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Meine Rache ist Amok

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am20.03.20233. Auflage
Das Wort Amok kommt aus dem Malaiischen und bedeutet toben, randalieren, durchdrehen. Es ist ein Gewaltakt, bei dem wahllos Menschen getötet werden sollen und der eigene Tod billigend in Kauf genommen wird. Vor einem halben Jahrhundert wurde vielen Verhaltensstörungen wie Autismus oder ADHS noch keine Aufmerksamkeit geschenkt, sie wurden allenfalls als Modekrankheiten abgetan. Die Betroffenen wurden im Umgang als schwierig empfunden und dementsprechend stigmatisiert. Wenn neben Unverständnis, gepaart mit Ausgrenzung, noch Anfeindungen und Mobbing hinzukamen, konnte es leicht zu einer menschlichen Tragödie kommen, zum Suizid, oder zum großes Aufsehen erregenden Vorfall, wie in dieser fiktiven Geschichte beschrieben. Die Tragik trifft den oder die Betroffenen selbst, wie die Gesellschaft allgemein, die fassungslos auf solche Ereignisse reagiert.

Der Autor Jahrgang 1944, ist Kaufmann mit abgeschlossenem betriebswirtschaftlichem Studium. Bis zum Ruhestand war er als Handelsvertreter aktiv. Um dem Tag Sinn und Struktur zu geben, begann er Bücher zur eigenen Biografie oder Fiktionen zu unterschiedlichen Themen - teils mit realem Hintergrund - zu schreiben. Es ist ein Zeitvertreib und spannend, wie sich von einer Idee, der Bogen zwischen fiktiver Geschichte hin zur schlüssigen Story entwickelt. Wichtig ist es dem Autor, dem Leser ohne große Schnörkel, langatmige Umschreibungen und literatursprachlichen Raffinessen, spannende Unterhaltung zu bieten, oft gestützt mit seiner subjektiven Meinung. Er will durch seine Erzählungen zudem Hintergrundwissen vermitteln, Hinweise auf landschaftliche, historische und geschichtlich bedeutsam Besonderheiten geben und mit informativ bildhafter Darstellung an reale Plätze führen, wo sich die dargestellte Handlung abgespielt hatte. Wenn es den Leser anregt sich selbst vom Handlungsort, den Schauplätzen, ein Bild zu machen, ist das von ihm gewünschte Ziel erreicht.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextDas Wort Amok kommt aus dem Malaiischen und bedeutet toben, randalieren, durchdrehen. Es ist ein Gewaltakt, bei dem wahllos Menschen getötet werden sollen und der eigene Tod billigend in Kauf genommen wird. Vor einem halben Jahrhundert wurde vielen Verhaltensstörungen wie Autismus oder ADHS noch keine Aufmerksamkeit geschenkt, sie wurden allenfalls als Modekrankheiten abgetan. Die Betroffenen wurden im Umgang als schwierig empfunden und dementsprechend stigmatisiert. Wenn neben Unverständnis, gepaart mit Ausgrenzung, noch Anfeindungen und Mobbing hinzukamen, konnte es leicht zu einer menschlichen Tragödie kommen, zum Suizid, oder zum großes Aufsehen erregenden Vorfall, wie in dieser fiktiven Geschichte beschrieben. Die Tragik trifft den oder die Betroffenen selbst, wie die Gesellschaft allgemein, die fassungslos auf solche Ereignisse reagiert.

Der Autor Jahrgang 1944, ist Kaufmann mit abgeschlossenem betriebswirtschaftlichem Studium. Bis zum Ruhestand war er als Handelsvertreter aktiv. Um dem Tag Sinn und Struktur zu geben, begann er Bücher zur eigenen Biografie oder Fiktionen zu unterschiedlichen Themen - teils mit realem Hintergrund - zu schreiben. Es ist ein Zeitvertreib und spannend, wie sich von einer Idee, der Bogen zwischen fiktiver Geschichte hin zur schlüssigen Story entwickelt. Wichtig ist es dem Autor, dem Leser ohne große Schnörkel, langatmige Umschreibungen und literatursprachlichen Raffinessen, spannende Unterhaltung zu bieten, oft gestützt mit seiner subjektiven Meinung. Er will durch seine Erzählungen zudem Hintergrundwissen vermitteln, Hinweise auf landschaftliche, historische und geschichtlich bedeutsam Besonderheiten geben und mit informativ bildhafter Darstellung an reale Plätze führen, wo sich die dargestellte Handlung abgespielt hatte. Wenn es den Leser anregt sich selbst vom Handlungsort, den Schauplätzen, ein Bild zu machen, ist das von ihm gewünschte Ziel erreicht.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757834388
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum20.03.2023
Auflage3. Auflage
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.11336848
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2
Tage im Krankenhaus
Es hatte nur wenige Minuten gedauert, bis die alarmierte Hilfe mit dem Krankenwagen eingetroffen war. Den Einsatz des Notarztes Dr. Frank Kübler, seine Stabilisierungs-Maßnahmen und den anschließenden Transport mit Blaulicht in das Vincentius-Klinikum in der Südendstraße, das bekam Jean-Claude Schmidt bewusst nicht mit. Aufgewacht ist er erst auf der Intensivstation in der Klinik, wo er sich an Kabeln und Apparaten angeschlossen fand und nicht wusste, wo er sich befindet und was los ist. Wo bin ich? Was ist los, ist was passiert? , wollte er mit schwacher Stimme von der Krankenschwester wissen, die neben seinem Bett stand, über ihm eine neue Infusionsflasche an den Haken hing und sie mit der fixierten Injektionsnadel in seinem rechten Arm verband.

Ich bin Schwester Ingrid, sie sind mit einem kleinen Problem und nach einem am Arbeitsplatz erlitten Herzinfarkt hier eingeliefert worden. Können sie mir folgen? Doch keine Sorge, wir haben die Sache im Griff, das kriegen wir schon wieder hin. Jetzt müssen wir sie zuerst einmal stabilisieren und dann können sie bestimmt in ein paar Tagen wieder zu Hause sein. Während sie mit ruhiger Stimme auf ihn einsprach, werkelte sie ununterbrochen weiter, prüfte die angezeigten Werte auf dem Monitor, sah nach dem Puls, der Herzfrequenz, und warf zuletzt noch einmal einen prüfenden Blick auf den Patienten.

Das mit zu Hause sein war natürlich ein wenig geschönt formuliert, denn in solchen Fällen, wie nach einem Herzinfarkt, schließt sich in der Regel unmittelbar danach eine Kur an. Jean-Claude bekam das, was ihm die Schwester gesagt hatte, auch nur verschwommen mit. Er fühlte sich wie in dicken Nebel eingehüllt oder in Watte gepackt und war unendlich müde. Kurz darauf war er schon wieder eingeschlafen und der Körper holte das nach, was er seit Wochen aufgrund der bedrückenden Verhältnisse in schlaflosen Nächten hatte entbehren müssen.

Hinterher konnte er sich nur noch an wilde Träume erinnern, an nervige Stimmen, die von Köpfen mit ekelhaften Fratzen wirr auf ihn einredeten, an unförmige Wesen, die ihn an finstere, grausige Orte führten und mit hässlichem Gelächter begleiteten. Wieder wach geworden überlegte er, was das alles wohl zu bedeuten habe, wo er sich gedanklich befand oder was ihm die Bilder sagen sollten.

Wie wir bei der Untersuchung mit dem Herzkatheter festgestellt haben, brauchten wir bei ihnen noch keine Stents setzen. Die Blutgefäße weisen auch keine signifikanten Verengungen auf, was das notwendig gemacht hätte. Der erlittene Infarkt dürfte seinen Ursprung in psychischen Ursachen haben , sagte ihm anschließend der Oberarzt Dr. Viktor Gabler, der Stunden später beim ihm am Bett stand und die Werte in der Krankenakte studierte. Als dieser ans Krankenbett getreten war, ist Jean-Claude halb wach geworden, doch was ihm der Arzt sonst noch sagte und was er tat, bekam er nicht mit, oder er konnte sich später nicht mehr daran erinnern. Erst anderentags, bei der Visite, war er in der Lage zu folgen und besser Rede und Antwort zu stehen, da verstand er, was man ihm sagte.

Haben sie körperlichen Stress am Arbeitsplatz, oder in der Familie, möglicherweise in anderen Situationen ihres Lebens? Sind sie infolge eines Trauerfalls übermäßig belastet? , wollte der Oberarzt nun von ihm konkret wissen. Was könnte die Ursache sein, dass sie seelisch so auf Grundeis gehen? , hakte er noch nach. Nur wenn der Grund offen liegt, können wir daran arbeiten und mit ihnen gemeinsam die Stressfaktoren eliminieren. Während ich hier liegen muss, habe ich mir alle Deppen vorgestellt, die mir im Leben schon begegnet sind, und wie sie alle ein Glöcklein um den Hals tragen. Ich sage ihnen, es war brutal laut, antwortete Jean-Claude mit leiser Stimme sarkastisch.

Der Arzt lachte, doch Spaß beiseite : Sie kennen vielleicht den Begriff Broken-Heart, auch Tako-Tsubo-Syndrom genannt, wenn die Seele und der psychische Zustand das Herz lähmt? Bestimmt haben sie schon von Menschen gehört oder gelesen, die nach Schicksalsschlägen am gebrochenen Herzen gestorben sind. Es ist sehr wahrscheinlich eine körperliche Reaktion auf ein hohes Maß an Stresshormonen. Starker seelischer Stress kann bei Männern gleiche Symptome wie ein üblicher Herzinfarkt auslösen. Das Herz wird stark von Gefühlen beeinflusst, dafür stehen die Ausdrücke wie Herzklopfen, Herzschmerzen, Herzrasen und schließlich im schlimmsten Fall, das gebrochene Herz. Genau das ist in ihrem Fall die Ursache für ihren körperlichen Zusammenbruch. Ich rate ihnen deshalb dringend in der Kur und auch später, nach der Entlassung, einen Spezialisten zu konsultieren, einen Psychologen, der gründlich nach der Ursache forscht und ihnen praktikable Verhaltensmaßregeln an die Hand gibt, wie sie solche Situationen zukünftig vermeiden können. Dabei müssen sie wissen, die Folgen sind die gleichen wie bei den Durchblutungsstörungen der Herzgefäße. Im ungünstigsten Falle kann das zum Tode führen.

Nach zwei Tagen konnte man ihn von der Intensivstation in die normale Abteilung und in ein Zweibettzimmer verlegen. Sein Bettnachbar, ein 75-jähriger Mann aus Bad Herrenalb, erwies sich aber als Nervensäge und einer der unangenehmen Sorte. Der ältere Mann schimpfte und bruddelte ununterbrochen auf jeden und rundweg alles. Für Jean-Claude war er in seinem Zustand eine schlimme Plage. So einen Typen konnte er in seinem akut körperlich angeschlagenen Zustand und seelischen Tiefgang überhaupt nicht ertragen. Das Essen hier ist hundsmiserabel und geschmacklos fad. Das Zeug kommt aus einer Großküche und schmeckte mir überhaupt nicht, das ist eine unglaubliche Zumutung , schimpfte dieser bei jeder Mahlzeit. Das Zimmer hier ist viel zu klein für zwei Personen, dabei bin ich Privatversicherter und habe das Recht auf eine großzügige Unterbringung, und überhaupt, ich finde den Laden hier nur hundsmiserabel , meckerte er. Zudem schnarchte der alte Mann nachts beim Schlafen wie ein Pferd, und anscheinend drängte es ihn alle zwei Stunden auf die Toilette, was mit Licht einschalten, Türe öffnen und schließen, sowie lästigem Gepolter einherging war.

Zwangsläufig lag Jean-Claude stundenlang wach und grübelte über seinen unguten Zustand nach. Zwischendurch versuchte er sich abzulenken, ein Buch zu lesen und sich mit der Geschichte gedanklich zu befassen. Das Buch hatte er sich im Krankenhaus-Kiosk gekauft. Lange ging das aber auch nicht gut, zu unkonzentriert war r und seine Gedanken schweiften ab, kreisten ununterbrochen um sämtliche offenen Wunden seines Lebens, vermischt mit Hass und Selbstbemitleidung. Natürlich war jetzt die aufgezwungene Situation dazu angetan und günstig und geeignet - wenn auch ungewollt -, dass er über sich, seine aktuelle und zukünftige Situation seines Lebens Gedanken machte und über Änderungsmöglichkeiten sinnierte, doch Ruhe und Entspannung wäre aktuell viel besser gewesen.

Selbstkritisch grübelte er stundenlang über den Sinn seines Lebens nach, überlegte, was er denn bisher überhaupt erreicht hatte, was bemerkenswert wäre und der Menschheit Nutzen brachte. Was habe ich bisher bewegt, damit sich später einmal jemand noch an mich erinnern will oder gehe ich irgendwann einfach geräuschlos ab ins Nirwana? Was wird noch vor mir liegen, bis ich endgültig den Löffel abgeben muss? Dabei machte er sich nichts vor. Mit zunehmendem Alter würde sich seine Situation bestimmt nicht bessern, sondern sicherlich zum Negativen verschlechtern und das bereitete ihm richtiggehend Angst und Schweißperlen auf die Stirn. Will ich dies alles noch? Am liebsten hätte er einen Schalter umgedreht und seinem Leben ein Ende bereitet. Stattdessen zog er sich die Decke über den Kopf, machte es wie der Vogel Strauß, der seinen Kopf in den Sand steckt und nichts mehr sehen und hören will. Soll es das alles gewesen sein? Was habe ich wirklich bisher schon Bedeutendes geschaffen oder einmaliges erlebt? Fragen über Fragen. Nichts, rein gar nichts, was erwähnenswert wäre, gestand er sich ein. Dem muss ich jetzt rechtzeitig einen Riegel vorschieben. Ich will weder Siechtum im Alter haben, noch mich von der Gesellschaft, von der Umgebung, der Familie oder egal von wem schikanieren, herumschubsen, manipulieren und drangsalieren lassen oder vielleicht sogar deren Hampelmann spielen. Niemand soll mir etwas vorschreiben dürfen, keinem will ich Rechenschaft schuldig sein, da mache ich lieber vorher Tabula rasa, richtig reinen Tisch. Ich muss mir für diesen Fall nur eine todsichere Methode ausdenken, wie ich das perfekt umsetzen könnte, ohne dass ich leiden muss oder - noch schlimmer - daran scheitern würde, denn in diesem Falle stünde ich noch dümmer als zuvor da. Je länger er sich in solche Gedanken hineinsteigerte und ihnen nachhing, desto mehr entwickelte und festigte sich in ihm ein abgrundtiefer Hass auf alle, die ihm das Leben bisher schwer gemacht haben, die...
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