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Die Geliebte des Spions

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
464 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am01.09.20231. Aufl. 2023
Sie hat noch nie einen Mann getroffen, den sie nicht täuschen konnte - bis jetzt.

Der britische Meisterspion Robert Grey reist nach Frankreich, um die berüchtigte Spionin Annique Villiers aufzuspüren. Durch einen Zufall landen beide in derselben Gefängniszelle und müssen zusammenarbeiten, um sich zu befreien. Robert glaubt, dass Annique wertvolle Informationen über Napoleons geplanten Angriff auf England besitzt. Er will sie deshalb nach London bringen. Doch Annique gelingt es ein ums andere Mal, sich ihm zu entziehen. Und Robert muss schon bald feststellen, dass die schöne Französin tiefere Gefühle in ihm weckt ...

Joanna Bourne entführt ihre Leserinnen und Leser in düstere Gassen und Tavernen, wo Spione sich treffen und Gefahr und Leidenschaft Hand in Hand gehen.

Band 1: Die Geliebte des Spions
Band 2: Eine riskante Affäre
Band 3: Die Dornen der Rose

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.






Joanna Bourne lebt mit ihrer Familie in den Blue Ridge Mountains. Ihre Begeisterung für die Zeit der Napoleonischen Kriege führte zur Entstehung ihrer ersten historischen Romane, mit denen sie sofort große Erfolge feierte. Zu ihren Lieblingsautorinnen gehören Jacqueline Carey, Dorothy Dunnett und Lois McMaster Bujold.
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Produkt

KlappentextSie hat noch nie einen Mann getroffen, den sie nicht täuschen konnte - bis jetzt.

Der britische Meisterspion Robert Grey reist nach Frankreich, um die berüchtigte Spionin Annique Villiers aufzuspüren. Durch einen Zufall landen beide in derselben Gefängniszelle und müssen zusammenarbeiten, um sich zu befreien. Robert glaubt, dass Annique wertvolle Informationen über Napoleons geplanten Angriff auf England besitzt. Er will sie deshalb nach London bringen. Doch Annique gelingt es ein ums andere Mal, sich ihm zu entziehen. Und Robert muss schon bald feststellen, dass die schöne Französin tiefere Gefühle in ihm weckt ...

Joanna Bourne entführt ihre Leserinnen und Leser in düstere Gassen und Tavernen, wo Spione sich treffen und Gefahr und Leidenschaft Hand in Hand gehen.

Band 1: Die Geliebte des Spions
Band 2: Eine riskante Affäre
Band 3: Die Dornen der Rose

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.






Joanna Bourne lebt mit ihrer Familie in den Blue Ridge Mountains. Ihre Begeisterung für die Zeit der Napoleonischen Kriege führte zur Entstehung ihrer ersten historischen Romane, mit denen sie sofort große Erfolge feierte. Zu ihren Lieblingsautorinnen gehören Jacqueline Carey, Dorothy Dunnett und Lois McMaster Bujold.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751750325
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.09.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Reihen-Nr.1
Seiten464 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2433 Kbytes
Artikel-Nr.11682254
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Natürlich war sie bereit zu sterben, aber doch nicht so früh oder auf eine derart unangenehme, langwierige Weise oder gar durch die Hände ihrer eigenen Landsleute.

Sie sank gegen die Wand, die, wie bei Gefängniswänden üblich, aus behauenem Stein bestand und äußerst massiv war. »Ich habe keine Pläne â¦ und auch nie welche gehabt.«

»Ich bin nicht sonderlich geduldig. Wo sind die Pläne?«

»Ich habe keine -«

Eine Ohrfeige schnellte aus der Finsternis hervor. Für einen Moment verlor sie das Bewusstsein, kam aber gleich wieder zu sich - in der Dunkelheit, im Schmerz, bei Leblanc.

»Na schön.« Er berührte ihre wunde Wange und drehte ihr Gesicht herum. Ganz sanft. Er verstand es, Frauen wehzutun. »Fahren wir fort â¦ und mit etwas mehr Entgegenkommen bitte.«

»Bitte. Das versuche ich doch.«

»Ich will wissen, wo du die Pläne versteckt hast, Annique.«

»Diese Albion-Pläne sind doch reine Fantasie. Ein Hirngespinst. Ich habe sie nie zu Gesicht bekommen.« Noch während sie dies sagte, sah sie sie förmlich vor Augen. Sie hatte sie in Händen gehalten: all die vielen Seiten mit den Eselsohren, die mit Flecken und Fingerabdrücken übersäten Karten, die klein und akkurat geschriebenen Listen. Bloß nicht daran denken. Wenn ich daran denke, wird er es mir ansehen.

»Vauban hat dir die Pläne in Brügge übergeben. Wozu?«

Um sie nach England zu schaffen. »Warum hätte er mir die Pläne geben sollen? Ich bin doch keine Reisetasche, die Dokumente durch die Lande trägt.«

Seine Hand umschloss ihre Kehle. Schmerz durchzuckte ihren Körper und raubte ihr den Atem. Sie krallte sich an die Wand, um sich daran festzuhalten. Äußerst nützlich so eine Steinwand, wenn man nicht umkippen wollte.

Leblanc ließ sie los. »Fangen wir noch mal von vorne an, in Brügge. Du warst dort. Gib s schon zu.«

»Ja, das stimmt. Ich war dort, um Vauban Bericht zu erstatten. Ich sollte nur die Briten ausspionieren. Sonst nichts. Das hab ich Euch doch schon hundertmal erzählt.« Leblancs Finger krallten sich in ihr Kinn. Neuer Schmerz.

»Vauban hat Brügge mit leeren Händen verlassen. Er kam ohne die Pläne zurück nach Paris. Also muss er sie dir gegeben haben. Vauban hat dir vertraut.«

Verrat hat er mir anvertraut. Sie wollte nicht daran denken. Sich nicht daran erinnern.

Ihre Stimme war längst heiser. »Die Papiere waren nie in unserem Besitz. Nie.« Sie versuchte zu schlucken, doch ihre Kehle war wie ausgetrocknet. »Mein Leben liegt in Eurer Hand, Sire. Wenn ich die Pläne besäße, würde ich sie Euch zu Füßen legen, um mich freizukaufen.«

Leblanc fluchte leise, verfluchte sie. Verfluchte Vauban, der sich weit weg und in Sicherheit befand. »Der Alte hat sie nicht versteckt. Dazu wurde er viel zu gut bewacht. Was ist mit den Plänen geschehen?«

»Haltet in Euren eigenen Reihen Ausschau. Oder aber bei den Briten. Ich jedenfalls habe sie noch nie gesehen. Das schwöre ich.«

Leblanc hob brutal ihr Kinn. »Du und schwören, Füchschen? Seit deiner Kindheit habe ich dich wieder und wieder lügen sehen, du mit deinem Engelsgesicht. Versuch das bloß nicht bei mir.«

»Wie könnte ich es wagen? Ich habe Euch gut gedient. Haltet Ihr mich für so dumm, Euch nicht mehr zu fürchten?« Sie ließ Tränen aufsteigen. Eine sehr nützliche Fertigkeit, von der sie eifrig Gebrauch machte.

»Beinahe möchte man dir glauben.«

Er spielt mit mir. Sie kniff die Lider zusammen, damit ihr ein paar Krokodilstränen über die Wangen kullerten.

»Beinahe.« Er zerkratzte ihr die Wange, als er mit dem Daumennagel die Spur einer Träne nachfuhr. »Doch leider nicht ganz. Bestimmt wirst du noch vor Morgengrauen mit der Wahrheit herausrücken.«

»Aber ich sage die Wahrheit.«

»Mag sein. Sobald meine Gäste abgereist sind, unterhalten wir uns ausführlicher. Hast du schon gehört? Fouché wird heute Abend bei meiner kleinen Soiree anwesend sein. Welch eine Ehre. Er kommt geradewegs von Beratungen bei Bonaparte zu mir, um zu berichten, was der Erste Konsul gesagt hat. Schon bald werde ich der wichtigste Mann von Paris sein.«

Was würde ich antworten, wenn ich unschuldig wäre? »Bringt mich zu Fouché. Er wird mir glauben.«

»Du wirst Fouché treffen, sobald ich davon überzeugt bin, dass dein hübscher kleiner Mund die Wahrheit spricht. Bis dahin â¦« Er griff in ihren Nacken und löste das oberste Band ihres Kleides. »â¦ könntest du dich ein wenig gefällig zeigen. Ich habe gehört, du kannst sehr unterhaltsam sein.«

»Ich werde â¦ versuchen, Euch zu gefallen.« Ich werde das hier überstehen. Ich kann alles überstehen, ganz gleich, was er mir antut.

»Oh ja, streng dich schön an, ehe ich mit dir fertig bin.«

»Bitte.« Er wollte Angst sehen. Also war es am geschicktesten, auf der Stelle um Gnade zu winseln. »Bitte. Ich werde alles tun, was Ihr verlangt, aber nicht hier. Nicht in dieser dreckigen Zelle und im Beisein anderer Männer. Ich kann sie atmen hören. Zwingt mich nicht vor ihnen dazu.«

»Das sind nur englische Hunde, Spione, die ich so lange beherberge, bis es mir reicht.« Er krallte sich in den groben Stoff ihres Mieders und zog es herunter. »Vielleicht gefällt es mir ja, wenn sie zusehen.«

Sein verbrauchter Atem schlug ihr entgegen. Er war heiß und feucht und roch nach Wintergrün. Seine Hand kroch in ihr Mieder und umfasste ihre Brust. Seine Finger waren so glatt und trocken wie tote Zweige, und er tat ihr immer wieder weh.

Sie durfte sich nicht auf Leblancs Abendgarderobe übergeben. Kein guter Zeitpunkt, um den ehrlichen Gefühlen ihres Magens freien Lauf zu geben.

Also drückte sie sich mit dem Rücken eng an die Wand und versuchte, ein Nichts zu werden. Einfach nur Dunkelheit, Leere, als ob sie gar nicht da wäre. Es klappte natürlich nicht, aber zumindest lenkte es sie ab.

Endlich hörte er auf. »Ich freue mich schon darauf, dich zu nehmen.«

Sie versuchte gar nicht erst zu sprechen. Wozu auch?

Er tat ihr ein letztes Mal weh, als er ihre trockenen Lippen zwischen Daumen und Zeigefinger nahm und quetschte, bis die Haut aufsprang und sie Blut schmeckte.

»Bisher warst du nicht sonderlich unterhaltsam.« Unvermittelt ließ er von ihr ab. Sie hörte ein Schaben und Klappern, als er die Laterne vom Tisch nahm. »Aber das wird sich noch ändern.«

Die Tür schlug krachend hinter ihm zu. Der Klang seiner Schritte hallte durch den Gang und war noch zu hören, bis er oben an der Treppe angekommen war.

»Schwein!«, zischte sie die jetzt geschlossene Tür an, obwohl das eigentlich eine Beleidigung dieser freundlichen Tiere war.

Vom anderen Ende der Zelle drangen leise Geräusche ihrer Mitgefangenen, der englischen Spione, zu ihr. Da es aber dunkel war, konnten sie sie nicht mehr sehen. Sie wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und schluckte die Galle herunter, die ihr in der Kehle hing. Wie ekelhaft Leblancs Berührungen waren. Als wäre eine Horde Schnecken über sie hergefallen. Kaum vorstellbar, dass sie sich in den kommenden Tagen auch nur annähernd daran gewöhnte.

Dann rückte sie ihr Kleid wieder züchtig zurecht und ließ sich auf den Boden sinken. Sie fühlte sich erbärmlich. Das dürfte es wohl gewesen sein. Die Entscheidung, mit der sie sich so lange gequält hatte - wie es mit den ihr anvertrauten Albion-Plänen weiterginge -, war gefallen. All ihr Abwägen, ihre Gewissensbisse â¦ alles umsonst. Leblanc hatte gesiegt. Ein, zwei Tage lang könnte sie seiner Überzeugungskraft wohl noch standhalten. Doch dann würde er die Albion-Pläne aus ihrem Gedächtnis quetschen und Gott weiß welch gierigen Verrat damit anstellen.

Ihr alter Mentor Vauban würde enttäuscht von ihr sein, wenn er davon erfuhr. Er saß in seinem Häuschen in der Normandie und wartete auf eine Nachricht von ihr. Was mit den Plänen geschehen sollte, hatte er ihr überlassen. Dabei hatte er jedoch nicht einkalkuliert, dass sie Leblanc in die Hände fallen könnten. Sie hatte ihn enttäuscht. Sie hatte alle enttäuscht.

Sie holte tief Atem und ließ die Luft langsam heraus. Schon merkwürdig zu wissen, dass ihr nur noch eine begrenzte Anzahl an Atemzügen blieb. Vierzigtausend? Fünfzigtausend? Irgendwann heute Nacht, wenn ihre Qualen unerträglich würden, fing sie vielleicht an, sie zu zählen.

Sie zog die Schuhe aus, erst den einen, dann den anderen. In ihrem Leben hatte sie zweimal im Gefängnis gesessen â¦ beide Male eine fürchterliche Erfahrung. Immerhin hatten die Zellen oberirdisch gelegen, und man hatte etwas sehen können. Beim ersten Mal war Maman dabei gewesen. Nun war Maman tot, bei einem dummen Unfall ums Leben gekommen, der nicht einmal einen Hund hätte umbringen sollen. Maman, Maman â¦ du fehlst mir so sehr. Nun war sie ganz auf sich allein gestellt.

In der Dunkelheit fühlte man sich sehr einsam. Daran hatte sie sich nie gewöhnen können.

Die tiefe Stimme des englischen Spions drang leise aus der Finsternis. »Ich würde mich ja gern erheben und höflich vorstellen â¦«, Ketten rasselten, »â¦ doch man nötigt mich zu ungehobeltem Benehmen.«

So unermesslich allein fühlte sie sich also, dass ihr sogar die Stimme eines englischen Feindes wie eine herzliche Umarmung erschien. »Derlei Unhöflichkeiten begegnen mir in letzter Zeit häufig.«

»Es scheint so, als hättet Ihr Leblanc verärgert.« Er sprach das...

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Autor

Joanna Bourne lebt mit ihrer Familie in den Blue Ridge Mountains. Ihre Begeisterung für die Zeit der Napoleonischen Kriege führte zur Entstehung ihrer ersten historischen Romane, mit denen sie sofort große Erfolge feierte. Zu ihren Lieblingsautorinnen gehören Jacqueline Carey, Dorothy Dunnett und Lois McMaster Bujold.
Die Geliebte des Spions