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Ein Schwarzwälder Original

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
152 Seiten
Deutsch
BoD - Books on Demanderschienen am21.05.20241. Auflage
Die Schwarzwälder Kirschtorte und der Schwarzwälder Schinken sind weltweit ein Begriff und werden als Originale gehandelt. Solche Individuen gibt es aber auch als Menschen, herausragende Persönlichkeiten, die man durchaus als Originale sehen und bezeichnen darf. Von einem solchen soll hier die Rede sein. Ist es nicht so? Im Leben begegnen uns jahraus, jahrein Menschen, die kaum dem Blickfeld entschwunden, haben wir ihre Namen schon wieder vergessen. Sie hinterließen keine Spuren, tauchten kurz einmal auf, spektakulär, vielleicht wie ein helles Strohfeuer oder ein strahlender Komet am nächtlichen Himmel, sie begleiten uns ein Wegstück, hinterließen aber keine Eindrücke in unserem Gedächtnis. Irgendwann sind sie dann ins Meer des Vergessens entschwunden. Dann treffen wir immer mal wieder auf Persönlichkeiten, die uns von Anfang an gefangen nehmen, beeindrucken, mit denen wir uns gerne beschäftigen. Wir empfinden sie als ein Gewinn, ihre Namen sind noch Jahrzehnte in unserem Gedächtnis eingemeißelt und wir erinnern uns gut an kleinste Details und Einzelheiten, als wäre es erst gestern gewesen. Bilder tauchen auf, ob schöne Dinge und Erlebnisse oder Einzelheiten, die eigentlich nicht erwähnenswerte Banalitäten waren, trotzdem, sie sind noch lebendig und präsent. Mit anderen leben wir Jahrzehnte zusammen, sogar Tür an Tür, und wir wissen trotzdem im Grunde nichts von ihnen. Sie bleiben uns ein Buch mit sieben Siegeln.

Der Autor Walter W. Braun Jahrgang 1944, ist Kaufmann mit abgeschlossenem betriebswirtschaftlichem Studium. Bis zum Ruhestand war er als Handelsvertreter aktiv. Um dem Tag Sinn und Struktur zu geben, begann er Bücher zur eigenen Biografie oder Fiktionen zu unterschiedlichen Themen - teils mit realem Hintergrund - zu schreiben. Es ist ein Zeitvertreib und spannend, wie sich von einer Idee, der Bogen zwischen fiktiver Geschichte hin zur schlüssigen Story entwickelt. Wichtig ist es dem Autor, dem Leser ohne große Schnörkel, langatmige Umschreibungen und literatursprachlichen Raffinessen, spannende Unterhaltung zu bieten, oft gestützt mit seiner subjektiven Meinung. Er will durch seine Erzählungen zudem Hintergrundwissen vermitteln, Hinweise auf landschaftliche, historische und geschichtlich bedeutsam Besonderheiten geben und mit informativ bildhafter Darstellung an reale Plätze führen, wo sich die dargestellte Handlung abgespielt hatte. Wenn es den Leser anregt, sich selbst vom Handlungsort, den Schauplätzen, ein Bild zu machen, ist das von ihm gewünschte Ziel erreicht.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR11,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR5,99

Produkt

KlappentextDie Schwarzwälder Kirschtorte und der Schwarzwälder Schinken sind weltweit ein Begriff und werden als Originale gehandelt. Solche Individuen gibt es aber auch als Menschen, herausragende Persönlichkeiten, die man durchaus als Originale sehen und bezeichnen darf. Von einem solchen soll hier die Rede sein. Ist es nicht so? Im Leben begegnen uns jahraus, jahrein Menschen, die kaum dem Blickfeld entschwunden, haben wir ihre Namen schon wieder vergessen. Sie hinterließen keine Spuren, tauchten kurz einmal auf, spektakulär, vielleicht wie ein helles Strohfeuer oder ein strahlender Komet am nächtlichen Himmel, sie begleiten uns ein Wegstück, hinterließen aber keine Eindrücke in unserem Gedächtnis. Irgendwann sind sie dann ins Meer des Vergessens entschwunden. Dann treffen wir immer mal wieder auf Persönlichkeiten, die uns von Anfang an gefangen nehmen, beeindrucken, mit denen wir uns gerne beschäftigen. Wir empfinden sie als ein Gewinn, ihre Namen sind noch Jahrzehnte in unserem Gedächtnis eingemeißelt und wir erinnern uns gut an kleinste Details und Einzelheiten, als wäre es erst gestern gewesen. Bilder tauchen auf, ob schöne Dinge und Erlebnisse oder Einzelheiten, die eigentlich nicht erwähnenswerte Banalitäten waren, trotzdem, sie sind noch lebendig und präsent. Mit anderen leben wir Jahrzehnte zusammen, sogar Tür an Tür, und wir wissen trotzdem im Grunde nichts von ihnen. Sie bleiben uns ein Buch mit sieben Siegeln.

Der Autor Walter W. Braun Jahrgang 1944, ist Kaufmann mit abgeschlossenem betriebswirtschaftlichem Studium. Bis zum Ruhestand war er als Handelsvertreter aktiv. Um dem Tag Sinn und Struktur zu geben, begann er Bücher zur eigenen Biografie oder Fiktionen zu unterschiedlichen Themen - teils mit realem Hintergrund - zu schreiben. Es ist ein Zeitvertreib und spannend, wie sich von einer Idee, der Bogen zwischen fiktiver Geschichte hin zur schlüssigen Story entwickelt. Wichtig ist es dem Autor, dem Leser ohne große Schnörkel, langatmige Umschreibungen und literatursprachlichen Raffinessen, spannende Unterhaltung zu bieten, oft gestützt mit seiner subjektiven Meinung. Er will durch seine Erzählungen zudem Hintergrundwissen vermitteln, Hinweise auf landschaftliche, historische und geschichtlich bedeutsam Besonderheiten geben und mit informativ bildhafter Darstellung an reale Plätze führen, wo sich die dargestellte Handlung abgespielt hatte. Wenn es den Leser anregt, sich selbst vom Handlungsort, den Schauplätzen, ein Bild zu machen, ist das von ihm gewünschte Ziel erreicht.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783759717115
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum21.05.2024
Auflage1. Auflage
Seiten152 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1663 Kbytes
Artikel-Nr.15247409
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1 Das alte Haus am Schrofen

Ein unangenehm kühlfeuchter Wind blies an diesem nasskalten und ungemütlichen Frühjahrstag des Jahres 1950 durch Tals, als ich zum ersten Mal als 6-jähriger Bub die knarrende Stiege im alten Haus zwischen dem wuchtigen Gebäude des Nachbarn, dem Emil-Sepp und dem etwas bescheideneren Zweifamilienhaus vom Maurermeister-Lehmann aufwärts eilte. Das Gebäudeensemble stand am Schrofen, links im engen Tal, des bekannten Kurortes Nordrach.

Sehr viel war es nicht, was wir an Möbel und Kleidung in die Wohnung hochtragen mussten, die nun für die nächsten vier Jahre unser Zuhause werden sollte. Das waren acht einfache Stühle und ein großer Wohnzimmertisch, die in die Wohnstube kamen, zwei weitere Stühle und Waschkörbe mit Geschirr in die Küche. Dann war es noch das alte Elternschlafzimmer mit Schrank und Doppelbett, Matratzen, sowie zwei Einzelbetten für uns Kinder ins kleinere Kinderzimmer. Eines davon war das Kinderbett für unsere kleine Schwester und das größere mussten mein Bruder und ich uns teilen. Zwei Nachttischschränkchen gab es auch noch. Eines kam zu uns ins Zimmer, das andere ins Schlafzimmer der Eltern. Das schwerste Teil ein alter Küchenherd, der sicher vier Zentner auf die Waage brachte. Und dann waren es noch Küchenutensilien, Kleidung und anderer Krimskrams, das war s aber dann schon.

Der Umzug war in einem Tag bewältigt. Der Vater hatte zwei Arbeitskollegen vom Maurergeschäft Lehmann nebenan gewinnen können, die ihm geholfen haben. Es waren bärenstarke Männer vom Bau und der eine meinte auch: Wenn ich den Herd nicht mit einem Arm tragen kann, dann ist er schwer. Doch Spaß beiseite, sie haben ihn zu dritt tragen müssen. Kumm moch des Ding nit kaputt, s´het Geld koscht. frotzelte einer der Träger. Die Stiege hoch zur Wohnung war steil und schmal und das machte es mühsam und schwer. Sämtliche unserer Sachen hat der Kohlenhändler Ewald Körnle vom Untertal uns in einer einzigen Fuhre transportiert. Er war mit seinem offenen Pritschenwagen vorgefahren, hatte ihn aber vorher schon mit ein paar Eimer Wasser oberflächlich sauber gemacht.

Wir drei Kinder waren mit den Eltern von einem noch älteren Haus in der Kolonie hierher ins Dorf gekommen und nun als Mieter eingezogen. Der dreiteilige Gebäudekomplex lag etwa 500 Meter von der Dorfmitte entfernt. Im Dorfkern stand auf kleinem Raum das Rathaus nahe der dominierenden Kirche mit neugotischem Turm über dem Bach und dem Friedhof direkt in der Nachbarschaft. Der Namen Schrofen verrät es schon - steiles, steiniges Gelände. Die Häuser schienen direkt in den rückseitig hoch aufragenden Felsen hineingehauen zu sein. Das Gelände war neben teils nacktem Fels mit allerlei Buschwerk und Dornen bewachsenen. Das alte und ein wenig baufällig wirkende Haus in der Mitte, unser neues Wohnreich, stand sicher als erste, bevor links und rechts die größeren, prächtigeren Gebäude angebaut worden sind. Im ebenerdigen Keller blickte man bergseitige Wand auf nackten Fels und dort sickerte immerzu ein Rinnsal Wasser vom Berg, das sich in einer Rinne im gestampften Lehmboden sammelte und in einem Kanalisationsrohr abgeleitet wurde, das ins Nirgendwo zu verschwinden schien. Vermutlich hatte man beim Bau dieser drei Hauseinheiten viel Fels abschlagen oder sprengen müssen, bis die vorgesehene Grundfläche groß genug war. Somit konnte man durchaus sagen: Diese Häuser am Schrofen waren auf Felsen gegründet.

Rückseitig des Hauses stabilisierte eine zwei Meter hohe Steinmauer den Hang oberhalb und darüber befand sich noch ein kleiner Garten, in dem die Mutter Gemüse anpflanzte und Kräuter zog. Danach kamen Felsen und der blanke harte Granit ragte fast senkrecht aufwärts. Das wurde für mich und meinen jüngeren Bruder zum idealen Kletterparadies. Wie oft sind wir da in den Felsen nach oben gestiegen und haben uns als Bergsteiger, Kletterer oder Abenteurer gefühlt. Der Innenhof bot auf einigen Quadratmeter ausreichend Platz. Hier konnte die Mutter ihre Wäsche an längs gespannten Seilen aufhängen und trocknen lassen. Von dieser Mauer sickerte auch ständig Wasser vom Hang, wie im Kellere darunter. Wenn es einmal länger geregnet hatte, verstärkte sich das, ohne dass wir aber eine Überschwemmung in der Wohnung befürchten mussten, wenn, dann eher vom maroden Dach.

Im hinteren Bereich dieses Platzes, zum Lehmann-Maurer hin, war ein kleiner Anbau und mit Plumpsklo aus Holz mit einem kreisrunden Loch in der ausladenden Sitzfläche. Toilettenpapier auf der Rolle war weder bei uns noch bei anderen überall üblich. Dafür hingen ein paar auf etwa DIN A 4 geschnittene Zeitungsabschnitte am Nagel. So war das damals noch, Anfang der 1950er Jahr, in den meisten alten Gebäude, zumindest auf dem Land herrschte noch Bescheidenheit. In den Städten mag es vielleicht schon etwas moderner zugegangen sein, das entzieht sich meiner Kenntnis. Von einem gefliesten und beheizten Bad und einer Toilette mit weißem Keramikklosett und fließendem Wasser konnte keine Rede sein, davon war noch nicht einmal zu träumen. Das änderte sich in den Häusern peu à peu erst zehn bis zwanzig Jahre später, nachdem die Einkommen bei zunehmender Vollbeschäftigung in der Bevölkerung deutlich angestiegen waren.

Der alte Zwischenbau mit grobem Holzbohlenfußboden im nach der Straßenseite zugewandten und spärlich möblierten Wohnzimmer, aber auch im Schlafzimmer der Eltern, sowie der nach hinten ausgerichteten dunklen Küche mit Steinboden, in dem der zentnerschwere Herd unserer Mutter gute Dienste tat. Dem schloss sich das immer etwas duster wirkende Kinderschlafzimmer an, in das kaum Licht von außen eindrang. Die Wohnung war streng gesehen abbruchreif. So eng sah man das damals aber nicht. Jedermann war froh ein bezahlbares Dach über dem Kopf zu haben, da waren unsere Eltern nicht ausgenommen.

Ebenerdig war der separate Zugang in den erwähnten feuchten Keller, in dem die Eltern ihren Kartoffelvorrat lagerten und dort standen das Jahr über zwei gut gefüllte Fässer Most, der Getränkevorrat für den Vater. Reines Leitungswasser, das vielleicht besser gewesen wären, trank niemand gerne, nicht einmal in den kargen Zeiten und täglich eine oder mehrere Flaschen Bier kaufen, das konnte sich die Eltern nicht leisten.

In dem dunklen, feuchten Kellerloch überraschte die Mutter uns Buben einmal dabei, wie wir mit einem langstieligen Steinklopfer-Hammer eine stattliche Ratte traktierten. Sie schrie entsetzt auf und machte uns später bittere Vorwürfe: Die Ratte hätte euch anfallen, bös angreifen und verletzen können, die beißen arg , so ihre Sorge. Das sind keine Kuscheltiere. Vielleicht war die Ratte aber schon altersschwach oder krank und hatte sich deshalb nicht gewehrt. Vielleicht hatten wir auch schlichtweg nur großes Glück.

Oberhalb der Wohnung lag der Dachboden, die Bühni , wie man im Badischen dazu sagt, direkt unter dem alten, nicht isolierten Ziegeldach. Bei starkem Wind regnete es herein und oft heulte der Wind durch die Ritzen. Auf dem Dachboden lagerte eine Menge altes Zeug von uns oder anderen. Ratsam war es allerdings nicht, mehr als nötig dort herumzulaufen oder sich aufzuhalten. Einmal wollte der Vater von oben etwas holen und ist dabei durch die Decke durchgebrochen und ist in einer Staubwolke mit einem Quadratmeter Schlacken, Stroh und Holz des Zwischenbodens in der Küche darunter gelandet. Zum Glück ist ihm nicht schlimmes passiert. Nur schmerzhafte Prellungen trug er davon, aber keine Brüche. Das zeige aber, wie marode die Bausubstanz war.

Entlang der straßenzugewandten Seite verlief eine breite Auffahrtrampe zu beiden Anwesen, von der aus die Treppen zu den Wohnungen oberhalb aufstiegen. Die damals mit grob geteertem Splitt belegte Dorfstraße ging von Zell vorbei und ins Hintertal, in die Kolonie. Böse Zungen behaupteten, dort wäre die Welt mit Brettern vernagelt oder es ist das Ende der Welt. Eine schmale und kurvige Straße ging aber weiter über das Schäfersfeld und dem Löcherberg ins Renchtal oder hinüber nach Oberharmersbach ins Nachbartal.

Beim Haus auf einem kurzen Teilstück dieser Straße hat mir die Mutter kurz darauf das Fahrradfahren beigebracht, was nicht ganz ohne Schürfwunden an den Fußflächen abging. Beim Üben bin ich mit den nackten Füßen von der Pedale gerutscht und auf dem Split weitergeschlittert. Die Fahrrad-Pedalen dieser alten Rädere waren noch aus Metall und das war mit blanken Sohlen ohne Schuhe sehr rutschig.

Das Ende der Rampe mündete in einen nach vorne offenen Schuppen und darin stand eine Obstpresse, die Mosttrotte und dort lagerten allerhand Gerätschaften vom Emil-Sepp, dem Hausbesitzer und unserem Vermieten. Unter dem Dach dieses Schuppens stand auch sein Allerweltsgefährt, der dreirädrige Kuli trocken, wenn es nicht benützt wurde. Kuli stand für einen sehr geländegängigen Pritschenwagen mit Motor und einem Fahrersitz...
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