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Arsène Lupin

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
264 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am16.06.20231. Auflage
Wer kennt ihn nicht, Arsène Lupin, den ebenso eleganten wie charmanten Meisterdieb? Unerkannt verkehrt er in den höchsten Kreisen der französischen Gesellschaft und bringt die Superreichen mit List um ihre Kunstschätze und Juwelen. Ein Meister der Verkleidung und der fernöstlichen Kampfkunst, scheint er der Polizei stets einen Schritt voraus zu sein. Doch sein Widersacher Oberinspektor Ganimard ist ihm immer dicht auf den Fersen. Wird der ihn doch noch erwischen? Oder wird ein berühmter englischer Detektiv sein Schicksal besiegeln? Und wird die schöne Miss Nelly den Gentleman-Gauner erhören? Antworten auf diese Fragen bietet die vorliegende Geschichtensammlung voller spannender Abenteuer mit überraschenden Wendungen. Diese entstaubte Neuübersetzung ist ein Genuss für alle Krimifans, der uns ins Paris der Belle Époque entführt.

Maurice Leblanc wurde 1864 in Rouen geboren. Mit 24 Jahren zog er nach Paris, wo er als Journalist arbeitete und 1890 erste Erzählungen veröffentlichte. Doch der große Erfolg stellte sich erst ein, als er 1905 die Figur des eleganten Einbrechers Arsène Lupin erfand. Leblanc schrieb zahlreiche Romane, Theaterstücke und Kurzgeschichten rund um seinen frechen, aber charmanten Meisterdieb, die in mehrere Sprachen übersetzt und für Film und Fernsehen adaptiert wurden. Der Autor starb 1941 in Perpignan.
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Verfügbare Formate
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Produkt

KlappentextWer kennt ihn nicht, Arsène Lupin, den ebenso eleganten wie charmanten Meisterdieb? Unerkannt verkehrt er in den höchsten Kreisen der französischen Gesellschaft und bringt die Superreichen mit List um ihre Kunstschätze und Juwelen. Ein Meister der Verkleidung und der fernöstlichen Kampfkunst, scheint er der Polizei stets einen Schritt voraus zu sein. Doch sein Widersacher Oberinspektor Ganimard ist ihm immer dicht auf den Fersen. Wird der ihn doch noch erwischen? Oder wird ein berühmter englischer Detektiv sein Schicksal besiegeln? Und wird die schöne Miss Nelly den Gentleman-Gauner erhören? Antworten auf diese Fragen bietet die vorliegende Geschichtensammlung voller spannender Abenteuer mit überraschenden Wendungen. Diese entstaubte Neuübersetzung ist ein Genuss für alle Krimifans, der uns ins Paris der Belle Époque entführt.

Maurice Leblanc wurde 1864 in Rouen geboren. Mit 24 Jahren zog er nach Paris, wo er als Journalist arbeitete und 1890 erste Erzählungen veröffentlichte. Doch der große Erfolg stellte sich erst ein, als er 1905 die Figur des eleganten Einbrechers Arsène Lupin erfand. Leblanc schrieb zahlreiche Romane, Theaterstücke und Kurzgeschichten rund um seinen frechen, aber charmanten Meisterdieb, die in mehrere Sprachen übersetzt und für Film und Fernsehen adaptiert wurden. Der Autor starb 1941 in Perpignan.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757856557
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum16.06.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten264 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.11964272
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1
Arsène Lupin wird verhaftet
Was für eine seltsame Reise! Dabei hatte sie so gut angefangen. Als ich an Bord ging, schien alles perfekt. Die Provence ist ein schneller, komfortabler Ozeandampfer, der vom liebenswürdigsten Kapitän kommandiert wird, den man sich vorstellen kann. An Bord hatte sich eine erlesene Gesellschaft zusammengefunden, und mit der Zeit freundeten sich die Passagiere miteinander an und organisierten Unterhaltungsabende. Wir hatten das köstliche Gefühl, völlig von der Welt abgeschnitten zu sein. Wie auf einer einsamen Insel hatten wir nur einander und konnten gar nicht umhin, uns näher zu kommen.

So geschah es auch.

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was für eine merkwürdige, unvorhersehbare Situation das ist? Eine Gruppe von Personen, die sich noch gestern nicht kannten, teilt über mehrere Tage hinweg zwischen den unendlichen Weiten des Himmels und des Meeres Wohl und Wehe und erträgt gemeinsam die Wutausbrüche des Ozeans, seine peitschenden Wellen und seine trügerische Stille. Im Grunde erlebt man eine dramatische Kurzfassung des Lebens an sich mit all seinen Höhen und Tiefen, seiner Monotonie und Vielfältigkeit, und vielleicht genießt man gerade deshalb mit fiebriger Wonne diese Reise, deren Ende von Anfang an absehbar ist.

Doch seit einigen Jahren gibt es etwas, das die Emotionen an Bord mitunter hochschlagen lässt. Denn die kleine schwimmende Insel ist inzwischen mit der Welt verbunden, der man entkommen zu sein glaubte. Diese Verbindung, die sich auf hoher See langsam löst, baut sich nach und nach wieder auf. Der Grund ist die drahtlose Telegrafie. Auf geheimnisvolle Weise erreichen uns Nachrichten aus einer anderen Welt. Die Übermittlung unsichtbarer Botschaften bedarf keiner Leitungen mehr. Das Mysterium dieses neuartigen Wunderwerks ist noch viel unergründlicher, wenn auch romantischer, und wir müssen die Flügel des Windes zu Hilfe nehmen, um es zu erklären.

So kam es uns in den ersten Stunden vor, als würde uns diese Stimme, die hin und wieder einem von uns einige Worte aus weiter Ferne zuflüsterte, verfolgen, eskortieren, ja, vorauseilen. Zwei Freunde sprachen mit mir. Viele weitere sandten uns traurige oder frohe Abschiedsgrüße durch den Äther.

Es war ein stürmischer Nachmittag, unser zweiter Tag auf See, und wir waren bereits fünfhundert Seemeilen von der französischen Küste entfernt, als der drahtlose Telegraf folgende Nachricht übermittelte:

ARSÈNE LUPIN AN BORD, ERSTE KLASSE, BLONDES HAAR, VERLETZUNG AM RECHTEN UNTERARM, REIST ALLEIN UNTER DEM NAMEN R...

Genau in diesem Augenblick krachte am düsteren Himmel ein gewaltiger Donner. Die elektromagnetischen Wellen wurden unterbrochen, sodass der Rest des Telegramms uns nicht mehr erreichte. Wir hatten nur den ersten Buchstaben des Namens erfahren, hinter dem sich Arsène Lupin verbarg.

Ich bin sicher, dass sowohl die Telegrafisten als auch der Chefsteward und der Kapitän jede andere Nachricht streng vertraulich behandelten. Doch es gibt Ereignisse, bei denen auch die strengste Geheimhaltung zu versagen scheint. Niemand wusste, wie die Nachricht durchgesickert war, doch wir alle erfuhren noch am selben Tag, dass sich der berühmte Arsène Lupin unter uns befand.

Arsène Lupin bei uns an Bord! Der Einbrecher, der sich nie erwischen ließ und über dessen Taten die Zeitungen seit Monaten berichteten. Diese rätselhafte Figur, mit der sich der alte Ganimard, unser bester Polizist, auf einen verbissenen, aber für Unbeteiligte sehr amüsanten Zweikampf eingelassen hatte. Arsène Lupin, der selbsternannte Gentleman, der nur in Schlössern und den Salons der Reichen operierte und der eines Nachts, als er bei Baron Schormann eingebrochen war, mit leeren Händen abgezogen war und eine Visitenkarte mit folgender Botschaft hinterlassen hatte: Arsène Lupin, Gentleman-Einbrecher, kommt wieder, wenn Sie sich echte Antiquitäten leisten können. Arsène Lupin, der Mann der tausend Verkleidungen: abwechselnd Chauffeur, Tenor, Buchmacher, reicher Erbe, Jüngling oder Greis, Handelsvertreter aus Marseille, russischer Arzt oder spanischer Torero ...

Man stelle sich das nur vor: Arsène Lupin, der sich in der relativen Enge eines Schiffs bewegte, ja, was sage ich, in dem winzigen Teil, den die erste Klasse einnahm, wo wir uns ständig aufhielten, im Speisesaal, im Gesellschaftsraum oder im Rauchsalon. Jeder Passagier konnte Arsène Lupin sein, dieser Mann oder jener, mein Tischnachbar, mein Kabinenpartner ...

»Und das sollen wir noch fünf Tage lang ertragen?«, rief am nächsten Tag Miss Nelly Underdown empört. »Ich hoffe nur, dass er verhaftet wird.« Dann mir zugewandt: »Monsieur d Andrésy, Sie verstehen sich doch so gut mit dem Kapitän. Wissen Sie vielleicht mehr?«

Miss Nelly zuliebe wünschte ich, ich hätte mehr gewusst. Sie war eines dieser exquisiten Geschöpfe, die überall, wo sie auftauchen, sofort im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Ihre Schönheit und ihr Reichtum faszinieren gleichermaßen, und sie umgeben sich mit einem Hofstaat von Bewunderern.

In Paris bei ihrer französischen Mutter aufgewachsen, war sie nun auf dem Weg zu ihrem Vater, dem schwerreichen Mister Underdown aus Chicago. Sie reiste in Begleitung ihrer Freundin Lady Jerland.

Von der ersten Minute an hatte ich mir vorgenommen, mit ihr zu flirten. In der zunehmend intimen Atmosphäre an Bord war ich ihrem Liebreiz im Nu verfallen. Doch als sie mich mit ihren großen schwarzen Augen ansah, war ich zu überwältigt zum Flirten. Jedoch schien sie Gefallen an meiner Aufmerksamkeit zu finden. Sie lachte sogar über meine Scherze, lauschte meinen Anekdoten und reagierte mit einem gewissen Wohlwollen auf meine eifrigen Bemühungen.

Es gab nur einen Rivalen, der mich ein wenig beunruhigte, einen eleganten, zurückhaltenden jungen Mann, recht gutaussehend, dessen schweigsame Art sie bisweilen meiner extrovertierten Pariser Art vorzuziehen schien.

Ausgerechnet er war einer der Bewunderer, die Miss Nelly umringten, als sie mir ihre Frage stellte. Wir befanden uns auf der Brücke, wo wir es uns auf Schaukelstühlen bequem gemacht hatten. Das Gewitter des Vortags hatte den Himmel aufgeklart. Es war einfach herrlich.

»Ich weiß auch nichts Genaueres, Mademoiselle«, antwortete ich. »Aber wir könnten doch selbst ermitteln, so wie der alte Ganimard es tun würde, Arsène Lupins Intimfeind.«

»Ach, das trauen Sie sich zu?«

»Warum nicht? So schwierig kann das doch nicht sein.«

»Doch, doch.«

»Sie vergessen die Hinweise, anhand derer wir seine Identität aufdecken können.«

»Welche Hinweise?«

»Erstens: Lupin nennt sich Monsieur R...«

»Damit kommen wir nicht weit.«

»Zweitens: Er reist allein.«

»So ungewöhnlich ist das nicht.«

»Und drittens: Er ist blond.«

»Na und?«

»Wir müssen uns nur die Passagierliste ansehen und einen nach dem anderen eliminieren.« Ich hatte die Liste bei mir und holte sie aus der Tasche, um sie zu überfliegen.

»Zuerst einmal sehe ich dreizehn männliche Passagiere, deren Nachnamen mit R beginnen.«

»Nicht mehr?«

»Nicht in der ersten Klasse. Neun dieser Männer reisen in Begleitung ihrer Frauen, Kinder oder Dienstboten. Bleiben vier Alleinreisende: Der Marquis de Raverdan ...«

»Er ist Botschaftssekretär«, unterbrach mich Miss Nelly. »Ich kenne ihn.«

»Major Rawson ...«

»Das ist mein Onkel«, sagte jemand.

»Monsieur Rivolta ...«

»Anwesend«, rief einer der Gäste, ein Italiener, dessen Gesicht hinter einem tiefschwarzen Bart fast verschwand.

Miss Nelly lachte schallend. »Als blond würde ich Monsieur nicht bezeichnen.«

»Also muss der Letzte auf der Liste der sein, den wir suchen«, fuhr ich fort.

»Und zwar?«

»Ein gewisser Monsieur Rozaine. Kennt ihn jemand?«

Niemand sagte etwas, bis Miss Nelly sich an den wortkargen jungen Mann wandte, der zu meinem Verdruss ständig um sie herumscharwenzelte: »Monsieur Rozaine, wollen Sie nicht antworten?«

Alle schauten ihn an. Er war blond.

Ich muss zugeben, dass ich innerlich zusammenzuckte. Und das peinliche Schweigen, das schwer auf unserer Runde lastete, deutete darauf hin, dass es den anderen ähnlich ging. Aber eigentlich war es absurd, denn nichts an der Erscheinung dieses Mannes ließ darauf schließen, dass er der Gesuchte sein könnte.

»Warum ich nicht antworte?«, sagte er. »Ganz einfach, weil ich bereits meine eigenen Ermittlungen angestellt habe und aufgrund meines Namens, meiner Haarfarbe und der Tatsache, dass ich allein reise, zum gleichen Schluss gekommen bin. Ich finde, man sollte mich festnehmen.«

Als er dies sagte, schaute er merkwürdig drein. Seine schmalen Lippen wurden noch schmaler und blasser, und seine Augen waren...
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