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Katrin Lund und der Wolkensammler

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
328 Seiten
Deutsch
KBV Verlags- & Medien GmbHerschienen am19.07.2023
Wolken, Watt und Wellen - Mord in St. Peter-Ording Das Spiel der Wolken über Eiderstedt ist gewaltig und sieht jeden Tag anders aus. Jan Frederiksen, den Schäfer und Vermieter von Fremdenzimmern, kennt man in St. Peter-Ording als den »Wolkensammler«, weil er sich mit zahllosen Gemälden dieser zerklüfteten Wolkengebirge umgibt. Als eines Tages die Leiche seiner Enkelin im Wald gefunden wird, sind Bewohner und Gäste des beschaulichen Kurorts erschüttert. Die Leiche des Mädchens liegt gewissermaßen vor der Tür der Kurklinik »Ebbe und Flut«, dem Arbeitsplatz der Köchin Katrin Lund. Katrin verfügt neben ihren Kochkünsten bekanntermaßen auch über ein ausgeprägtes detektivisches Gespür, und die Tatsache, dass es sich bei der Toten um die Freundin ihrer Nichte Tabea handelt, weckt zusätzlich ihre Neugier.

Anette Schwohl, 1959 geboren, hat in Hamburg Kunstgeschichte, Literaturwissenschaften und in einem Aufbaustudium Kulturmanagement studiert. Nach beinahe zehn Jahren als Museumsdirektorin in Sachsen, kehrte sie im Jahr 2002 nach Schleswig-Holstein zurück. Sie ist freiberuflich als Kunsthistorikerin, Kulturmanagerin und als Krimiautorin tätig. Etliche ihrer Kurzkrimis wurden in Anthologien veröffentlicht. 2022 erschien mit »Katrin Lund und der Tote am Leuchtturm« der erste Teil ihrer Krimi-Reihe im KBV. Seit 2019 organisiert sie alle zwei Jahre das Rendsburger Frauenkrimifestival. Sie ist Mitglied bei der Autorinnenvereinigung »Mörderische Schwestern« und im »Syndikat«.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextWolken, Watt und Wellen - Mord in St. Peter-Ording Das Spiel der Wolken über Eiderstedt ist gewaltig und sieht jeden Tag anders aus. Jan Frederiksen, den Schäfer und Vermieter von Fremdenzimmern, kennt man in St. Peter-Ording als den »Wolkensammler«, weil er sich mit zahllosen Gemälden dieser zerklüfteten Wolkengebirge umgibt. Als eines Tages die Leiche seiner Enkelin im Wald gefunden wird, sind Bewohner und Gäste des beschaulichen Kurorts erschüttert. Die Leiche des Mädchens liegt gewissermaßen vor der Tür der Kurklinik »Ebbe und Flut«, dem Arbeitsplatz der Köchin Katrin Lund. Katrin verfügt neben ihren Kochkünsten bekanntermaßen auch über ein ausgeprägtes detektivisches Gespür, und die Tatsache, dass es sich bei der Toten um die Freundin ihrer Nichte Tabea handelt, weckt zusätzlich ihre Neugier.

Anette Schwohl, 1959 geboren, hat in Hamburg Kunstgeschichte, Literaturwissenschaften und in einem Aufbaustudium Kulturmanagement studiert. Nach beinahe zehn Jahren als Museumsdirektorin in Sachsen, kehrte sie im Jahr 2002 nach Schleswig-Holstein zurück. Sie ist freiberuflich als Kunsthistorikerin, Kulturmanagerin und als Krimiautorin tätig. Etliche ihrer Kurzkrimis wurden in Anthologien veröffentlicht. 2022 erschien mit »Katrin Lund und der Tote am Leuchtturm« der erste Teil ihrer Krimi-Reihe im KBV. Seit 2019 organisiert sie alle zwei Jahre das Rendsburger Frauenkrimifestival. Sie ist Mitglied bei der Autorinnenvereinigung »Mörderische Schwestern« und im »Syndikat«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783954416547
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum19.07.2023
Reihen-Nr.2
Seiten328 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2736 Kbytes
Artikel-Nr.12163423
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

4

Böge hatte wieder Frühdienst, und so war er schon in der Dienststelle, als der Anruf einging. Im Kiefernwäldchen in der Nähe der Straße Im Bad war ein Hund bei der morgendlichen Gassirunde mit seinem Herrchen auf eine Leiche gestoßen. Sofort machte Böge sich mit seinem Kollegen auf den Weg. Er hoffte inständig, dass sich seine Befürchtungen nicht bewahrheiteten. Böge schaltete sein Handy ein und ließ sich die Koordinaten schicken. Der Fundort war ganz in der Nähe der Dienststelle. Die beiden Polizisten benutzten ihre Fahrräder. Den Koffer mit dem Equipment holten sie aus dem Streifenwagen und fixierten ihn kurzerhand an Böges Fahrrad.

Am Fundort angekommen, stand dort schon ein Mann mit Hund, der sie offensichtlich erwartete. Der Hund war sehr aufgeregt, genauso wie sein Herrchen. Ein älterer Herr, eher Rentner, schon etwas in die Breite gegangen, da halfen auch die Hundespaziergänge nur noch bedingt.

Böge kümmerte sich erst mal um den armen Mann und führte ihn zur nächsten Bank. Der Hund beruhigte sich, je weiter sie sich vom Fundort entfernten.

»Ich bin gleich wieder bei Ihnen, Herr ⦠Wie heißen Sie?«

»Johannsen. Hans Herrmann Johannsen.«

»Also gut, Herr Johannsen, ich helfe kurz meinem Kollegen und bin dann gleich wieder da, okay?«

Der Mann nickte.

»Und Sie bleiben hier bitte sitzen.« Böges Stimme klang eindringlich, sodass der Mann wieder nur nickte.

Böge und sein Kollege erblickten weiter hinten im Dickicht eine blaue Plane. Beim Näherkommen entdeckten sie, dass eine Hand und der dazugehörige Unterarm herausguckten. Böge schluckte, als er die vom Regen noch feuchte Plane anhob und den Körper eines jungen Mädchens entdeckte. Pinkfarbenes Top und eine Jeansshorts. Er nestelte seine Einmalhandschuhe aus der Hosentasche, hob die Plane an und legte seine Hand auf den Bauch des Körpers. Er war kalt. Behutsam ließ er die Plane wieder auf den Körper hinabsinken. Es wirkte, als ob jemand das Mädchen vor dem Regen hatte schützen wollen.

Er rief in der Zentrale an, die ihm bestätigte, dass der nächste Trupp aus dem Kommissariat in Husum und der Spurensicherung in Flensburg auf den Weg geschickt würde.

Böge ging zurück zu Herrn Johannsen. »Haben Sie den Körper berührt? Oder haben Sie etwas an dem Fundort verändert? ⦠Oder Ihr Hund?«

»Nein, ich habe nichts angefasst. Ich habe nur die Hand hervorlugen sehen, als ich meine Lotta«, er deutete auf seine Dackelhündin, »dort wegziehen wollte.«

»Wollen Sie jemanden benachrichtigen? Wir müssen Sie noch ein Weilchen hierbehalten. Zumindest, bis ein Kommissar erscheint.«

»Ich ruf mal eben meine Frau an, damit sie Lotta nach Hause bringen kann.« Johannsen zückte sein Mobiltelefon.

Böge kümmerte sich mit seinem Kollegen wieder um den Fundort. Weiträumiges Absperren mit Flatterband. Jogger und Nordic-Walker den Zutritt verwehren. Diskussionen abbrechen, warum diese nun hier nicht mehr durchlaufen durften.

Johannsens Frau erschien etwa zehn Minuten später. Im Tausch gegen die Hündin gab sie ihm einen Korb mit einer Thermoskanne Kaffee und belegten Broten.

»Hier, mein Schieter, hab ich eben zusammengepackt. Da du ja nun nicht zum Frühstück kommen kannst.«

Dankbar blickte Johannsen sie an.

»Ach, der arme Hund.« Sie nahm die Dackelin Lotta auf den Arm und drückte ihr Gesicht an ihre Schnauze. Der Hund schmatzte, war ihm doch bei diesem Gekuschel offenbar unbehaglich.

Johannsen wandte den Blick ab und biss herzhaft in seine Stulle. Er brach ein Stück davon ab und hielt es Lotta hin, die gierig danach schnappte. Auch sie hatte offenbar noch kein Frühstück gehabt.

Katrin hatte sich den Wecker stellen müssen, da nach einer Woche Ferien mit ihrer Nichte und Sebastian ab heute wieder der tägliche Wahnsinn in der Kurklinik Ebbe und Flut begann. Das Kurheim hatte mächtig unter dem Virus gelitten. Vielen Mitarbeitern hatte gekündigt werden müssen. Jetzt ging der Betrieb allmählich wieder richtig los, aber die Geschäftsführung fand schwerlich Leute, und so mussten die wenigen die Arbeit für viele übernehmen.

Die morgendliche Fahrradtour am Siel entlang zum Deich und dann weiter auf dem Deich zur Klinik, darauf allerdings freute sie sich. Wenn der Tag erwachte, die Austernfischer zu trillern begannen und die Schafe sich blökend im Hinterland über das Gras hermachten. Den Fahrtwind, der so wunderbar nach Salz und Tang roch, in der Nase und am Körper spüren.

Als sie den Deich zur Klinik hin querte, sah sie eine Gruppe aufgeregter Menschen an der Straße Im Bad, die alle ihre Hälse zum Wäldchen hin reckten - einige davon in Sportkleidung, offenbar Kurgäste. Sie stieg vom Rad und näherte sich neugierig. Sie blickte ebenfalls in den Wald und sah etliche Männer und Frauen, die geschäftig herumwuselten. Das rot-weiße Flatterband, das sie durch die Bäume erkennen konnte, verhieß nichts Gutes. Sie wollte sich schleunigst aus dem Staub machen, als ihr von hinten jemand eine Hand auf die Schulter legte und sie dabei einen kleinen elektrischen Schlag bekam.

»Frau Lund, nicht Sie schon wieder!«

Katrin drehte sich um und blickte in das wenig amüsierte Gesicht von Kommissar Dirk Huber. Sein Jackett hielt er mit einem Finger über der Schulter. War ihm wohl zu warm in seinem Anzug, dachte Katrin.

»Ich hab gar nichts damit zu tun«, beeilte sie sich zu erwidern und hob die Hände. »Ich bin auf dem Weg zur Arbeit.« Sie zeigte mit dem Finger in Richtung der Kurklinik.

Er schmunzelte. »Das hatten wir doch schon mal. Da waren Sie auch gerade auf dem Weg zur Arbeit.«

Katrin ignorierte seine Bemerkung.

»Was ist denn überhaupt los hier?« Sie reckte wieder den Hals in Richtung Wald. »Haben wir etwa schon wieder eine Leiche?«

Huber räusperte sich. »Wir? ⦠Sie fahren jetzt am besten dahin, wo Sie sowieso hinwollten.«

Katrin rührte sich nicht von der Stelle.

»Was ist? Leiche ja oder nein?« Das jedenfalls konnte er ihr doch sagen.

»Bitte, Frau Lund.« Huber machte eine Bewegung mit dem Arm, um ihr zu bedeuten, sich zu entfernen. »Ich bin gerade erst angekommen und weiß selbst noch nichts.«

»Kommen Sie, Herr Huber. Ja oder nein? Ich halte mich auch komplett raus. Versprochen.« Katrin legte die linke Hand auf ihr Herz. »Ehrenwort.«

»Ja, sieht wohl so aus«, sagte Huber kurz angebunden.

»Na also, geht doch.« Katrin grinste. »Ich kriege Sie ⦠Immer.« Sie deutete mit dem Zeigefinger auf ihn.

»Jetzt machen Sie, dass Sie zur Arbeit kommen!« Ein Lächeln huschte über sein Gesicht.

Sie schwang sich auf ihr Rad und winkte ihm noch einmal zu.

Huber stapfte durch das Dickicht, bis er bei dem Flatterband angelangt war. Die Spurensicherer hatten schon ein Zelt über dem Leichenfund aufgebaut. Der Polizist Böge, den er noch von seinem letzten Mord hier in St. Peter-Ording kannte, kam gleich angelaufen und hielt ihm das Band hoch, damit er darunter hindurch konnte.

»Moin, Chef«, sagte er beflissen.

»Also, Herr Böge, ich bin doch nicht Ihr Chef.« Huber folgte Böge bis zu der Leiche.

»Morgen, Harmsen«, begrüßte Huber seinen Kollegen, der etwas abseits stand und den er sogleich an seinem karierten Hemd erkannte. »Spurensicherung ist offenbar schon da.«

Harmsen blickte zerknirscht drein, denn die Spurensicherung war sein Hobby. Und dass er jetzt nur zuschauen durfte, machte ihn offensichtlich nicht glücklich.

»Und du guckst jetzt, damit denen auch nichts entgeht?«, schmunzelte Huber.

Harmsen atmete tief ein und sah Huber direkt an. »Ja, du hast recht. Schwierige Situation. Durch den Regen heute Nacht ⦫ Harmsen deutete in die Richtung der Plane. »Du siehst es ja selbst. Wir ⦠ähm ⦠die werden wohl nicht mehr viele Spuren finden.«

Die weiß bekleideten Kolleginnen und Kollegen lupften die Plane, und beim Anblick des toten Mädchenkörpers krampfte sich Hubers Magen zusammen. Als der Körper zur Seite gedreht wurde, sah er eine blutige Stelle am Hinterkopf der Toten. Er trat näher und wurde sofort wieder von Harmsen zurückgezogen.

Huber schluckte.

»Komm, du kannst mal Herrn Johannsen befragen, der beziehungsweise dessen Hündin die Leiche gefunden hat.« Harmsen schob seinen Kollegen vom Fundort weg. »Alles andere kannst du dir dann in der Rechtsmedizin ansehen.«

Trotzdem hatte sich der Anblick des Mädchens im Unterholz in Hubers Gedächtnis eingebrannt.

Jeanette, Katrins Assistentin, stürzte freudig auf...
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Autor

Anette Schwohl, 1959 geboren, hat in Hamburg Kunstgeschichte, Literaturwissenschaften und in einem Aufbaustudium Kulturmanagement studiert. Nach beinahe zehn Jahren als Museumsdirektorin in Sachsen, kehrte sie im Jahr 2002 nach Schleswig-Holstein zurück. Sie ist freiberuflich als Kunsthistorikerin, Kulturmanagerin und als Krimiautorin tätig. Etliche ihrer Kurzkrimis wurden in Anthologien veröffentlicht. 2022 erschien mit »Katrin Lund und der Tote am Leuchtturm« der erste Teil ihrer Krimi-Reihe im KBV. Seit 2019 organisiert sie alle zwei Jahre das Rendsburger Frauenkrimifestival. Sie ist Mitglied bei der Autorinnenvereinigung »Mörderische Schwestern« und im »Syndikat«.