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Honigstaat

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
592 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am01.08.2024Auflage
Eine Geschichte über Liebe und Obsession, Schuld und Sühne, Verrat und Rache ... und die Stärke der Frauen. Berlin, 1933: Die politischen Ereignisse führen in der Familie von Tessendorf zu schweren Zerwürfnissen. Daisy muss sich ein unabhängiges Leben aufbauen und arbeitet als Assistentin für Albert Speer - im innersten Kreis der Macht. Als ihre Freundin Mitzi in eine tödliche Intrige gerät, nutzt Daisy ihre Position, um sie zu retten. Unterstützung erhält sie von ihrer französischen Mutter Yvette, die selbst ein Geheimnis hütet. Erst als Daisy dem Mann ihres Lebens begegnet - kultiviert, brillant und ein englischer Spion -, erkennt sie ihre wahre Bestimmung.  »Hanni Münzer ist eine hervorragende Erzählerin.« Buchmedia Magazin Zu Hanni Münzers bewegender Dilogie um die unangepasste und starke Heldin Daisy von Tessendorf gehören: Band 1: Honigland Band 2: Honigstaat

Hanni Münzer ist eine der erfolgreichsten Autorinnen Deutschlands. Mit den Romanen ihrer »Honigtot-Saga«, der »Seelenfischer«- und »Schmetterlinge«- Reihe sowie der »Heimat-Saga« erreichte sie ein Millionenpublikum und eroberte die Bestsellerlisten. Mit den Romanen »Honigland« und »Honigstaat« (Am Ende der Nacht 1 und 2), setzt sie ihre erfolgreiche »Honigtot-Saga« ebenso spannend wie bewegend fort. Nach Stationen in Seattle, Stuttgart und Rom lebt Hanni Münzer heute mit ihrem Mann in Oberbayern.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextEine Geschichte über Liebe und Obsession, Schuld und Sühne, Verrat und Rache ... und die Stärke der Frauen. Berlin, 1933: Die politischen Ereignisse führen in der Familie von Tessendorf zu schweren Zerwürfnissen. Daisy muss sich ein unabhängiges Leben aufbauen und arbeitet als Assistentin für Albert Speer - im innersten Kreis der Macht. Als ihre Freundin Mitzi in eine tödliche Intrige gerät, nutzt Daisy ihre Position, um sie zu retten. Unterstützung erhält sie von ihrer französischen Mutter Yvette, die selbst ein Geheimnis hütet. Erst als Daisy dem Mann ihres Lebens begegnet - kultiviert, brillant und ein englischer Spion -, erkennt sie ihre wahre Bestimmung.  »Hanni Münzer ist eine hervorragende Erzählerin.« Buchmedia Magazin Zu Hanni Münzers bewegender Dilogie um die unangepasste und starke Heldin Daisy von Tessendorf gehören: Band 1: Honigland Band 2: Honigstaat

Hanni Münzer ist eine der erfolgreichsten Autorinnen Deutschlands. Mit den Romanen ihrer »Honigtot-Saga«, der »Seelenfischer«- und »Schmetterlinge«- Reihe sowie der »Heimat-Saga« erreichte sie ein Millionenpublikum und eroberte die Bestsellerlisten. Mit den Romanen »Honigland« und »Honigstaat« (Am Ende der Nacht 1 und 2), setzt sie ihre erfolgreiche »Honigtot-Saga« ebenso spannend wie bewegend fort. Nach Stationen in Seattle, Stuttgart und Rom lebt Hanni Münzer heute mit ihrem Mann in Oberbayern.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492605120
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.08.2024
AuflageAuflage
Reihen-Nr.2
Seiten592 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse8803 Kbytes
Artikel-Nr.11431332
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Daisy lag im frühlingshellen Gras und genoss die Sonne auf ihrem Gesicht, deren unerwartete Wärme das Ende des Winters verhieß. Der Tessenbach murmelte nahebei, und auf den frischen grünen Trieben der Uferweiden schimmerte das Licht. Ringsum begannen die Bäume auszuschlagen, und bald würden Sternhyazinthen in ihrem Schatten blühen und einen violetten Teppich über den Waldboden breiten. Daisys Gedanken wanderten. »Warum schauen wir so gern zum Himmel auf?«, fragte sie ihren Bruder Louis, der neben ihr döste.

»Vielleicht, weil die Ferne unser Herz weitet?«, antwortete er träge. Kleine Wolken zogen über sie hinweg wie friedlich grasende Schäfchen.

»Ich glaube«, meinte Daisy nachdenklich, »der Himmel ist die Brücke in unsere Kindheit. Als Babys guckten wir in unseren Kinderwagen ständig zu ihm hoch.« Sie wälzte sich herum, angelte ein Stück Rosinenkuchen aus dem Picknickkorb und biss herzhaft hinein.

Louis drehte sich zu ihr. »Da ist was dran. Vielleicht verbinden wir mit dem Himmel unsere einstige Unbeschwertheit. Damals mussten wir uns nur bis zur nächsten Mahlzeit sorgen.« Er grinste schelmisch. »Wenn ich es recht bedenke, Schwesterherz, hat sich daran bei dir nicht viel geändert.«

Sie knuffte ihn. »Immer musst du mich aufziehen.«

Plötzlich schwanden Licht und Wärme, und die Farben des anmutigen Frühlingsgemäldes lösten sich auf. Verwirrt blickte sich Daisy nach Louis um. Aber ihr Bruder war verschwunden. Mit einem erstickten Schrei fuhr sie hoch und begriff, dass sie das eben alles nur geträumt hatte. Das Picknick mit Louis war nicht mehr als eine ferne Erinnerung an sorglosere Zeiten. Womöglich würde ihr Bruder den weiten Himmel über Tessendorf niemals wiedersehen, nie mehr frisches Gras riechen, den Wind auf der Haut und die warme Frühlingssonne im Gesicht spüren.

Ihr Leben hatte sich in kürzester Zeit in einen Albtraum verwandelt. Erst war ihre beste Freundin Mitzi zu Unrecht verhaftet worden, und nun saß auch Louis im Gefängnis. Beiden drohte der Tod durch den Strang. Wie es überhaupt so weit hatte kommen können, ging über Daisys Verstand. Sie war am Vorabend zu Mitzis verwaister Wohnung gefahren, um sich dort mit Louis zu treffen, und musste zu ihrem Schrecken feststellen, dass er sich in der Gewalt der Anarchisten Willi Hauschka und Bertha Schimmelpfennig befand. Plötzlich fielen Schüsse, und die Polizei war aufgetaucht!

Nun saß sie seit Stunden im Präsidium am Alexanderplatz fest. Hugo Brandis zu Trostburg, der Leiter der Politischen Polizei und zugleich ihr Ex-Verlobter, hatte sie in sein Büro gesperrt und sich bisher nicht mehr blicken lassen. Dieser Idiot betrachtete sich immer noch als mit ihr verlobt, seit sie als Sechzehnjährige in einem Anfall von Dummheit seinen Antrag angenommen hatte. Am gleichen Tag hatte sie ihre Entscheidung bereut und ihm den Ring zurückgegeben. Den Klunker hatte er behalten, genauso wie seine Überzeugung, er sei der einzig richtige Mann für sie. Unablässig mischte er sich seither in ihr Leben und verfolgte sie mit geradezu krankhafter Besessenheit. Jetzt sah er seine Gelegenheit gekommen. Mitzi und Louis saßen in seinem Gefängnis, und er würde dies für sich zu nutzen wissen.

Endlich öffnete sich die Tür, und ein tadellos gekleideter Hugo trat ein. Heißer Ärger fuhr in Daisy. Er ließ sie hier schmoren, während er sich die Zeit nahm für frische Kleidung und eine Rasur! Es war ihr egal, wie zerzaust und schmutzig sie nach dieser grauenhaften Nacht aussah, aber zumindest Willis Blut hätte sie sich gerne abgewaschen. Sie stürzte ihm entgegen. »Du musst meinen Bruder freilassen, Hugo!«

Hugo führte sie zurück zur Sitzgruppe. »Beruhige dich.«

»Du hast gut reden! Es ist ja nicht dein Bruder, der zu Unrecht des Mordes beschuldigt wird!«

»Da du bald meine Frau sein wirst, Marguerite, und er damit mein Schwager, betrifft mich die Angelegenheit sehr wohl. Als Chef der Politischen Polizei fallen die Taten deines Bruders genauso auf mich zurück.«

Daisy schmeckte Galle. Eher würde sie in ein Kloster eintreten, als Hugo zu heiraten. »Welche Taten? Mein Bruder ist unschuldig!«

Hugo klopfte einladend neben sich aufs Sofa. Daisy setzte sich demonstrativ in den Sessel gegenüber.

Hugo lächelte, als amüsiere ihn ihr Verhalten. »Laut Polizeihauptmann von Greiff ist die Lage eindeutig. Beide Opfer wurden erschossen. Als er am Schauplatz des Verbrechens eintraf, hielt dein Bruder die Tatwaffe noch in der Hand.«

Daisy bekam schon Gänsehaut beim Gedanken an Hugos skrupellosen Stellvertreter Greiff. Der Mann schreckte nicht vor Folter zurück. »Ich leugne ja nicht, dass Greiff Louis mit der Waffe gesehen hat! Louis hat den Revolver an sich genommen, nachdem Willi Bertha erschossen hatte.«

Hugo nickte. »Das ist bereits der erste fragwürdige Umstand, Marguerite. Beide Tote waren bekannte Anarchisten. Was hatten sie in der Wohnung dieser Mitzi Gotzlow zu suchen? Warum seid ihr, du und dein Bruder, dort gewesen?«

»Ich wollte Louis da treffen. Als ich ankam, sah ich die aufgebrochene Wohnungstür und hörte einen lautstarken Streit. Bertha drohte, Louis zu erschießen!«

»Warum hätte die Frau deinen Bruder erschießen wollen?«

Eifersucht, wäre es Daisy beinahe entschlüpft. Stattdessen sagte sie: »Bertha hat meinen Bruder für einen Verräter gehalten.«

Hugos Augen wurden schmal. »Was hat er denn verraten?«

»Nichts, Hugo!«, erwiderte sie hitzig. »Das war nur das Hirngespinst dieser vollkommen irren Frau! Willi hat versucht, Bertha die Waffe zu entreißen, dabei löste sich ein Schuss und traf ihn in die Brust.«

»Woher willst du das so genau wissen?«, konterte Hugo. »Eben hattest du erklärt, du hättest nur gelauscht!«

»Bist du verrückt? Mein Bruder wurde bedroht. Natürlich bin ich in die Wohnung!«

»Das war höchst unvernünftig.«

»Dafür kann ich den Tathergang bezeugen. Willis Tod war ein Unfall!«

Hugos Miene vermittelte Zweifel.

»Du willst mir nicht glauben!«, rief Daisy erregt.

»Es geht nicht darum, ob ich dir glaube, Marguerite. Ich bin hier lediglich der Ermittler und nicht der Richter. Um es zu verdeutlichen: Du bist die Schwester des Verdächtigen, Marguerite, und das schmälert die Wirkung deiner Aussage. Wohingegen Hauptmann von Greiff bezeugen kann, Louis von Tessendorf in flagranti mit der Waffe ertappt zu haben.«

»Greiff hat die Wohnung erst nach den Schüssen betreten! Er kennt nur die letzte Szene und beurteilt sie völlig falsch!« Daisy merkte selbst ihren schrillen Tonfall. »Hör zu«, sagte sie ruhiger. »Bertha Schimmelpfennig ist an allem schuld. Diese Wahnsinnige hat sogar versucht, mich zu erwürgen! Schau ...« Daisy deutete auf die blutunterlaufenen Flecken auf ihrem Hals. Die Geste hätte sie lieber unterlassen. Hugo ging vor ihr auf ein Knie und berührte leicht die Stelle. »Du darfst dich nie wieder derart in Gefahr bringen, Liebste. Hat sich unser Polizeiarzt um dich gekümmert?«

Daisy nickte.

»Ausgezeichnet. Kann ich dir sonst einen Wunsch erfüllen, Marguerite? Vielleicht einen Whisky? Oder möchtest du lieber frischen Kaffee?«

Wie wäre es mit Greiffs Kopf auf einem silbernen Tablett? »Nein, danke. Ich will nur, dass du mich zu Ende sprechen lässt, Hugo.«

»Natürlich.«

»Die Schimmelpfennig gab keine Ruhe. Louis musste sie mit einem Hieb außer Gefecht setzen, damit wir uns um den verletzten Willi kümmern konnten. Dabei entging uns, wie sie zu sich kam und sich hinterrücks mit einem Messer an Louis heranschlich. Aber Willi hat sie bemerkt! Er bekam irgendwie den Revolver zu fassen und hat die Frau erschossen, bevor sie Louis erstechen konnte.«

»Ich fasse deine Aussage zusammen, Marguerite: Bevor Hauschka an der verirrten Kugel starb, erschoss er die Schimmelpfennig in Notwehr.«

»Genau so ist es gewesen.«
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Autor

Hanni Münzer ist eine der erfolgreichsten Autorinnen Deutschlands. Mit den Romanen ihrer »Honigtot-Saga«, der »Seelenfischer«- und »Schmetterlinge«-Reihe erreichte sie ein Millionenpublikum und eroberte die Bestsellerlisten. Nach Stationen in Seattle, Stuttgart und Rom lebt Hanni Münzer heute mit ihrem Mann in Oberbayern. Ihr Roman »Heimat ist ein Sehnsuchtsort« ist der Auftaktband einer zweibändigen Saga, die von ihrer eigenen Familiengeschichte inspiriert ist.