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Die physikalische Notwendigkeit der Liebe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am19.07.2023
Wahre Liebe währt ewig - Sophie Jones wird es der Welt beweisen!
Die Physikstudentin Sophie Jones, die bereits als der neue Einstein gefeiert wird, hat sich zum Ziel gesetzt, die Rätsel des Universums zu entschlüsseln. Doch dann lernt sie Jake Kristopher kennen und verbringt schon bald jede freie Minute mit ihm. Während Jake sein Studium mit großem Ehrgeiz weiterverfolgt, verliert Sophie mehr und mehr den Fokus. Statt sich auf das Universum zu konzentrieren, opfert sie sich für ihre Beziehung und Jakes Träume auf. Jake beobachtet diese Veränderung mit großer Sorge, bis er sich schließlich von Sophie trennt. Von da an hat sie nur noch ein Ziel: wissenschaftlich nachzuweisen, dass wahre Liebe ewig währt ...
Für alle, die diese Tropes lieben:
•Soulmate
•Destined to be together
•Academic Romance

Madeleine Henry hat an der Yale University Psychologie studiert und danach bei Goldman Sachs in New York gearbeitet. Inzwischen hat sie den Finanzsektor jedoch hinter sich gelassen, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Ihr Roman »Die physikalische Notwendigkeit der Liebe« wurde von der Presse hochgelobt.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextWahre Liebe währt ewig - Sophie Jones wird es der Welt beweisen!
Die Physikstudentin Sophie Jones, die bereits als der neue Einstein gefeiert wird, hat sich zum Ziel gesetzt, die Rätsel des Universums zu entschlüsseln. Doch dann lernt sie Jake Kristopher kennen und verbringt schon bald jede freie Minute mit ihm. Während Jake sein Studium mit großem Ehrgeiz weiterverfolgt, verliert Sophie mehr und mehr den Fokus. Statt sich auf das Universum zu konzentrieren, opfert sie sich für ihre Beziehung und Jakes Träume auf. Jake beobachtet diese Veränderung mit großer Sorge, bis er sich schließlich von Sophie trennt. Von da an hat sie nur noch ein Ziel: wissenschaftlich nachzuweisen, dass wahre Liebe ewig währt ...
Für alle, die diese Tropes lieben:
•Soulmate
•Destined to be together
•Academic Romance

Madeleine Henry hat an der Yale University Psychologie studiert und danach bei Goldman Sachs in New York gearbeitet. Inzwischen hat sie den Finanzsektor jedoch hinter sich gelassen, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Ihr Roman »Die physikalische Notwendigkeit der Liebe« wurde von der Presse hochgelobt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641308339
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum19.07.2023
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3829 Kbytes
Artikel-Nr.11542842
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Bevor sie sich begegnen sollten, saß Jake Kristopher in der Woolsey Hall und schaute zur Empore hinauf. Yales größter Hörsaal war gefüllt mit Teenagern, die sich für die Einführungsveranstaltung schick gemacht hatten und voller Energie ihrem ersten Collegesemester entgegenfieberten. Er sah Sophie Jones, als sie sich über das Geländer beugte - und er erstarrte. Sie hatte goldblonde Haare und trug ein weißes Kleid mit einer aufgestickten Hummel an der Schulter. Während sich die Studenten rings um sie unterhielten, blieb sie ganz für sich. Und sie sah jünger aus als alle anderen. Je länger er sie anstarrte, desto intensiver nahm das Gefühl von ihm Besitz, sie schon einmal gesehen zu haben - nein, mehr als das -, sie zu kennen.

Ihre Blicke trafen sich. Seine schwarzen Brauen waren dunkel wie die Tiefe des Meeres. Sie spürte ein Flattern im Bauch, als zöge er sie wie in einer Strömung mit sich hinab. Der massige Typ vor ihm drehte sich plötzlich um und versperrte ihr mit seinen breiten Schultern den Blick. Sophie lehnte sich zurück, fasste sich an den Bauch und wunderte sich, warum sie sich so energiegeladen fühlte.

»Heißt sie Sophie oder Sophia Jones?«, fragte Professor Kotak seinen Kollegen Peter Malchik. Sie saßen während der Sitzung des Fachbereichs Physik dicht nebeneinander. Selbstverständlich hieß sie Sophie, und sie war »der nächste Einstein«, so zumindest glaubte die New York Times. In einem Zeitungsartikel hatte sie berichtet, dass drei der weltweit renommiertesten Mathematiker vorhersagt hatten, dass Sophie Jones innerhalb der nächsten zehn Jahre die tiefgreifendsten unbewältigten Fragen zu Raum und Zeit beantworten werde. Auf die Frage, was Realität ist, könnte sie Antworten finden, die transformative Tragweite für die Menschheit besäßen.

»Sie heißt Sophie«, flüsterte Peter wie nebenbei.

Seine Yale-blaue Fliege stach unter den vielen ungebügelten Hemden und Kunstseidenpolos hervor. Peter war ein hagerer Mann mit vorstehenden Fingerknöcheln, Ellbogen und Kniescheiben. In der einschläfernden Atmosphäre der Sitzung, in der alle dem Fachbereichsleiter, einem russischen Astrophysiker namens Pavel Kapitsa, lauschten, der am Kopf des Tisches saß, wahrte er eine makellose Haltung. Dabei tippte er mit seinem blauen Füller auf sein aufgeschlagenes Notizbuch, sodass es blaue Sprenkel bekam, und dachte erwartungsvoll gespannt daran, wie bald er sich mit Sophie Jones treffen würde, nachdem er so lange darauf gewartet hatte.

»... sie hat sich entschieden, auf dem Gebiet der Zeit zu forschen«, brummte Pavel Kapitsa mit seiner tiefen Stimme. »Wie können wir Zeit sehen?« Er deutete mit den Fingern Anführungszeichen an. »Das ist ihre Forschungsfrage. Peter wird sie betreuen, aber sie wird hier sicher jedem mal über den Weg laufen und an den einen oder anderen herantreten.« Pavel sah Peter auffordernd an, ein milder Blick unter weißen Brauen.

»Jetzt?«, fragte Peter.

Pavel nickte und bedeutete ihm aufzustehen. Peter tat es und richtete sich so hoch auf, wie es mit eins dreiundsiebzig möglich war. Er rang sich ein Lächeln ab, obwohl er die Männer und Frauen dieser Runde nicht besonders leiden konnte. Die meisten Menschen waren ihm unangenehm. Er glaubte, Sophie würde eine Ausnahme bilden. Seit sie sich im vergangenen Winter in Yale eingeschrieben hatte, war sie zu seinem visuellen Ohrwurm geworden. Manchmal sah er ihr Gesicht vor sich, die ungewöhnlich blonden, sinusförmig gewellten Haare, die ihr bis zu Taille reichten, ihren ruhigen, nachdenklichen Blick. Er hatte die Angewohnheit, in Formen zu denken, was seine Gedächtnisleistung verzehnfachte. Manchmal sah er sie als ein Apeirogon, ein Vieleck mit unendlich vielen Seiten. Auf der schwarzen Bühne seines Geistes erschien sie als strahlende, herrlich facettenreiche Spiegelkugel von verwirrender Komplexität und grenzenlosem Potenzial.

Im vergangenen Jahr hatte Sophie zum vierten Mal hintereinander bei der Matheolympiade brilliert - dem anspruchsvollsten Rechenwettbewerb für Highschool-Schüler. Seit 1950 zog die IMO jährlich die begabtesten Schüler an. Nur einer hatte dreimal hintereinander die volle Punktzahl erreicht. Niemand außer ihr hatte das viermal geschafft. Sophies Weltrekord hatte sie international in die Schlagzeilen gebracht, in denen sie als Ausnahmetalent gefeiert wurde: Sie war auf den Titelseiten großer Tageszeitungen wie der New York Times - »Der nächste Einstein« - zu sehen und in Fernsehinterviews sowie in einem vierminütigen Bericht in Good Morning America. Peter war ein regelrechter Fan und hatte sich ausführlich informiert. Aus Videoclips wusste er, dass sie eine kindliche Stimme hatte. Sie wirkte verletzlich, fast niedlich. Ihre Antworten klangen sanft und ... feminin. Mädchenhaft. Es gab nicht viele, die sich auf ihrem Niveau wissenschaftlichen Denkens bewegten, und von denen war niemand so jung. Sie wirkte so sanftmütig, so unangestrengt, dass man fast glauben konnte, der Erfolg käme ganz ohne ihr Zutun, auf eine übernatürliche Weise zustande. Sie neigte häufig den Kopf zur Seite, als wäre sie in etwas ganz anderes vertieft, als würde sie sich zwischen Traum und Wirklichkeit bewegen. Ihre langen Haare trugen zu dieser rätselhaften Ausstrahlung bei.

»Hallo«, sagte Peter zu den anderen Anwesenden. »Pavel bat mich zu erklären, wie ich mit Sophie zusammenarbeiten werde. Sie wird an einem extra eingerichteten Kurs teilnehmen, ein Kolloquium, in dem sie eins zu eins unterrichtet wird. Geplant ist, dass wir beide uns wöchentlich für zwei Stunden treffen und ich mit ihr jeweils zehn Aufgaben zur Zeittheorie bearbeiten werde, indem wir ihre Lösungen diskutieren. Wie Pavel sagte, will sie die Frage beantworten, wie wir Zeit visuell wahrnehmen können.«

Jeder konnte die Tatsache, dass Zeit vergeht, anhand von Uhren und dem Wechsel der Jahreszeiten beobachten, aber Sophie wollte die Zeit selbst sichtbar machen. In ihrem Collegeaufsatz für Yale hatte sie gefragt: »Was genau vergeht, und wo ist es? Wie können wir Zeit sehen?« Sie zitierte Albert Einstein. 1905 hatte Einstein die spezielle Relativitätstheorie entwickelt, in der er die bahnbrechende Erkenntnis darlegte, dass die drei Dimensionen des Raums mit der Zeit in einem nahtlosen vierdimensionalen Gebilde verknüpft waren. Daher schrieb Sophie in ihrem Aufsatz: »Wenn Raum und Zeit in einem Kontinuum verbunden sind, warum können wir Raum, aber nicht Zeit sehen? Materie ist für das bloße Auge sichtbar und besteht aus Atomen. Licht besteht aus Photonen und ist ebenfalls sichtbar, von Rot bis hin zu Violett. Warum nicht auch die Zeit?« Die Frage fiel in Peters Fachbereich. Er hatte in den vergangenen zehn Jahren in Yale auf dem Gebiet geforscht und hielt die einzige Vorlesung zum Thema. Mittlerweile war er der meistpublizierte Experte in diesem Bereich. In wichtigen Fachzeitschriften hatte er sich ausführlich über die Möglichkeit geäußert, in die Vergangenheit reisen zu können. Er hatte erläutert, dass dies theoretisch durch ein Wurmloch realisierbar sei, einen Tunnel, der verschiedene Regionen der Raumzeit miteinander verbinde.

»Was ist an ihr so besonders?«, hatte Peters Sohn Benji am vorigen Abend beim Essen gefragt.

Peter hatte in seinen Fusilli herumgestochert.

»Du magst doch Videospiele, ja?«

Seine Frau Maggie bedachte ihn mit einem wütenden Blick.

»Klar«, sagte Benji.

»Gut. Stell dir das schwierigste, geilste Spiel vor, das du kennst. Stell dir das höchste Level vor, das du noch nie geschafft hast. Und jetzt stell dir vor, du triffst auf eine, die es besser beherrscht als du. Sie kann Moves ausführen, von denen du nur träumen kannst - einen dreifachen Axel über riesige Pilze ...«

»Wow«, sagte Benji.

»Aber sie hat das Spiel vorher noch nie gespielt«, fuhr Peter fort. »Sie hat dich gebeten, sie ein bisschen zu coachen. Und je mehr du über sie erfährst, desto aufgeregter wirst du, weil du ganz genau weißt, dass sie mit deiner Hilfe nicht nur das allerhöchste Level schafft, dass sie das Spiel gewinnt.«

Im Sitzungsraum bedeutete Pavel ihm, sich wieder zu setzen.

»Danke, Peter. Wann findet Ihr erstes Kolloquium statt?«

»Heute.«

Jake eilte in den Hörsaal und sah sich nach einem freien Platz um. Hunderte aufgeklappter Laptops forderten den Beginn der Vorlesung. Ihre Cursor zuckten wie blockierte Uhrzeiger. Die Gespräche - lebhaft und durchzogen von ersten Kennenlernfragen - verebbten zu aufmerksamer Stille. Jake fächelte sich mit dem Ausschnitt seines schwarzen T-Shirts Luft zu. Er blickte verstohlen zu dem Professor hinunter, dann fiel ihm ein Kopf auf, den er wiedererkannte. Instinktiv ging er zu ihr, an Pferdeschwänzen entlang, die wie Pendel hin- und herschwangen.

»Entschuldigung«, murmelte er, während er sich durch die erste Reihe schob. In der Mitte saß Sophie nach vorn geneigt und hielt ihren Stift an die Unterlippe. Das enge rote T-Shirt schmiegte sich an ihre Brust. Ihre Jeansshorts waren mit Paillettenfiguren besetzt - violetter Stern, grüner Mond, Schmetterling mit zwei Fühlern - und am Saum ausgefranst. Die Kleidung wirkte sonderbar kindlich, als stammten ihre Sachen von einer Zehnjährigen. Als sie die Schritte hörte und aufblickte, hob Jake grüßend die Hand. Dieses Bauchgefühl war jetzt noch stärker. Ihm war, als hätten sie etwas Wichtiges miteinander erlebt. Er konnte sich nicht daran erinnern, aber sie waren sich dadurch ähnlich, so als wären sie zusammen verwundet worden und geschwächt gewesen und hätten es überlebt.

Er setzte sich neben sie und...

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Madeleine Henry hat an der Yale University Psychologie studiert und danach bei Goldman Sachs in New York gearbeitet. Inzwischen hat sie den Finanzsektor jedoch hinter sich gelassen, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Ihr Roman »Die physikalische Notwendigkeit der Liebe« wurde von der Presse hochgelobt.