Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Schmach & Glorie - Mit der USS Philadelphia gegen Freibeuter

Historischer Seefahrer- und Seekriegsroman
EK-2 Publishingerschienen am01.07.2023
Klapptext: Nach einem tragischen Schicksalsschlag treten die deutschen Brüder Wagner aus Pennsylvanien ihren Dienst auf der amerikanischen Fregatte USS Philadelphia an. Doch sie ahnen nicht, was sie an Bord unter der Führung des Kommandanten Bainbridge erwartet. Nicht nur die raue See des Mittelmeers, sondern auch die unzähligen Freibeuter Nordafrikas machen der Philadelphia auf ihrem Blockadedienst ordentlich zu schaffen. Bald kommt es zu ersten Gefechten auf offener See. Dann ereignet sich eine fürchterliche Tragödie, die den Überlebenswillen der Brüder Wagner auf eine harte Probe stellt ... Das dürfen Sie von diesem Roman erwarten 'Schmach & Glorie' fesselt mit historischen Anlehnungen an wahre Begebenheiten und Personen und überzeugt durch die spannungsgeladene und realitätsnahe, maritime Erzählweise des Autors. Die nautischen Details runden das Erlebnis ab und sorgen dafür, dass auch Sie sich als Teil der Crew unter Bainbridge auf der weiten, endlos-freien und gefährlichen See fühlen dürfen. Doch wie geht es mit der USS Philadelphia weiter? Befreit der Kommandant seine Crew aus den Fängen der Feinde? Und was wird aus den Wagner-Brüdern? Setzen Sie die Segel und finden Sie es heraus, indem Sie sich dieses E-Book jetzt kaufen!

Erwin Welker hat bei der Deutschen Bundesmarine gedient und befasst sich seit Jahrzehnten mit dem Thema Seefahrt. Auch seine Erfahrungen beim Segeln, Arbeiten am Rigg, Steuern und weiteren Aufgaben an Bord von verschiedenen Windjammern lässt der Autor bewusst in seine Geschichten hineinfließen. Im Jahre 2002 erschien sein erster Roman 'Raubkatzen der Meere'. Weitere Veröffentlichungen findet man auch in diversen Seefahrt-Zeitschriften.
mehr

Produkt

KlappentextKlapptext: Nach einem tragischen Schicksalsschlag treten die deutschen Brüder Wagner aus Pennsylvanien ihren Dienst auf der amerikanischen Fregatte USS Philadelphia an. Doch sie ahnen nicht, was sie an Bord unter der Führung des Kommandanten Bainbridge erwartet. Nicht nur die raue See des Mittelmeers, sondern auch die unzähligen Freibeuter Nordafrikas machen der Philadelphia auf ihrem Blockadedienst ordentlich zu schaffen. Bald kommt es zu ersten Gefechten auf offener See. Dann ereignet sich eine fürchterliche Tragödie, die den Überlebenswillen der Brüder Wagner auf eine harte Probe stellt ... Das dürfen Sie von diesem Roman erwarten 'Schmach & Glorie' fesselt mit historischen Anlehnungen an wahre Begebenheiten und Personen und überzeugt durch die spannungsgeladene und realitätsnahe, maritime Erzählweise des Autors. Die nautischen Details runden das Erlebnis ab und sorgen dafür, dass auch Sie sich als Teil der Crew unter Bainbridge auf der weiten, endlos-freien und gefährlichen See fühlen dürfen. Doch wie geht es mit der USS Philadelphia weiter? Befreit der Kommandant seine Crew aus den Fängen der Feinde? Und was wird aus den Wagner-Brüdern? Setzen Sie die Segel und finden Sie es heraus, indem Sie sich dieses E-Book jetzt kaufen!

Erwin Welker hat bei der Deutschen Bundesmarine gedient und befasst sich seit Jahrzehnten mit dem Thema Seefahrt. Auch seine Erfahrungen beim Segeln, Arbeiten am Rigg, Steuern und weiteren Aufgaben an Bord von verschiedenen Windjammern lässt der Autor bewusst in seine Geschichten hineinfließen. Im Jahre 2002 erschien sein erster Roman 'Raubkatzen der Meere'. Weitere Veröffentlichungen findet man auch in diversen Seefahrt-Zeitschriften.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757927271
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten280 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1272
Artikel-Nr.11622647
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 2: An Bord der Fregatte USS Philadelphia

Eine aufkommende Brise erfrischte den heißen Julitag im Areal der U.S. Navy, hier im Hafen von Philadelphia. Die Backsteingebäude reflektierten die sommerliche Hitze noch zusätzlich. Einzelne Wolken zogen munter über den Himmel, spendeten jedoch vor Ort keinen Schatten. Vor dem Verwaltungsgebäude stand eine lange Schlange von Männern. Vielen sah man es auf den ersten Blick an, dass es sich um Seeleute handelte. Ihre breitbeinige Haltung, die muskulösen Arme an kräftigen Schultern, die braun gebrannte verwitterte Haut verriet sie als solche. Aber auch die vielen Zahnlücken, die durch Skorbut verursacht wurden, waren ein Indiz dafür. Unter den Wartenden gab es aber auch einige andere Männer, die nicht so seemännisch wirkten. Die hatten nicht diese typische Körperhaltung, wirkten irgendwie verunsichert, so als ob sie nicht wirklich hierhergehörten. Manche schienen vor Hunger oder Armut ausgemergelt zu sein. Und vielleicht war es auch die Not, die sie dazu trieb, sich hier unter die Wartenden zu gesellen. Aber eines hatten alle gemeinsam: Sie wollten auf der USS Philadelphia anheuern.

Die Fregatte war am 21. Mai nach gründlicher Überholung wieder in Dienst gestellt worden und sollte nun bald wieder in Fahrt gehen. Für ziemlich genau ein Jahr war dem Schiff nur eine Minimalbesatzung zugeteilt gewesen. Nun musste die Besatzung wieder aufgestockt werden - auf über 300 Mann.

Inmitten der Schlange befanden sich auch zwei junge, gesunde Burschen. Der eine etwas kräftiger gebaut, der andere jünger und etwas schlanker, aber behänder. Es waren Paul und John Wagner.

John war aufgeregt. Immerhin war er seinem Ziel schon sehr nahe. Er malte sich schon aus, auf diesem stolzen Schiff beim Segelsetzen dabei zu sein und er war sich ziemlich sicher, dass man ihn anmustern würde. Der Vollmatrose Collin Evans hatte ihm bei einem weiteren Wiedersehen in einer der Hafenspelunken bestätigt, dass er bei seinem Bootsmann vorgesprochen hatte und ihn, John Wagner als zukünftiges Mitglied der Crew empfohlen hatte.

Paul dagegen war eher traurig und nervös als in Vorfreude erregt. Ihm war nicht so ganz wohl bei der Sache. Wann würde er Brigitte wiedersehen? Vermutlich erst in mehreren Jahren. Er befürchtete sogar, dass er sie völlig aus den Augen verlieren würde. Trotz der Hoffnung auf ein Wiedersehen rechnete er fest damit, dass Brigitte bis dahin längst einem anderen gehörte und mit diesem gemeinsame Kinder hatte - wo sie doch jetzt selbst noch so kindlich war.

Außerdem war ihm niemals in den Sinn gekommen, zur See zu fahren. Auf einem Kriegsschiff schon gleich gar nicht. Schon auf der langen Überfahrt im Zwischendeck auf dem Einwandererschiff war ihm häufig übel geworden. Paul scheute nicht die harte Arbeit, aber die See war eben nicht seine Welt. Wenn er an die hohen Masten dachte, an denen er vorhin ehrfürchtig nach oben gesehen hatte, wurde ihm so richtig mulmig. Die höchste Spitze der langen Masten schien an den Wolken zu kratzen. Gute 50 Meter hoch hatte der Bruder gemeint.

Warum bin ich Idiot eigentlich hier, fragte sich Paul. War es richtig sich dem jüngeren Bruder anzuschließen? Dem konnte es ja nicht schnell genug gehen, um auf seine Philadelphia zu kommen.

Was hätte ich denn sonst machen sollen, grübelte er. Getrennte Wege gehen, den Bruder alleine ziehen lassen? Hierzubleiben, ohne Arbeit aber mit einer Menge Schulden?

Die unterschriebene Absichtserklärung, sich 2 Jahre zur Navy zu verpflichten, hatten letztendlich den Bürgermeister überzeugt, dass Paul Wagner ein patriotischer Bürger Amerikas geworden war. Im Gegenzug war ihm das Recht auf Beibehaltung des Farmlandes im Namen der Wagners sogar auf vier weitere Jahre zugesichert worden. Somit bestand wieder Hoffnung, das vom verstorbenen Vater erworbene Land behalten zu können.

Mein Vater soll nicht ganz umsonst hier gestorben sein. Das bin ich ihm schuldig, redete sich Paul ein. Aber nun stand er hier und sein Magen fühlte sich bereits jetzt nicht so ganz gut. Er hatte ein Empfehlungsschreiben des Bürgermeisters in seiner Tasche. Die war vielleicht mehr wert als die mündliche Empfehlung, die John vorweisen konnte.

Vielleicht mustern die gar nur mich an und John nicht, kam es Paul in den Sinn. Was wird dann aus ihm? Wenn die uns beide nehmen, dann haben wir immer genug zu essen und Sold steht uns auch noch zu. Die nächsten zwei Jahre werden wir beide sicherlich über die Runden kommen.

Mittlerweile war die Schlange ein gutes Stück weiter vorgerückt. Je geringer der Abstand zum Eingang des Verwaltungsgebäudes wurde, desto nervöser wurden die beiden Brüder.

 

Der Stempel klatschte zwei Mal kurz hintereinander auf die Musterungspapiere. Paul und John warfen sich kurze Blicke zu, bevor sie sich wieder dem jungen Offizier zuwandten, der sich wichtigtuerisch vor ihnen auf seinem Stuhl nach vorn beugte: Hier habt ihr beiden Landratten eine Liste. Da steht alles drauf, was man als persönliche Ausstattung auf einem Segelschiff haben sollte. Und alles, was ihr mitnehmen wollt, sollte in eine Seekiste passen. Ist das klar, Jungs?

Der Blick des Musterungsoffiziers war streng und autoritär.

Jawohl, Sir! , antwortete Paul unverzüglich.

Aye, aye, Sir! , erwiderte John, der aufgrund seines Umgangs mit Matrosen von der Navy mit den hiesigen Gepflogenheiten schon eher vertraut war.

Am Montag um 8 Uhr morgens meldet ihr euch an der Wache des Marineareals. Falls ihr nicht da sein solltet, geltet ihr als Deserteure, ist euch beiden das klar?

Ja ..., aye, Sir!

Aye, aye, Sir!

Die von John ersehnten und die von Paul benötigten Papiere in der Hand, machten sich die beiden Brüder auf den Weg zu jener Herberge, in der John schon seit Monaten hier in Philadelphia wohnte.

Du Paul ... , eröffnete John das Gespräch, wie war es denn nun, dort auf der Farm, wo du geholfen hast? Konntest Du dort wirklich nicht bleiben?

Nein leider nicht! Dort wäre ich gerne länger geblieben. Die Arbeit war gut und die Familie ist auch in Ordnung. Vor allem die Tochter, die Brigitte, die hat es mir schon angetan.

John grinste: Aha, davon hast du mir aber noch nicht viel erzählt. Bist ihr wohl zu nahegekommen, oder?

Noch nicht ganz, Bruderherz. Aber wir haben viel herumgeschäkert und gelacht. Wirklich ein hübsches Ding.

Und das hat ihr Vater natürlich gemerkt, nicht wahr? Hatte wohl Angst, dass seine Tochter vom Knecht geschwängert wird.

Paul nickte nur. John bemerkte die Wehmut in den Augen seines Bruders. Er sah, wie der den Blick senkte, weswegen er nicht weiter nachbohren wollte.

Paul aber sprach weiter: Du kannst dir gar nicht vorstellen, John, wie sehr mir dieses Mädel fehlen wird. Sie fehlt mir heute schon! Dabei hat mich die ganze Familie Smith akzeptiert, selbst Mr. Smith. Aber Brigitte ist sein Liebling und irgendwie will er sie noch nicht verheiraten, obwohl sie bald ins heiratsfähige Alter kommt. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass ich nun vor dem Nichts stehe. Vielleicht hätte ich sogar um Brigittes Hand anhalten können, wenn wir noch im Besitz unseres Hauses wären. So aber habe ich nichts, gar nichts!

Hast du es wenigstens versucht?

Paul schüttelte verneinend seinen Kopf.

Aber du hättest doch wenigstens fragen können! Was hast du denn noch zu verlieren? Vielleicht hätte es doch irgendeine Lösung gegeben. Du hast doch selbst gesagt, dass die Smiths wieder Nachwuchs erwarten.

Ja schon! Aber was ändert das?

Mensch, denk doch mal nach, Bruderherz, irgendwann wollen die dann doch ihre Tochter unter die Haube bringen.

Paul wusste, dass sein jüngerer Bruder im Grunde genommen recht hatte. Oft wurden die Mädchen außer Haus geschickt, sobald sie geschlechtsreif waren - besonders in kinderreichen Familien. Die meisten Familien einfacher Leute waren mit vielen Kindern gesegnet. Nun wollte er das Thema beenden und so sagte er nur noch: Ja, John, irgendwann einmal! Ich werde dann aber auf hoher See sein!

Dieses Mal war es John, der nickte. Ihm war jetzt nach Schweigen zumute. War da nicht irgendwie ein Unterton dabei gewesen, der sich nach Schuldvorwurf angehört hatte?

Anschließend sprachen beide Brüder nur noch wenig, während sie nebeneinander hergingen. Beide waren in Gedanken versunken und in unterschiedlicher Stimmung. Aber auch ohne jedes Wort fühlten sie, dass sie nun, trotz ihrer Unterschiedlichkeit, durch ein gemeinsames Band verbunden waren und vermutlich einem gemeinsamen Schicksal entgegensahen.

 

Nun war es so weit. Gemeinsam mit ein paar Dutzend Männern, die von nun an zur Schiffsbesatzung gehören sollten, zogen die beiden Wagner-Brüder Handkarren durch die Gassen des Marineareals, die mit den schweren Seekisten beladen waren. Sie bogen um eine Ecke und marschierten in Richtung Kaimauer. Die Gruppe bestand gänzlich aus Frischlingen. Sie wurden von der Navy neu angeworben und kamen entweder von der Handelsschifffahrt oder hatten noch gar keine Erfahrung auf See. Angeführt wurden sie von einem sehr jungen Midshipman, einem Seekadetten, der den Weg zum Offizier erst kürzlich eingeschlagen hatte. Dieser brachte sie nun vom bewachten Zugangstor des Marineareals zur USS Philadelphia, dem Schiff, das ab sofort neuer Arbeitsplatz und gleichzeitig neue Heimat dieser Gruppe werden sollte. Der Rest der Besatzung, also sowohl die Stammbesatzung, welche während der ganzen Werftliegezeit auf dem Schiff gelebt hatte, als auch die mittlerweile aufgestockte Crew aus Navy-Leuten, war schon längst an Bord der Fregatte.

Besonders Paul fand die...
mehr