Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Ein Wunsch im Winter

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am20.09.2023
»Lieber Weihnachtsmann, ...« Ein versehentlich verschickter Brief wird zum Beginn einer besonderen Liebesgeschichte!
Madita kann der vorweihnachtlichen Zeit mit Glühwein und Plätzchen nur wenig abgewinnen. Vor drei Jahren verstarb ihr Freund an einem Dezemberabend. Seitdem bricht für Madita im Advent die schwerste Zeit des Jahres an, wären da nicht ihre süße Nichte Ella und deren kleiner Bruder Janosch. Die Kinder überreden Madita, gemeinsam Briefe an den Weihnachtsmann zu schreiben und ihre Wünsche zu Papier zu bringen - nichts ahnend, dass ihr eigener Brief später nicht, wie geplant, im Müll landet, sondern bei der einen Person, die alles dafür tun würde, um Madita wieder lachen zu sehen ...
Weitere zauberhafte Wohlfühlromane von Pauline Mai:
Das Glück ist lavendelblau
Das Leben leuchtet sonnengelb
Liebe funkelt apfelgrün

Pauline Mai, 1987 geboren, wuchs am Tegeler See in Berlin auf. Sie studierte Literaturwissenschaft und lernte auf Reisen durch Südfrankreich und Italien die herzliche Lebensart der Menschen, die malerischen Landschaften sowie das köstliche mediterrane Essen lieben. Heute lebt die Autorin zwar wieder in Berlin, das Fernweh ist ihr aber immer noch geblieben - wie auch der Wunsch, die besondere Atmosphäre dieser Sehnsuchtsorte mit ihren Lesern zu teilen.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

Klappentext»Lieber Weihnachtsmann, ...« Ein versehentlich verschickter Brief wird zum Beginn einer besonderen Liebesgeschichte!
Madita kann der vorweihnachtlichen Zeit mit Glühwein und Plätzchen nur wenig abgewinnen. Vor drei Jahren verstarb ihr Freund an einem Dezemberabend. Seitdem bricht für Madita im Advent die schwerste Zeit des Jahres an, wären da nicht ihre süße Nichte Ella und deren kleiner Bruder Janosch. Die Kinder überreden Madita, gemeinsam Briefe an den Weihnachtsmann zu schreiben und ihre Wünsche zu Papier zu bringen - nichts ahnend, dass ihr eigener Brief später nicht, wie geplant, im Müll landet, sondern bei der einen Person, die alles dafür tun würde, um Madita wieder lachen zu sehen ...
Weitere zauberhafte Wohlfühlromane von Pauline Mai:
Das Glück ist lavendelblau
Das Leben leuchtet sonnengelb
Liebe funkelt apfelgrün

Pauline Mai, 1987 geboren, wuchs am Tegeler See in Berlin auf. Sie studierte Literaturwissenschaft und lernte auf Reisen durch Südfrankreich und Italien die herzliche Lebensart der Menschen, die malerischen Landschaften sowie das köstliche mediterrane Essen lieben. Heute lebt die Autorin zwar wieder in Berlin, das Fernweh ist ihr aber immer noch geblieben - wie auch der Wunsch, die besondere Atmosphäre dieser Sehnsuchtsorte mit ihren Lesern zu teilen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641293826
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum20.09.2023
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1803 Kbytes
Artikel-Nr.11383159
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Prolog

Schneeschwer hingen die Wolken über den Bergen. Es war schon später Abend, doch das helle Leuchten des Winterhimmels wich nicht. Es warf sein Licht über die Erhebungen unter sich, die Tannenbäume, deren glitzernde Spitzen sich dem Himmel entgegenreckten.

Dort, zwischen vier Berghöhen kaum sichtbar, lag ein kleines Dorf. Dicht an dicht standen die Häuser, als suchten sie nach wärmender Nähe in der kalten Winternacht. Weißer Rauch stieg aus ihren Schornsteinen in den Himmel empor. Winzige perlförmige Lichter strahlten in den Fenstern: Ketten, Bögen und Sterne verkündeten die Adventszeit. Die Häuser schienen allesamt in Richtung eines Platzes zu schauen, auf dem es wimmelte und wogte. In seiner Mitte ragte ein runder Pavillon auf, reichlich mit Lichterketten geschmückt, und drum herum standen hölzerne Buden. Weihnachtliche Melodien tönten über das Gewusel aus Stimmen hinweg. Eine ständige Bewegung herrschte unter den Menschen mit den bunten Wollmützen, Aufregung und Freude lagen in der Luft. Es war der Weihnachtsmarkt, der in dem kleinen Bergdorf alle aus ihren Häusern gelockt hatte.

»Komm schon. Nur noch einen kandierten Apfel. Der Zug fährt dir gewiss nicht weg.« Madita war stehen geblieben und sah mit sehnsüchtigem Blick zu dem bunt beleuchteten Süßigkeitenstand hinüber.

»Du hattest schon eine große Tüte gebrannte Mandeln und ein Lebkuchenherz. Du kannst nicht noch mehr Hunger haben!«, erwiderte Viktor mit ungläubiger Miene, ergriff Maditas behandschuhte Hand und versuchte, sie von der Bude fortzuziehen. Es war nur einer von zahlreichen Ständen, die sich auf dem Platz rund um den Pavillon reihten. Weiße Schneehauben schmückten ihre Dächer ebenso wie die Zweige der Nadelbäume, die von Lichterketten in allen Farben zum Glitzern gebracht wurden. Um Madita und Viktor herum tummelten sich die Dorfbewohner und die Besucher aus den umliegenden Orten. Der Weihnachtsmarkt war seit jeher der Jahreshöhepunkt im Dorf. Alle, sogar die Touristen, kamen an den Adventstagen hier zusammen, um sich von der besonderen Stimmung anstecken zu lassen, um gemeinsam zu naschen, Glühwein zu trinken und beim Dosenwerfen herauszufinden, ob der Arm übers Jahr wirklich schon wieder eingerostet war.

»Wer spricht denn von Hunger?«, rief Madita und strich die rotbraune Haarsträhne fort, die sie am Kinn kitzelte. »Es ist unser letzter gemeinsamer Abend auf dem Weihnachtsmarkt, bevor du zu deinen Eltern fährst. Bitte, nur noch einen Apfel! Oder magst du lieber eine Schokobanane?«

Mit der freien Hand strich Viktor sich das unter der Mütze hervorlugende blonde Haar zurecht. Allein der Anblick seiner ungeordneten Strähnen sorgte für ein Prickeln in Maditas Brust.

»Einen Apfel, aber nur einen kleinen«, willigte Viktor ein und löste in Madita ein glucksendes Lachen aus. Doch gerade als sie sich wieder dem Stand zuwenden wollte, wurde sie von Viktor an sich gezogen. Die dick gefütterten Jacken federten ihren Taumel weich ab. Schon hatte Viktor die Arme um sie gelegt und blickte sie mit seinen hellen Augen liebevoll an.

»Du wirst mir fehlen«, sagte er und stupste mit der Nase sanft gegen ihre. »Das erste Weihnachten ganz ohne dich.«

Madita lächelte traurig. Ihre Wangen waren von der Kälte leicht gerötet, und eine dünne Wolke aus weißem Dunst bildete sich vor ihrem Mund, als sie sprach.

»Musst du denn wirklich fahren? Du könntest die Feiertage auch bei uns verbringen, Thea kocht, und meine Eltern haben Lebkuchen gebacken. Es wird bestimmt ...«

»Du weißt, dass ich zu meinen Eltern muss. Ich habe sie seit ihrem Umzug nach Bremen nicht ein einziges Mal besucht. Und es ist Weihnachten. Du würdest auch nicht ohne deine Eltern feiern wollen.«

Madita senkte den Blick. Er hatte ja recht. Ein Weihnachten ohne Familie konnte sie sich nicht vorstellen. Es wäre nicht dasselbe ohne ihre kleinen Traditionen: das Glühweintrinken mit ihrer Schwester Thea und ihren Eltern am 23. Dezember, das leicht verkaterte Baumschmücken am Morgen vor Heiligabend, die liebenswürdigen Sticheleien unter den Schwestern und das laute Weihnachtsliedsingen, wenn Thea das Essen kochte und Madita der Torte den letzten Schliff gab.

»Ohne dich möchte ich aber auch nicht feiern.«

Seitdem sie gemeinsam in denselben Kindergarten - zugegebenermaßen den einzigen im Ort - gekommen waren, waren Madita und Viktor unzertrennlich. Natürlich hatte es die üblichen Fälle von aufbrausenden Freundschaftskündigungen gegeben, die aber nur bewiesen, wie sehr sie einander doch brauchten. Sie hatten dieselbe Grundschule besucht und dasselbe Gymnasium und waren dann zusammen zum Studium nach Erfurt gezogen, wo sie sich eine gemütliche Wohnung teilten. Da hatte sich ihre Freundschaft schon längst in etwas gewandelt, was weit darüber hinausging. Doch seit Anbeginn waren die Weihnachtstage zweigeteilt gewesen: Sobald es dunkel wurde, so lautete die Regel, ging es nach Hause und an den Tisch, wo ein Dauermarathon aus Essen und, in Maditas Fall, Brettspielen bei dämmerigem Licht und Kinderpunsch oder Glühwein anstanden. Die hellen Stunden davor aber verbrachten die beiden gemeinsam, oft auch mit ihren Schulfreunden, auf den Rodelbahnen oder, wenn es kalt genug war, mit Schlittschuhen auf dem zugefrorenen Bach, der sich parallel zu den Bahnschienen durch den Ort schlängelte. In den letzten Jahren hatten Madita und Viktor die Weihnachtstage meist damit zugebracht, Hand in Hand in den schneebedeckten Wäldern spazieren zu gehen oder sich bei Tee und Plätzchen in Decken einzukuscheln, aneinanderzuschmiegen und Filme zu sehen. Ohne Viktor würden diese Tage zum ersten Mal völlig leer sein.

»Dir fällt schon etwas ein, was du ohne mich anstellen kannst, da bin ich absolut sicher. Und wenn dir selbst nichts einfällt, gibt es da immer noch Thea«, sagte Viktor mit einem halben Lächeln und küsste Madita. Als sie seine Lippen auf ihren spürte, die trotz der Kälte so warm waren, beschleunigte sich ihr Herzschlag. Ihr Kuss wurde intensiver, doch da wurden sie von einem Zwicken in Maditas Arm unterbrochen. Unwillig sah sie auf, hörte jedoch nur noch, wie eine allzu bekannte Stimme grölte: »Nehmt euch mal ein Zimmer, so was in aller Öffentlichkeit!«

Madita grinste. Besagte Stimme gehörte Sofie, ihrer besten Freundin, mit der sie am Vorabend noch ein paar Becher Glühwein getrunken hatten.

»Oder natürlich auch Sofie«, murrte Viktor in gespielter Empörung. »Dass man hier aber auch nie mal eine Minute für sich hat.«

»Wovon träumst du denn? Hier auf dem Weihnachtsmarkt, wo das ganze Dorf versammelt ist? Los, der Apfel«, drängelte Madita und zog Viktor zum Süßigkeitenstand, wobei er fast über einen Haufen zusammengefegten Schnees stolperte.

»Und wenn du dann am 28. wieder da bist, gibt es erst einmal nur uns beide«, sagte Madita in schwärmerischem Ton, während sie an der letzten verbliebenen Ecke ihres kandierten Apfels knabberte und dabei den Kopf an Viktors Schulter schmiegte. Sie hatten sich beim Essen aus dem Trubel des Marktes hinaus in Richtung der Dorfgrenze bewegt, wo die Durchgangsstraße zu dem kleinen Bahnhof gute fünf Gehminuten weiterführte. Es gab nur ein Gleis, und nur selten fuhren Züge durch, zu unbedeutend war das Bergdorf. Fremde Besucher verloren sich nur hierher, um auf Wanderungen die Wälder zu erkunden oder den Weihnachtsmarkt zu sehen, dessen Urigkeit sich in Geschichten und Gerüchten tatsächlich weit über die Berge hinaus herumgesprochen hatte.

Madita hatte sich beim Gehen dicht an Viktor gedrängt und dieser einen Arm um sie gelegt, soweit es der große Rucksack auf seinem Rücken zuließ.

»Ich werde mir ein paar Überraschungen für dich einfallen lassen«, sagte sie und lächelte.

Viktor kannte ihre Überraschungen nur zu gut. Schon als Kleinkind hatte sie ihm kleine Geschenke in den Kindergarten mitgebracht: besonders geformte Steine, die sie auf dem Weg gefunden hatte, oder zu Bändern geflochtene Halme. Sie liebte es, andere mit Geburtstagsfeiern zu überraschen oder sie auf freche Weise herauszufordern, indem sie ihnen eine Handvoll Schnee in den Kragen schmuggelte. Nicht alle waren begeistert davon und funkelten sie erst wütend an, wenn sie sich von dem Schreck erholt hatten. Doch sobald sie merkten, wie Madita ihnen half, den Schnee loszuwerden, und in dieser ihr typischen Weise lachte - es war eher ein Glucksen, laut und fröhlich -, dann war jede Wut sogleich vergessen, und sie konnten alle nicht anders, als in das Lachen einzustimmen.

Der Weg war glatt, sodass sie nur langsam vorankamen, doch das passte Madita gut, die insgeheim hoffte, dass Viktor den Zug verpassen und eine weitere Nacht mit ihr im Dorf bleiben würde.

»Hauptsache, ich muss nicht wieder vor deiner gesamten Familie mein Geschenk auspacken«, murmelte Viktor. »Ich habe mir fast in die Hosen gemacht, nicht genug Freude zu zeigen und sie damit zu enttäuschen.«

Madita warf ihm einen belustigten Blick zu. Seine helle Haut war so kälteempfindlich, dass die Wangen sich bereits im Herbst puterrot färbten. Madita liebte diese roten Wangen, hatte sie schon immer geliebt. Sie ließen ihn so lebhaft aussehen.

»So schlimm war das auch wieder nicht«, wandte sie ein. »Sie hätten dich nicht verstoßen, wenn du es nicht gemocht hättest.«

»Trotzdem. So viel Aufmerksamkeit bin ich nicht gewöhnt.«

Viktor war das Einzelkind zweier viel beschäftigter Eltern, die es durch einen seltsamen Zufall in das kleine Dorf verschlagen hatte, als die hiesige Bürgermeisterin gemeint hatte, zwei potente Politik- und Wirtschaftsberater aus der großen Stadt heranziehen zu müssen....

mehr

Autor

Pauline Mai, 1987 geboren, wuchs am Tegeler See in Berlin auf. Sie studierte Literaturwissenschaft und lernte auf Reisen durch Südfrankreich und Italien die herzliche Lebensart der Menschen, die malerischen Landschaften sowie das köstliche mediterrane Essen lieben. Heute lebt die Autorin zwar wieder in Berlin, das Fernweh ist ihr aber immer noch geblieben - wie auch der Wunsch, die besondere Atmosphäre dieser Sehnsuchtsorte mit ihren Lesern zu teilen.