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Fabelhafte Reise nach Südindien, Nordindien & Nepal

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
360 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am16.03.20231. Auflage
Wo brennt Spiritualität wie Feuer, sprühend in alle Sinne? Natürlich in Indien, dem Land, das einen gan- zen Subkontinent füllt. Was für eine Vielfalt an hei - ligen Legenden, an leuchtenden Farben, betörenden Gerüchen und würzigen Speisen! Faszinierend der architektonische Reichtum. Ob im kosmischen Tempel des tanzenden Shiva Nataraja, bei der Liebesnacht von Shiva und Meenak- shi oder vor dem "Tor zum Paradies" - überall ist Re- ligion zugleich Sinnlichkeit. In kaum einer anderen Lebensrealität kommt der Himmel der Erde gefühlt so nahe wie in dieser jahrtausendealten Kultur. Er- schreckend sind anderseits Armut, Schmutz und dro- hender Verkehrskollaps im Land der mehr als eine Milliarde Menschen. 2008 rumpelt unser Reisebus durch Südindien, auf den Spuren der Schöpfung dieser geheimnisvollen Welt. 2018 gehts über Nordindien in die Bergwelt des Himalaya. Unterwegs richtet sich der Blick auf die Flammen des Todes (Varanasi) und auf die faszi - nierendsten Grabmäler dieser Welt (Taj Mahal). Ein sinnliches Eintauchen in Trauer und Hoffnung, das in Nepal gipfelt - in eine Audienz der Göttin Kumari. Fabelhaft! Jedes Buch hilft Bäume pflanzen für das Weltklima!

Auf unkonventionellen Wegen, gern auch in illustrer Reisegruppe, begegnen Autor Stefan Stadtherr Wolter Land & Leute, begleiten ihn Genuss & Strapa- zen. Das sind Erfahrungen und Abenteuer pur. Abseits der Wege sinniert der Autor nicht nur über Sinn und Unsinn heu - tiger Reisewut. Er schmunzelt auch gar manches Mal über sich selbst und seine Begleiter. Kurzweiliger kann ein klassi - scher Reisebericht heutiger Tage nicht sein. Die Unmittelbarkeit des Erlebens, die Authentizität und das Erkunden histo - rischer Bezüge sind inspirierend und fas- zinierend, eben fabelhaft!
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextWo brennt Spiritualität wie Feuer, sprühend in alle Sinne? Natürlich in Indien, dem Land, das einen gan- zen Subkontinent füllt. Was für eine Vielfalt an hei - ligen Legenden, an leuchtenden Farben, betörenden Gerüchen und würzigen Speisen! Faszinierend der architektonische Reichtum. Ob im kosmischen Tempel des tanzenden Shiva Nataraja, bei der Liebesnacht von Shiva und Meenak- shi oder vor dem "Tor zum Paradies" - überall ist Re- ligion zugleich Sinnlichkeit. In kaum einer anderen Lebensrealität kommt der Himmel der Erde gefühlt so nahe wie in dieser jahrtausendealten Kultur. Er- schreckend sind anderseits Armut, Schmutz und dro- hender Verkehrskollaps im Land der mehr als eine Milliarde Menschen. 2008 rumpelt unser Reisebus durch Südindien, auf den Spuren der Schöpfung dieser geheimnisvollen Welt. 2018 gehts über Nordindien in die Bergwelt des Himalaya. Unterwegs richtet sich der Blick auf die Flammen des Todes (Varanasi) und auf die faszi - nierendsten Grabmäler dieser Welt (Taj Mahal). Ein sinnliches Eintauchen in Trauer und Hoffnung, das in Nepal gipfelt - in eine Audienz der Göttin Kumari. Fabelhaft! Jedes Buch hilft Bäume pflanzen für das Weltklima!

Auf unkonventionellen Wegen, gern auch in illustrer Reisegruppe, begegnen Autor Stefan Stadtherr Wolter Land & Leute, begleiten ihn Genuss & Strapa- zen. Das sind Erfahrungen und Abenteuer pur. Abseits der Wege sinniert der Autor nicht nur über Sinn und Unsinn heu - tiger Reisewut. Er schmunzelt auch gar manches Mal über sich selbst und seine Begleiter. Kurzweiliger kann ein klassi - scher Reisebericht heutiger Tage nicht sein. Die Unmittelbarkeit des Erlebens, die Authentizität und das Erkunden histo - rischer Bezüge sind inspirierend und fas- zinierend, eben fabelhaft!
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757895471
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum16.03.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.4
Seiten360 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.11231446
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Markante Brille Gandhis
Madurai

20.12.08, Samstag: Heute schlafen wir bis 8 Uhr, das heißt: M2 schläft. Irgendwann muss ich ja meine Notizen ins Tagebuch kritzeln und das kann wegen der allabendlichen Erschöpfung meist nur am Morgen geschehen. So sitze ich schon seit 7.30 Uhr aufrecht im Bett, begleitet von schallendem Gesang und lauter Instrumentalmusik. Seit etwa 5 Uhr sind die Tempelgesänge im Gange. Oder stammen sie aus einer Moschee oder gar Kirche? Offenbar werden die Melodien von einem Lautsprecher übertragen.

Halb neun finden wir uns ausgeruht im Restaurant ein, wo Henriette, Uwe und Undine bereits beim Frühstück sitzen. Wir verziehen uns in die hintere Ecke, was Ruhe und kurze Wege zum Buffet verspricht. Rund 180 Rs kostet es mit Tax, das Thema hatten wir ja bereits gestern. Später sollte Bodo herausfinden, dass man in einem 24-Stunden-Café um die Ecke herum preiswerter frühstücken kann. Da findet ihr alles, was ihr braucht, KKKaffee und Sandwich , nuschelt er mit leicht vorgebeugtem, auf wackligen Beinen balanciertem Oberkörper.

Heute genieße ich meinen Kaffee mal ganz in Ruhe und spare auch nicht an Kartoffelauflauf oder an dem für mich schon obligatorischen Idli mit scharfen Soßen und Pasten. Zum Schluss knabbern wir einige der knusprigen Vada. Dabei denke ich an jene, die solch einen gemütlichen Morgen in der Vorweihnachtszeit nicht genießen können. Etwa weil sie Hektik haben oder weil sie bereits gestorben sind.

Heute wäre meine Oma 98 geworden , fällt mir da ein. Manche Menschen leben in dem Alter ja noch. Das kann sehr erfüllend sein , bin ich mir, so frisch aufgeladen von neuartigen, den Horizont erweiternden Eindrücken sicher. Dass dazu auch eine gute Gesundheit vonnöten ist, wird erst in höherem Alter bewusst.

Ja, endlich fühlt man sich mal wieder lebendig und inspiriert , schwärme ich vom gestrigen Tempelbesuch, der für M2 allerdings eine Tortur war.

Halb 10 fahren wir mit dem Bus zum Gandhi-Museum, ein vom Stil her viktorianisch-indisch geprägtes mächtiges Gebäude mit Kuppel, gelegen in einem wunderschönen großen Park. Es tut allein schon gut, wieder einmal abseits von Staub und Dreck der Stadt zu verweilen. Zum Zeitpunkt unserer Ankunft, in der noch ruhigen Morgenstimmung, hisst das Personal vor dem Museum die Nationalflagge. Und zwar direkt hinter einem Bild von Gandhi in Lebensgröße, aufgestellt in einem blühenden Gärtchen, wenige Meter vor dem weiß getünchten Haus. Doch pssst: Die dort feierlich stehenden Angestellten singen die Nationalhymne und scheinen sogar ein Gebet zu sprechen (Abb. S. â oben).

Nach dem Ende der Zeremonie betreten wir das eben erst aufgeschlossene Haus. Im Inneren weist es landestypische architektonische Merkmale auf, die an den Turm des Palastes von Thanjavur erinnern. Neben den markanten, in die Säle führenden Torbögen finden wir auch hier die steinerne Lotosblume an der Decke.

Das Museum zeigt eine Ausstellung zur Unabhängigkeitsbewegung zwischen 1757 und 1947, die laut unserem Lonely Planet ganz schön gegen den britischen Imperialismus vom Leder zieht. Die Ausstellung wird leider ausschließlich auf Englisch erklärt, weshalb wir uns in der Hauptsache die Bilder und Gegenstände anschauen. Beeindruckend ist der Dhoti, den Gandhi an jenem Tag trug, an dem er erschossen wurde. Der kleine Lendenschurz liegt in einer Glasvitrine in einem dunkel gehaltenen Raum. Wenn auch schon verblichen, sind Blutflecken darauf noch immer zu erkennen (Abb. S. â oben).

Über einen Gang, dessen Fenster in den blühenden Garten führen und Lust auf Urlaub machen, gelangen wir in den Raum, der die markante Brille Gandhis und dessen Schuhe zeigt. Während M2 und André Schmiere stehen, fotografiere ich heimlich auch diese. Fotografieren ist nicht erlaubt, das haben Heiligtümer oft so an sich, erinnere ich mich an die Commandancia Fidel Castros in der kubanischen Sierra Maestra (Bd. 3). Das erhöht den Reiz.

Schnell hat sich die Gruppe zerstreut, denn die wenigsten konnten sich für das Museum begeistern. Mit der Geschichte Gandhis sollte man sich zuvor schon ein bisschen auskennen. M2 und mir langt es schließlich auch. Das Wichtigste und Eindrucksvollste haben wir gesehen und der Park scheint sich zur überfälligen Korrespondenz aus dem Urlaub anzubieten. Zu unserer Freude ist nach Tagen endlich auch die Sonne hervorgekommen. So nehmen wir auf den breiten, zum Grundstück hinaufführenden Treppenstufen Platz und vertiefen uns in die schon vor längerer Zeit erworbenen Ansichtskarten.

Lange schreiben wir nicht, da scharen sich drei etwa fünf-, sechsjährige ärmlich gekleidete Jungen um uns herum.

How are you? Which country? Thank you! , freuen sie sich, unsere Hände schüttelnd.

Leider gehen sie nicht von selbst, sondern wollen nun einen school pen . Den haben wir leider nicht zu bieten.

Please!

No , antworten wir nachdrücklich, die Kinder musternd. Sie haben eigentlich recht alte Gesichter, sehen vielleicht auch ein bisschen frech aus. Jetzt ziehen sie Grimassen und ein Junge scheint die anderen zu kommandieren. Was er sagt, verstehen wir nicht, aber er scheint zum Rückzug zu blasen.

Welcome to India , ruft er etwas trotzig.

Kleiner Macho tuschelt M2, während sie verschwinden.

Keine fünf Minuten später tauchen die nächsten auf. Das Spiel wiederholt sich, wobei einer der Jungen jetzt auch noch wie ein Alter zu handeln sucht und uns ein Tuk Tuk irgendwohin anbieten will. Obgleich er aufgrund seiner Größe nicht älter als sieben Jahre sein kann, wirkt auch er ziemlich wenig kindlich.

Nachdem auch diese gegangen sind, bleibt nur noch ein Mann in unserer Nähe, der sich uns mit einer Fahrradrikscha nähert. Er gibt ständige Zeichen, dass wir aufsteigen sollen!

Na dann los , stupse ich M2 an, lassen wir uns zum Palast bringen.

Die Fahrradrikscha soll 100 Rs kosten, wir handeln sie jedoch auf 70 herunter, und schon geht s knirschend und ächzend los. Kaum sind wir losgefahren, ärgere ich mich über unseren Entschluss. Der Anblick der Mühen des Mannes ist fast unerträglich. Schweißüberströmt tritt er unter der flammenden Sonne in die Pedalen, so dass wir ihm bei den leichtesten Bodenwellen anbieten abzusteigen.

Stellenweise geht s aber auch recht zügig voran und nanu: Wir landen inmitten eines Krankenhausgeländes. Während wir dort hineinfahren, durchzucken uns Erinnerungen an den eindrücklichen Film Fleisch : ein junges Paar auf Hochzeitsreise wird von Organhändlern verfolgt, die aus deren Eingeweiden Kapital zu schlagen suchen.

Eines der armseligen Gebäude, an denen wir vorbeikommen, ist AIDS-Kranken gewidmet. Quietschend fährt das Rad weiter, an einem Gebäude vorbei, in dem gebrauchte Stühle und Tische mit einem neuen hellblauen Anstrich versehen werden. Ein Stück weiter, über einen breiten Fluss mit imposanter steinerner Brücke hinweg, genießen wir eine phantastische Aussicht auf die Stadt. In dem wenig Wasser führenden Fluss herrscht ein buntes Treiben (Abb. S. â Mitte). Auf den Wieseninseln, um die herum das Wasser gluckst, liegen frisch gewaschene Kleidungsstücke zum Trocknen aus. Etwas weiter stromab baden Kühe. Am Ufer baumeln bunte Wäschestücke im Wind. Ein friedliches Bild ist das und ein positiver neuer Eindruck der - unglaublich - 1,1-Millionen-Stadt.

Unser Fahrer muss sein Gefährt über die Brücke schieben und gibt am jenseitigen Ufer zu, es reparieren zu müssen. Es findet sich auch gleich eine der Reparaturstationen, die weit verbreitet zu sein scheinen. Uns deutet er an, doch bitte noch zehn Minuten mit Fotografieren zu verbringen. Zeit also, um uns die große Wäsche doch noch etwas näher anzuschauen - bis uns ein Mann verjagt, in der falschen Annahme, wir hätten eine badende Frau fotografiert. Hingegen wollen etliche Männer von uns aufs Bild gebannt werden und wir kommen ihrem Wunsch nach. Weiter geht es durch zum Teil enge Straßen mit lebensgefährlichem Verkehr. Auch auf einer Fahrradrikscha kann es gefährlich werden! Nachdem wir schließlich in eine breite Hauptstraße eingebogen sind, hat es der arme Mann leichter. Und ich kann ohne größere Gewissenbisse den Überblick genießen; besser, als in einem Tuk Tuk. Ein Baustil der mit Werbetafeln fast zugeklebten Häuser ist schwer erkennbar. Vieles scheint in den letzten fünfzig Jahren neu hinzugekommen zu sein. Hier und da sieht man noch ein paar alte Elemente aus der Kolonialzeit, die aber noch weniger als schützenswert betrachtet zu werden scheinen als etwa in Kuba. An einer Weggabelung fragt der Fahrer nochmals nach, ob wir nicht lieber zum Tempel wollen, aber da waren wir ja erst gestern.

So geht s in eine enge Straße hinab, in der viel Tuch verkauft wird und nach weiteren fünf Minuten haben wir den Thirumalai Nayak Palace erreicht....
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