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Das Erbe der Greiffenbergs - Zu neuen Ufern

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
383 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am26.01.20241. Aufl. 2024
Wenn ein kurzer Augenblick alles verändert

Das traditionsreiche Feinkostunternehmen Greiffenberg steht kurz vor dem Ruin. Pauline von Greiffenberg gibt nicht auf und versucht, das Ruder herumzureißen. Doch all ihre Bemühungen sind zum Scheitern verurteilt, als sie auf einmal auch um ihren Platz in der Firma kämpfen muss. Denn die Gefahr kommt aus der eigenen Familie.

Derweil lässt sich ihr Bruder Ferdinand auf einen gefährlichen Auftrag ein und verletzt sich schwer. In der noblen Rehaklinik MedicalPark am Chiemsee lernt er die Bassistin Christina kennen. Sie hat sich bei einem Autounfall mit Fahrerflucht eine Handverletzung zugezogen, die ihren Traum vom Musikstudium zunichtemacht. Dann stellt sich heraus, wer damals Christinas Unfall verschuldet hat, und plötzlich ist alles anders ...

Majestätische Berge, tiefblaues Wasser und Familienbande, die sich beweisen müssen - der zweite Band der Chiemsee-Saga





Isabell Schönhoff ist das Pseudonym einer deutschen Drehbuch- und Romanautorin, die sich mit romantischen Komödien einen Namen gemacht hat. Mit ihrer neuen Reihe erfüllt sie sich einen Herzenswunsch: eine bewegte Familiengeschichte an ihrem Lieblingsort, Prien am Chiemsee.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextWenn ein kurzer Augenblick alles verändert

Das traditionsreiche Feinkostunternehmen Greiffenberg steht kurz vor dem Ruin. Pauline von Greiffenberg gibt nicht auf und versucht, das Ruder herumzureißen. Doch all ihre Bemühungen sind zum Scheitern verurteilt, als sie auf einmal auch um ihren Platz in der Firma kämpfen muss. Denn die Gefahr kommt aus der eigenen Familie.

Derweil lässt sich ihr Bruder Ferdinand auf einen gefährlichen Auftrag ein und verletzt sich schwer. In der noblen Rehaklinik MedicalPark am Chiemsee lernt er die Bassistin Christina kennen. Sie hat sich bei einem Autounfall mit Fahrerflucht eine Handverletzung zugezogen, die ihren Traum vom Musikstudium zunichtemacht. Dann stellt sich heraus, wer damals Christinas Unfall verschuldet hat, und plötzlich ist alles anders ...

Majestätische Berge, tiefblaues Wasser und Familienbande, die sich beweisen müssen - der zweite Band der Chiemsee-Saga





Isabell Schönhoff ist das Pseudonym einer deutschen Drehbuch- und Romanautorin, die sich mit romantischen Komödien einen Namen gemacht hat. Mit ihrer neuen Reihe erfüllt sie sich einen Herzenswunsch: eine bewegte Familiengeschichte an ihrem Lieblingsort, Prien am Chiemsee.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751748087
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum26.01.2024
Auflage1. Aufl. 2024
Reihen-Nr.2
Seiten383 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2033 Kbytes
Artikel-Nr.11549768
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Waidmannsheil

»Stopp! Hier müssen wir abbiegen!«, rief Therese und deutete auf den Schotterweg zu ihrer Rechten.

Ferdinand trat voll auf die Bremse und riss ruckartig das Lenkrad herum.

»Jetzt ist mir schlecht«, murmelte sie und sah ihn vorwurfsvoll an.

»Mir auch!«, gab Mike Grindler von hinten zu Protokoll. Ihr Nachbar saß auf der Rückbank und krallte sich mit beiden Händen am Türgriff fest.

Ferdinand gab ungeachtet der Schlaglöcher noch einmal richtig Gas, und erst als der Motor laut zu heulen begann, schaltete er zwei Gänge hoch.

Therese schüttelte stumm den Kopf. Sie wusste, dass es ein Fehler war, ihrem Sohn das Lenkrad zu überlassen, trotzdem hatte sie sich auch diesmal wieder breitschlagen lassen. Sie war heilfroh, als sie wenig später die lang gezogene Allee erreichten, die sie geradewegs an ihr Ziel führte: das kleine, hellgelb getünchte Jagdschloss, das mit seinen vielen Zwiebeltürmchen aussah, als wäre es dort soeben von einer guten Fee hingezaubert worden.

Der Kies knirschte unter dem schweren Gefährt. Ferdinand steuerte den Parkplatz an und brachte ihren Land Rover Defender neben einem anderen, baugleichen Modell zum Stehen. Erleichtert öffnete sie die Beifahrertür und kletterte mit etwas zittrigen Knien hinaus. »Sieht so aus, als wären wir spät dran.« Sie deutete auf einen riesigen Pulk tarnfarbengrün gekleideter Menschen mit Warnwesten, die sich auf dem Rasen vor dem Schlösschen tummelten. Es waren sicher sechzig oder siebzig, schätzte sie. Und mindestens noch einmal genauso viele Jagdhunde, die wild kläffend herumsprangen. Vermutlich ahnten sie, dass sie heute dem ureigensten Zweck ihrer Existenz nachkommen durften: dem Jagen.

Ferdinand und Mike Grindler waren inzwischen auch ausgestiegen und fischten gerade ihre Jagdutensilien aus dem Kofferraum. Sie selbst ging ebenfalls nach hinten, angelte nach ihrem Rucksack und setzte sich den Jägerhut auf, der nur einmal im Jahr zum Einsatz kam, und zwar immer am letzten Samstag im Oktober. Das war traditionell der Tag, an dem der Priener Hotelier Franz Loibinger alles, was im Chiemgau Rang und Namen hatte, zur großen Drückjagd nach Greimharting einlud.

»Na dann: Waidmannsheil!« Ferdinand schlug die Heckklappe zu und blickte ihr prüfend ins Gesicht. »Und? Bist du bereit?«

Sie nickte stumm, obwohl sie es weiß Gott nicht war. Sie hasste es, diese fürchterlichen grünen Outdoorklamotten zu tragen und damit durch den morastigen Wald zu stapfen, um arme Tiere aufzuscheuchen, damit sie in ihr Verderben rannten. In den letzten Jahren hatte sie es trotzdem einigermaßen erträglich gefunden, denn da war Ludwig noch an ihrer Seite gewesen. Er hatte die Jagd geliebt und es immer geschafft, dass etwas von seiner Begeisterung und guten Laune auf sie übergesprungen war. Dieses Jahr fand Loibis Spektakel erstmalig ohne ihn statt, und er würde fehlen. Nicht nur ihr. Auch den sechzig, siebzig Jägersleuten da drüben auf dem Rasen, von denen ihn die meisten sicher gut gekannt hatten. Langsam setzte sie sich in Bewegung. Ferdinand und sein Begleiter waren schon vorausgegangen und hatten sich ins Getümmel gestürzt. Sie selbst hatte es nicht besonders eilig damit.

Sie fröstelte. Es war noch frisch, doch davon abgesehen zeigte sich der Oktober von seiner besten Seite. Die Sonne schien, und entsprechend gut war die Stimmung unter der Jägerschaft. Als kleine Stärkung vorab wurden Kaffee und Tee aus Thermoskannen ausgeschenkt, und jemand verteilte belegte Brötchen. Sie nahm eines mit Käse und hielt Ausschau nach bekannten Gesichtern. Plötzlich stockte ihr der Atem. Am Waldrand, unter einem Baum, stand ein Mann. War das nicht ...? Wie von Sinnen drängelte sie sich durch die Menge, doch als sie das nächste Mal einen Blick auf die Stelle erhaschen konnte, war niemand mehr zu sehen. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Einen winzigen Augenblick lang hatte sie gedacht, es sei ihr Ludwig gewesen, der da an dem Eichenstamm gelehnt hatte. Schnell schüttelte sie den Gedanken ab. Sie drehte ja langsam wirklich durch. Mit wenig Appetit biss sie in ihr Brötchen und blickte sich noch einmal um. Weiter hinten entdeckte sie Ludwigs Bruder Wolfgang, und an einem Stehtisch stand ihre Schwiegermutter Elsa und trank Tee. Somit waren die Greiffenbergs erst einmal vollzählig. Ihre Tochter Pauline würde erst später zum Essen dazustoßen, genau wie ihre Jüngste, Antonia.

Sie ging hinüber zu ihrem Sohn, der sich so angeregt mit Mike Grindler unterhielt, dass er sie kaum zu bemerken schien. Der neureiche Unternehmer war kurzfristig eingesprungen, nachdem Ferdinands Freundin Nina gestern Abend abgesagt hatte. Therese hatte mitbekommen, dass sie wieder einmal gestritten hatten, kurz nachdem sie aus München angereist waren. Sie seufzte. Falls das zwischen ihrem Ältesten und dieser Nina überhaupt etwas Festes gewesen war, nahte vermutlich bald das Ende. Dabei schien sie nett zu sein. Aber ihr Sohn nahm ja immer Reißaus, wenn es ernst wurde. Zuweilen fragte sie sich, ob er eigentlich nie erwachsen werden würde.

Sie hatte gerade still ihr Käsebrot vertilgt, als der Gastgeber zu ihnen stieß. Er war ein guter Freund von Ludwig gewesen.

»Grüß dich, Loibi«, sagte sie und reichte ihm die Hand. Über den Sommer war er noch feister geworden und sein Gesicht mindestens noch eine Nuance röter.

»Ah, die Greiffenbergs sind endlich vollzählig!«, rief Franz Loibinger mit dröhnender Stimme, während er fest ihre Hand drückte.

»Ja. Sind sie. Jetzt kann´s losgehen«, mischte Ferdinand sich ein.

Loibi lachte laut. »Komm mal her, mein Junge!« Mit einem Ruck drückte er ihn an sich und schlug ihm mit der flachen Hand ein paar Mal auf den Rücken. »Und? Geht´s gut in München?«

»Schlechten Leuten geht´s immer gut. Weißte doch, Loibi.« Therese staunte nicht zum ersten Mal darüber, wie ihr Sohn es verstand, das Sprücheklopfniveau perfekt an sein jeweiliges Gegenüber anzupassen. Eine Gabe, die, wie er gern betonte, oft unterschätzt wurde.

Der Hotelier grinste. Offenbar war er bestens aufgelegt. Kein Wunder. Die allermeisten waren seiner Einladung zur Jagd gefolgt, und das Wetter hätte auch nicht besser sein können. Er war alleiniger Pächter der Jagd, in der sie heute unterwegs sein würden, um einer Überpopulation an Rotwild und Wildschweinen den Garaus zu machen. Seit Therese denken konnte, war das Tradition und zudem wichtiges gesellschaftliches Ereignis. Wer nicht eingeladen war, gehörte nicht dazu, zur großen Chiemgau-Mischpoke, war nicht drin im existenziell wichtigen Inner-Chiemsee-Circle, kurz ICC, wie die Greiffenbergs das familienintern gern nannten.

Loibi wandte sich nun wieder an sie. »Schön, dass du gekommen bist, Resi.« Seine Miene wurde plötzlich ernst. »Du vermisst ihn, oder?«

Sie schluckte und konnte nicht antworten, aber Loibi verstand sie trotzdem.

»Ich auch«, murmelte er. »Heute ganz besonders.«

»Ja«, presste sie hervor. Dass sie ihren geliebten Ehemann nie wieder sehen würde, war unvorstellbar. Immer noch, nach über einem halben Jahr. Und so versuchte sie, den Gedanken nicht an sich heranzulassen, wie so oft seit diesem furchtbaren Tag im April, der alles verändert hatte. Da war Ludwig mit seinem Segelboot in einen Sturm geraten und nicht nach Hause zurückgekehrt. Seine Leiche war nie gefunden worden. Lange hatte sie insgeheim gehofft, dass er doch eines Tages wieder auftauchte - mit irgendeiner verrückten Erklärung im Gepäck, oder ihretwegen auch ohne. Die Hoffnung starb eben tatsächlich immer zuletzt. Doch inzwischen war auch die so gut wie tot, denn es war nichts dergleichen geschehen. Ludwig war verschwunden geblieben, und so mussten sie davon ausgehen, dass das Oberhaupt der Familie von Greiffenberg, ihre große Liebe und Vater ihrer Kinder, am Grund des Chiemsees sein Grab gefunden hatte. Sie würde nie darüber hinwegkommen. Und auch seine Mutter Elsa nicht, da war sie ganz sicher. Aber das Leben ging trotzdem seinen Gang. Musste es ja, half ja nichts. Also machten sie weiter, alle zusammen, so gut es eben ging.

Ferdinand lag bäuchlings auf dem Boden und starrte wie gebannt auf die Waldlichtung. Dicht neben ihm lag Mike. So dicht, dass sein penetrantes Parfüm ihm förmlich den Atem nahm.

»Hier. Willst du auch?« Mike streckte ihm einen Flachmann entgegen.

»Was ist das?«, flüsterte er.

»Na, was schon?«, gab sein Kumpel leise zurück.

Ferdinand nickte. Wild Dog also. Er nahm einen Schluck aus der silbernen Flasche, aus Höflichkeit hauptsächlich. Zum einen hatte er gerade keinen Durst. Zum anderen mochte er den Energydrink nicht besonders, was er Mike aber wohlweislich nicht auf die Nase band. Der hatte ihn nämlich erfunden und war auf die Art mehrfacher Millionär geworden. Da hatte ihr Nachbar tatsächlich ein glückliches Händchen gehabt, das musste man ihm lassen. Und fraglos hatte auch er selbst davon profitiert. In der Vergangenheit hatte Mike ihm mehrmals finanziell aus der Patsche geholfen und ihm hin und wieder großzügig einen seiner zahlreichen Luxusschlitten geliehen. Doch dann war es passiert: Er hatte Mikes Jaguar zerlegt, nachts auf der Landstraße im, nun ja, angeheiterten Zustand, weshalb Polizei und Versicherung rausgehalten werden mussten. Zum Glück war er selbst unversehrt geblieben, doch jetzt schuldete er Mike round about fünfzig Riesen. Die er nicht hatte. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als seine Schulden auf andere Art zu begleichen. Da er sein Geld als Stuntman verdiente und Mike sein Wild Dog gerne mittels spektakulärer Werbespots ins Gespräch...

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