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Mord nach Strich und Faden

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
400 Seiten
Deutsch
beTHRILLEDerschienen am28.02.20231. Aufl. 2023
Entdecken Sie England und die Zwanziger Jahre mit der charmanten Detektivin Kate Shackleton - beste Krimi-Unterhaltung für alle Fans von Ann Granger und M. C. Beaton

Kate Shackleton liebt Rätsel. Und dank ihres wachen Verstands hat die junge Kriegswitwe noch jedes gelöst. Als eine Bekannte sie bittet, dem mysteriösen Verschwinden ihres Vaters auf den Grund zu gehen, sagt Kate sofort zu. Ihre Nachforschungen führen sie nach Bridgestead, ein idyllisches Dörfchen in Yorkshire, wo der Verschwundene eine Weberei leitete. Als Kate den Dorfbewohnern auf den Zahn fühlt, wird sie den Eindruck nicht los, dass hier etwas ganz gehörig faul ist: Wieso scheint niemand zu wollen, dass sie den Fall löst? Was verbergen die Dörfler? Auf der Suche nach Antworten gerät Kate ins Visier einer Person, die über Leichen geht, damit die Wahrheit nicht ans Licht kommt.

Dieses eBook enthält die Bonus-Kurzgeschichte 'Eine unerhörte Tat. Kate Shackletons erster Fall - Wie alles begann'.

'Kate Shackleton ist eine wundervolle Detektivin' ANN GRANGER



Frances Brody ist das Pseudonym einer preisgekrönten britischen Autorin von Theaterstücken, Drehbüchern und Romanen. Nach einem längeren Aufenthalt in den USA kehrte sie nach England zurück, wo sie an verschiedenen Universitäten Englische Literatur, Geschichte und Kreatives Schreiben unterrichtet. Heute lebt sie wieder in Yorkshire.
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Produkt

KlappentextEntdecken Sie England und die Zwanziger Jahre mit der charmanten Detektivin Kate Shackleton - beste Krimi-Unterhaltung für alle Fans von Ann Granger und M. C. Beaton

Kate Shackleton liebt Rätsel. Und dank ihres wachen Verstands hat die junge Kriegswitwe noch jedes gelöst. Als eine Bekannte sie bittet, dem mysteriösen Verschwinden ihres Vaters auf den Grund zu gehen, sagt Kate sofort zu. Ihre Nachforschungen führen sie nach Bridgestead, ein idyllisches Dörfchen in Yorkshire, wo der Verschwundene eine Weberei leitete. Als Kate den Dorfbewohnern auf den Zahn fühlt, wird sie den Eindruck nicht los, dass hier etwas ganz gehörig faul ist: Wieso scheint niemand zu wollen, dass sie den Fall löst? Was verbergen die Dörfler? Auf der Suche nach Antworten gerät Kate ins Visier einer Person, die über Leichen geht, damit die Wahrheit nicht ans Licht kommt.

Dieses eBook enthält die Bonus-Kurzgeschichte 'Eine unerhörte Tat. Kate Shackletons erster Fall - Wie alles begann'.

'Kate Shackleton ist eine wundervolle Detektivin' ANN GRANGER



Frances Brody ist das Pseudonym einer preisgekrönten britischen Autorin von Theaterstücken, Drehbüchern und Romanen. Nach einem längeren Aufenthalt in den USA kehrte sie nach England zurück, wo sie an verschiedenen Universitäten Englische Literatur, Geschichte und Kreatives Schreiben unterrichtet. Heute lebt sie wieder in Yorkshire.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751737036
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum28.02.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Reihen-Nr.1
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1667 Kbytes
Artikel-Nr.11124653
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2

Der Mann im heimischen Tweed

Ich bog mit dem Rad in die Headingley Lane. Keiner hatte dem März gesagt, dass er verschwinden und dem April das Feld räumen sollte. Ein kühler Wind blies mir in den Nacken, so kalt, dass es kitzelte. Segel wären eine gute Idee für ein Fahrrad, damit man sie bei günstigem Wind setzen und so zusätzlichen Antrieb gewinnen könnte.

In der Woodhouse Lane am Rand des Moors setzte sich ein Telegrammjunge in den Kopf, ein Wettrennen mit mir zu veranstalten. Eine Weile lang lagen wir Kopf an Kopf, was uns den kräftigen Fluch eines Lumpensammlers eintrug, den wir überholten. Mich machte dieser Fluch langsamer, nicht jedoch den Jungen. Er preschte voraus und setzte sich vor mich, sodass ich genötigt war, entweder zu bremsen oder auszuweichen. Dabei blickte er sich um, lüpfte seine zu kleine Mütze und grinste mich an wie ein Kobold. Ich gab mich mit einem Winken geschlagen.

Nur zu, pickliger Knabe. Jemand muss dir ja den Tag versüßen, ehe du unter der Tram endest.

Oben an der Albion Street bremste ich leicht ab. Reklametafeln am Gehwegrand und Plakate in den Fenstern verkündeten die Schlagzeilen des Tages: Irischer Gesetzesentwurf gebilligt - Mr. Churchill und das neue Abkommen.

Plötzlich kamen mir Bedenken. Mir wurde erst jetzt richtig bewusst, wie unsinnig mein Vorhaben war - ähnlich wie wenn man während einer Wanderpause auf einem feuchten Stein gehockt hat, es aber erst entdeckt, wenn man wieder aufsteht und der Rock hinten klamm ist. Auf jeden Fall müsste ich bei meinen Erkundigungen diskret sein. Tabitha wäre nicht erfreut, sollte ein Reporter durchschauen, was ich vorhatte, und die Geschichte um ihren Vater erneut in die Zeitungen kommen.

Der Pförtner empfahl mir, mein Fahrrad hinter dem Gebäude abzustellen, also schob ich es durch eine Seitengasse zu einem gepflasterten Hof, wo Männer in Hemdsärmeln und Westen schwere, geschnürte Bündel mit den Zweitausgaben auf einen Blockwagen hievten, um sie durch die Gasse nach vorn zu bringen und an die Zeitungsverkäufer und Läden in der Stadt auszuliefern.

Ich lehnte mein Fahrrad an ein Geländer und machte mich auf den Weg zum Empfang. Ein rotgesichtiger Pförtner saß über ein rautenförmiges Kreuzworträtsel gebeugt und kaute auf seinem Bleistift. Dass er nicht aufschaute, sollte signalisieren, wie wenig er von der lästigen allgemeinen Öffentlichkeit hielt.

Wäre ich eine richtige Ermittlerin, hätte ich eine Karte oder irgendeinen Ausweis bei mir getragen, um ihn in Habachtstellung zu bringen.

»Guten Tag. Ich würde mir gerne Zeitungsausgaben aus dem Sommer 1916 ansehen.«

»Öffentliche Bücherei, Madam.« Immer noch sah er nicht auf.

»Ich möchte einige alte Ausgaben kaufen.«

Er kaute weiter auf seinem Stift, als er nun hochsah und mich kühl betrachtete. »Wenn Sie eine alte Ausgabe kaufen wollen, brauchen Sie das genaue Datum.«

»Das werde ich wissen, wenn ich gefunden habe, wonach ich suche.«

»Öffentliche Bücherei. Unsere Bibliothek hier ist das Firmenarchiv, Zugang nur für Reporter.«

Ich wusste sehr wohl, dass ich die Zeitungen in der Bücherei einsehen konnte, hatte aber gehofft, dass ich bei meinem Besuch hier noch einige zusätzliche Informationen über Joshua Braithwaite bekommen könnte.

Also verfiel ich auf eine Mrs. Sugden-Technik und las eine der Kreuzworträtselfragen kopfüber. »Stecken Sie bei vier waagerecht fest?«

Er beäugte mich feindselig.

Was war mit dem Mann? War er heute Morgen mit dem linken Fuß aufgestanden, oder mochte er keine Frauen? Ich machte unverdrossen weiter und sagte beinahe entschuldigend: »Ich löse selbst gerne Kreuzworträtsel.«

Wir mussten vier Wörter lösen, bevor er ein wenig auftaute. Ich nutzte es, um noch einmal mein Glück bei ihm zu versuchen.

»Ich recherchiere für einen Bekannten, der ein Theaterstück schreibt. Es spielt im Sommer 1916, und ich bräuchte ein wenig Lokalgeschichte, nur für den Rahmen. Deshalb wollte ich ihm einige alte Zeitungen besorgen.«

Für mich klang diese Lüge recht überzeugend, und anscheinend ging es dem Pförtner nicht anders. Er legte seinen Stift hin.

Sogleich lächelte ich süßlich. »Mein Bekannter sagt, die Presse ist die fünfte Gewalt im Land, und wir tun gut daran, sie nie zu vernachlässigen.«

»Recht hat er«, stimmte der Pförtner zu. Nun saß er tatsächlich aufrecht, nicht mehr träge vorgebeugt.

»Gewiss gelten Sie bei Freunden und Verwandten als Experte in Sachen aktuelles Zeitgeschehen, nicht wahr?«

»Ja, da könnte was dran sein«, bestätigte er mit einem wehmütigen Unterton, der mir verriet, dass dem ganz und gar nicht so war. »Keiner außer dem Herausgeber und den Druckern sieht die Schlagzeilen vor mir.«

»Und Sie wachen über diese großartige Zeitung. Im Mittelalter hätten Sie die Zugbrücke bedient.«

Bedauerlicherweise muss ich gestehen, dass mir diese schmierige Schmeichelei nicht neu war. Mit einem offiziellen Ausweis hätte ich sie nicht nötig gehabt.

Nun leuchteten die Augen des Mannes auf. »Ich weiß, wer Ihnen vielleicht helfen kann.«

»Das dachte ich mir.«

»Unser Mr. Duffield.«

Fünf Minuten später kehrte der Pförtner mit einem vornehmen Gentleman zurück. Er war ungefähr sechzig, trug ein schon oft ausgekochtes weißes Hemd, eine dunkelgrüne Seidenfliege, die bei einem Bühnenzauberer keineswegs deplatziert gewirkt hätte, ein abgetragenes Tweedsakko und eine ausgebeulte Flanellhose. Sein Gesicht war leichenblass, und er hatte dichtes, verdächtig schwarzes Haar, das ihm als Tolle in die Stirn fiel.

Er streckte mir die Hand hin. »Eric Duffield, der Archivar dieser Zeitung.«

»Freut mich sehr, Mr. Duffield. Kate Shackleton.«

»Ich erinnere mich an Sie von einer Spendenveranstaltung in der Infirmary. Dr. Shackletons Witwe. Die Tochter von Superintendent Hood.«

Ich fühlte, wie ich vor Freude und Verärgerung rot wurde. Konnte ich denn nicht dies eine Mal einfach nur Mrs. Kate Shackleton sein?

Mr. Duffield lächelte und entblößte dabei schiefe gelbliche Zähne. »Nun denn, Mrs. Shackleton, wenn Sie mit mir kommen wollen. Sehen wir mal, ob der Herald der Tochter der West Riding Constabulary zu Diensten sein kann. Sie recherchieren für einen Theaterschreiber, wie ich höre?«

War da ein Anflug von Misstrauen? Konnte sein. Ich murmelte etwas, was bejahend klang.

Ohne ein weiteres Wort führte mich Mr. Duffield einen Korridor entlang, von dem links Büros abgingen, und dann in einen noch schmaleren, der vor einem Aufzug endete. Im ersten Stock hielt der Fahrstuhl ächzend an, und wir stiegen aus.

»Arbeiten Sie schon lange hier, Mr. Duffield?«, fragte ich, als er mit mir auf eine schwere Flügeltür zuging.

»Seit fünfunddreißig Jahren. Angefangen habe ich als Laufbursche.«

»Hat es Sie nicht gereizt, Reporter zu werden?«

»Nein, das ist mir viel zu hektisch, Mrs. Shackleton. Ich ziehe es vor, bei den Geistern der Geschichten von gestern zu sein.«

Der große Raum war voller Regale mit Ordnern, die an den Wänden wie auch in der Mitte standen. Unter den hohen Fenstern befanden sich einige alte Eichentische mit einfachen Stühlen. Der Archivar erklärte mir voller Stolz sein Katalogsystem, bevor er mich eindringlich ansah. »Wofür genau interessieren Sie sich?«

Ich wollte ihn fragen, ob er sich an den Fall von Mr. Joshua Braithwaite aus Bridgestead erinnerte. Es hätte mir eine Menge Zeit gespart. Andererseits durfte ich nicht riskieren, den Braithwaite-Fall wieder an die Öffentlichkeit zu bringen.

»Im Grunde sind es eher allgemeine Hintergründe als bestimmte Ereignisse. Ich würde mir gerne die Zeitungsausgaben von Juli und August 1916 ansehen, wenn das möglich ist.«

Ich suchte mir einen Platz an einem holzwurmzerfressenen Tisch unter dem hohen Fenster. Kurz darauf kehrte Mr. Duffield mit einem schweren Ordner zurück und ließ ihn mit einem dumpfen Knall auf den Eichentisch fallen.

Ich schlug den Ordner auf und begann, mir die Zeitungen anzusehen. Dort las ich vom Bradford City Council, der über den Regierungsantrag diskutierte, den Bankfeiertag im August zu verschieben, was bei den Leuten in Bradford nicht gut angekommen war. Ich las von Auszeichnungen für Soldaten, von Fliegerangriffen, der Methodisten-Tagung, den Färberlöhnen und den Opferzahlen von kanadischen Waldbränden.

Die Geschichte, die ich suchte, war am 21. August erschienen. Und sie hatte nichts mit den Informationen zu tun, die ich Tabithas Brief entnommen hatte.

Unter der Überschrift Weberei-Besitzer von Pfadfindern gerettet stand dort:

Mr. Joshua Braithwaite, 50, angesehener Weberei-Besitzer in Bridgestead, wurde am Samstagabend, 19. August, von furchtlosen Pfadfindern vor dem Ertrinken gerettet. Eine fähige Gruppe von ihnen zeltete unter Leitung von Mr. Wardle in Calverton Woods.

Gegen fünf Uhr nachmittags spazierten drei Jungen zum Bridgestead Beck, um ihre Teekessel zu füllen. Dort fanden sie Mr. Braithwaite, seines Zeichens Abstinenzler und Stütze der Bridgestead Kapelle, bewusstlos im Wasser vor. Es wird angenommen, dass er bei einem Spaziergang ohnmächtig wurde.

Der Jüngste der Pfadfinder holte Hilfe, während die beiden älteren Jungen Mr. Braithwaite geistesgegenwärtig ans Ufer zogen. Dank des raschen Eingreifens der Jungen kam Mr. Braithwaite wieder zu sich, war jedoch sehr geschwächt. Auf einer eilig...

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Frances Brody ist das Pseudonym einer preisgekrönten britischen Autorin von Theaterstücken, Drehbüchern und Romanen. Nach einem längeren Aufenthalt in den USA kehrte sie nach England zurück, wo sie an verschiedenen Universitäten Englische Literatur, Geschichte und Kreatives Schreiben unterrichtet. Heute lebt sie wieder in Yorkshire.
Mord nach Strich und Faden