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Blinde Sekunden

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
446 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am01.03.2020
Wer ist dein Freund, wer dein Feind - und worin liegt der Unterschied? Sonja Rüthers Thriller »Blinde Sekunden« jetzt als eBook bei dotbooks. Das Grauen lauert nicht nur in dunklen Gassen ... Gerade noch ging die attraktive Silvia durch eine gutbesuchte Hotellobby - im nächsten Moment ist sie spurlos verschwunden. Ein Täter scheint schnell festzustehen. Aber wurde Silvia wirklich das jüngste Opfer jenes Serienmörders, der die Öffentlichkeit immer wieder in Angst und Schrecken versetzt? Für Kommissar Rieckers soll dies der letzte Fall vor seiner Pensionierung werden. Doch selbst seine langjährige Erfahrung hat ihn nicht auf das vorbereitet, was er herausfinden wird ... »Ein Thriller abseits der ausgetrampelten Such-den-Mörder-Pfade. Unvorhersehbar und mit Abgründen, wo sie nicht erwartet werden. Sonja Rüther versteht es bestens, eine ungewöhnliche und fesselnde Story zu erzählen. Hoffentlich nicht das letzte Werk!« Bestsellerautor Markus Heitz Jetzt als eBook kaufen und genießen: »Blinde Sekunden«, ein abgründiger, psychologischer Thriller von Sonja Rüther, der die Fans von Romy Hausmann und Karin Slaughter. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Sonja Rüther, geboren 1975 in Hamburg, betreibt in Buchholz/Nordheide einen Kreativhof (»Ideenreich - der Kreativhof«) und den Verlag »Briefgestöber«. Bei dotbooks veröffentlichte Sonja Rüther die Thriller »Blinde Sekunden« und »Tödlicher Fokus«, die Horror-Story »Eine Spur aus Frost und Blut« sowie die von ihr herausgegebenen Anthologien »Aus dunklen Federn« und »Aus dunklen Federn 2«, in denen neben ihr auch Autoren wie Markus Heitz, Kai Meyer, Boris Koch und Thomas Finn ihre schwärzesten Seiten zeigen. Die Website der Autorin: www.briefgestoeber.de Die Autorin im Internet: www.facebook.com/sonja.ruther.1
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Produkt

KlappentextWer ist dein Freund, wer dein Feind - und worin liegt der Unterschied? Sonja Rüthers Thriller »Blinde Sekunden« jetzt als eBook bei dotbooks. Das Grauen lauert nicht nur in dunklen Gassen ... Gerade noch ging die attraktive Silvia durch eine gutbesuchte Hotellobby - im nächsten Moment ist sie spurlos verschwunden. Ein Täter scheint schnell festzustehen. Aber wurde Silvia wirklich das jüngste Opfer jenes Serienmörders, der die Öffentlichkeit immer wieder in Angst und Schrecken versetzt? Für Kommissar Rieckers soll dies der letzte Fall vor seiner Pensionierung werden. Doch selbst seine langjährige Erfahrung hat ihn nicht auf das vorbereitet, was er herausfinden wird ... »Ein Thriller abseits der ausgetrampelten Such-den-Mörder-Pfade. Unvorhersehbar und mit Abgründen, wo sie nicht erwartet werden. Sonja Rüther versteht es bestens, eine ungewöhnliche und fesselnde Story zu erzählen. Hoffentlich nicht das letzte Werk!« Bestsellerautor Markus Heitz Jetzt als eBook kaufen und genießen: »Blinde Sekunden«, ein abgründiger, psychologischer Thriller von Sonja Rüther, der die Fans von Romy Hausmann und Karin Slaughter. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Sonja Rüther, geboren 1975 in Hamburg, betreibt in Buchholz/Nordheide einen Kreativhof (»Ideenreich - der Kreativhof«) und den Verlag »Briefgestöber«. Bei dotbooks veröffentlichte Sonja Rüther die Thriller »Blinde Sekunden« und »Tödlicher Fokus«, die Horror-Story »Eine Spur aus Frost und Blut« sowie die von ihr herausgegebenen Anthologien »Aus dunklen Federn« und »Aus dunklen Federn 2«, in denen neben ihr auch Autoren wie Markus Heitz, Kai Meyer, Boris Koch und Thomas Finn ihre schwärzesten Seiten zeigen. Die Website der Autorin: www.briefgestoeber.de Die Autorin im Internet: www.facebook.com/sonja.ruther.1
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955207175
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.03.2020
Reihen-Nr.1
Seiten446 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2009 Kbytes
Artikel-Nr.12099563
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. Kapitel

Göttingen, Sonntag, 10. Mai 2009, 19:03 Uhr



Die meisten Gäste dieser Charity-Veranstaltungen kannte Dr. Karl Freiberger ungeschminkt, narkotisiert, mit schlaffen Gesichtszügen und unkaschierten Makeln von seinem OP-Tisch. Er wusste sehr genau, wem er wo das Skalpell angesetzt, wessen Knorpel er abgehobelt, Brüste vergrößert und Gesichtszüge er aufgepolstert oder gestrafft hatte - kleine und große Korrekturen von Schönheitsfehlern, die der Regenbogenpresse hohe Summen wert gewesen wären, wenn nur jemals ein Beweisfoto seine Praxis verlassen hätte. Aber genau deshalb kamen sie alle früher oder später zu ihm: Er war diskret und ein Perfektionist.

Ich wünschte, ich müsste meine Freizeit nicht mit meiner Kundschaft verbringen, dachte er mürrisch und sah zu Barbara hinüber. Weder hier im Foyer noch später im großen Festsaal würde er sie aus den Augen verlieren. Nur ihretwegen ließ er diese gesellschaftliche Verpflichtung über sich ergehen. Wenn sie sich für eine solche Veranstaltung zurechtmachte, blühte sie auf, und für ihr Lächeln lohnte sich das Aushalten dieser Anlässe - denn wenn sie wieder zu Hause waren, erstarb es ihr auf den Lippen.

Man könnte glatt vergessen, wie krank sie ist.

Er lehnte sich leicht gegen eine weiße Säule, abseits des Trubels, und drehte ein leeres Champagnerglas zwischen seinen Fingern. Dies war ihre Bühne, nicht seine. Er war weder dick noch dünn, eher Durchschnitt; wirre, von Grau durchzogene Haare und ein schlichtes Gesicht, das ebenso gut das eines Lateinlehrers oder eines Steuerberaters hätte sein können. In die Jahre gekommene Unauffälligkeit. Der absolute Gegensatz zu Barbara. Bevor die Türen zum großen Saal geöffnet wurden, konnten sich die Fotografen in der Empfangshalle mit ihrem Blitzlichtgewitter austoben, danach kämen nur noch ausgewählte Journalisten in den Genuss, das Geschehen zu dokumentieren. Er konnte die Schlagzeilen in den Magazinen bereits vor seinem geistigen Auge sehen. Seine Frau und er waren dabei nur Randfiguren - uninteressant, solange kein Skandal zu wittern war.

Und so wird es auch bleiben.

Die Patientinnen wurden durch seine Arbeit niemals entfremdet. Wer Wünsche äußerte, die gegen seinen ästhetischen Maßstab verstießen, musste sich einen anderen Chirurgen suchen. Karl Freiberger gönnte sich den Luxus, auch einflussreiche Patienten fortzuschicken.

So wie seine Frau an diesem Abend aussah, würde sie es vermutlich auf die Seite mit den schönsten Kleidern des Abends schaffen. Der rote Stoff umschmeichelte ihren makellosen Körper, versprach Einblick an delikaten Stellen, ohne dass man jedoch mehr sehen konnte als gewollt. In dem bunten Blumenstrauß der herausgeputzten Gäste war Barbara die Rose. Sie fuhr sich mit den Fingern durch die langen blonden Haare und lachte gelöst. Das Collier mit achtundvierzig Brillanten um ihren Hals funkelte. Barbara besaß ein bewundernswertes Talent, sich mit kleinen Bewegungen, Gesten, Mimik und ihrer melodischen Stimme so in Szene zu setzen, dass jeder Mann im Raum sie zwangsweise bemerken musste. Sie spielte mit der Aufmerksamkeit ihrer Gesprächspartner, genoss jedes Kompliment. Nichts davon entging Karl.

"Sie sieht wundervoll aus." Richard Brose trat neben ihn und grinste anzüglich. Er trug nicht wie die anderen Gäste einen Smoking. Die obersten Knöpfe des lässigen weißen Seidenhemds standen offen, und die braungebrannte Haut bildete einen auffälligen Kontrast zu dem hellen Stoff. Das dunkelblaue Jackett hing locker über einer Schulter, und nach Betreten des Saals würde er es über eine Stuhllehne hängen. Glänzende schwarze Haare, glatte Gesichtszüge und die ruhelosen Augen eines Eroberers: Karl hasste ihn. An manchen Tagen hätte er ihn gerne mit seinem Goldkettchen erwürgt oder ihm zumindest Botox in die Zunge gespritzt, damit er sein Geschwätz nicht mehr ertragen musste.

Beherrscht freundlich nickte er. Sie waren beinahe ein Jahrgang, Richard verbannte die fünfzig Jahre jedoch mit jeder Menge Haarfärbemittel und regelmäßigen Spritzen gegen die Falten. Karl mochte neben ihm grau und alt erscheinen; dafür machte er sich nicht lächerlich.

Man soll der Jugend nicht nachjagen.

Er betrachtete wieder seine Frau und hoffte, dass sie niemandem -und ganz besonders nicht Richard Brose - einen Anlass zur Schadenfreude gab. Es war ihr erster öffentlicher Auftritt seit der kleinen Wangenaufpolsterung. Karl achtete besonders auf den Erhalt ihrer natürlichen Schönheit. Sie war zwar die Frau eines Schönheitschirurgen, deswegen musste sie aber noch lange nicht künstlich und operiert aussehen. Er hatte in den letzten Jahren eine Seite an ihr kennengelernt, die ihn zunehmend mit Sorge erfüllte. An manchen Tagen war sie aufbrausend und impulsiv, an anderen zog sie sich ins abgedunkelte Schlafzimmer zurück und blieb stundenlang im Bett liegen. Irgendetwas zerstörte zunehmend ihre Eigenwahrnehmung, ließ sie um ihre schwindende Jugend trauern und pflanzte ihr unerklärliche Selbstzweifel ein.

"Du siehst müde aus", sagte Richard Brose jetzt. Er war ganz entspannt. Sein Geld verdiente er inzwischen nur noch mit sogenannten Botox-Partys. Mal organisierte er sie selbst, mal wurde er eingeladen. Schnell verdientes Geld zwischen Vorspeise und Hauptgang. "Wird dir deine junge Frau langsam zu viel?"

Wie lange würde die unglückliche Barbara der Masche dieses junggebliebenen Spaßbringers wohl noch widerstehen? Er mochte nicht, wie sie lachte, wenn dieser Fatzke Anekdoten aus seinem Jetset-Leben erzählte. Der Gedanke, sie könnte diesen Mann interessant finden, quälte ihn. Broses Art, Barbara anzuschauen, war sehr eindeutig, und er ließ auch keine Gelegenheit aus, mit ihr zu flirten. Seine schwerste bisherige Niederlage gegen diesen Mann hatte Karl erfahren, als Barbara Brose auf einer Party gestattete, ihre Stirn mit Botox zu glätten.

Damals hatten sie die Veranstaltung wortlos verlassen, und erst zu Hause hatte er sie in seiner Enttäuschung angeschrien und ihr Dinge gesagt, die er auch nach vier Jahren noch bereute. Denn da hatten ihre Veränderungen angefangen. Egal, wie oft er sich entschuldigte, er kam nicht mehr an den Teil in ihr heran, den er mit diesen Worten offenbar so schwer verletzt hatte.

"Entschuldige mich." Es war ihm zuwider, Richard in irgendeiner Form zu antworten. Er ging zur Bar und holte sich einen Whiskey. Das würde die nächsten Stunden erträglicher gestalten. Da er auf ruhige Hände angewiesen war, trank er nur selten Alkohol, aber wenn er es tat, spürte er die Wirkung schnell.

Er ist neidisch, weil alle zu mir kommen. Sein Botox ist nur ein Partyspaß. Barbara steht weit über ihm, sie wird ihn nie wieder an sich heranlassen.

Mit dem Glas in der Hand drehte er sich um und betrachtete Barbara. Richard bewegte sich wie eine Schmeißfliege um sie herum, aber sie war zu beschäftigt damit, bezaubernd zu sein. Sie genoss die Blicke, sog gierig die Aufmerksamkeit in sich auf - ohne je zufrieden zu sein. Karl wusste, dass sie bereits auf der Rückfahrt wieder an sich herummäkeln würde.

Gleich wird er sie zum Lachen bringen. Sie anfassen, wann immer er es unverfänglich tun kann.

Niedergeschlagen nahm er einen weiteren Schluck. Er kannte den Verlauf dieser Zusammentreffen zu gut, aber solange sie nur mit seinem Kontrahenten spielte und er kein Interesse bei ihr erkennen konnte, wollte er ihr keine Szene machen. Nicht wegen Richard.

Jetzt zeigte das Kleid für seinen Geschmack doch zu viel Haut. Schon legten sich Richards Finger auf ihren Arm, er begrüßte sie mit angedeuteten Wangenküsschen, und Barbara lachte erfrischend.

Karl empfand das drängende Bedürfnis, ihr seine Jacke über die Schultern zu legen.

Ich wünschte, sie würde nicht ständig Bestätigung bei anderen suchen. Barbara gab sich mit seinen Komplimenten nicht mehr zufrieden. Oft betonte sie in besonders schwarzen Momenten ihrer Depressionen, dass er als Fachmann jeden ihrer Makel kennen und sie nicht objektiv betrachten würde. Sie glaubt mir nicht mehr.

Dieser Umstand traf ihn hart, und auch wenn sie am Ende einer jeden Party wieder mit ihm nach Hause ging, fürchtete er doch, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis ein jüngerer Mann sie ihm wegnahm.

Er rieb sich über die Augen und nippte am Whiskey. Ich bin doch schuld daran, dass sie so geworden ist.

Im Lauf der Ehe hatte er ihr kleine, geradezu unbedeutende Korrekturen vorgeschlagen, weil die Ideen, wie ihre Schönheit noch optimiert werden konnte, sich nicht zurückhalten ließen. Wenn sie sagte, sie fände ihre Brüste zu klein, dann nahm er sie nicht in den Arm und sagte ihr, dass sie für ihn perfekt sei. Im Gegenteil, er beschrieb ihr das Verfahren einer Vergrößerung und passte die Maße ihren Wünschen an.

Aus ihrer anfänglichen Angst vor den Eingriffen war eine Selbstverständlichkeit geworden, und die Resultate machten sie glücklich.

Irgendwann forderte sie sein Können konkret ein: ein dezentes Lippenaufspritzen, eine kleine Konturenkorrektur an den Oberschenkeln. Inzwischen war sie so weit, dass sie jedes Mal, wenn andere etwas machen ließen, überlegte, ob das bei ihr nicht auch durchgeführt werden sollte.

Das Verhältnis zwischen sinnvollen und unnötigen Eingriffen fing an, sich anzugleichen. Und wenn er etwas nicht machen wollte, schrie sie ihn an und drohte, zu Richard oder einem anderen zu gehen. Besonders schlimm wurde ein Streit immer dann, wenn...
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Autor

Sonja Rüther, geboren 1975 in Hamburg, betreibt in Buchholz/Nordheide einen Kreativhof (»Ideenreich - der Kreativhof«) und den Verlag »Briefgestöber«. Bei dotbooks veröffentlichte Sonja Rüther die Thriller »Blinde Sekunden« und »Tödlicher Fokus«, die Horror-Story »Eine Spur aus Frost und Blut« sowie die von ihr herausgegebenen Anthologien »Aus dunklen Federn« und »Aus dunklen Federn 2«, in denen neben ihr auch Autoren wie Markus Heitz, Kai Meyer, Boris Koch und Thomas Finn ihre schwärzesten Seiten zeigen.Die Website der Autorin: www.briefgestoeber.deDie Autorin im Internet: www.facebook.com/sonja.ruther.1