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Katzenrausch und Katertausch

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am09.08.2023
Der Empfang des berühmten Magiers Hans Brandstetter in Hannover endet mit einer Leiche: Eine Frau ist vom Balkon gestürzt. War es ein Unfall - immerhin waren Drogen im Spiel - oder Mord? Und hat der Zauberer etwas mit dem Todesfall zu tun? Das fragen sich nicht nur Hauptkommissar Peter Flott und sein Team, auch Kater Socke und seine pelzigen Freunde gehen auf Spurensuche. Sie interessieren sich vor allem für den schwarzen Kater des Magiers, der seit dem Todesfall vermisst wird. Dann wird eine weitere Leiche gefunden. Diesmal war es eindeutig Mord ...

Heike Wolpert, Jahrgang 1966, lebt und arbeitet in Hannover. Abwechslung von ihrem Alltag als Businessanalystin bei einer großen Landesbank findet sie im Schreiben von Krimis und Kurzgeschichten. Nach einem literarischen Ausflug in ihre Geburtsregion, das Taubertal, ist der vorliegende Band bereits der fünfte in ihrer Reihe rund um den tierischen Schnüffler Kater Socke in Hannover, die sich sowohl bei Katzen- als auch Krimifreunden gleichermaßen großer Beliebtheit erfreut. Dass ihr die Ideen nicht ausgehen, dafür sorgt der echte Socke - der schwarz-weiße Kater lebt bereits seit über 13 Jahren bei der Autorin.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
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E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextDer Empfang des berühmten Magiers Hans Brandstetter in Hannover endet mit einer Leiche: Eine Frau ist vom Balkon gestürzt. War es ein Unfall - immerhin waren Drogen im Spiel - oder Mord? Und hat der Zauberer etwas mit dem Todesfall zu tun? Das fragen sich nicht nur Hauptkommissar Peter Flott und sein Team, auch Kater Socke und seine pelzigen Freunde gehen auf Spurensuche. Sie interessieren sich vor allem für den schwarzen Kater des Magiers, der seit dem Todesfall vermisst wird. Dann wird eine weitere Leiche gefunden. Diesmal war es eindeutig Mord ...

Heike Wolpert, Jahrgang 1966, lebt und arbeitet in Hannover. Abwechslung von ihrem Alltag als Businessanalystin bei einer großen Landesbank findet sie im Schreiben von Krimis und Kurzgeschichten. Nach einem literarischen Ausflug in ihre Geburtsregion, das Taubertal, ist der vorliegende Band bereits der fünfte in ihrer Reihe rund um den tierischen Schnüffler Kater Socke in Hannover, die sich sowohl bei Katzen- als auch Krimifreunden gleichermaßen großer Beliebtheit erfreut. Dass ihr die Ideen nicht ausgehen, dafür sorgt der echte Socke - der schwarz-weiße Kater lebt bereits seit über 13 Jahren bei der Autorin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839277065
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum09.08.2023
Reihen-Nr.5
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.11592414
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1 - Freitag,
25. November 2022

Dreimal schwarzer Kater.

Hannover. Die Winterzeit in der Stadt an der Leine wird zauberhaft. EinwohnerInnen und BesucherInnen Hannovers erwartet ein magisches Programm mit zahlreichen Aktionen, Kulturveranstaltungen und kulinarischen Leckerbissen rund um das Thema Zauberei. Höhepunkt ist dabei zweifellos das Musical »Dreimal schwarzer Kater«, welches das Leben des berühmten Magiers Hans Brandstetter zeigt. Brandstetter wurde 1966 in Garbsen bei Hannover geboren, wo er mit Auftritten als Zauberkünstler seine ersten Erfolge feierte. Seine großen Vorbilder: das weltbekannte Magierduo Siegfried und Roy. Mangels Großkatzen baute er den Hauskater Panteras bei seinen Auftritten ein, was ihm bald den Spitznamen »Mini-Roy« einbrachte. Auch wenn ihm dieser Name noch nie gefallen hat, wie seinen 2021 erschienenen Memoiren zu entnehmen ist, hält er sich ebenso hartnäckig, wie es die Beteiligung von gemeinen Hauskatzen in seiner Show tut. Doch nicht nur das einheimische Publikum fand Gefallen an dem Schmusetiger, und so startete Brandstetter bereits im Jahr 1989 eine Weltkarriere, die er nicht zuletzt seinem besonderen Händchen für Katzen verdankt, das erklärte er in einem Interview. Statt des graugetigerten Panteras ist inzwischen ein schwarzer Kater mit demselben Namen sein ständiger Begleiter. Das panthergleiche Tier taucht regelmäßig in seinen Shows auf und erfreut sich mindestens ebenso großer Popularität wie der Magier selbst. Viele Fans kommen eigens wegen der berühmten Katzennummer zu seinen Vorstellungen.

Die coronabedingte Ruhepause nutzte Brandstetter zum Verfassen seiner Memoiren und, wie kürzlich bekannt wurde, zum Schreiben eines Musicals über sein Leben. Zu Gerüchten, denen zufolge er seine Bühnenkarriere beenden wolle, wollte sich der Star nicht äußern.

Brandstetter wird am Freitagabend mit einem festlichen Empfang im Hotel an der Messe willkommen geheißen. In den nächsten Wochen unterstützt er das Ensemble der Staatsoper Hannover bei der Inszenierung seines Musicals.

Über viele weitere geplante zauberhafte Aktionen halten wir Sie auf dem Laufenden.

Mit zitternden Fingern schnitt er den Zeitungsartikel aus, so wie er das seit Jahren mit Texten über Brandstetter tat. Bei seiner Arbeit in einem Kiosk hatte er Zugriff auf die meisten Presseerzeugnisse, in denen Artikel über ihn abgedruckt waren. Um sicherzugehen, dass ihm nichts entging, durchforstete er abends zusätzlich das Internet. Er wusste alles über Brandstetter. Die Memoiren des Magiers, die im vergangenen Jahr erschienen waren, waren ihm so vertraut wie seine eigene Lebensgeschichte. Die Berichte über Brandstetter füllten bei ihm inzwischen mehrere Ordner, die er trotz ihres Umfangs in- und auswendig kannte. Natürlich wusste er seit Langem von Brandstetters geplanten Besuch in seiner Heimatregion. Es überraschte ihn daher, dass dessen Rückkehr nach Hannover in ihm eine derartige Wut hervorrief. Am liebsten wäre er direkt zum Hotel an der Messe gefahren, um ihm einen angemessenen Empfang zu bereiten. Aber zum einen würde er vermutlich gar nicht so nah an ihn herankommen, zum anderen wäre ein schneller Schuss oder gezielter Messerstich viel zu gnädig für diesen Verräter. Nein, Brandstetter hatte etwas anderes verdient â¦

**

Socke hatte sich schon gewundert, dass Clooney ihn hatte begleiten wollen. Zwar war der Park des Hotels um diese abendliche Uhrzeit meist menschenleer und bot damit die perfekten Voraussetzungen für die Jagd, doch es war eben auch Abendessenszeit, und die Grautigerin zog eine bequem servierte Mahlzeit stets einer aufwendig gefangenen Maus vor. Heute allerdings hatte sie darauf bestanden, bei Sockes obligatorischer Runde durch den Park des nahegelegenen Hotels dabei zu sein. Der Kater mochte seine mollige Nachbarin eigentlich gerne, doch bei der abendlichen Pirsch wäre er trotzdem lieber allein gewesen. Nicht nur, dass Clooney meist nicht darauf achtete sich leise fortzubewegen, es fiel ihr zudem generell schwer, ihr Mäulchen zu halten. Keine besonders guten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Mäusejagd.

Sie hatten die begrenzende Hecke noch nicht erreicht, da begann sie bereits eine Unterhaltung: »Hast du von dem Zauberer gehört?«

Socke schwieg und näherte sich mit leisen Schritten dem Parkgelände. Im Gestrüpp raschelte etwas, und er hielt in seiner Bewegung inne. Nicht so Clooney, die sich hinter ihm gehalten hatte und nun gegen sein Hinterteil prallte.

»Hast du?«, wiederholte sie dabei ihre Frage.

Was immer sich in der Hainbuchenhecke befunden hatte, entfernte sich raschelnd. Die Grautigerin bemerkte das Verschwinden der potenziellen Beute gar nicht. Sie plapperte unbeirrt weiter: »Der macht Kunststücke mit Katzen. Vielleicht kann er ja eine Assistentin gebrauchen.«

Socke warf einen Blick zwischen den Blättern hindurch in den Park hinein und gab es auf. Selbst ohne seine schwatzhafte Nachbarin wäre ihm heute kein Jagdglück beschieden gewesen, denn er entdeckte mehrere Menschen in der Anlage. Die meisten waren mit Kameras ausgestattet, die sie auf das nahegelegene Hotel ausgerichtet hatten.

»Ui! Paparazzi«, freute sich Clooney und drängelte sich an ihm vorbei auf einen der Fotografen zu.

»Halt!«, versuchte Socke, sie zurückzuhalten, was ihm natürlich nicht gelang. Wenn Clooney sich etwas in den pelzigen Kopf gesetzt hatte, dann konnte sie nichts und niemand davon abhalten. Schon lange hoffte die Tigerin, berühmt zu werden. In ihrer Vorstellung erhielt man als »Katze des öffentlichen Lebens«, wie sie das nannte, jede Menge Fanpost mit Leckerlis darin, und sie war überzeugt, dass ein entsprechender Zeitungs- oder gar Fernsehbericht ihr helfen würde, dieses Ziel zu erreichen. Zügig hielt sie daher auf einen jungen Mann zu, der den Zufahrtsbereich der einige Meter entfernten Hotelgarage fest im Visier seines Fotoapparats hatte. Im nächsten Augenblick strich Clooney dem Reporter um die Beine. Als der sie wegzuschieben versuchte, miaute sie laut.

»Was zum â¦?« Der junge Mann riss sich von seiner Kamera los. Katze und Mensch sahen sich an. »Was machst du denn hier?«, wollte Letzterer wissen.

»Miau!«

»Bist du ein Groupie von Panteras?« Er grinste, die Vorstellung schien ihm zu gefallen.

Socke gesellte sich zu ihnen. »Wer ist Panteras?«, fragte er an Clooney gewandt.

»Das ist der Kater von dem Zauberer. Die beiden sind heute zusammen in der Zeitung abgebildet«, antwortete sie, während sie weiter um die Beine des Mannes herumtänzelte, der nun sein Objektiv auf sie gerichtet hatte.

Die Grautigerin erhob sich auf die Hinterpfoten und sah direkt in die Linse.

Der Auslöser klickte.

»Vielleicht lerne ich ihn ja kennen und er verliebt sich in mich«, raunte Clooney Socke zu. »Wäre nicht der erste Prominente, der einer Schönheit aus dem Volk verfällt.«

In diesem Moment fuhr eine schwarze Limousine in die Hotelzufahrt ein. Ein Raunen ging durch die Menschenmenge im Park.

»Du bist ja ein süßer Moppel«, erklärte der Fotograf ernst und strich Clooney über den Kopf, »aber jetzt ruft die Arbeit. Und die echten Stars.« Damit folgte er seinen Kollegen in Richtung des Luxusautos. Dahinter kam ein weißer Kastenwagen in ihr Sichtfeld, auf dessen Seite der überlebensgroße Kopf eines Mannes mit Zylinderhut abgebildet war, der eine schwarze Katze vor sich hielt.

»Moppel?«, fragte Clooney erbost. »Und was meint er mit echten Stars?«

Socke trat ohne eine Erwiderung den Rückzug an. Er hatte gelernt, dass es bei gewissen Fragen besser war zu schweigen.

**

»Boah! Ist mir schlecht!« Balthasar, ein stattlicher Kater mit dichtem schwarzem Kurzhaarfell, gab Würgegeräusche von sich.

»Das war aber auch ein Geschaukel«, stimmte ihm Melchior zu, ebenfalls vollkommen schwarz und nur ein klein wenig schmaler als Balthasar.

»Oh mein Kater! Was seid ihr? Babykätzchen?« Der dritte im Katzenbunde hieß Kaspar. Rabenschwarz wie die beiden anderen, bis auf einen winzigen weißen Fleck an der Brust.

Außer ihren Namen Kaspar, Melchior und Balthasar hatten die drei Gesellen nichts Königliches an sich. Wenn man mal von der Tatsache absah, dass es sich um Angehörige einer Spezies handelte, die im alten Ägypten als Gottheit verehrt worden war.

»Auf der Straße hättest du keinen Tag überlebt, wenn dir schon wegen ein bisschen Autofahren schlecht wird.« Kaspar begann, den Raum zu inspizieren, der wohl in den nächsten Wochen die Bleibe der drei sein würde. »Ich habe einmal eine ganze Nacht auf einem Baum verbringen müssen, nachdem ich vor einem tollwütigen Hund geflohen bin. Und es war eine stürmische Nacht!«

Balthasar verdrehte genervt die Augen. »Wir kennen die Geschichte.«

»Das stimmt«, pflichtete Melchior bei. Wie immer, wenn er nervös war, putzte er sich mit hektischen Bewegungen. Er musste unbedingt den Geruch nach diesem Automobil in seinem Fell neutralisieren. »Du hast dich dort nicht mehr runtergetraut, und die Feuerwehr musste dich am nächsten Morgen retten.«

»Ich war damals eben noch jung und unerfahren«, verteidigte sich Kaspar.

»Ich hatte es auch nicht immer leicht.« Melchiors Stimme klang nun weinerlich.

»Du Ärmster bist im Tierheim geboren.« Entgegen seiner Worte zeigte Balthasar keinerlei Bedauern. »Kater! Wir haben das tausend Mal gehört. Aber mit Selbstmitleid werden wir uns nie aus der Herrschaft des Bösen befreien...

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