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All The Right Reasons

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
Deutsch
ONEerschienen am22.12.20231. Aufl. 2023
Caras Leben steht Kopf, als ein Film viral geht, in dem sie sich über ihren Vater auslässt, der die Familie verlassen hat. Doch eine Produktionsfirma, die alleinerziehende Eltern für eine Datingshow sucht, engagiert Cara und ihre Mutter vom Fleck weg. Sie sind einfach perfekt geeignet für das Format. Schon bald finden sich die beiden im sonnigen Key West wieder, wo sie auf Schritt und Tritt von Kameras verfolgt werden. Ganz schön nervig, findet Cara - bis sie Connor kennenlernt. Als Sohn eines Kandidaten ist er eigentlich tabu, aber Cara kann nichts dagegen tun, dass ihr Herz in seiner Nähe immer schneller schlägt ...


Bethany Mangle, geboren in Korea und aufgewachsen in New Jersey, schreibt realistische Bücher für junge Erwachsene, liest selbst aber am liebsten Fantasy und Science-Fiction. Wenn sie nicht gerade schreibt, backt sie gerne fragwürdige Kuchen und verwöhnt ihren Hund. Sie lebt in Mississippi.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextCaras Leben steht Kopf, als ein Film viral geht, in dem sie sich über ihren Vater auslässt, der die Familie verlassen hat. Doch eine Produktionsfirma, die alleinerziehende Eltern für eine Datingshow sucht, engagiert Cara und ihre Mutter vom Fleck weg. Sie sind einfach perfekt geeignet für das Format. Schon bald finden sich die beiden im sonnigen Key West wieder, wo sie auf Schritt und Tritt von Kameras verfolgt werden. Ganz schön nervig, findet Cara - bis sie Connor kennenlernt. Als Sohn eines Kandidaten ist er eigentlich tabu, aber Cara kann nichts dagegen tun, dass ihr Herz in seiner Nähe immer schneller schlägt ...


Bethany Mangle, geboren in Korea und aufgewachsen in New Jersey, schreibt realistische Bücher für junge Erwachsene, liest selbst aber am liebsten Fantasy und Science-Fiction. Wenn sie nicht gerade schreibt, backt sie gerne fragwürdige Kuchen und verwöhnt ihren Hund. Sie lebt in Mississippi.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751748315
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Verlag
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum22.12.2023
Auflage1. Aufl. 2023
SpracheDeutsch
Dateigrösse1280 Kbytes
Artikel-Nr.11547011
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Wir wurden schon von so vielen Familienberatern fallen gelassen, dass ich mir Snacks einpacke für die lange Fahrt zur letzten Therapeutin, die bereit war, meine Eltern aufzunehmen, ohne horrende Preise zu verlangen. Ich knabbere an einem hausgemachten Kartoffelchip, während Mom vor sich hinmurmelt und ihre Eröffnungsrede probt.

Unsere Version von Familientherapie ähnelte einer Gerichtsverhandlung, nur nicht in dem Punkt, auf den es ankommt. Auch wenn Dr. Porter zu hundert Prozent auf unserer Seite ist - sie kann nicht einfach den Hammer schwingen und alles in Ordnung bringen. Hier gibt es keinen Schadensersatz, nur Schaden.

»Wenn er mich noch einmal unterbricht, fange ich an zu schreien«, raunt Mom, und ihre Hand wandert zu dem Umschlag neben ihr, als würde er sich in Luft auflösen, wenn sie ihn auf den Rücksitz legt.

Ich stecke mir einen weiteren Chip in den Mund und lasse ihn auf der Zunge weich werden, während ich darâüber nachdenke, was bei der Sitzung letzten Monat passiert ist. Ich habe das Gefühl, in einer Zeitschleife festzustecken, in der alles schiefgeht, ganz egal, was ich auch tue.

»Tut mir leid.«

Mit trüben Augen und angehaltenem Atem starrt Mom geradeaus. Als sie den Kopf in meine Richtung dreht, gerät der Wagen ein wenig ins Schlingern.

»Hast du was gesagt?«

»Nein.« Ich starre weiter aus dem Fenster, lese die Schilder an den Ausfahrten, die Städte, in denen Mom und ich neu anfangen könnten, wenn ... Ja, wenn. Die vier kleinen Buchstaben, die seit Wochen die Gespräche beim Abendessen dominieren und Mom nachts nicht mehr schlafen lassen. Stattdessen brütet sie über alten Akten und surft auf kostenlosen Webseiten zum Thema Recht.

»Alles okay?«, frage ich, als wir in die Straße einbiegen, in der sich die Praxis der Therapeutin befindet. Vielleicht wird sie mir ja irgendwann die Wahrheit sagen, wenn ich nur oft genug nachhake. Doch bisher frage ich mir nur ein Loch in den Bauch.

»Natürlich«, erwidert Mom mit viel zu schriller Stimme und setzt ein Lächeln auf, bei dem die Lippen an zwei aufgezogene Theatervorhänge erinnern. »So etwas ist nie leicht, aber wir schaffen das schon.«

Ich würde ihr eher glauben, wenn ich nicht so oft ihr ersticktes Schluchzen unter der Dusche hören oder im harten Licht der Küchenlampe die extra Schicht Concealer unter ihren Augen sehen würde.

Sie gibt ein wenig Gas, um die nächste freie Parklücke zu erwischen. Wie immer sind wir lange vor Dad und LeAnne da, die es meiner Mom gern unter die Nase reibt, dass sie jetzt, da sie offiziell zur Familie gehört, dabei sein darf. Mom öffnet die Fahrertür und steigt aus, bevor ich etwas erwidern kann.

Ich folge ihr nach drinnen und weiche nicht von ihrer Seite, bis uns Dr. Porter in ihr Büro ruft. Im Gegensatz zu dem altbackenen Wartezimmer ist dieser Raum modern und auf Hochglanz poliert, mit Glasoberflächen und einem flauschigen Teppich, dem alles anzusehen ist, was hier passiert. Mein Blick fällt auf den Abdruck, den einer der Stühle hinterlassen hat, und mir wird bewusst, dass die Stühle, auf denen Mom und Dad für gewöhnlich sitzen, inzwischen noch weiter auseinanderstehen.

Dad und LeAnne kommen fünf Minuten zu spät, aber immerhin zehn Minuten früher als sonst. Er setzt seine Baseballmütze ab, legt sie auf den Tisch und nickt Dr. Porter zu, deren Ohren sich kaum merklich bewegen, als sie die Zähne zusammenbeißt.

»Hey, Doc. Sorry, war viel los im Fitnessstudio. Wir mussten später schließen.«

»Du könntest die Leute auch einfach bitten, zu gehen«, schlägt Mom vor.

Dr. Porter tippt sich mit einem Kugelschreiber wieder und wieder aufs Knie.

»Schön, Sie alle wiederzusehen. Letztes Mal haben Sie darüber diskutiert, Julias Hälfte des Studios zu verkaufen. Julia, wollen Sie heute anfangen?«

»Diskutiert« ist nett ausgedrückt. Aber es war ja nicht so, als hätte Dad Mom mit wedelndem Zeigefinger ins Gesicht geschrien, während sie mit einer Kopie der Miteigentümervereinbarung auf ihn eingeprügelt hat. Nein, das wäre ja lächerlich.

Zu meiner Linken atmet Mom tief ein und dann lange durch die Nase aus. Sie richtet den Blick auf Dad.

»Ich verstehe, dass du nicht willst, dass ich meinen Anteil an irgendeinen Fremden verkaufe, aber findest du eine beidseitige Zustimmung nicht ein wenig übertrieben? Das Paar, das sich dafür interessiert hat, hätte einen hervorragenden Job gemacht, und die beiden hatten jede Menge Erfahrung.«

»Du hast dem Vertrag zugestimmt, als wir das Studio gekauft haben«, feuert Dad zurück und hebt eine Hand, als Mom protestieren will.

»Rick, Julia ist gerade an der Reihe«, erinnert ihn Dr. Porter.

»Sie war doch fertig.«

»Nein, war ich nicht. Du hast mich unterbrochen.« Mom zückt den Umschlag, den sie vorhin bis zum Bersten vollgestopft hat. »Ich habe eine andere Lösung, einen Kompromiss. Du könntest mir einfach meine Hälfte abkaufen und wärst somit der alleinige Eigentümer. Dann würde die Klausel mit dem beidseitigen Einverständnis auch keine Rolle mehr spielen.«

LeAnne schnaubt, doch als wir zu ihr hinüberblicken, schlägt sie sich eine Hand vor den Mund und hustet.

»Wenn ich der alleinige Eigentümer sein wollte, hätte ich das schon längst vorgeschlagen.«

Mom kniet sich auf den Fußboden und verteilt die Papiere wild durcheinander auf dem Couchtisch.

»Aber sieh es dir doch wenigstens mal an. Ich habe schon alles durchgerechnet.« Mit zitternder Hand deutet sie auf eine Zahl. »Wenn wir eine Ratenzahlung vereinbaren, wäre es monatlich gar nicht so viel.«

Dad steht auf und zeigt auf die Dokumente. Sein Schatten fällt über Mom.

»Ich werde nicht einfach meine Lebenspläne über den Haufen werfen, nur weil du festgestellt hast, dass du nicht mit Geld umgehen kannst. Du wusstest die ganze Zeit, dass wir einen Ehevertrag haben.«

»Tu nicht so, als würdest du besser dastehen als ich, wenn du nicht deine Mietobjekte hättest. Nicht jeder bekommt ein so hohes College-Stipendium, dass es noch für zwei Häuser reicht.«

»Dann hättest du dir eben mehr Mühe geben müssen.«

Dr. Porter erhebt die Stimme. »Ich spüre hier eine gewisse Feindseligkeit. Rick, würden Sie sich bitte wieder setzen? Wir sollten das noch mal ganz von vorn durchgehen.«

Mom drückt sich hoch und legt den Kopf in den Nacken, um Dad böse anzufunkeln. »Oh, Entschuldigung, dass ich es nicht habe kommen sehen, dass mir Scheidungspapiere vorgelegt werden, während du im Wohnzimmer sitzt und so tust, als wäre alles in bester Ordnung!«

»Deine Kurzsichtigkeit ist nicht mein Problem.«

»Würdet ihr jetzt bitte aufhören?«, gehe ich dazwischen und sehe Dr. Porter Hilfe suchend an. »Schreien bringt doch nichts.«

Aber die beiden hören nicht auf mich.

»Ich weiß, dass du die Kohle hast!« Mom wischt sich die aufsteigenden Tränen weg und hinterlässt dabei nasse Streifen auf ihren vor Wut geröteten Wangen. »Das ist nur wieder eins von deinen Machtspielchen, weil du den Gedanken nicht erträgst, dass wir gehen würden, wenn wir könnten! Aber wir sind nicht dein Eigentum, Rick.«

Dad greift nach einer Packung Taschentücher, die auf einem Beistelltisch bereitliegt. Während er Dr. Porter den Rücken zugedreht hat und denkt, niemand sonst würde es sehen, blickt er zu LeAnne hinüber und grinst.

Jeder redet davon, wie schön es ist, sich zu verlieben. Aber keiner redet davon, wie es ist, sich zu entlieben. Davon, dass die Liebe ehemals schöne Erinnerungen verdirbt wie eine langsam fortschreitende Fäulnis, die es nur auf die Vergangenheit abgesehen hat.

Ich hätte eine Software benutzen können, um Dad aus unseren Familienfotos zu schneiden, aber es mit einer richtigen Schere zu tun, ist viel befriedigender. Nach der Therapiesitzung zerschneide ich mitten in der Nacht einfach alles, angefangen bei meinen T-Ball-Fotos bis hin zu der Aufnahme, die auf der Achterbahn entstanden ist, als Dad einem völlig Fremden seinen Hotdog auf den Schoß gekotzt hat. Das Einzige, was ich nicht zerstöre, ist Moms Hochzeitsalbum, denn sie hat es verdient, es selbst zu tun.

Ich dachte, ich würde mit alldem klarkommen. Damit, dass er meine Mom betrogen und uns verlassen hat. Mit dem Verlust. Aber jetzt, an einem ganz gewöhnlichen Dienstag ein Jahr nach der Trennung, überrollt es mich wie eine Lawine, die jemand mit nur einem einzigen falschen Schritt losgetreten hat.

Trotzdem. Aus seinem Dad Konfetti zu machen ist wahrscheinlich keine von Dr. Porter empfohlene Bewältigungsstrategie.

Ich stehe auf, stolpere zum Schreibtisch neben der Eingangstür und bohre meine Fingerknöchel in die zerkaute Ecke der Spanplatte. Dann fahre ich Moms Laptop hoch, gehe auf die SeeMe-Seite und starte einen privaten Tagebucheintrag. Ich will das, was ich gerade fühle, protokollieren, nur für den Fall, dass Dad irgendwann wieder einen lächerlichen Versuch unternimmt, die...
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Autor

Bethany Mangle, geboren in Korea und aufgewachsen in New Jersey, schreibt realistische Bücher für junge Erwachsene, liest selbst aber am liebsten Fantasy und Science-Fiction. Wenn sie nicht gerade schreibt, backt sie gerne fragwürdige Kuchen und verwöhnt ihren Hund. Sie lebt in Mississippi.
All The Right Reasons

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt