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Gruppen:Dynamik

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Carl-Auer Verlagerschienen am13.06.20231. Auflage
Unternehmen und Organisationen sehen sich heute mit Veränderungen von bisher nicht gekannter Komplexität und Geschwindigkeit konfrontiert. Ob sie darin bestehen können, hängt vor allem davon ab, wie die Beteiligten sich verhalten, seien sie Mitarbeiter·in, Führungskraft oder Beratende. Eine 'Schlüsselqualifikation' für zukunftsfähige Führung und Beratung heißt Gruppendynamik: Als Analyseinstrument kann sie dysfunktionale Strukturen in Organisationen aufdecken; als Interventionsmethode hilft sie, unproduktive Muster in Gruppen zu bearbeiten; und als Forschungsdisziplin gibt sie fundierte Hinweise zu Themen wie Transformation und Diversität. Ruth E. Lerchster, Maria Spindler und 23 weitere renommierte Gruppendynamiker·innen präsentieren in diesem Buch erfahrungsbewährte Vorschläge für die Teamentwicklung wie für die Gestaltung von gesellschaftlichen Prozessen. Neben guten Wegen vom Wissen zum Handeln zeigen sie die große transformatorische Kraft der Gruppendynamik auf. Mit Beiträgen von: Jonas Claußen · Vincent Cofalka · Matthias Csar · Claudius Fischli · Eva Flicker · Olaf Geramanis · Nina Halder-Schüssel · Alfred Janes · Roswita Königswieser · Ulrich Königswieser · Ewald Krainz · Ulrich Krainz · Karin Lackner · Rafael Lerchster · Ruth E. Lerchster · Barbara Lesjak · Gauri Nigudkar · Aaron Scheer · Susanne Schinko-Fischli · Gerhard Sigl · Maria Spindler · Gundi Vater · Jörg Weisser · Rudolf Wimmer · Liselotte Zvacek.

Ruth E. Lerchster, Mag.a, Dr.in; Psychologin mit Schwerpunkt Gruppendynamik; Autorin, Dozentin an den Universitäten Klagenfurt, Graz, Krems und Halle-Wittenberg, Lehrtrainerin und Organisationsberaterin der ÖGGO und Leiterin des Arbeitsbereichs soziale Kompetenzen und Gruppendynamik an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Maria Spindler, Mag.a Dr.in, internationale Organisationsberaterin, Leadership Developer, ÖGGO-Lehrtrainerin und Hernstein-Gruppendynamiktrainerin, Buchautorin, Universitätslehrende, Vortragende. Themen: Hochleistungsteams und -organisationen, New Work, zukunftsweisende Machtordnungen, #MachtNeuGedacht.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR49,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR47,99

Produkt

KlappentextUnternehmen und Organisationen sehen sich heute mit Veränderungen von bisher nicht gekannter Komplexität und Geschwindigkeit konfrontiert. Ob sie darin bestehen können, hängt vor allem davon ab, wie die Beteiligten sich verhalten, seien sie Mitarbeiter·in, Führungskraft oder Beratende. Eine 'Schlüsselqualifikation' für zukunftsfähige Führung und Beratung heißt Gruppendynamik: Als Analyseinstrument kann sie dysfunktionale Strukturen in Organisationen aufdecken; als Interventionsmethode hilft sie, unproduktive Muster in Gruppen zu bearbeiten; und als Forschungsdisziplin gibt sie fundierte Hinweise zu Themen wie Transformation und Diversität. Ruth E. Lerchster, Maria Spindler und 23 weitere renommierte Gruppendynamiker·innen präsentieren in diesem Buch erfahrungsbewährte Vorschläge für die Teamentwicklung wie für die Gestaltung von gesellschaftlichen Prozessen. Neben guten Wegen vom Wissen zum Handeln zeigen sie die große transformatorische Kraft der Gruppendynamik auf. Mit Beiträgen von: Jonas Claußen · Vincent Cofalka · Matthias Csar · Claudius Fischli · Eva Flicker · Olaf Geramanis · Nina Halder-Schüssel · Alfred Janes · Roswita Königswieser · Ulrich Königswieser · Ewald Krainz · Ulrich Krainz · Karin Lackner · Rafael Lerchster · Ruth E. Lerchster · Barbara Lesjak · Gauri Nigudkar · Aaron Scheer · Susanne Schinko-Fischli · Gerhard Sigl · Maria Spindler · Gundi Vater · Jörg Weisser · Rudolf Wimmer · Liselotte Zvacek.

Ruth E. Lerchster, Mag.a, Dr.in; Psychologin mit Schwerpunkt Gruppendynamik; Autorin, Dozentin an den Universitäten Klagenfurt, Graz, Krems und Halle-Wittenberg, Lehrtrainerin und Organisationsberaterin der ÖGGO und Leiterin des Arbeitsbereichs soziale Kompetenzen und Gruppendynamik an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Maria Spindler, Mag.a Dr.in, internationale Organisationsberaterin, Leadership Developer, ÖGGO-Lehrtrainerin und Hernstein-Gruppendynamiktrainerin, Buchautorin, Universitätslehrende, Vortragende. Themen: Hochleistungsteams und -organisationen, New Work, zukunftsweisende Machtordnungen, #MachtNeuGedacht.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783849784515
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum13.06.2023
Auflage1. Auflage
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3752 Kbytes
Artikel-Nr.11957579
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Einleitung

Ruth E. Lerchster & Maria Spindler

Dieses Buch entsteht in einer Zeit, wo ein europäischer Staat mit EU-Beitrittsstatus kriegerischen Auseinandersetzungen ausgesetzt ist und die dadurch ausgelösten Folgen für den europäischen Kontinent spürbar, aber in ihrem vollen Ausmaß noch nicht abschätzbar sind. Die europäischen Außengrenzen sind fragil, und viele, die sich in Europa ein besseres Leben erhoffen, ertrinken mitsamt all ihren Hoffnungen im Mittelmeer. Die Klimaprognosen erfordern rasche und ungekannt harte Maßnahmen. Diese und viele andere gesellschaftsrelevanten Ereignisse betreffen unser Wirtschaftssystem in mittelbarer und unmittelbarer Weise und können weder ignoriert werden, noch gibt es einfache Lösungen für die globalen, internationalen und nationalen Fragestellungen.

Umbruchphasen innerhalb von Gesellschaften gab es immer schon. Die davon jeweils Betroffenen werden naturgemäß immer der Überzeugung sein, dass das Maß an Herausforderungen und die Themenbreite des Umbruchs alle bisherigen historisch bekannten Ausmaße überschreiten. Für Menschen, Organisationen, Institutionen und letztlich für die Gesellschaft stellen Veränderungen erst mal eine Irritation dar. Sie fühlen den Stachel im Fleisch und den ziehenden Schmerz, wenn klar wird, dass lieb gewonnene Gewohnheiten und Routinen zu kurz greifen, funktionale Strukturen und Ordnungen ins Schwanken geraten und kulturelle Überzeugungen, Werte und Normen zu reformulieren sind. Diese Formen der »schlechten Nachrichten« führen Systeme oft für kurze Momente in einen Schockzustand. Gleichzeitig ist die scheinbar unabwendbare Not in der Lage, Menschen und Systeme in Bewegung zu bringen und Wege für Entwicklung und Innovation zu eröffnen.

Auch in dem Bewusstsein, dass der Beitrag, den dieses Buch leisten kann, zu kurz greift, scheint es uns in Anbetracht unruhiger, verunsichernder und gleichzeitig nach Innovation rufender Entwicklungen an der Zeit, das Potenzial und die Sprengkraft der Gruppendynamik neu zu formulieren und sichtbar zu machen. Ausgehend davon, dass jedes Thema für sich ein umfassendes Konfliktpotenzial in sich trägt, diese Konflikte im Sinne der Entwicklung fruchtbringend sein können und es letztlich darum gehen muss, sozial verträgliche und nachhaltige Lösungen für die Zukunft zu generieren, sehen wir den der Gruppendynamik zugrunde liegenden Anspruch auf partizipative, selbstaufklärende, humanistische und prozessorientierte Verfahren als ein Gebot der Stunde.
Große gesellschaftliche Herausforderungen - eine Orientierung

Die Phänomene der »next society« mit ihrem Irritationspotenzial, aber auch Chancenpotenzial sind Untersuchungsgegenstand unterschiedlichster wissenschaftlicher Disziplinen (z. B. Drucker 2002; Baecker 2007; Chomsky u. Waterstone 2022). Das hat zur Folge, dass die großen gesellschaftlichen Herausforderungen nicht nur in ihrer Bedeutung unscharf bleiben, sondern auch Gegenstand eines durchaus heterogenen wissenschaftstheoretischen Diskurses sind, der von den zahlreichen Interessen der Disziplinen geprägt ist. Diese Heterogenität ist nachvollziehbar, aber für die Öffentlichkeit und die Politik, die einen wissenschaftlichen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen erwarten, kaum fassbar. Dies bewog den Wissenschaftsrat (2015), Desiderate zu formulieren, die zur Klärung des Diskurses beitragen sollten und hier auszugsweise zusammengefasst werden. Primär geht es um:
Identifikation großer gesellschaftlicher Herausforderungen mithilfe ergebnisoffener und pluralistischer Prozesse (Partizipation und Pluralität von Akteur·innen und Positionen)
Zusammenführen wissenschaftlichen Wissens aus unterschiedlichen Quellen (Interdisziplinarität)
Erkennen und Offenlegen von Grenzen wissenschaftlichen Wissens (Transparenz in Bezug auf Unsicherheiten und Interessenskonflikte)
Erhöhen von Vielfalt und Selbstkorrekturfähigkeit des Wissenschaftssystems (Selbstbeobachtung und Revisionsfähigkeit)
Erproben von Instrumenten zur Beteiligung nichtwissenschaftlicher Akteur·innen (Partizipation gesellschaftlicher Akteur·innen - Transdisziplinarität)
Stärken globaler Perspektiven (Internationalisierung im Sinne von »global governance«).

Diese Desiderate weisen auf unterschiedlich Relevantes hin:
Implizit wird sichtbar, dass das Wissenschaftssystem als Spiegel der Gesellschaft gesehen werden kann. Es findet ein Umbruch statt, in welchem bisher gültige Paradigmen und Gewohntes einem Veränderungsprozess unterzogen werden müssen und Unsicherheit, Flexibilität, Offenheit und Öffnung fixe Variablen darstellen (vergleiche Lackner & Claußen, Kap. 14).
Explizit wird darauf hingewiesen, dass eine klare, alles umfassende begriffliche Abgrenzung dessen, was als große gesellschaftliche Herausforderung gilt, weitgehend fehlt bzw. nur innerhalb der einzelnen Disziplinen definiert werden kann, was wiederum den Verlust der Sicht auf das Ganze nach sich zieht.

Demzufolge formulieren wir nachfolgend jene gesellschaftlichen Herausforderungen, von welchen wir annehmen, dass sie eine große und ernst zu nehmende gesellschaftliche Reichweite haben werden, dass viele Menschen von ihnen betroffen sein werden, dass sie wirtschaftliche, gesellschaftspolitische und zivilgesellschaftliche Folgen nach sich ziehen werden und dass deren Bearbeitung besondere Anstrengungen verlangt bzw. verdient. Weltweit geht es unter anderem um:
die Bewältigung der steigenden Ressourcenknappheit und die dadurch motivierten Kriege
erneut auflebende Autokratien, deren nationalistisches Gedankengut an längst vergangen geglaubte Tage erinnert und die imstande sind, demokratische Verhältnisse zu destabilisieren
die Konsequenzen der ausbeutenden Wirtschaft, des Kapitalismus und des Neoliberalismus
Pandemien und deren Folgen für die Menschen und die Wirtschaft
Klimaveränderungen und die damit verbundenen verheerenden Umweltkatastrophen
zu erwartende Migrationsströme (Lerchster u. Spindler 2016) und die damit einhergehende Entwicklung neuer Formen des Zusammenlebens
die Pluralisierung der Lebenswelten im Sinne der »neuen Unübersichtlichkeit« (Habermas 1985) und die Umwandlung alter sozialer Ungleichheiten in die neue Vielfalt der Milieus, Subkulturen, Lebensstile und Lebensweisen (Hradil 2002)
die zunehmende Individualisierung von Lebenslagen und Biografiemustern (Beck 1986)
die New Economy und die unterschiedlichen Zugänge zu Eigentum (Rifkin 2002)
die Anforderungen an Digitalisierung, Informations- und Kommunikationstechnologie, Social Media (u. a. Lerchster u. Heintel 2017) und künstliche Intelligenz (u. a. Bostrom 2017; Barachini a. Stary 2022).

Die Vielfalt und Potenz dieser Themenstellungen zeigen deutlich, dass die Zukunft keine Blaupause der Vergangenheit sein kann.

Wenn Zukunft sich nicht ohne Weiteres entscheiden lässt, eröffnen sich für Menschen, Gruppen und Organisationen Spannungsfelder der besonderen Art. Sie sind aufgefordert, das Hier und Jetzt - die Gegenwart - proaktiv zu gestalten, um das System zu stabilisieren und um arbeitsfähig zu sein. Gleichzeitig ist das bewegte Umfeld einzubeziehen, indem Wahrscheinlichkeitsfaktoren definiert und integriert werden. Ausgehend davon, dass sich nicht alle Variablen vorhersehen lassen und man nicht von wohldefinierten, klar abgrenzbaren Problemen ausgehen kann, muss man sich von der Illusion verabschieden, langfristig haltbare Lösungen und stringente Strategien erzielen zu können. Um handlungsfähig zu bleiben, braucht es Orientierungsrahmen, Strukturen, Ordnungen und Zieldefinitionen; sie stiften Sicherheit und müssen gleichzeitig hinterfragt werden können, um etwaigen Dysfunktionalitäten möglichst rasch begegnen zu können. Das ist der Weg zu lebendigen, bewegten und flexiblen Systemen, die auf diese Weise Stress und Sicherheit gleichzeitig prozessieren.
Gelassenheit und die partielle Abkehr von Machbarkeitsillusionen in bewegten Zeiten

Die Wissenschaft hat sich sukzessive aus der disziplinären Eingrenzung zu verabschieden, sie muss inter- und transdisziplinär agieren, Synergien nutzen und Kooperationen fördern. Im Gesundheitsbereich bemüht man sich zusehends, die Vorteile einer interdisziplinären und interprofessionellen Zusammenarbeit zu nutzen, im Bildungssystem werden Leitungsstrukturen gestrafft, und die Bildung von Bildungsclustern wird vorangetrieben. Die Gesellschaft interagiert mit funktionalen Subsystemen wie Politik, Wirtschaft, Recht, Wissenschaft, Bildung, Medien, Gesundheit, Religion usw. Das politische System ist ohne Organisationen wie Parteien, Verbände, Verwaltungseinheiten nicht vorstellbar; das Wissenschaftssystem nicht ohne Universitäten, das Gesundheitssystem nicht ohne Krankenhäuser, Arztpraxen, Krankenkassen; die Wirtschaft ebenso wenig ohne Banken und Unternehmen. Wir können davon ausgehen, dass Organisationen mit zahlreichen Teilsystemen der Gesellschaft strukturell verbunden...
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Autor

Ruth E. Lerchster, Mag.a, Dr.in; Psychologin mit Schwerpunkt Gruppendynamik; Autorin, Dozentin an den Universitäten Klagenfurt, Graz, Krems und Halle-Wittenberg, Lehrtrainerin und Organisationsberaterin der ÖGGO und Leiterin des Arbeitsbereichs soziale Kompetenzen und Gruppendynamik an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.Maria Spindler, Mag.a Dr.in, internationale Organisationsberaterin, Leadership Developer, ÖGGO-Lehrtrainerin und Hernstein-Gruppendynamiktrainerin, Buchautorin, Universitätslehrende, Vortragende. Themen: Hochleistungsteams und -organisationen, New Work, zukunftsweisende Machtordnungen, #MachtNeuGedacht.