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Nachtschwarz (Nachtschwarz-Sternenhell, Bd. 1)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Ueberreuter Verlagerschienen am18.07.20231. Auflage
Herzschmerz pur: Eine Liebe, die es niemals geben kann Als die 17-jährige Billie in Amber Lake ankommt, ist sie wenig begeistert. Wieder musste sie ihrem Astrophysiker-Vater folgen, der von Projekt zu Projekt zieht. Doch schon an ihrem ersten Schultag passiert etwas Merkwürdiges: Sie rammt jemanden mit ihrem Auto ... oder etwas? Denn außer einem hellen Lichtblitz und einer Delle kann sie nichts sehen. In der Schule trifft sie auf eine eingeschworene Clique, deren Mitglieder unterschiedlicher nicht sein könnten. Und einer von ihnen - der viel zu gut aussehende Ashton Hunter - hat eine frische Wunde am Knie ...  Der Auftakt einer packenden mystisch-fantastischen Romantasy-Dilogie: Was passiert, wenn wir wirklich die Sterne vom Himmel holen? 

Saskia Louis kam 1993 mit einer Menge Fantasie zur Welt, die sie seit der vierten Klasse nutzt, um Geschichten zu schreiben. Sie wuchs in Hattingen auf und über die Jahre hat sie ihr Zuhause in Fantasy und amüsanter Frauenliteratur gefunden. Heute wohnt sie in Köln und träumt davon, den Soundtrack zu der Verfilmung eines ihrer Bücher zu schreiben.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR20,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextHerzschmerz pur: Eine Liebe, die es niemals geben kann Als die 17-jährige Billie in Amber Lake ankommt, ist sie wenig begeistert. Wieder musste sie ihrem Astrophysiker-Vater folgen, der von Projekt zu Projekt zieht. Doch schon an ihrem ersten Schultag passiert etwas Merkwürdiges: Sie rammt jemanden mit ihrem Auto ... oder etwas? Denn außer einem hellen Lichtblitz und einer Delle kann sie nichts sehen. In der Schule trifft sie auf eine eingeschworene Clique, deren Mitglieder unterschiedlicher nicht sein könnten. Und einer von ihnen - der viel zu gut aussehende Ashton Hunter - hat eine frische Wunde am Knie ...  Der Auftakt einer packenden mystisch-fantastischen Romantasy-Dilogie: Was passiert, wenn wir wirklich die Sterne vom Himmel holen? 

Saskia Louis kam 1993 mit einer Menge Fantasie zur Welt, die sie seit der vierten Klasse nutzt, um Geschichten zu schreiben. Sie wuchs in Hattingen auf und über die Jahre hat sie ihr Zuhause in Fantasy und amüsanter Frauenliteratur gefunden. Heute wohnt sie in Köln und träumt davon, den Soundtrack zu der Verfilmung eines ihrer Bücher zu schreiben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783764193393
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum18.07.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2165 Kbytes
Artikel-Nr.12160816
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel
1

Ich hatte ein zwiegespaltenes Verhältnis zu meinem Wecker. Uns verband eine innige Hassliebe, von der sicherlich so einige Klatschmagazine berichten würden, wenn ich berühmt und mein Wecker ... nun, kein Wecker wäre. Mir war schon klar, dass man keine allzu tiefe Bindung zu einem toten Gegenstand aufbauen sollte. Aber wenn so manche Jungs vor einem Spiel ihrem Football gut zureden konnten, damit er sie nicht hängen ließ, dann konnte ich auch eine persönlichere Beziehung zu meinem Wecker haben als andere Normalsterbliche.

Ja, womöglich war ich die einzige Teenagerin auf der nördlichen Hemisphäre, die noch einen klassischen Wecker benutzte und sich nicht wie jeder andere von seinem Handy und einer viel zu fröhlichen Melodie am Morgen tyrannisieren ließ. Aber mein Wecker war etwas Besonderes. Nicht Mit ihm kann man durch die Zeit reisen-besonders. Aber sentimental-besonders. Denn er hatte meiner Mutter gehört und war das Einzige, was ich von ihr besaß. Er war schwarz und mit Hunderten Sternen und Planeten bedruckt, die an vielen Stellen bereits abgekratzt und verblasst waren, da er um einiges älter war als ich, bestimmt schon dreißig Jahre alt. Doch er klingelte noch immer jeden Tag verlässlich zweimal. Einmal, wenn ich wirklich aufstehen sollte. Und einmal, wenn ich wirklich ins Bett gehen sollte.

Es war albern, das wusste ich, aber für mich fühlte es sich jedes Mal so an, als würde mir meine Mutter in Form des Weckers Guten Morgen und Gute Nacht sagen - bevor ich sie entweder müde grunzend von meinem Nachttisch warf oder hellwach ihren Kopf tätschelte. Denn ich war wirklich nicht gut darin aufzustehen. Und noch schlechter darin, schlafen zu gehen.

»Du bist ja immer noch wach!« Mein Vater steckte den Kopf durch die Tür, die ich unvorsichtigerweise nur angelehnt hatte. »Es ist halb eins, Billie!«

»Ich weiß, Dad. Ich habe bereits im Kindergarten gelernt, die Uhr zu lesen«, sagte ich freundlich und stützte mich auf die Ellenbogen, damit ich ihn über das Ende meines Bettes hinweg besser sehen konnte. Es war neu, gerade heute frisch zusammengeschraubt, und knarzte bei jeder meiner Bewegungen. Als müsse das Holz sich erst noch an seine neue Umgebung gewöhnen. Da hatten wir etwas gemeinsam. »Und was machst du noch hier? Musst du nicht auf der Arbeit sein?«

Mein Vater war Astrophysiker und arbeitete meistens nachts - was mir mehr Raum gab, länger aufzubleiben als ich sollte, und ihm weniger Raum, Dinge auf dem Herd anbrennen zu lassen, da er meistens das Mittagessen verschlief. Es war also eine Win-win-Situation.

»Ich bin praktisch auf dem Weg dorthin«, murmelte er und betrachtete mich stirnrunzelnd, bevor sein Blick durch mein nur von einer Nachttischlampe erhelltes Zimmer huschte.

»Es ist eine neue Stelle. Macht bestimmt keinen guten Eindruck, wenn du zu spät kommst«, sagte ich scheinheilig.

»So wie es keinen guten Eindruck macht, wenn du morgen an deinem ersten Schultag mitten im Unterricht einschläfst«, erinnerte er mich. »Das mögen sie in keinem der fünfzig Bundesstaaten.«

Er musste es ja wissen. Er hatte vermutlich schon in jedem einzelnen gewohnt. Bei mir waren es immerhin schon sieben gewesen.

»Ich bin nicht müde. Das muss der Jetlag sein.«

Er schnaubte, doch seine Mundwinkel zuckten. »Netter Versuch. In Houston ist es schon halb drei. Dort solltest du also erst recht schlafen.«

Mist. Ich hatte vergessen, dass es in Kalifornien immer früher war als in Texas. Seufzend ließ ich mich zurück in die Kissen fallen und warf die Arme über mein Gesicht.

»Ich bin nervös, okay?«, nuschelte ich. »Alles ist fremd, niemand kennt mich - schon wieder. In diesem Kaff gibt es mehr Bäume als Menschen. Und ich fühle mich in diesem Haus noch nicht wirklich wohl. Es ist nicht sonderlich hübsch hier und es riecht nach Mottenkugeln. Da helfen die Ausdünstungen der frischen Farbe auch nicht. Das alles ist keine optimale Atmosphäre für eine zerbrechliche, unsichere, hormongesteuerte Teenagerin wie mich.« Ich fuchtelte mit den Händen theatralisch in Richtung Decke, bevor ich sie wieder geräuschvoll auf mein Gesicht klatschen ließ.

Ich hörte meinen Vater leise lachen und im nächsten Moment spürte ich, wie die Matratze an meinem Fußende absackte und er aufmunternd mein Bein drückte. »Na, wenigstens gibst du dir Mühe und hast dein Zimmer schon richtig gemütlich eingerichtet«, bemerkte er mit einem sarkastischen Unterton.

Ich linste zwischen meinen Fingern hindurch, um gerade noch mitzubekommen, wie Dads Blick vielsagend von meiner noch schirmlosen Nachttischlampe zu dem braunen Kistenstapel an der bilderlosen Wand schwenkte. Mein noch eingerollter Teppich lag unter dem Fenster, das zu unserem verwilderten Vorgarten hinausführte, daneben stand mein für morgen gepackter Rucksack. »Billie, hast du überhaupt eine einzige Kiste ausgepackt?«

»Ja.« Die mit meinem Wecker und meinen Büchern. Ich hatte meine Prioritäten.

»Du hattest den ganzen Tag Zeit, auszupacken und dein Zimmer einzurichten ...«, erinnerte er mich sanft.

»Ja, aber ich war zu beschäftigt damit, mich selbst zu bemitleiden. Das ist ein Fulltime-Job.« Ich ließ die Hände sinken und richtete mich auf, sodass ich mich gegen das Kopfteil des Bettes lehnen konnte. »Ich meine ... Dad, ich möchte ja nicht überkritisch klingen, aber wie lange, denkst du, bleiben wir diesmal wohl? Lohnt es sich wirklich auszupacken?«

Seufzend fuhr mein Vater sich mit der Hand übers Gesicht, wobei er die wenigen Falten glättete, die sich um seine Augen auffächerten.

Dad war noch recht jung dafür, dass er eine siebzehnjährige Tochter hatte. Er hatte vor einem Monat seinen vierzigsten Geburtstag gefeiert, sah aber trotzdem noch immer aus wie ein sehr, sehr jung gebliebener Jude Law. Nur mit etwas weiter auseinanderstehenden Augen und ohne die angegrauten Haare. Dad scherzte immer, dass seine Haut noch so faltenfrei war, weil sie zu wenig Sonnenlicht abbekam.

»Billie, ich weiß, dass das alles äußerst suboptimal ist«, sagte er leise und drückte meinen Fuß durch die Decke hindurch. »Gerade, weil es doch dein letztes Schuljahr ist und du gerade angefangen hattest, dich in Houston wohlzufühlen. Und ich weiß, dass dir Großstädte eigentlich besser gefallen als Kleinstädte, aber ... mein Job ist mein Job. Sie schicken mich dorthin, wo sie mich hinschicken. Das kann ich nicht ändern, auch wenn ich es mir wirklich wünschen würde. Aber das Projekt geht mindestens ein Jahr, ich kann dir also versprechen, dass wir für dein gesamtes Senior Year hierbleiben.« Er seufzte schwer. »Und es tut mir ehrlich leid, dass du schon wieder neu anfangen musst.«

Ich biss mir auf die Unterlippe und nickte steif. Ich verstand es ja. Das war ja das Schlimme daran! Mir war klar, dass Dad nichts dafürkonnte, dass wir schon wieder umgezogen waren. Ich wusste, dass er sein Bestes gab, aber auch, dass er das Geld brauchte, um mir eine Collegeausbildung finanzieren zu können. Er war alleinerziehend, arbeitete Vollzeit, musste ja selbst immer neu anfangen ... Das alles machte es so verdammt schwer, vernünftig wütend auf ihn zu sein! Er suchte sich schließlich nicht aus, wohin er versetzt wurde. Aber ausgerechnet hierhin? In ein 11 000-Seelen-Städtchen mit dem furchtbar niedlichen Namen Amber Lake, das auf halber Strecke zwischen dem Yosemite und Kings Canyon Park lag und somit womöglich den schlechtesten Internetempfang in ganz Kalifornien besaß?

Die nächste größere Stadt war Fresno, zum Teufel! Fresno war so langweilig, dass sie ein Eschenblatt auf ihre Stadtflagge hatten drucken müssen. Weil es schlichtweg nichts Interessanteres über diese Stadt zu wissen gab, als dass Fresno das spanische Wort für Esche war!

Und Dad hatte recht. Großstädte waren mir lieber. Dort war es so viel leichter, in der Masse unterzugehen. Sich unsichtbar zu machen und ein paar andere Außenseiter zu finden, die es nicht komisch fanden, dass man innerhalb von sieben Jahren fünfmal die Schule gewechselt hatte und der Vater jeden Tag bis mittags schlief, weil er die Nacht hindurch den Sternenhimmel beobachtet hatte. In Großstädten gab es meistens jedes Jahr gleich mehrere neue Schüler und Schülerinnen, sodass es leichter war, Anschluss zu finden und nicht von allen angestarrt zu werden, als wäre man ein Pferd mit drei Köpfen.

Doch in diesem Kaff ... Jeder würde wissen, dass ich neu war. Jeder würde über mich urteilen. Jeder würde die nächsten Tage über mich reden, weil mein Dad und ich schlichtweg das Spannendste waren, was dieser Stadt seit Langem passiert war. Was wirklich nicht für Amber Lake sprach,...
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Autor

Saskia Louis kam 1993 mit einer Menge Fantasie zur Welt, die sie seit der vierten Klasse nutzt, um Geschichten zu schreiben. Sie wuchs in Hattingen auf und über die Jahre hat sie ihr Zuhause in Fantasy und amüsanter Frauenliteratur gefunden. Heute wohnt sie in Köln und träumt davon, den Soundtrack zu der Verfilmung eines ihrer Bücher zu schreiben.