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Die Gefährtin des Medicus

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
807 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am01.07.20231. Aufl. 2023
Ein farbenprächtiger historischer Roman über die geheime Heilkunst des Mittelalters

Die Provence im 14. Jahrhundert: Die junge Alaïs träumt davon, den kleinen Küstenort Sainte-Marthe endlich hinter sich zu lassen. Als der bekannte Wanderchirurg Aurel Astard dort haltmacht, beschließt sie, getrieben von Abenteuerlust und Freiheitsdrang, als seine Gehilfin mit ihm zu gehen. Autard, berüchtigt für seine unkonventionellen Forschungsmethoden, hat es sich zum Ziel gesetzt, die Chirurgie zu revolutionieren und der bedeutendste Medicus Europas zu werden. Sie begegnen Kaufleuten und Entdeckern, Huren und Königen, müssen mit politischen Intrigen und Giftmischern fertig werden, mit streitsüchtigen Quacksalbern und kriegerischen Sarazenen. Autard ist so sehr von seinem Drang nach Ruhm erfüllt, dass er nicht sieht, wie bedingungslos Alaïs ihn liebt und welche Opfer sie für ihn bringt. Doch dann stellt das Schicksal sie beide vor die größte Herausforderung ihres Lebens: die Pest ...

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert!









Julia Kröhn, wurde 1975 in Linz an der Donau geboren. Heute lebt die Fernsehjournalistin und Autorin in Frankfurt am Main. Sie veröffentlicht unter verschiedenen Pseudonymen sehr erfolgreich Kinder-, Fantasy- und Historische Romane. Unter dem Pseudonym Carla Federico erhielt die Bestsellerautorin im Jahr 2010 den internationalen Buchpreis CORINE für ihren Roman Im Land der Feuerblume. Besuchen Sie die Autorin unter www.juliakroehn.de im Internet.



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Produkt

KlappentextEin farbenprächtiger historischer Roman über die geheime Heilkunst des Mittelalters

Die Provence im 14. Jahrhundert: Die junge Alaïs träumt davon, den kleinen Küstenort Sainte-Marthe endlich hinter sich zu lassen. Als der bekannte Wanderchirurg Aurel Astard dort haltmacht, beschließt sie, getrieben von Abenteuerlust und Freiheitsdrang, als seine Gehilfin mit ihm zu gehen. Autard, berüchtigt für seine unkonventionellen Forschungsmethoden, hat es sich zum Ziel gesetzt, die Chirurgie zu revolutionieren und der bedeutendste Medicus Europas zu werden. Sie begegnen Kaufleuten und Entdeckern, Huren und Königen, müssen mit politischen Intrigen und Giftmischern fertig werden, mit streitsüchtigen Quacksalbern und kriegerischen Sarazenen. Autard ist so sehr von seinem Drang nach Ruhm erfüllt, dass er nicht sieht, wie bedingungslos Alaïs ihn liebt und welche Opfer sie für ihn bringt. Doch dann stellt das Schicksal sie beide vor die größte Herausforderung ihres Lebens: die Pest ...

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Julia Kröhn, wurde 1975 in Linz an der Donau geboren. Heute lebt die Fernsehjournalistin und Autorin in Frankfurt am Main. Sie veröffentlicht unter verschiedenen Pseudonymen sehr erfolgreich Kinder-, Fantasy- und Historische Romane. Unter dem Pseudonym Carla Federico erhielt die Bestsellerautorin im Jahr 2010 den internationalen Buchpreis CORINE für ihren Roman Im Land der Feuerblume. Besuchen Sie die Autorin unter www.juliakroehn.de im Internet.



Details
Weitere ISBN/GTIN9783751737517
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Reihen-Nr.5
Seiten807 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1911 Kbytes
Artikel-Nr.11581937
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

I. Kapitel

Alaïs hoffte, dass Louise bald sterben würde.

Nicht, dass sie ihr den Tod wünschte. Wäre es nach ihr gegangen, hätte Louise gerne weiterleben können: in jener verdreckten Fischerkate, die die anderen Frauen des Dorfs nur mit gerümpfter Nase betraten, weil Louise keine Ordnung zu halten wusste. Mit jener Schar Kinder, die entweder verschorft, verrotzt oder verlaust waren, in jedem Fall aber ständig plärrten. Mit ihrem maulfaulen Gatten, der mit seinen Fischen redete, jedoch nie mit seinem Weib. Nun, Worte hatte es keiner bedurft, um ein neues Menschenkind zu zeugen - und ein solches wand sich nun im Leib der armen Louise, die vergebens versuchte, es irgendwie herauszupressen, und deren Kräfte sichtlich schwanden. Alaïs war sich sicher, dass Louise nach diesen langen Stunden der Qual ebenso dachte: Lieber ein schneller Tod als ein langsames Warten darauf.

Dass sich Louise unmenschlich quälen musste, immer schwächer wurde und schließlich halb ohnmächtig verstummte, anstatt das Balg endlich zur Welt zu bringen, tat Alaïs durchaus leid. Noch bedauerlicher fand sie freilich, dass sie selbst in der blut- und schweißerfüllten Luft ausharren musste, um ihrer Mutter Caterina zur Hand zu gehen. Diese stand der Gebärenden als Hebamme bei und war der Meinung, es sei für ein junges Mädchen hilfreich, beizeiten mehr über die Prozedur einer Geburt zu erfahren, mochte die Tochter auch - leider vergebens - entgegenhalten, dass sie am liebsten so wenig wie nur irgend möglich darüber wüsste.

So musste sie stehen, bis ihr Kopf sich wie leer anfühlte, musste Leinentücher reichen, um das Blut zwischen Louises Schenkeln damit abzuwischen - hinterher klebte es unangenehm zwischen den eigenen Fingern -, und musste dann und wann frisches Wasser holen. Damit wurde Louises verschwitzte Stirn gekühlt und ein übel riechender Kräutersud über der offenen Feuerstelle gebraut. Jedes Mal, wenn diese Pflicht sie von der Qual befreite, im engen Raum zu sein, blieb Alaïs länger draußen am Brunnen stehen als nötig. Und jedes Mal rief ihre Mutter streng, sie solle sich nicht faul stellen und Zeit vertrödeln, es gehe schließlich um Louises Leben.

Alaïs war sich freilich sicher, dass Louises Leben nicht in ihren Händen lag, genauso wie ihre Mutter schließlich nichts mehr auszurichten vermochte, um ihr zu helfen. Das sah sie an deren gerunzelter Stirn. Und die anderen Weiber des Dorfs, die sich neugierig und sensationsheischend in Louises Wochenstube zusammengerottet hatten, waren ebenso unfähig, die Qualen zu mindern.

Alaïs verstand nicht, warum sie freiwillig blieben. Während sie anfangs noch beseelt zur heiligen Margaretha gebetet hatten, die gebärenden Weibern beistand, redeten sie nun so abfällig über die leise stöhnende Louise, als wäre sie schon tot.

»Wahrscheinlich ist sie selbst schuld«, meinte Régine. »Schwangere sollen keine sauren, bitteren oder stark gewürzten Speisen zu sich nehmen, nur lang Gekochtes und Suppen. Auch Kälte schadet ihnen.«

»Was weißt du schon, was sie gegessen hat?«, fuhr Alaïs Mutter sie an.

»Sicher nichts Anständiges!«, kam Ursanne Régine zur Hilfe. »Louises Mann ist ein Taugenichts, und jeder weiß, dass er die Fische fängt, die die meisten Gräten und das wenigste Fleisch haben.«

»Das ist aber doch nicht ihre Schuld!«

»Ach, Caterina!«, rief Régine und wischte sich den Schweiß von der eigenen Stirn. Bis eben noch war sie bestrebt gewesen, Gleiches bei Louise zu tun, doch das schien ihr mittlerweile eine verlorene Liebesmüh. Ein Zeichen, dass es zu Ende geht, dachte Alaïs und lauschte auf Louises röchelnden Atem, um nicht zu verpassen, wann diese endlich den letzten Zug genommen hatte.

»Ach, Caterina!«, wiederholte Régine. »Wäre sie klug gewesen, hätte sie sich dieses Kind gar nicht erst machen lassen!«

»Ja, glaubst du denn, Remi hat sie vorher gefragt, ob er sich auf sie legen darf?«

Das hatte er gewiss nicht getan, wo doch jeder wusste, dass Remi nur mit seinen Fischen sprach, aber nicht mit seinem Weib.

»Das meine ich nicht«, erklärte Régine. »Aber jede Frau weiß, wie sie verhindert, dass sich ein Balg bei ihr einnistet. Sie muss sich nach dem Beischlaf sofort erheben, gähnen und durch die Nase schnauben. Wenn Louise daran gedacht hätte, dann müsste sie jetzt nicht sterben.«

»Noch ist sie nicht tot!«, gab Caterina zurück, obgleich Alaïs sah, wie sich die Sorgenfalten noch tiefer in ihre Stirn gruben.

»Dir fällt doch auch nichts mehr zu tun ein, Caterina!«, sagte die alte Bethilie, deren Worte etwas undeutlich klangen, weil sie vor langer Zeit ihre Schneidezähne verloren hatte. »Du hast versucht, das Kind zu wenden, aber es liegt richtig und will sich nur nicht voranbewegen. Hast ihr ein Gebräu aus zerriebener Myrrhe und Nieswurz eingeflößt und ihr auch den Leib damit eingerieben. Wenn es alles nichts hilft, dann ist es eben Gottes Wille ...«

Bethilie brachte den Satz nicht zu Ende, sondern zuckte bedauernd die Schultern.

»Dennoch«, erwiderte Caterina, »wir dürfen sie nicht aufgeben, wir ...«

»Bitte«, ertönte da plötzlich eine schwache Stimme.

Alle im Raum zuckten zusammen, selbst Alaïs. Sie hätte es nicht für möglich gehalten, dass die geschundene Louise noch sprechen konnte. Doch nun hob sie sogar die Hand, um ein Zeichen zu machen, dass Caterina näher treten möge. »Bitte«, wiederholte sie. »Du musst mir die Beichte abnehmen.«

Caterina, die sich über sie gebeugt hatte, fuhr zurück. »Ich bin kein Priester!«, erklärte sie, von diesem Anliegen sichtlich verwirrt.

Régine legte nachdenklich den Kopf schief. »In höchster Not darf auch eine Hebamme die Beichte abnehmen.«

Wenn Louise schon selbst einsieht, dass sie sterben muss, kann es in der Tat nicht mehr lange dauern, dachte Alaïs und trat unruhig von einem Bein auf das andere.

»Vielleicht sollten wir Frère Lazaire holen?«, schlug Ursanne vor.

Ratlos sahen sich die Frauen an. »Bitte ...«, stöhnte Louise wieder.

Doch noch ehe eine der Frauen den Entschluss fassen konnte, den Priester zu holen, wurde polternd die Tür aufgestoßen. Begierig streckte sich Alaïs dem frischen Luftzug entgegen. Ob dieses Labsals achtete sie nicht darauf, wer es war, der in die Kate stürmte. Wahrscheinlich eines von Louises Kindern. Allerdings würden jene nicht wortlos eintreten, sondern laut plärrend.

Als obendrein Caterina ein empörtes »Hinaus!« schrie, hob Alaïs neugierig den Blick. Es war keines der Bälger.

»Ich habe gehört, hier wird meine Hilfe gebraucht«, sagte ein junger Mann, groß und hager, mit kinnlangem Haar und nussbraunen Augen. Er war ein Fremder, ein Mann, den man noch nie in Saint-Marthe gesehen hatte.

Der Protest der Frauen verstärkte sich, kaum hatte der Mann die Türschwelle überschritten. Am empörtesten fiel Caterinas Aufschrei aus. »Ihr wagt es?«, fuhr sie den Fremden an.

Unwillkürlich musste Alaïs grinsen. Dass eine Geburt Frauensache war, hatte sie stets bedauert. Zum einen, weil man von ihr erwartete, sie möge daran Interesse zeigen, zum anderen, weil nach ihrer Erfahrung das Leben noch eintöniger und stiller verlief, wenn die Geschlechter strikt getrennt waren.

Doch der Fremde setzte sich schamlos über altbewährte Grenzen hinweg und trat zielstrebig an Louises Wochenbett, ohne sich an dem Gestank zu stören, der wie eine Glocke darüber hing, oder sich vor dem Blut zu ekeln, das sich dunkel um ihre Leibesmitte ausgebreitet hatte.

»Ist es ein Priester?«, stöhnte Louise.

Doch der Fremde schüttelte den Kopf, hob die Hand und winkte ungeduldig. Erst jetzt stellte sich heraus, dass es einen zweiten ungebetenen Gast gab, der eben im Türrahmen erschien. Der Mann war so groß und schmächtig wie der Fremde, nur nicht ganz so entschieden in seinen Bewegungen.

»Hinaus!«, tobte Caterina wieder, und die zahnlose Bethilie schloss sich ihr mit einem unverständlichen Grummeln an.

Während der Fremde wortlos Louises Gestalt betrachtete, war sein Begleiter, der noch in der Tür stand, eher bereit, eine Erklärung abzugeben.

»Ihr Mann hat uns zu euch geschickt.«

Fassungslos blickten die Frauen einander an, denn noch unvorstellbarer, als dass ein Mann freiwillig einer Frau beim Gebären zusah, war die Vorstellung, dass Remi mit Fremden redete, wo doch für gewöhnlich nicht einmal die eigene Familie seine Stimme zu hören bekam.

»Dann muss er getrunken haben!«, versuchte sich Régine das Unvorstellbare zu erklären.

»Welcher Schwachkopf hat ihn wohl dazu verführt?«, murrte Caterina, offenbar überzeugt, dass Remi eine solche Entscheidung niemals allein hätte treffen können. Im nächsten Augenblick rief sie jedoch ein empörtes »He!« aus, das nicht Louises maulfaulem Ehemann galt, sondern dem Fremden, der seine...
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Julia Kröhn, wurde 1975 in Linz an der Donau geboren. Heute lebt die Fernsehjournalistin und Autorin in Frankfurt am Main. Sie veröffentlicht unter verschiedenen Pseudonymen sehr erfolgreich Kinder-, Fantasy- und Historische Romane. Unter dem Pseudonym Carla Federico erhielt die Bestsellerautorin im Jahr 2010 den internationalen Buchpreis CORINE für ihren Roman Im Land der Feuerblume. Besuchen Sie die Autorin unter www.juliakroehn.de im Internet.
Die Gefährtin des Medicus