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Der Tod, den niemand sehen kann

tolino mediaerschienen am01.07.2023
FBI-Profilerin Libby Whitman hat das Gefühl, angekommen zu sein. Mit ihrem Mann Owen freut sie sich auf das Baby, das sie in einigen Monaten erwarten. Dessen ungeachtet ermittelt Libby zusammen mit ihrer Kollegin Julie wegen einer Vergewaltigungsserie in Baltimore. Sie erstellen ein Profil für die beiden Täter, die schon mehrere Frauen in eine perfide Falle gelockt und teilweise brutal zugerichtet haben.
Gleichzeitig bearbeitet Owen den Fall eines jungen Krankenpflegers und seiner Freundin, die ohne erkennbaren Grund regelrecht hingerichtet wurden. Als kurz darauf der Diebstahl von radioaktivem Cäsium aus dem Krankenhaus bekannt wird und ein TV-Moderator Symptome der Strahlenkrankheit aufweist, begreift Owen, dass alles miteinander zusammenhängt. Libby unterstützt ihn mit einem Täterprofil, denn die unbekannten Täter haben immer noch Cäsium in ihrem Besitz - und drohen mit weiteren nuklearen Anschlägen auf die amerikanische Hauptstadt ...

Dania Dicken, Jahrgang 1985, schreibt seit der Kindheit. Die nahe Köln lebende Autorin hat Psychologie und Informatik studiert und als Online-Redakteurin gearbeitet. Mit den Grundlagen aus dem Psychologiestudium schreibt sie Psychothriller zum Thema Profiling. Bei Bastei Lübbe hat sie die Profiler-Reihe und "Profiling Murder" veröffentlicht, im Eigenverlag erscheinen "Die Seele des Bösen" und ihre Fantasyromane. Die Thriller-Reihe um FBI-Profilerin Libby Whitman ist ihr neuestes Projekt.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,99

Produkt

KlappentextFBI-Profilerin Libby Whitman hat das Gefühl, angekommen zu sein. Mit ihrem Mann Owen freut sie sich auf das Baby, das sie in einigen Monaten erwarten. Dessen ungeachtet ermittelt Libby zusammen mit ihrer Kollegin Julie wegen einer Vergewaltigungsserie in Baltimore. Sie erstellen ein Profil für die beiden Täter, die schon mehrere Frauen in eine perfide Falle gelockt und teilweise brutal zugerichtet haben.
Gleichzeitig bearbeitet Owen den Fall eines jungen Krankenpflegers und seiner Freundin, die ohne erkennbaren Grund regelrecht hingerichtet wurden. Als kurz darauf der Diebstahl von radioaktivem Cäsium aus dem Krankenhaus bekannt wird und ein TV-Moderator Symptome der Strahlenkrankheit aufweist, begreift Owen, dass alles miteinander zusammenhängt. Libby unterstützt ihn mit einem Täterprofil, denn die unbekannten Täter haben immer noch Cäsium in ihrem Besitz - und drohen mit weiteren nuklearen Anschlägen auf die amerikanische Hauptstadt ...

Dania Dicken, Jahrgang 1985, schreibt seit der Kindheit. Die nahe Köln lebende Autorin hat Psychologie und Informatik studiert und als Online-Redakteurin gearbeitet. Mit den Grundlagen aus dem Psychologiestudium schreibt sie Psychothriller zum Thema Profiling. Bei Bastei Lübbe hat sie die Profiler-Reihe und "Profiling Murder" veröffentlicht, im Eigenverlag erscheinen "Die Seele des Bösen" und ihre Fantasyromane. Die Thriller-Reihe um FBI-Profilerin Libby Whitman ist ihr neuestes Projekt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754698655
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten330 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse650
Artikel-Nr.11618566
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


 

Sonntag, 28. Mai

 

Im Licht der untergehenden Sonne erstrahlten nicht nur die halbrunden Horseshoe Falls, sondern auch die kleineren Niagarafälle auf amerikanischer Seite. Libby konnte sich überhaupt nicht sattsehen. Am Fuß der Fälle hatte sich ein kleiner Ausflugsdampfer der Maid of the Mists seitlich gedreht, um den Fahrgästen die beste Sicht auf den breiten Wasserfall zu gewähren.

Ein feuchtfröhlicher Spaß, wie Libby jetzt wusste. Je nachdem, wie nah das Schiff heranfuhr, konnte man ziemlich nass werden - ungeachtet der Schutzkleidung, die vor Fahrtantritt verkauft wurde. Aber es war ein schöner, warmer Tag, deshalb hatte es sie nicht gestört, im Anschluss an die Bootsfahrt mit feuchter Jeans und nassen Haaren über die Promenade am Niagara River entlang zu laufen.

Freitags waren sie mittags zum Flughafen gefahren und nach Toronto geflogen. Es war das erste Mal, dass Libby Kanada besuchte, und die Metropole am Ontariosee gefiel ihr gut. Sie waren den CN Tower hinaufgefahren, hatten das Path-Tunnelsystem mit unterirdischen Geschäften erkundet und am Ufer des Ontariosees gesessen.

Am Morgen hatten sie die einstündige Fahrt nach Niagara Falls in Angriff genommen und auf kanadischer Seite die Wasserfälle erkundet. Die Bootsfahrt hatte beiden großen Spaß gemacht. Inzwischen waren sie wieder trocken und saßen in dem Restaurant auf den Klippen gleich an den Horseshoe Falls. Libby war froh darüber, sich rechtzeitig um eine Tischreservierung gekümmert zu haben. Die Aussicht war einmalig, aber sie wusste, sie hatte auch ihren Preis. Doch darüber dachte sie jetzt nicht nach.

Das war eine großartige Idee , sagte Owen. Ein tolles Geschenk, vielen Dank. In ein paar Tagen werde ich mich revanchieren.

Libby grinste. Musst du nicht. Wir hatten ein schönes Wochenende. Nur wir zwei ... Wer weiß, wann wir das nächste Mal die Gelegenheit haben?

Die Blicke der beiden trafen sich und wieder hatte Owen diesen seligen Ausdruck, den Libby gar nicht von ihm kannte - bis er bei ihrer Frauenärztin auf dem Ultraschallmonitor den Herzschlag ihres Babys gesehen hatte. Da hatte sich etwas bei ihm verändert, was er auch selbst bestätigt hatte.

Im ersten Augenblick hatten sie sich kaum darüber freuen können, denn die Entführung durch Thomas Smith und seine Helfer hatte alles überschattet. Deshalb hatte der Besuch bei ihrer Ärztin auch für Libby einen Unterschied gemacht. Zwar hatte sie zu diesem Zeitpunkt schon gespürt, dass etwas anders war, aber es zu sehen machte es real.

Sie versuchte, sich etwas bequemer hinzusetzen. Wenn sie wieder zurück waren, musste sie sich unbedingt andere Hosen kaufen. Inzwischen fand sie die Bundweite ihrer normalen Jeans schon fast unerträglich, auch wenn sie noch nicht zugenommen hatte und nur eine minimale Rundung ihres Bauches zu sehen war. Sie war jetzt Anfang des vierten Monats, gerade erst waren die kritischen ersten zwölf Wochen vorbei. Seit einer guten Woche fühlte sie sich so, als wäre überhaupt nichts, weshalb sie fast ein wenig besorgt gewesen war. Keine Übelkeit mehr, keine Müdigkeit, nichts dergleichen.

Wann kann man das Geschlecht bestimmen? , fragte Owen.

Beim nächsten Ultraschall vermutlich. Hast du ein Wunschgeschlecht?

Owen schüttelte unbekümmert den Kopf. Nein, gar nicht. Das spielt für mich keine Rolle. Für dich?

Nein ... ich meine, wir können es sowieso nicht beeinflussen. Beides hat seine Vor- und Nachteile.

Ich bin so gespannt! Byron hat es gut, er weiß ja schon, dass es ein Junge wird.

Jasmine ist ja nun auch schon bedeutend weiter als ich , sagte Libby. Sie hatten Byron und seine Freundin vor einigen Tagen noch gesehen, als sie ihnen geholfen hatten, Umzugskartons und Möbel in ihre neue Wohnung zu bringen. Bei der Suche hatte es sehr geholfen, dass Owen bereit gewesen war, für sie zu bürgen. Mit dieser Sicherheit hatten sie schließlich eine größere Wohnung gefunden - gerade rechtzeitig, damit alles bis zur Geburt ihres Sohnes Ende August fertig war. Libby beneidete sie nicht um diesen Stress, aber Jasmine freute sich so sehr, dass sie alles gleichmütig hinnahm. Auch Byron hatte sich mittlerweile an den Gedanken gewöhnt, Vater zu werden, und freute sich ebenfalls darauf.

Ich versuche schon die ganze Zeit, mir vorzustellen, wie es wird, wenn wir erst mal ein Kind haben. Bei unseren Jobs wird das sicher kein Spaziergang , sagte Owen.

Auch da bin ich wieder froh, dass Nick mein Chef ist. So sehr ich die familienfreundliche Gesetzgebung in Kalifornien auch vermisse - ich weiß, dass Nick mir keine Steine in den Weg legen wird , sagte Libby.

Sei froh. Ich werde nie vergessen, wie Correll mich angeguckt hat, als ich ihm gesagt habe, dass ich nächstes Jahr sechs Monate freinehmen möchte. Er dachte, ich nehme ihn auf den Arm.

Kennt er das denn nicht von Benny?

Owen schüttelte den Kopf. Nein, Benny hat sich nur zur Geburt seiner Kinder Urlaub genommen. Sie sind aber auch schon früh von einer Tagesmutter betreut worden.

Dafür ist immer noch Zeit, wenn unser Kind erst mal ein Jahr alt ist , sagte Libby. Hat bei Hayley damals auch gut funktioniert.

Und jetzt ist sie schon zwölf , sagte Owen.

Ja, kaum zu fassen. Es hat mir immer Spaß gemacht, mich mit um sie zu kümmern. Und jetzt ein eigenes Baby ...

Libby wusste, es hatte auch viel mit den Hormonen zu tun, dass sie so gut gelaunt und zuversichtlich war. Im Augenblick war sie immer fröhlich und hatte das Gefühl, ganz in sich zu ruhen. Das hatte Michael ihr auch bei einer ihrer letzten Sitzungen bestätigt.

Noch so lange , sagte Owen und seufzte dramatisch, bevor er wieder aus dem Fenster schaute und beobachtete, wie die tosenden Wassermassen des Niagara River in die Tiefe stürzten. Libby leerte ihren Teller und als sie fertig war, sagte sie: Ich habe mir etwas überlegt.

Jetzt bin ich gespannt , sagte Owen.

Es geht um die Geburt , begann sie. Ich denke schon die ganze Zeit darüber nach, wie das ablaufen soll, und ich würde mir wünschen, dass unser Kind bei uns zu Hause zur Welt kommt.

Owen war sichtlich überrascht. Eine Hausgeburt?

Libby nickte. Für mich ist das etwas ganz Normales. Ich habe in meiner Familie damals in Yucca Valley einige miterlebt - nur am Rande, aber das war nicht weiter ungewöhnlich. Hayley ist ja auch nicht im Krankenhaus zur Welt gekommen und den Grund dafür habe ich nie so gut verstanden wie jetzt.

Okay, aber ... ist das denn nicht unsicher?

Ist es nicht , sagte sie kopfschüttelnd. Bei einer Hausgeburt hätte ich eine durchgehende Betreuung durch dieselbe Hebamme, die mich auch schon durch die Schwangerschaft begleitet hat. Sie wäre keine Fremde für mich. Und sollte die Unterstützung durch ein Krankenhaus notwendig werden, sieht die Hebamme das so rechtzeitig, dass man noch ganz bequem selbst dorthin fahren kann.

Owen lehnte sich zurück. Ich habe noch gar keine Meinung dazu, muss ich gestehen.

Libby starrte auf ihre Finger und knetete sie. Es fiel ihr nicht leicht, ihr Empfinden in Worte zu fassen, aber sie wollte, dass Owen ihre Beweggründe verstand.

Ich hasse Krankenhäuser , sagte sie. Ich war immer dann in Krankenhäusern, wenn ich etwas Schlimmes erlebt hatte. In einem Krankenhaus würde mich eine Hebamme betreuen, die mich und meine Vorgeschichte nicht kennt, und sollte ein Schichtwechsel anstehen, noch eine andere. Das kann ich nicht. Allein bei der Vorstellung ... Sie schüttelte den Kopf. Ich habe mal mit Sadie darüber gesprochen, das ist aber schon eine Weile her. Ich brauche ein sicheres und geschütztes Umfeld. Zu Hause ist mir alles vertraut und wenn dann eine Hebamme kommt, die ich kenne, nimmt mir das die Angst vor dem Kontrollverlust.

Kann ich verstehen , sagte Owen.

Hättest du ein Problem damit? Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, in ein Krankenhaus zu gehen. Bei dem Gedanken daran mache ich dicht. Das ist nicht gut. Libby atmete tief durch. Durch Sadie weiß ich, dass ich das trotz meines Traumas schaffen kann. Du weißt, wie ich darauf reagiere, wenn ... wenn mich jemand auf eine bestimmte Weise berührt. Das hast du erlebt. Das bleibt aber bei einer Geburt nicht aus.

Sie konnte sehen, dass diese Worte bei Owen etwas bewirkten. Okay ... Ich habe darüber noch gar nicht nachgedacht, aber du hast Recht. Du musst es schließlich machen. Ich sitze ja maximal daneben und rede dir gut zu.

Ein bisschen mehr wird das schon sein , sagte Libby und lächelte. Ich würde mich darum kümmern, eine Hebamme zu finden, wenn wir wieder zu Hause sind. Sie kann dir dann alles erklären.

Ja, mach das mal. Das ist bestimmt eine gute Idee , sagte Owen. Ich finde den Vorschlag zwar ungewöhnlich, aber das liegt daran, dass ich das nicht kenne. Es war mir bis jetzt auch egal. Aber du hast Recht - du hattest ja wegen Vincent selbst vor mir anfangs Angst. Es muss dir gut gehen, die Umstände müssen für dich stimmen.

Libby griff über den Tisch hinweg nach seiner Hand. Danke, Owen. Ich bin froh, dass du das so siehst.

Ich fände es anmaßend, dir vorzuschreiben, wie du das machen sollst. Zwar überrascht es mich, weil du immer erzählt hast, dass deine Mum fast bei deiner Geburt gestorben wäre ... und das war doch auch eine Hausgeburt, oder?

Sicher, aber sie war erst siebzehn Jahre alt. Das allein ist ein Risiko. Sie hat mir erzählt, dass sie fast ohnmächtig vor Schmerz geworden ist, als die Hebamme ihr den...
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