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Jo und die Metamorphose

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
324 Seiten
Deutsch
TWENTYSIX CRIMEerschienen am27.02.20231. Auflage
Jo hat wieder einmal ihren Job bei einer Zeitung voll an die Wand gefahren! Jetzt sitzt sie da, ohne Arbeit in einer fremden Stadt, der Kühlschrank ist ebenso leer wie ihr Magen, und sie ist nicht mehr in der Lage, das überteuerte Appartement zu bezahlen. Da erreicht sie die Nachricht, dass sie von einer fernen Verwandten irgendwo im tiefsten Südwesten Deutschlands eine alte Immobilie geerbt hat. Da ihr sonst keine Optionen offen stehen, bezieht sie das alte Haus. Probleme bekommt sie mit einem Mitbewohner, der schon einige Zeit illegal in diesem Haus wohnt, offenbar noch mit dem Einverständnis ihrer Erbtante. Aber etwas stimmt nicht mit ihm! Keiner in dem kleinen Ort hat ihn je zu Gesicht bekommen, oder weiß etwas von seiner Existenz. Vor wem, oder was muss er sich versteckt halten? Geht von ihm eine Bedrohung aus? Jo sucht sich derweil einen neuen Job als Journalistin. Bald fällt ihr auf, dass in dem kleinen Ort viele Menschen als vermisst gelten, und nie wieder auftauchen. Da es überwiegend ältere Menschen sind, hält sich das Interesse bei den Kollegen in Grenzen, und Jo beginnt zu recherchieren. Berwanger, ein Geschäftsmann aus dem kleinen Ort, wird, nachdem er eine Woche lang vermisst war, an der Uferpromenade gefunden... Jo ahnt, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, aber sie ahnt nicht, welche Abgründe sie hier offen legt.

Die Autorin Elvy Jansen wurde in Dudweiler geboren. Sie war beruflich viele Jahre in Europa unterwegs. Zwischenzeitlich wohnte sie zehn Jahre lang in Barcelona. Seit sie beruflich nicht mehr so viel unterwegs ist, hat sie sich ganz dem schreiben von Büchern gewidmet. Website: www.elvy-jansen.de
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextJo hat wieder einmal ihren Job bei einer Zeitung voll an die Wand gefahren! Jetzt sitzt sie da, ohne Arbeit in einer fremden Stadt, der Kühlschrank ist ebenso leer wie ihr Magen, und sie ist nicht mehr in der Lage, das überteuerte Appartement zu bezahlen. Da erreicht sie die Nachricht, dass sie von einer fernen Verwandten irgendwo im tiefsten Südwesten Deutschlands eine alte Immobilie geerbt hat. Da ihr sonst keine Optionen offen stehen, bezieht sie das alte Haus. Probleme bekommt sie mit einem Mitbewohner, der schon einige Zeit illegal in diesem Haus wohnt, offenbar noch mit dem Einverständnis ihrer Erbtante. Aber etwas stimmt nicht mit ihm! Keiner in dem kleinen Ort hat ihn je zu Gesicht bekommen, oder weiß etwas von seiner Existenz. Vor wem, oder was muss er sich versteckt halten? Geht von ihm eine Bedrohung aus? Jo sucht sich derweil einen neuen Job als Journalistin. Bald fällt ihr auf, dass in dem kleinen Ort viele Menschen als vermisst gelten, und nie wieder auftauchen. Da es überwiegend ältere Menschen sind, hält sich das Interesse bei den Kollegen in Grenzen, und Jo beginnt zu recherchieren. Berwanger, ein Geschäftsmann aus dem kleinen Ort, wird, nachdem er eine Woche lang vermisst war, an der Uferpromenade gefunden... Jo ahnt, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, aber sie ahnt nicht, welche Abgründe sie hier offen legt.

Die Autorin Elvy Jansen wurde in Dudweiler geboren. Sie war beruflich viele Jahre in Europa unterwegs. Zwischenzeitlich wohnte sie zehn Jahre lang in Barcelona. Seit sie beruflich nicht mehr so viel unterwegs ist, hat sie sich ganz dem schreiben von Büchern gewidmet. Website: www.elvy-jansen.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783740724122
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum27.02.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten324 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.11124734
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Wagemutig stieg sie die letzten Stufen hoch, öffnete das Fenster ohne die Eule auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen, und zog sich sofort in eine Ecke des Dachbodens zurück. Die Eule hörte auf mit den Flügeln zu schlagen und schaute sie mit ihren großen Augen unverwandt an.

Schläfst du nicht normalerweise im Kirschbaum? Wie bist du bloß hier hereingekommen? Das einzige Fenster ist doch fest verschlossen.

Der Kater setzte zum Sprung an und die Eule suchte im letzten Moment doch noch das Weite. Völlig geräuschlos flog sie aus dem Fenster. Jetzt erst wagte es Jo, sich auf dem Dachboden umzusehen. Eine uralte Stehlampe stand da und ein zusammengerollter Teppich lag auf dem Boden. Ein altes Sofa befand sich mitten im Raum. Direkt neben dem Einstieg lag eine Jeans, ein kariertes Hemd und Turnschuhe. Große weiße Turnschuhe. Der Besitzer dieser Schuhe musste enorm große Füße haben. Die weißen Riesendinger erinnerten sie an die Segeljachten im Kieler Hafen, wenn sie anmutig in die Börde einfuhren. Jo erschrak, als sie die Kleidungsstücke sah. Sie wirkten auf den ersten Blick, als wäre der Mensch, der sich womöglich darin aufgehalten hatte, regelrecht dahin geschmolzen. So ein kariertes Hemd hatte sie hier in dieser Gegend schon einmal gesehen...

Der überaus nette zwei Meter Mann, der ihr empfohlen hatte sich hier auszutoben, aber dann doch gemeint hatte, diese Gegend zu meiden, trug das gleiche Hemd. Der Kater sprang auf das Fensterbrett und verfolgte die Eule mit seinen Augen. Dann sprang er vom Fensterbrett, hangelte nach einem Popcorn und spielte damit. Jetzt erst sah Jo, dass auf dem Dachboden noch mehr davon lag. Beim spielen fiel das Popcorn vom Dachboden in den Flur hinunter und der Kater verlor das Interesse daran. Dann lief er, ohne sie auch nur noch eines Blickes zu würdigen, die Treppenleiter nach unten. Sie warf noch einen kritischen Blick auf die seltsam angeordneten Klamotten und folgte ihm auf dem Fuße.

Der Kater lief in großen Sätzen über die Wiese, an den Obstbäumen vorbei. Am Beginn des Waldes, an einer großen Buche, war ein junger Fuchs dabei, ein Loch in die Erde zu buddeln. Das passte Badmann überhaupt nicht und er fauchte den jungen Fuchs an.

Lass ihn doch in Ruhe! Was soll denn der kleine Fuchs hier schon groß anrichten? Hier gibt es doch genug Mäuse für alle.

Aber der Kater war nicht zu bremsen. Er rannte auf den kleinen Fuchs zu und stand nun angriffslustig, mit gekrümmtem Rücken vor ihm. Er brüllte ihn furchterregend an und knurrte und fauchte dabei. Der Fuchs legte den Kopf schief und rannte so schnell er konnte auf und davon. Der Kater sah ihm nach, bis er ihn aus den Augen verloren hatte und fing nun seinerseits an, die Arbeit des jungen Fuchses fortzuführen, indem er weiter an dem Loch buddelte. Jo schüttelte mit dem Kopf und wandte sich desinteressiert ab. Mit ihren Gedanken war sie schon auf ihrer neuen Wirkungsstätte. In den Augenwinkeln sah sie, wie der Kater etwas aus dem Loch zog. Irgendetwas blaues. Und es schien verdammt schwer zu sein. Der Kater zog und zerrte an dem Gegenstand. Dann legte er den Rückwärtsgang ein und hoffte, so seinen Fund endgültig aus dem widerspenstigen Waldboden zu befreien.

Jetzt wurde Jo doch neugierig. Der Kater hatte einen blauen Müllsack zu Tage befördert. Aber es gelang ihm nicht, den Sack gänzlich aus dem Loch zu ziehen. Er war einfach zu schwer für ihn. Darüber ärgerte er sich mächtig. Er fing an, den Sack mit seinen spitzen Krallen zu bearbeiten.

Tante Waltraud hat ihren Müll einfach in der freien Natur entsorgt? Das kann ich fast nicht glauben. Aber vielleicht hatte sie mit dem älter werden ihr Leben doch nicht mehr so richtig im Griff? Aber warum sollte sie sich so ein Mühe machen und das in ihrem Alter? Aber wer weiß, wie lange dieser Müllsack schon verborgen im Boden lag?

Sie rannte durch die Wiese und sah sich, gegen den lautstarken Protest von Badmann, den Fund genauer an.

Himmel-Donnerwetter nochmal, fluchte sie herzhaft. Ich will dir doch nur helfen. Jetzt stell dich mal nicht so an! Gemeinsam schaffen wir das!

Der Kater lief beleidigt von dannen. Aber nicht allzu weit, damit er Jo beobachten konnte. Denn schließlich war es sein Fund und somit sein erklärtes Eigentum. Der Müllsack war ziemlich schwer. Mit beiden Händen musste sie ihn anpacken, um ihn aus dem Boden herauszuziehen. Der Sack war mit einem Kabelbinder zugebunden.

Da wollte aber Tante Wally wirklich sicher sein.

Jo verscharrte das Loch und verteilte Laub darüber. Anschließend packte sie sich den Sack auf ihre Schulter und nahm ihn mit bis in den Hof. Der Kater folgte ihr auf Abstand. Sie besorgte sich aus der Küche ein Messer und durchtrennte den Kabelbinder. Darunter erschien ein weiterer blauer Sack, welcher mit Isolierband zugeklebt war. Als sie diesen durchschnitt, fand sie eine neue Tüte. Sie war durchsichtig und durch die Tüte schimmerten ihr Zweihundert und Einhundert Euro Scheine entgegen.

Die Sonne ging als feuerroter Ball hinter den heiligen Tannen unter.

Der Kater jagte die johlenden Raben von der Bank herunter, weil sie sich des Trockenfutters bemächtigen wollten und knusperte es höchst zufrieden auf.

*

Das viele Geld hatte sie noch nachts in der Küche ausgebreitet. Der schwarze Kater legte sich auf die vielen Scheine und begann zu schnurren.

Ich wusste nicht, dass du auch auf diese Art von Mäusen abfährst.

Aber Jo glaubte mehr daran, dass der Geruch seines Lieblingsmenschen an dem Geld haftete.

Sie fing an zu zählen. Aber mit jedem Schein, den Jo anfasste, entdeckte der Kater, dass sich die Scheine perfekt zum spielen eigneten. Er verteilte sie in der kompletten Küche und dadurch dauerte das zählen etwas länger, so ein, zwei Stunden. Jo ließ ihn gewähren, weil sie so hoffte, schneller sein Vertrauen zu gewinnen. Irgendwann wurde sein Spiel langsamer und er schlief auf den Scheinen ein. Jo musste ihn beiseite schieben, um an die restlichen Scheine zu gelangen. Es waren genau fünfhunderttausend zweihundert und fünfundsiebzig Euro. Anschließend steckte sie die gesamte Summe in einen Kopfkissenbezug. Wirklich sicher wähnte sie ihren Fund dort nicht. Aber wenn das Geld ihrer Tante gehört hat, würde auch sonst keiner davon wissen.

Oder doch?

Wäre es nicht besser, die Polizei über das viele Geld zu informieren?

Oder würde sie damit nachträglich ihre Tante in ein schlechtes Licht rücken?

Dann hatte sie zum ersten Mal in dem Haus ihr Bett ordentlich gemacht und den vollgestopften Kissenbezug unter ihr normales Kissen gelegt. Der alte Teddy verzog das Gesicht. Das Ganze behagte ihm ganz und gar nicht.

Ich habe Hunger! Du auch. Das sehe ich dir doch an. Wir sollten noch etwas essen. Was hältst du davon, wenn ich uns ein leckeres Butterbrot mache? Und dazu eine schönes Glas Wein. Ich habe fast vergessen, dass es etwas zu feiern gibt!

Jo ging hinunter in die Küche, schnitt eine ordentliche Scheibe Brot ab und fischte die Butter aus dem Kühlschrank. Als sie die Butter zurück in den Kühlschrank stellte, wurde sie stutzig. Irgend etwas war anders. Von den Erdbeeren hatte sie schon einige genascht. Die Äpfel und die Bananen lagen auch unverändert. Die Schälchen mit der grünlich-weißen Paste waren auch noch da. Auf den ersten Blick alles wie gewohnt. Aber fehlte von den Schälchen nicht eins? Sie war sich absolut sicher, dass es heute Mittag noch dreiundzwanzig waren. Vielleicht hatte der Kater eines der Schälchen stibitzt? Und dann sorgsam sie Tür des Kühlschrankes wieder verschlossen? Jo gedachte, morgen am helllichten Tag darüber nachzudenken, legte das Butterbrot auf einen Teller und nahm eine Flasche Wein mit nach oben ins Schlafzimmer. Ihren Laptop klemmte sie sich unter den Arm. Sie surfte noch eine Weile im Internet, weil sie wissen wollte, ob möglicherweise fünfhunderttausend Euro bei einem Bankraub erbeutet wurden, oder irgendwo eine solche Summe veruntreut und der Täter nie gefasst wurde. Aber sie fand nichts dergleichen. Sehr spät, es war schon weit nach Mitternacht, legte sie sich endlich ins Bett. Aber ihre Gedanken kamen nicht zur Ruhe. Gehörte das Geld doch ihrer Tante und wo hatte sie soviel Geld her? Übte sie vielleicht vor vielen Jahren einen Beruf aus, der es ihr ermöglichte, so eine Summe auf die Seite zu legen? Und wenn ja, warum brachte sie das Geld nicht auf eine Bank und ließ es sozusagen arbeiten indem sie es klug anlegte? Welchen Beruf hatte ihre Tante vor vielen Jahren ausgeübt? Spielte er eine Rolle, dass sie solche dramatischen Summen verdienen konnte? Oder hatte sie heimlich krumme Geschäfte gemacht? Wusste irgendjemand von dem Geld und war nachts im Haus auf der Suche danach? Wer wusste davon? Es konnte nur jemand sein, der sich im Haus auskannte. Und letztendlich die Frage, sollte sie das Geld doch bei der Polizei abgeben? Aber wenn ihre Tante ihr ganzes Leben lang Geld gehortet hatte und sehr genügsam gelebt hatte, was wollte sie dann mit dem vielen Geld? Aber was hieß eigentlich ein Leben lang? In diesem...
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