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Pralinen des Todes: Österreich Krimi

Federfrei Verlagerschienen am01.07.2017
Marc Bergmann, ein stadtbekannter Frauenschwarm, wird tot auf einer Parkbank in Salzburg aufgefunden. Eine vergiftete Cognac-Praline wurde ihm zum Verhängnis. Bergmann war nicht nur verheiratet, sondern hatte auch noch eine Verlobte und eine Geliebte. Genügend Verdächtige also für Inspektor Neuner und sein Team. Doch bald zeigt sich, dass alle möglichen Täter ein scheinbar wasserdichtes Alibi haben. Und auch das verwendete Gift stellt die Ermittler vor Probleme. Bis der Fall plötzlich eine unerwartete Wendung bringt.


Marie Anders wurde 1967 in Kirchdorf an der Krems, Oberösterreich geboren. Sie ist in einem internationalen Umfeld mehrsprachig aufgewachsen und hat unter anderem in Serbien, den Vereinigten Staaten, Russland und Frankreich gelebt, studiert und gearbeitet. Seit kurzem lebt und arbeitet sie wieder in ihrer Heimat, Oberösterreich.
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Produkt

KlappentextMarc Bergmann, ein stadtbekannter Frauenschwarm, wird tot auf einer Parkbank in Salzburg aufgefunden. Eine vergiftete Cognac-Praline wurde ihm zum Verhängnis. Bergmann war nicht nur verheiratet, sondern hatte auch noch eine Verlobte und eine Geliebte. Genügend Verdächtige also für Inspektor Neuner und sein Team. Doch bald zeigt sich, dass alle möglichen Täter ein scheinbar wasserdichtes Alibi haben. Und auch das verwendete Gift stellt die Ermittler vor Probleme. Bis der Fall plötzlich eine unerwartete Wendung bringt.


Marie Anders wurde 1967 in Kirchdorf an der Krems, Oberösterreich geboren. Sie ist in einem internationalen Umfeld mehrsprachig aufgewachsen und hat unter anderem in Serbien, den Vereinigten Staaten, Russland und Frankreich gelebt, studiert und gearbeitet. Seit kurzem lebt und arbeitet sie wieder in ihrer Heimat, Oberösterreich.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783903092976
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum01.07.2017
Seiten200 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse611
Artikel-Nr.11866068
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

18

 

»Guten Morgen allerseits!«

»Guten Morgen«, dröhnte es von allen Seiten.

Ein junger Polizeibeamter kam auf Quentin Neuner zu, salutierte kurz, ehe er zu sprechen begann. »Herr Inspektor, eine Dame sitzt im Vorzimmer. Sie wollte sofort den Polizeipräsidenten sprechen, sie ist ziemlich hysterisch. Es geht um den Fall Bergmann, könnten Sie vielleicht mit der Dame â¦?« Quentin Neuner unterbrach ihn ungeduldig.

»Ja, ja, bringen Sie sie in mein Büro. Und bitten Sie Frau Renner, sofort zu mir zu kommen. Danke.«

Willkommen im hektischen Büroalltag. Charlie war noch nicht da, eine hysterische Frau, hoffentlich keine Journalistin, wollte über seinen Fall Auskunft, und überhaupt wusste Quentin noch nicht, wo er mit seiner Arbeit beginnen sollte. Von Katarina hatte er auch noch nichts gehört. Seine anfangs gute Laune verschlechterte sich von Minute zu Minute.

Er öffnete alle Fenster, um etwas frische Luft in sein Büro zu lassen. Die Tür ging auf, und der junge Polizeibeamte von eben bat eine Dame, einzutreten und sich zu setzen. Quentin Neuner musterte die Frau genau. Brünett, nicht sehr groß, eine übergroße Sonnenbrille, unübersehbar von Gucci, verdeckte ihre Augen. Man konnte sehen, dass sie sich mit ihrer Kleidung Mühe gegeben hatte. Ein schwarzes, sehr figurbetontes Kostüm, dazu flache Ballerina-Schuhe, ebenfalls in Schwarz. Quentin war etwas irritiert, denn sie sah irgendwie aus wie eine trauernde Witwe.

Bereits beim Eintreten der Frau bemerkte Quentin, dass diese angespannt, fahrig und nervös war. Die junge Dame reichte ihm ihre zitternde Hand und schrie sofort los: »Wo ist er?!! Ich muss ihn sofort sehen, ich glaube Frau Brunner und den Zeitungen kein Wort ⦫

»Moment, beruhigen Sie sich bitte, gnädige Frau. Alles der Reihe nach. Wer sind Sie überhaupt, und was wollen Sie hier? Quentin musterte seine hübsche Besucherin.

»Sonja, Sonja Westreit, ich bin die Verlobte von Marc Bergmann. Wo ist er, ich will sofort zu ihm. Wo ist Marc?«

»Frau Westreit, bitte nehmen Sie doch erst einmal Platz und lassen Sie uns in Ruhe über die Angelegenheit sprechen.«

»Mein Verlobter hat sich seit gestern Abend nicht mehr gemeldet, er wird vermisst, und da soll ich ruhig bleiben und mit Ihnen vielleicht noch ein Schwätzchen halten. Ich habe bei Alexia Bergmann unter einem Vorwand angerufen, mich als eine Geschäftspartnerin ausgegeben, und da hat mir eine Dame, genauer ihre Mutter, Frau Brunner, mitgeteilt, dass Herr Bergmann tot sei. Ich hab mir sofort eine Zeitung gekauft, und da stand auch, dass eine Leiche am Quai gefunden wurde. Ich kann das überhaupt nicht fassen, Alexia hat ihn wohl umgebracht, weil er sich scheiden lassen und mich heiraten wollte, dieses verdammte Biest ⦫, kreischte Sonja und sprach immer schneller und hysterischer auf Neuner ein.

»Stopp! Alles der Reihe nach.« Quentin Neuner erhob seine Stimme, um Sonja zu übertönen. »Eines nach dem anderen. Sie behaupten also, die Verlobte von Marc Bergmann zu sein?!«

»Ich behaupte es nicht nur, ich bin es auch!«, sagte Sonja mit bestimmter Stimme, die keinen Widerspruch duldete, und streckte ihre manikürte Hand aus, damit Neuner den Solitärdiamantring von mindestens einem Karat, der am Ringfinger steckte, sehen konnte.

»Sie wissen doch selbst, dass ein Ring kein Beweis ist, Frau Westreit. Und ich gehe auch davon aus, dass Sie wissen, dass Herr Bergmann bereits verheiratet war.«

»Ach was, verheiratet war er doch nur pro forma. Auf dem Papier. Ich bin die eigentliche Frau an Marcs Seite, und ich bestehe darauf, dass Sie mir jetzt endlich sagen, wo Marc ist, und zwar sofort. Sonst sehe ich mich gezwungen, den Staatsanwalt und den Polizeipräsidenten zu kontaktieren.«

»Beruhigen Sie sich doch, Frau Westreit. Es ist tatsächlich so, dass Marc Bergmann gestern tot auf einer Parkbank aufgefunden wurde. Zurzeit befindet er sich in der Gerichtsmedizin. Mehr kann und darf ich Ihnen leider zu diesem Fall noch nicht sagen.«

Sonja nahm die Sonnenbrille ab, schmerzerfüllte, verweinte Augen kamen zum Vorschein. Ihre Aufregung war abgefallen, mit stoischer Ruhe erhob sie sich und sah Quentin lange an.

»Also ist es wahr?! Marc ist tot.« Ihre Stimme war ruhig und rau. »Wurde er ermordet?«

»Es sieht im Moment ganz danach aus, Frau Westreit.«

»Gut. Hier ist meine Visitenkarte. Ich möchte, dass Sie mich umgehend informieren, sobald Sie Frau Bergmann verhaftet haben. Ich würde gerne wissen, wie sie es geschafft hat, ihn umzubringen. Diese Schlange.«

Sie drehte sich um und wollte gerade zur Tür hinaus, als Quentin Neuner ihr nachrief: »Moment, Frau Westreit. Ich habe nicht gesagt, dass Frau Bergmann die Täterin ist. Warum sollte sie ihren Mann umgebracht haben? Wieso sollte sie ihn ermordet haben?«

Sonja drehte sich kurz um, ihr hübsches Gesicht war wie versteinert. »Marc hat am Morgen vor seiner Ermordung seiner Ehefrau Scheidungspapiere zum Frühstück präsentiert.« Entschlossen, mit erhobenem Haupt stolzierte sie aus Quentin Neuners Büro und ließ ihn sprachlos zurück.

Quentin saß grübelnd vor der Akte Bergmann. Viel hatte er nicht. Einige Verdächtige. Die Ehefrau Alexia, deren Vater Herr Brunner und vielleicht noch einige Damen, die Marc Bergmann, der offensichtlich kein Kind von Traurigkeit gewesen war, beglückt hatte.

Alexia Bergmann als Täterin. Sonja Westreits letzter Satz hing Neuner nach. Es wollte nicht in seinen Kopf, dass ausgerechnet Alexia Bergmann die Täterin sein könnte. Sie hatte so schockiert auf die Nachricht reagiert, dass er sich das beim besten Willen nicht vorstellen konnte. Andererseits war Eifersucht ein Motiv, das nicht von der Hand zu weisen war. Eifersüchtige Ehefrauen handelten manchmal irrational.

Wo blieb eigentlich Charlie? Die sollte längst in seinem Büro sein. Sie mussten den Tag koordinieren. Heute würden sie noch ein Gespräch mit Alexia Bergmann führen und eine Hausdurchsuchung bei ihr vornehmen müssen.

Außerdem wollte er sie über die vermeintliche Verlobte informieren.

Charlie Renner platzte mitten in die Gedanken des Inspektors. »Na, gut geschlafen, Chef?! Du siehst ein bisschen zerknittert aus. Sorry, dass ich zu spät dran bin, aber ich hab Neuigkeiten. Ich hab die halbe Nacht mit einem unserer IT-Spezialisten den Bergmann-Computer auseinandergenommen. Wir konnten einige Dateien rekonstruieren, die offensichtlich gelöscht wurden und lese- und schreibgeschützt waren. Ich bin dabei auf einige sehr interessante Informationen gestoßen.«

»Charlie, alles der Reihe nach, setzt dich erst mal. Ich hab auch Neuigkeiten, den Fall betreffend. Aber charmant und höflich, wie ich bin, lasse ich dir natürlich den Vortritt. Also?!«

»Okay. Marc Bergmann war, bevor er bei Brunner als Jurist zu arbeiten begann, Pflichtverteidiger am Bezirksgericht Telfs in Tirol. Dort hatte er mit einigen wirklich zwielichtigen Typen zu tun gehabt. Er hat unter anderem auch Alexej Vassili, den Waffen- und Kokaindealer, verteidigt und ihn gegen viel Geld freibekommen.«

»Ach ja, sieh mal einer an. Alexej Vassili, unser alter Bekannter, dem man nie was nachweisen kann. Interessant und weiter?«

»Na ja, auf der Festplatte seines Computers habe ich einige neuere Dateien gefunden, die mich vermuten lassen, dass Bergmann bis vor Kurzem mit Vassili noch in Verbindung stand. In den Dokumenten ging es um einige größere Geschäfte, vermutlich Waffenlieferungen in die Dritte Welt. Es könnte also sein, dass er dunkle Geschäfte mit der Mafia unterhielt.«

Quentin stieß einen Pfiff aus.

»Na, das sind ja interessante Neuigkeiten. Übrigens, meine Information ist nicht ganz so spektakulär wie deine, Charlie, aber auch nicht ohne. Ich hatte eine Besucherin hier, die behauptete, dass sie Marc Bergmanns Verlobte sei. Eine Sonja Westreit. Hast du schon mal von ihr gehört?«

»Hm«, Charlie überlegte kurz. »Es gibt einen schwedischen Schriftsteller, der Westreit heißt. Er hat einige schöne Gedichtbände geschrieben. Er ist schon um die siebzig, wenn ich mich richtig erinnere. Vielleicht ihr Vater? Ich kann es gern überprüfen.« Charlie, die alles aufschrieb, hielt inne. »Moment mal, ich hab mir notiert, dass in einer der E-Mails, die Marc Bergmann von Alexej Vassili bekommen hatte, eine Sonja erwähnt wurde. Vielleicht sprechen wir ja von derselben Person?«

»Ach, ja? Um was genau ging es in dem Schreiben?«

»Wenn ich es richtig im Kopf habe, ging es darum, dass Marc Bergmann Vassili irgendwie aus der Patsche helfen sollte. Vassili meinte, er schulde ihm ja sowieso noch einen Gefallen und dass er, falls er ihm nicht helfen sollte, Sonja einen Besuch abstatten würde. Ich wusste mit dieser Information bis dato nichts anzufangen. Aber jetzt, da diese Sonja sich als seine Verlobte ausgibt, sehe ich das alles in einem anderen Licht.«

»Ja«, meinte Neuner nachdenklich. »Wir haben eine vermutlich eifersüchtige Ehefrau, von der er sich scheiden lassen wollte, einen...

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Marie Anders wurde 1967 in Kirchdorf an der Krems, Oberösterreich geboren. Sie ist in einem internationalen Umfeld mehrsprachig aufgewachsen und hat unter anderem in Serbien, den Vereinigten Staaten, Russland und Frankreich gelebt, studiert und gearbeitet. Seit kurzem lebt und arbeitet sie wieder in ihrer Heimat, Oberösterreich.