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All Our Golden Dreams

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
431 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am22.12.20231. Aufl. 2023
Manchmal muss man einen Traum aufgeben, damit sich ein anderer erfüllt

Der Traum von Ellis Wheaton ist wahr geworden: Ryan Van Day ist nach New York und in ihr Leben zurückgekehrt. Endlich haben sich die beiden ihre Gefühle gestanden und können es kaum abwarten, dem Prickeln und der Anziehung nachzugehen. Doch die Folgen eines Skandals werfen noch immer Schatten auf das Luxushotel Van Day - das Zuhause, das Ellis und Ryan lieben und unbedingt retten wollen. Als Hotelerbe muss sich Ryan nun neuen Herausforderungen stellen, die ihm viel abverlangen und ihn langsam verändern. Ellis bemerkt voller Sorge, dass er sich immer mehr von ihr zurückzieht. Aber sie wird nicht noch einmal tatenlos zusehen, wie Ryan aus ihrem Leben verschwindet. Sie ist bereit, für ihre Träume zu kämpfen ...


»Die Geschichte von Ellis und Ryan erzählt echt und doch unfassbar schön von dem Versuch, sich selbst wiederzufinden und einander dabei trotzdem nicht zu verlieren. Ich möchte für immer im Hotel Van Day bleiben.« MERIT NIEMEITZ

Abschlussband der VAN-DAY-Dilogie



Mounia Jayawanthlebt in Berlin und hat Kulturwissenschaft studiert. Auf ihrem BlogMIAS ANKER macht siesich für Diversität, Female Empowerment und Körperakzeptanz stark.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextManchmal muss man einen Traum aufgeben, damit sich ein anderer erfüllt

Der Traum von Ellis Wheaton ist wahr geworden: Ryan Van Day ist nach New York und in ihr Leben zurückgekehrt. Endlich haben sich die beiden ihre Gefühle gestanden und können es kaum abwarten, dem Prickeln und der Anziehung nachzugehen. Doch die Folgen eines Skandals werfen noch immer Schatten auf das Luxushotel Van Day - das Zuhause, das Ellis und Ryan lieben und unbedingt retten wollen. Als Hotelerbe muss sich Ryan nun neuen Herausforderungen stellen, die ihm viel abverlangen und ihn langsam verändern. Ellis bemerkt voller Sorge, dass er sich immer mehr von ihr zurückzieht. Aber sie wird nicht noch einmal tatenlos zusehen, wie Ryan aus ihrem Leben verschwindet. Sie ist bereit, für ihre Träume zu kämpfen ...


»Die Geschichte von Ellis und Ryan erzählt echt und doch unfassbar schön von dem Versuch, sich selbst wiederzufinden und einander dabei trotzdem nicht zu verlieren. Ich möchte für immer im Hotel Van Day bleiben.« MERIT NIEMEITZ

Abschlussband der VAN-DAY-Dilogie



Mounia Jayawanthlebt in Berlin und hat Kulturwissenschaft studiert. Auf ihrem BlogMIAS ANKER macht siesich für Diversität, Female Empowerment und Körperakzeptanz stark.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783736320277
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum22.12.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Reihen-Nr.2
Seiten431 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse800 Kbytes
Artikel-Nr.11546988
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


4. KAPITEL
Ellis
Ich konnte mich nicht einmal vom Hotel Van Day verabschieden. Weder von dem Ort, den ich zehn Jahre lang Zuhause nannte, noch von den Mitarbeitern, meiner Familie. Bestimmt wird Louisa sauer sein, dass ich nicht wenigstens Tschüss gesagt habe, aber Mom hat mir ja nicht mal die Zeit gelassen, um noch schnell aufs Klo zu gehen. Sie wollte einfach nur weg, und ich verstehe es. Ich heiße es nicht gut, doch ich verstehe es.

Mit angespanntem Kiefer starre ich auf die vorbeiziehenden Gebäude und weiß gar nicht, wohin wir fahren. Mom hat dem Taxifahrer zwar eine Adresse genannt, aber sie war so aufgebracht, dass ich mich nicht getraut habe nachzufragen, wer oder was sich in der 146 Willow Street, 11â201 befindet. Als Ryan und ich damals versehentlich ihr teures Kleid abgefackelt haben, war sie bereits rasend vor Wut, doch so aufgebracht habe ich sie noch nie erlebt. Niemand von uns sagt ein Wort, selbst der Fahrer unterbricht die Stille nicht, und so rattern wir in unbehaglichem Schweigen über die Brooklyn Bridge, während meine Gedanken zurück zu Ryan wandern. Wir sind im Streit auseinandergegangen - schon wieder. Mein Kopf pocht, meine Emotionen können sich nicht entscheiden, ob Wut oder Trauer oder Enttäuschung die Oberhand gewinnt.

Und dann muss ich lachen. Laut und schrill steigt es aus meiner Brust empor und lässt die Blechwände des Autos vibrieren. Schnell presse ich mir die Hand vor den Mund, kann aber trotzdem nicht aufhören. Das ist so absurd. Gott, das alles hier ist so scheiß absurd! Tränen steigen mir in die Augen, der Taxifahrer sieht verstört zu mir, und ich muss noch heftiger kichern.

Nur Mom sagt nichts. Sie wirkt so in ihre Gedanken versunken, dass sie meinen Ausbruch vielleicht nicht einmal mitkriegt.

Und mit einem Mal erstirbt mein Lachen.

*

Wie es aussieht, handelt sich bei der 146 Willow Street um Dads neue Adresse. Natürlich. Warum bin ich nicht selbst darauf gekommen?

In T-Shirt, Schlafhose und Hausschlappen wartet er bereits vor den Treppen eines terracottafarbenen Brownstone Gebäudes. Als ich die Autotür öffne, setzt er sich in Bewegung.

»Shamsi!« Er nimmt mir meine Tasche ab und schließt mich in eine feste Umarmung. Erschöpft lasse ich das Kinn gegen seine Schulter sinken und atme seinen vertrauten Duft ein, während die Kraft immer mehr aus meinen Muskeln weicht.

»Hi, Kells«, begrüßt er meine Mutter, die ebenfalls ausgestiegen ist.

»Hi. Tut mir leid, dass wir dich so früh geweckt haben. Ist es wirklich okay, wenn sie für eine Weile bei dir bleibt?«

»Warum nur sie?«, fragt Dad und lässt mich los, um sich ganz meiner Mutter zuzuwenden. Seine Haare sind noch vom Schlaf zerzaust, die Wangen mit dunklen Stoppeln überzogen. »Du bist natürlich auch willkommen.«

Mom stützt einen Ellenbogen gegen die offene Autotür und sieht meinen Vater aufmerksam an. Dann wechselt sie plötzlich ins Arabische.

»Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?«

Ich bin überrascht, dass meine Mutter noch ganze Sätze sprechen kann - aber mehr noch, dass ich sie verstehe. Zu sagen, ich wäre bilingual, wäre eine leichte Übertreibung (auch, wenn ich das bei meinen ganzen College-Bewerbungen angegeben habe), aber vor der Trennung meiner Eltern war mein Vater bemüht, uns an die Sprache seiner Heimat heranzuführen, und ein bisschen ist wohl bei uns beiden hängengeblieben.

Dad antwortet ebenfalls auf Arabisch; bei seiner Erwiderung versagen meine Sprachkenntnisse zwar, aber spätestens nach dem vertrauten Blick, den die zwei einander zuwerfen, sollte klar sein, wie sie zueinander stehen. Ich unterdrücke den Impuls, mit den Augen zu rollen. Wem wollen sie hier eigentlich was vormachen?

Es kostet meinen Dad zwar einige Überredungsversuche, doch schließlich knickt Mom ein, und auch ihre Koffer werden aus dem Auto gehievt. Zu dritt halten wir auf den Eingang zu, wobei mich ein heftiges Déjà-vu überkommt, das diesen »familiären« Moment noch verwirrender macht.

Dad wohnt in einem möblierten Brownstone Appartement mit drei Zimmern. Die Einrichtung ist schlicht, aber irgendwie kalt und leblos, wie eine Ansichtswohnung für Makler. Außerdem stehen noch überall Kartons herum - Dad hatte erwähnt, dass er seit seinem Umzug von San Francisco nach New York erst mal nur zur Untermiete hier wohnt und eigentlich nach einer neuen Bleibe sucht. Vermutlich hat er gar nicht vor, alles auszupacken.

»Entschuldigt das Chaos.« Dad schiebt einen Karton zur Seite, und stellt Moms Koffer im Wohnzimmer ab. »Ich hatte nicht mit Besuch gerechnet. Shamsi, dein Zimmer befindet sich ganz hinten rechts gegenüber vom Bad.«

Verblüfft halte ich inne. »Ich habe ein eigenes Zimmer?«

»Natürlich.«

Tatsache. Dad hat mir das Gästezimmer überlassen, dessen Bett sogar mit meiner uralten rosa Bettwäsche bezogen ist. Auf dem Schreibtisch befindet sich ein offener Karton mit Habseligkeiten aus meinem alten Zimmer in San Francisco. Mein altes Kuscheltier, Bücher, Schmuck, Nagellack, Notizhefte und anderer Krimskrams. Wärme flutet mich beim Gedanken, dass mein Vater all diese Kleinigkeiten aufgehoben hat.

Ich durchquere den kleinen Raum und laufe zum Herzen des Zimmers. Ein Erker mit drei großen Fenstern schenkt dem Raum Licht und ein bisschen mehr Größe. Schweigend schiebe ich eines der Fenster hoch - zum ersten Mal habe ich eins, das ich öffnen kann. Obwohl der Fenstersims noch etwas feucht ist, stütze ich die Unterarme darauf ab, und strecke den Kopf heraus, sauge den fremden Anblick in mich auf. Der Himmel ist von grauen Wolken verhangen, die kühle Morgenluft treibt mir Tränen in die Augen. Es ist so still. Kein Stau, keine hupenden Autos. Alles ist ruhig. Brownstone reiht sich an Brownstone. Ich wollte immer mal in einem leben ... aber nicht so. Gänsehaut klettert über meinen Körper. Ich streiche mir über die nackten Arme und lasse das Fenster offen, während ich zurück zum Bett laufe, und unter die Decke krieche. Sekundenlang liege ich einfach nur da, fixiere das ausgewaschene Muster des Bezugs, der vor Ewigkeiten mit kleinen Erdbeeren gesprenkelt war, atme den Duft der Bettwäsche ein, der mich im Geiste sofort nach San Francisco katapultiert. Irgendwann schließe ich die Augen, spüre, wie mein Körper mit jedem Atemzug immer schwerer wird, und dann reißt mich der Schlaf so abrupt in seine Tiefen, dass ich es nicht einmal mitkriege.

*

Als ich wieder wach werde, fühle ich mich noch kaputter als zuvor. Stöhnend reibe ich mir über die pochende Stirn und strampele mir die Bettdecke von den Beinen. Vorhin noch war es angenehm kühl, jetzt knallt die schwüle Sommerhitze durchs offene Fenster. Die fremde Matratze, auf der ich liege, bestätigt es: Es war kein Traum. Das alles ist wirklich passiert. Mom hat unsere Sachen gepackt und gemeinsam mit mir das Hotel verlassen. Ich blinzele gegen das Brennen in meinen Augen an und atme mehrmals tief durch. Dann stehe ich auf.

Ich finde Dad in der offenen Küche, die mit ihren mitternachtsblauen Möbeln und der mit weißem Marmor umfassten Kücheninsel viel moderner wirkt als der Rest der Wohnung. Zu Radiomusik singend steht mein Vater vor einem riesigen Topf, aus dem ein würziger Duft herausströmt. Inzwischen hat er sich rasiert, trägt ein dunkles T-Shirt und eine camelfarbene Leinenhose.

»Shamsi!« Er dreht die Musik leiser und hebt überrascht die Augenbrauen. »Warum bist du jetzt schon wach?«

»Konnte nicht mehr schlafen.«

»Zu aufgekratzt, he?« Sein Blick wird mitfühlend.

»Ja, ein bisschen.« Ich stütze die Unterarme auf der Kochinsel ab und linse in den Topf, in dem eine braune Masse karamellisiert wird.

»Aber jetzt verbringen wir den Sommer wohl doch zusammen.« Er lächelt vorsichtig, als wäre er nicht sicher, ob dieser Kommentar angesichts der Situation überhaupt angebracht ist.

»Das stimmt«, sage ich mit belegter Stimme und schließe kurz die Augen, als die unterschiedlichsten Emotionen auf mich einhämmern. Natürlich freue ich mich, bei meinem Dad zu sein. Aber die Umstände machen es auch traurig.

»Wie spät ist es eigentlich?«

»Ich glaube, zwölf. Warum?«

Schon zwölf? Dann habe ich ja doch ein paar Stunden geschlafen.

»Musst du nicht arbeiten?«

»Montags hat das Restaurant geschlossen. Ich arbeite erst morgen wieder.«

»Oh, okay.« Ich schaue mich um. »Und wo ist Mom?«

»Sie hat sich auch hingelegt.«

Mein Blick gleitet zum leeren Sofa, das man durch die geöffnete Tür, die Küche und Wohnzimmer verbindet, sehen kann. »In deinem Bett?«

»Äh, ja.« Dad senkt den Blick und rührt mit dem Löffel schneller die Soße um. »Sie war so fertig, da dachte ich, es wäre bequemer so.«

»Verstehe.« Ich verkneife mir ein Lächeln und belasse es dabei.

»Hast du Hunger? Ich mache gerade Maqluba.«

Maqluba ist ein traditionell libanesisches Reisgericht - und rein zufällig Moms Lieblingsessen ...

»Das riecht lecker. Aber vielleicht später?«

»Wie du willst.«

»Hast du mein Handy gesehen?«, frage ich auf dem Weg ins Wohnzimmer.

»Nein, soll ich dich anrufen?«

»Schon gut, hier ist es«, sage ich, als ich es in meiner Tasche finde. Mit angezogenen Beinen mache ich es mir erst auf dem Sofa gemütlich, ehe ich tief Luft hole, und einen vorsichtigen Blick auf meinen Homescreen werfe.

Um von einer Flut an Nachrichten erschlagen zu werden.

Deb:
OMG,...

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