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Dunkler Planet

tolino mediaerschienen am01.07.2021
Daark ist der unwirtlichste aller kolonisierten Planeten. Verheerende Unwetter, tödliche Mikroben und gigantische Kreaturen, die wie aus dem Nichts auftauchen, machen den Siedlern das Leben zur Hölle. Doch nur auf Daark gibt es das Element Supralith, das für die interstellare Raumfahrt unentbehrlich geworden ist. Der ehemalige Elitesoldat Groj kümmert sich in einem Lazarett um die Opfer eines Bürgerkriegs, der zwischen der Regierung und den 'Schürfern' ausgetragen wird - jenen Kolonisten, die unter unmenschlichen Bedingungen das begehrte Supralith abbauen und um bessere Lebensbedingungen kämpfen. Grojs Leben nimmt eine neue Wendung, als ihn ein Geheimauftrag mit der faszinierenden Yeejhza konfrontiert, die im Genlabor einer zwielichtigen Organisation erschaffen worden ist - und die ihre ganz persönlichen Ziele zu verfolgen scheint. Doch der Ausgang ihrer Mission wird nicht nur über das Schicksal des dunklen Planeten und seiner Bewohner entscheiden.

1957 in München geboren. Gymnasium, Zivildienst, Ausbildung zum Grafik-Designer. Seit 1997 beruflich selbstständig, von 2012 bis 2018 geschäftsführender Co-Gesellschafter eines Medienbüros. Hat mittlerweile 13 Romane auf dem Gebiet der phantastischen Lteratur veröffentlicht. Peter Scheerer ist verheiratet und lebt in München-Schwabing sowie auf dem Lande in der Nähe von Landsberg/Lech.
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Produkt

KlappentextDaark ist der unwirtlichste aller kolonisierten Planeten. Verheerende Unwetter, tödliche Mikroben und gigantische Kreaturen, die wie aus dem Nichts auftauchen, machen den Siedlern das Leben zur Hölle. Doch nur auf Daark gibt es das Element Supralith, das für die interstellare Raumfahrt unentbehrlich geworden ist. Der ehemalige Elitesoldat Groj kümmert sich in einem Lazarett um die Opfer eines Bürgerkriegs, der zwischen der Regierung und den 'Schürfern' ausgetragen wird - jenen Kolonisten, die unter unmenschlichen Bedingungen das begehrte Supralith abbauen und um bessere Lebensbedingungen kämpfen. Grojs Leben nimmt eine neue Wendung, als ihn ein Geheimauftrag mit der faszinierenden Yeejhza konfrontiert, die im Genlabor einer zwielichtigen Organisation erschaffen worden ist - und die ihre ganz persönlichen Ziele zu verfolgen scheint. Doch der Ausgang ihrer Mission wird nicht nur über das Schicksal des dunklen Planeten und seiner Bewohner entscheiden.

1957 in München geboren. Gymnasium, Zivildienst, Ausbildung zum Grafik-Designer. Seit 1997 beruflich selbstständig, von 2012 bis 2018 geschäftsführender Co-Gesellschafter eines Medienbüros. Hat mittlerweile 13 Romane auf dem Gebiet der phantastischen Lteratur veröffentlicht. Peter Scheerer ist verheiratet und lebt in München-Schwabing sowie auf dem Lande in der Nähe von Landsberg/Lech.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754614426
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.07.2021
Seiten300 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse330
Artikel-Nr.11159979
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


3. AUSGEWÄHLT

Groj versuchte, den Unbekannten einzuschätzen, der ihm an seinem Schreibtisch gegenüber saß. Konnte ihn jedoch keiner bestimmten Institution zuordnen. Der Statur nach war er bestens trainiert, doch er verhielt sich zu locker für einen Soldaten und war zu gepflegt für einen Söldner - die sorgfältig rasierte Glatze, die straffe Haut und die sauber geschnittenen Fingernägel verwiesen eher auf einen Bürokraten in mittlerer bis gehobener Position.

»Die Ankunft einer wichtigen Person steht unmittelbar bevor«, erklärte der Mann. »Diese Person hat auf Daark eine streng geheime Angelegenheit zu erledigen. Primus Eins hat angeordnet, dass du ihr dabei assistierst.«

»Warum ausgerechnet ich?«, fragte Groj, den Karabiner auf seinen Knien.

»Weil du bei deinen früheren Einsätzen bewiesen hast, dass du verschwiegen und zuverlässig bist. Dass du professionell vorgehst und keine Ambitionen hast, deine Aufträge zu deinem eigenen Vorteil zu nutzen.«

»Stimmt. Ich halte mich aus allem so weit wie möglich heraus. Aber das allein...«

Sein Gegenüber brachte ihn mit einer gelassenen, jedoch bestimmenden Handbewegung zum Schweigen. »Diese Sache ist in mehrfacher Hinsicht sensibel, Terval Grojin´nan. Und Primus Eins hat dich ausgewählt, sich ihrer anzunehmen. Dass er keinen Widerspruch akzeptiert, dürfte dir genauso bekannt sein wie mir.«

»Er hat mich ausgewählt, ohne mich auf meine Einsatztauglichkeit prüfen zu lassen?«

»Deine Daten wurden vorher beim Lazarett angefordert. Du bist körperlich zu hundert Prozent intakt. Schlichte Gemüter würden dies als ein Wunder bezeichnen nach allem, was du durchgemacht hast. Ich sehe es als eine Kombination aus Glück, Überlebenswillen und einer außergewöhnlichen Konstitution.«

»Da wäre noch etwas«, wandte Groj ein. »Ich trage hier inzwischen große Verantwortung. Gerade erst habe ich kommissarisch die Leitung des Lazaretts übernommen...«

»Bestimmt erfüllst du auch diese Aufgabe mit mustergültigem Engagement«, unterbrach ihn der Unbekannte. »Doch du verfügst über keine medizinische Ausbildung und bist von daher entbehrlich. Jemand aus den Reihen des geschulten Personals wird deine Position einnehmen, bis die offizielle Leiterin wieder ihren Aufgaben nachkommen kann.«

Groj lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Dann ist es wohl beschlossene Sache.«

Der Andere lächelte schmallippig. »Genau so ist es.«

»Von wem bekomme ich meine Instruktionen?«

»Von mir - jetzt. Dein Kontakt, nennen wir ihn vorläufig Person X, trifft übermorgen mit einem Frachter der Mendelson Handelsallianz in Port Kopernikus ein. Den exakten Zeitpunkt kann ich nicht nennen, die Wetterbedingungen sind dort gerade extrem unbeständig. Sobald der Kontakt hergestellt ist, unterstehst du ausschließlich den Weisungen von Person X.«

Groj nickte anerkennend. »Diese Person scheint tatsächlich etwas Besonderes zu sein, wenn Primus Eins die Zügel aus der Hand gibt.«

Sein Besucher zuckte mit den Schultern. »Ich weiß weder, wer sie ist, noch kenne ich den Grund für ihre Anwesenheit auf Daark. Gehen wir davon aus, dass Primus Eins weiß, was er tut.«

»Was ist, wenn ich Unterstützung brauche?«

»Mache dir darüber keine Gedanken. Darauf ist man vorbereitet.«

»Ich hoffe, die Unterstützung fällt dann effektiver aus als letztes Mal.«

Der Unbekannte sah ihn verständnisvoll an und legte die Handflächen aufeinander, als wollte er ein Gebet sprechen. »Mein lieber Groj - ich möchte dich daran erinnern, dass bei dem Absturz dein Tracker beschädigt wurde und du als verschollen galtst. In einer Umwelt, in der auch ein unversehrter Mensch ohne ausreichenden Schutz nicht länger als zwei Tage überleben kann.«

Groj nickte grimmig und blickte durch die milchige Plane in den Krankensaal. Die Verwundeten und Sterbenden würden ihm nicht fehlen, die Toten noch weniger. Die Gemeinschaft des Lazaretts dafür um so mehr: Nori und die Ärzte, Schwestern und Pfleger, die zu einer Familie für ihn geworden waren.

Eigentlich war alles gesagt, aber der kahlköpfige Mann blieb auf seinem Stuhl sitzen und beobachtete Groj aufmerksam. Groj erwiderte seinen Blick und runzelte die Stirn.

»Willst du noch etwas loswerden?«, fragte er.

Sein Gegenüber schüttelte den Kopf. »Nein, wir beide sind fertig. Ich bin mir sicher, dass Primus Eins die richtige Wahl getroffen hat.«

Der Mann richtete sich auf und verließ grußlos das improvisierte Büro. Groj folgte ihm bis zum Ausgang und sah zu, wie er im Einstiegsluk des Nanojets verschwand. Die Frage, wie dieses utopisch anmutende Fluggerät nach Daark gelangt war, beschäftigte ihn noch, als es mit seinen Libellenflügeln bereits in den grauen Regenschwaden über dem Dschungel verschwunden war.
4. DAS ZELT IM WALD

Die riesigen, uralten Bäume mit ihren Bärten aus schwer herabhängenden Flechten bildeten ein düsteres Labyrinth, in dem es von monströsem Ungeziefer wimmelte. Das meiste davon bekam man erst zu Gesicht, wenn es fast schon zu spät war. Nicht so die Lufthummer, deren Reich in etwa zehn Metern Höhe begann. Bizarre Krustentiere von feuerroter Färbung, die kopfunter an ihren Schwebekokons hingen und mit ihren vier Stielaugen die Umgebung sondierten. Die Biester hatten mindestens sechs Paar Beine und waren erstaunliche Flieger, wenn sie auf Beute aus waren. Mit Menschen konnten sie allerdings nichts anfangen und am Boden waren sie so gut wie nie anzutreffen.

Groj entdeckte einen Bartwurm, der neben dem Trampelpfad im Schutz eines Farngestrüpps durch einen morastigen Graben pflügte. Es war ein Prachtexemplar, mindestens drei Meter lang und doppelt so dick wie Grojs Oberschenkel. Bartwürmer neigten zu unangemessenen Reaktionen, falls man sie dabei störte, wenn sie im Dreck nach Nahrung grundelten. Dann benutzten sie ihren gepanzerten Körper äußerst effektiv als Knüppel und man konnte von Glück reden, wenn man mit ein paar gebrochenen Rippen davon kam.

Er überwand den Graben mit einem Sprung und marschierte zügig weiter. Der Wald lichtete sich zu einer unregelmäßig geformten Fläche, mit hüfthohem Kraut bewachsen und ungeschützt dem Regen ausgesetzt. Donner spaltete den Himmel und vor Groj flatterte ein Schwarm Aasfalter auf, die pergamentartigen Flügel in den Farben verwesenden Fleisches gesprenkelt. Er machte einen großen Bogen um den Kadaver, mit dem sie beschäftigt gewesen waren.

Am Ende der Lichtung kam das Zelt in Sicht. Ein faltiger, schlammgrüner Quader, halb eingebettet in das Laub und die Luftwurzeln des Waldes und umgeben von einem leise knisternden Energiefeld. Es war Noris Wunsch gewesen, hier draußen untergebracht zu werden. Zwar hätte die Quarantäne ihren Zweck ebenso erfüllt, wenn das Zelt in Sichtweite des Lazaretts aufgestellt worden wäre. Doch Nori wollte von den Aktivitäten ihrer Mitarbeiter nichts wissen, solange sie zur Untätigkeit gezwungen war.

Groj schaltete das Feld mithilfe des Controllers an seinem Gürtel aus und schlüpfte durch die enge Schleusenkammer ins Zelt. Drinnen herrschte graugrünes Dämmerlicht. Nori lag auf einer Bahre, von den Knien bis zur Brust von einem durchgeschwitzten Laken bedeckt. Ihr Kopf war stellenweise kahl, Gesicht und Gliedmaßen angeschwollen und von Ekzemen übersät. Ihr Atem ging rasselnd und schwer. Infusionsschläuche wanden sich über ihre gespannte, rissige Haut und mündeten in hervorquellenden Adern, summende und tickende Apparaturen bewachten ihr wächsernes Leben.

»Ich habe dich später erwartet«, flüsterte sie. Ihre Stimme war kaum verständlich im Dauergeräusch des Regens auf dem Zelt. »Hat es einen bestimmten Grund, dass du jetzt schon kommst?«

Groj desinfizierte ihre Armbeuge, fischte die mitgebrachte Ampulle Pyrococcin aus seiner Westentasche und schob behutsam die Injektionsnadel unter Noris Haut.

»Ich hatte einen Besucher«, erklärte er. »Angeblich gehört er zum Stab von Primus Eins. Man erwartet von mir, dass ich den Dienst wieder aufnehme.«

»Aus welchem Grund?«

»Diese Sache ist streng geheim. Du weißt, dass ich dir vertraue. Doch würde ich uns beide nur in Schwierigkeiten bringen.«

Sie gab ein Keuchen von sich, das er als Zustimmung deutete. Er setzte sich zu ihr auf die Bahre und nahm ihre heiße, schwammige Hand in die seine, während die gelbliche Tinktur tröpfchenweise in ihren Arm einsickerte.

»Pass dieses Mal besser auf dich auf«, sagte sie leise. »Es wäre wirklich schade um dich.«

»Sobald ich den Auftrag erledigt habe, komme ich zum Lazarett zurück.«

»Ich hoffe, dass ich dann noch am Leben bin.«

»Du schaffst das, Nori. Du hast nun schon über eine Woche durchgehalten und dein Zustand hat sich nicht verschlimmert. Das ist ein gutes Zeichen.«

»Es gibt eine neue Version von Pyrococcin. Viel wirksamer als diejenige, die wir verwenden. Aber... wegen der Isolation kann es noch eine Ewigkeit dauern. Bis sie nach Daark gelangt.«

»Man kann von Primus Eins halten, was man will«, sagte Groj. »Doch er wird alle Hebel in Bewegung setzen, um das Zeug aufzutreiben.«

»Und dann bekommen es nur die Regulären«, gab Nori zu bedenken. »Dabei benötigen es die Schürfer noch dringender.«

»Primus Eins braucht auch die Schürfer«, erwiderte Groj. »Und eine wirksamere Medizin wäre ein geeignetes Argument, sie wieder an den Verhandlungstisch zu bringen.«

Sie tätschelte kraftlos seinen Arm, lächelte mit ihren matten, olivgrünen Augen. »Du...

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