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Perry Rhodan 162: Der Tod eines Kriegers (Silberband)

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
400 Seiten
Deutsch
Perry Rhodan digitalerschienen am02.05.2023
Die Ewigen Krieger stammen aus den fernen Galaxien der Superintelligenz ESTARTU und herrschen in der Milchstraße. Doch immer mehr Galaktiker wehren sich gegen sie. So stellen sich die Haluter gegen Sotho Tyg Ian, den Anführer der Besatzungstruppen. Zur gleichen Zeit schmiedet der geheimnisvolle Große Bruder eine neue Koalition. Unter seiner Federführung bereitet sich der Widerstand auf einen Schlag vor, der die Macht des Sothos entscheidend schwächen soll. Auch in der kleinen Galaxis Fornax spitzt sich die Lage zu. Galaktiker sind auf der Spur der mysteriösen Wissenden. Was wissen die heimlichen Herrscher über die katzenähnlichen Kartanin? Was sind ihre düsteren Geheimnisse?mehr

Produkt

KlappentextDie Ewigen Krieger stammen aus den fernen Galaxien der Superintelligenz ESTARTU und herrschen in der Milchstraße. Doch immer mehr Galaktiker wehren sich gegen sie. So stellen sich die Haluter gegen Sotho Tyg Ian, den Anführer der Besatzungstruppen. Zur gleichen Zeit schmiedet der geheimnisvolle Große Bruder eine neue Koalition. Unter seiner Federführung bereitet sich der Widerstand auf einen Schlag vor, der die Macht des Sothos entscheidend schwächen soll. Auch in der kleinen Galaxis Fornax spitzt sich die Lage zu. Galaktiker sind auf der Spur der mysteriösen Wissenden. Was wissen die heimlichen Herrscher über die katzenähnlichen Kartanin? Was sind ihre düsteren Geheimnisse?
Details
Weitere ISBN/GTIN9783845351254
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum02.05.2023
Reihen-Nr.162
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2770 Kbytes
Artikel-Nr.11610395
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Der Diapath

 

»Wann sind wir in BERGEN?«, fragte Julian Tifflor den Kommandanten des Walzenraumers OSFAR I.

Captain Ahab schritt vor ihm auf und ab. Dabei bewegte er sich mit Seitwärtsschritten wie ein Krebs. »In etwa fünf Stunden«, antwortete er. »Du hast also noch Zeit.«

»Ich geh zu dem Kleinen«, sagte Tiff. »Es geht ihm nicht gut, und vielleicht kann ich ihm helfen.«

Er verließ die Zentrale, um zu dem Blue Tirzo zu gehen, der eine Kabine im mittleren Bereich des Walzenraumers bewohnte.

Er dachte daran, dass im Kosmischen Basar BERGEN eine Sondersitzung der Galaktischen Räte einberufen worden war. Der Grund dafür waren die Informationen, die ein Parateam unter seiner Leitung vom SOTHOM der Tschomolungma-Upanishad geliefert hatte. Sie besagten, dass Sotho Tyg Ian einen Anschlag auf die Blues-Völker plante. Tifflor war bei der Auswertung der Informationen zu dem Ergebnis gekommen, dass Tyg Ian aus Estartu die Unterstützung eines Ewigen Kriegers mitsamt dessen Tross angefordert hatte.

Wir müssen mit einer Flotte von wenigstens 50.000 Schiffen rechnen, sagte er sich.

Diese Flotte sollte offenbar in der Eastside dafür sorgen, dass die Blues in den Permanenten Konflikt gerissen wurden. Stygian spekulierte fraglos mit den kriegerischen Urinstinkten der Blues. Er konnte zudem damit rechnen, dass das Galaktikum den Blues im Fall einer Auseinandersetzung zu Hilfe kam, sodass er dies als Vorwand nutzen konnte, sein gesamtes Kriegspotenzial einzusetzen und sich die Milchstraße endgültig zu unterwerfen.

Doch Sotho Tyg Ian wäre nicht der Stygian, wenn er sich nicht noch eine zusätzliche Teufelei ausgedacht hätte, machte sich Tiff bewusst.

In den vom Parateam erbeuteten Informationen befand sich eine Anmerkung des Sothos. Sie lautete: Ich werde den Blues-Völkern ein Geschenk machen, das sie einfach nicht ablehnen können.

Worum es sich bei diesem »Geschenk« handelte, hatte die Group Organic Independence nicht in Erfahrung gebracht. Tifflor und einige andere Mitglieder der GOI vermuteten, dass es sich um ein Hightech-Gerät aus Estartu handelte, das den Blues das Leben schwer machen sollte.

Und so waren sie auf dem Weg zum Kosmischen Basar. Sie hätten ihn ohne Weiteres mit einem Transmitter erreichen können. Doch sie mussten davon ausgehen, dass Tyg Ian der Krisensitzung des Galaktischen Rats sein besonderes Augenmerk schenken würde. Daher hatten Nia und er - als meistgesuchte Gois - die zeitraubendere, aber auch sicherere Beförderungsart mit der OSFAR I gewählt. Sie wollten das Treffen als unsichtbare Zuschauer aus dem Hintergrund beobachten und nötigenfalls beeinflussen.

Tiff betrat die Kabine des Blues. Erschrocken blickte er auf den Diapathen, der in eigenartig verkrümmter Haltung auf seinem Bett lag und Arme und Beine schlaff von sich streckte.

»Was ist los?«, fragte er bestürzt.

Tirzo blickte ihn teilnahmslos an. Tiff glaubte jedoch, so etwas wie Trauer in seinen Augen erkennen zu können.

»Lass mich in Ruhe«, bat Tirzo. »Ich werde mich schon wieder erholen.«

Er war 1,92 m groß und eine durchschnittliche Erscheinung ohne besondere körperliche Merkmale. Ungewöhnlich an ihm war allerdings, dass er am 30. Dezember 428 NGZ auf Gatas geboren worden war, und zwar in dem Augenblick, in dem Perry Rhodan dieses Chronofossil aktiviert hatte.

Schon bald war klar geworden, dass Tirzo eine künstlerische Ader hatte. Mit 14 Jahren war er in die Kunstakademie von Gatas aufgenommen worden, wo er sein großes Talent bei der Gestaltung von phantasievollen Holografien unter Beweis gestellt hatte.

Als er während des Studiums der Kunstgeschichte auf die Psychode der Prä-Zwotter aufmerksam wurde, hatte er den Entschluss gefasst, selbst solche Psychode zu erschaffen. Dieses Ziel verfolgte er noch immer. Er wollte es mithilfe von Paratau-Tropfen erreichen. Grund dafür war, dass er zufällig in den Besitz eines Tropfens dieses Psichogons gekommen und dabei in einen rauschähnlichen Zustand verfallen war.

Julian Tifflor erinnerte sich daran, dass Tirzo über einen Mäzen später tatsächlich an drei Dutzend Tropfen Paratau gekommen war. Der Blue hatte sie alle auf einmal zur spontanen Deflagration gebracht - und dabei fast den Verstand verloren.

Tirzo war nach Aralon gebracht worden, doch die Aras hatten ihm nicht helfen können. Er hatte sich wie ein Schlafwandler bewegt und nur im Ultraschallbereich gesprochen. Es hatte den Anschein gehabt, als sei sein Geist in einer anderen Dimension gefangen gewesen.

Captain Ahab - tatsächlich Stalker - war auf Tirzo aufmerksam geworden. Er hatte ihn an das Parateam der GOI vermittelt. Und in CLARK FLIPPER war Tirzo mit Paratau behandelt und mithilfe des Psichogons in die Wirklichkeit zurückgeholt worden. Seine Fähigkeit aber, in andere Dimensionen zu sehen, hatte er behalten. Durch dieses Talent hatte er quasi eine Wesensverwandtschaft mit den Nakken erworben. Er konnte ebenso wie diese in psionische Kraftfeldlinien hineinblicken und hineinhorchen.

Tirzos Fähigkeit, die sich nur im Zusammenhang mit Paratau entfaltete, wurde als Diapathie bezeichnet.

Julian Tifflor fragte sich, ob der Blue einen Rückfall erlitten hatte und wie er ihm helfen konnte. »Wir sind bald in BERGEN«, sagte er. »Spielt das eine Rolle für dich?«

»Nein. Überhaupt nicht«, antwortete der Blue.

»Worum geht es dann?«

»Um meine Mutter«, stammelte Tirzo. »Ich brauche sie.«

Tifflor glaubte, sich verhört zu haben. »Du willst mich auf den Arm nehmen, Tirzo.«

»Nein. Wirklich nicht. Ich weiß selbst nicht, was mit mir los ist, aber ich habe das Gefühl, ich verliere meinen Verstand, wenn ich nicht mit meiner Mutter reden kann.«

Tifflor erhob sich. Er war ratlos. »Dir ist doch klar, dass es so gut wie unmöglich ist, deine Mutter zu finden? Du hast sie nie zu Gesicht bekommen.«

»Das ist es ja, was mich quält. Aber ich brauche sie.«

 

Julian Tifflor blickte auf, als Captain Ahab in die Kabine trat. In der Maske des Mossek ban Osfar war Stalker 1,89 Meter groß, breitschultrig und stämmig gebaut. Er hatte feuerrotes Haar, das ihm lockig bis auf die Schultern fiel, und einen ebenso roten Vollbart, in den er bunte Ornamente eingeflochten hatte. Seine Kleidung wirkte protzig, und seine Stimme war tief und dröhnend.

»Was ist los mit dem Kleinen?«, fragte er. »Wir sind bald am Ziel. Wir werden eine Reihe von Großcontainern ausladen. Darin könnt ihr euch verstecken. Ihr werdet von eingeweihten Hausangestellten in ein geheimes Quartier gebracht.«

Tifflor blickte den Blue an. Jemand anderes musste sich um ihn kümmern. Er konnte im Moment nichts für ihn tun.

»Vom Quartier aus könnt ihr die Konferenz beobachten und mit den Galaktischen Räten Kontakt aufnehmen«, fuhr Captain Ahab fort. Er nahm nicht die geringste Rücksicht auf Tirzo, der sich gequält die Hände an den Kopf legte.

Tifflor unterrichtete Stalker über den Zustand des Blues, konnte jedoch kein Mitgefühl bei ihm erzeugen. Er lachte laut auf und schlug Tirzo eine Hand auf die Schulter. »Lass nur, Kleiner«, rief er. »Wenn es nötig ist, werde ich dir Mutter sein!«

Damit führte er Tifflor hinaus.

»Ich mache mir wirklich Sorgen um ihn«, erklärte der Terraner.

»Ich auch«, gab Captain Ahab mit gedämpfter Stimme zu, »aber das muss ich ihm ja nicht so deutlich zeigen. Ich werde es mit Paratau versuchen. Ich habe noch einige Tropfen. Vielleicht hilft das.«

Er lachte erneut auf und verabschiedete sich an einem Antigravschacht von Tifflor. Er wollte nicht auf BERGEN bleiben, sondern sich für einige Tage vom Handelsstützpunkt entfernen.

Als Julian Tifflor in den Antigravschacht stieg, glitt Nia Selegris zu ihm heran. Ihre grünen Augen blitzten auf. »Alles klar, Tiff?«. Sie lachte. »Ahab scheint ja bester Laune zu sein.«

»Das scheint nur so«, entgegnete er. »Ich glaube, unter der Maske sieht es etwas anders aus.«

»Das ist allerdings wahr.« Sie lachte erneut. »Und ich bin froh, dass Ahab sich uns nicht ohne Maske zeigt. Ich habe keine Lust, den verkrüppelten Rücken und die anderen Verunstaltungen zu sehen.«

»Die äußerliche Erscheinung Stalkers meinte ich nicht«, stellte er richtig. »Ich dachte daran, wie es im Innern Stalkers aussieht. Er hasst Stygian abgrundtief und plant immerzu, wie er ihn eines Tages stellen und im Zweikampf töten wird.«

»Ja, davon bin ich überzeugt.« Geschmeidig verließ Nia den Antigravschacht vor ihm. »Und wenn er das geschafft hat, wird er nach Estartu zurückkehren und die Suche nach der gleichnamigen Superintelligenz aufnehmen, um sie zu veranlassen, für Ordnung in ihrer Mächtigkeitsballung zu sorgen. Ich glaube, seit er durch Fazzy Slutch von der Abwesenheit ESTARTUS erfahren hat, lässt ihn dieser Gedanke nicht mehr los.«

Nach dem Kampf mit Stygian war Stalker auf Tahun behandelt worden, doch er hatte nicht die Geduld gehabt, so lange zu bleiben, bis er vollständig wiederhergestellt war. Er war geschrumpft und besaß keinen Psi-Pressor mehr. Das Hohlkreuz war von drei höckerartigen Wucherungen ausgefüllt, und die rechte Schulter hing tiefer als die linke. Die Höhle des rechten Auges war nicht mehr dreieckig, sondern rund, und das nunmehr starr blickende Auge quoll leicht aus der Höhle hervor. Seine Beine wirkten auf groteske Weise verdreht, und er konnte nur noch seitwärts gehen wie ein Krebs. Nach wie vor aber verfügte er über große körperliche Kräfte, und er war für jeden, der gegen ihn antrat, ein nahezu unüberwindlicher Gegner.

Er hätte mit den Mitteln der modernen Medizin vollständig wiederhergestellt werden...
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