«

»Na wat dann suss? Is doch klar, dat hej ebbes net stemmt. Orrer wills dau etwa abhaue?«

Genau das hätte Georg am liebsten getan. Abhauen. Nur der Gedanke an Alwine ließ ihn zögern. Alfred schaute ihn verblüfft an. Ihn selbst hatte offenkundig das Jagdfieber gepackt. Jedenfalls schien er fest entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen.

»Also isch giehn jetz do renn. Dat Mädsche bruch Hellf, dat is doch klar. Un isch bin keen Feischling.«

Ein Feigling war Georg ebenfalls nicht. Nur eben vorsichtig. Trotzdem wollte er sich keinesfalls zum Dorfgespött machen, was ganz sicher geschehen würde, wenn Alfred überall rumerzählte, dass er sich nicht ins Haus getraut hatte. Also zog Georg den Pullunder aus, den er trotz der Hitze über seinem Hemd trug, und hielt ihn sich als Schutz vor Mund und Nase. Dann folgte er Alfred.

Zuerst fanden sie die Hunde. Georg hatte immer Probleme gehabt, Jack und Tyler auseinanderzuhalten, obwohl Jack viel größer und dunkler war als sein Bruder. Nun unterschieden sich die Tiere vor allem durch den Grad der Verwesung. Einer von ihnen - er lag auf einer großen Matratze, die Tina extra für ihre Lieblinge angeschafft hatte - war kaum mehr als ein stinkendes, von Fliegen und Maden übersätes braunes...
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Doris Litz wusste schon als Kind, dass sie Bücher schreiben will. Zuerst arbeitete sie allerdings viele Jahre als Journalistin, heute als Pressesprecherin. Dabei lernte sie viel über das Leben und die Menschen. Dieses Wissen und die Frage nach der Motivation menschlichen Handelns bilden die Grundlage für ihre Thriller. Auch ihre Heimat, der Westerwald, fließt in die Romane ein. Doris Litz ist verheiratet und lebt in Neuwied am Rhein.
Blutkuss