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Midi-Pyrénées Reiseführer Michael Müller Verlag

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Michael Müller Verlagerschienen am28.07.20234. Auflage 2023
Anders reisen und dabei das Besondere entdecken: Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Voilà, les Midi-Pyrénées! Noch ist Frankreichs vielfältigste Region zwischen Atlantik und Mittelmeer, Zentralmassiv und den spanischen Pyrenäen wenig bekannt. Die Besucher/innen erwarten nicht nur 26 von Frankreichs insgesamt 41 herausragenden Sehenswürdigkeiten (Grands Sites) und 30.000 km gekennzeichnete Wanderwege. Wildwasser-Rafting, Hochgebirgstouren inmitten von Dreitausendern, Wanderungen über einsame Kalkhochplateaus sind ebenso möglich wie Familienurlaub an einer der Seenplatten oder die Besichtigung weltberühmter Höhlen. Über den Tarn spannt sich die weltweit höchste Schrägseilbrücke, und in der Landschaft stehen mehr Dolmen und Menhire als in der Bretagne. Kunst, Kultur und Gaumenfreuden sind überall präsent, auch in den zahllosen malerischen, mittelalterlichen Dörfern. Unvergesslich ist eine Übernachtung in der Sternwarte des 2.877 Meter hohen Pic du Midi in den Pyrenäen.

Annette Meiser Die Verbindung der Autorin zu Frankreich ist eine lange Geschichte beruflicher und familiärer Natur. Sie studierte im elsässischen Straßburg und im badischen Freiburg. Neben der beruflichen Natur- und Umweltschutzarbeit hat die Diplom-Biologin viele Jahre naturkundliche und kunsthistorische Gruppenreisen  und Wanderungen nach Frankreich organisiert und vor Ort durchgeführt. Sie ist mit Land, Leute und der Sprache so vertraut, dass es niemanden verwunderte, als sie vom Elsass weiter zog in die France profonde der Midi-Pyrénées. Dort lebt und arbeitet sie heute.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR22,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR20,99

Produkt

KlappentextAnders reisen und dabei das Besondere entdecken: Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Voilà, les Midi-Pyrénées! Noch ist Frankreichs vielfältigste Region zwischen Atlantik und Mittelmeer, Zentralmassiv und den spanischen Pyrenäen wenig bekannt. Die Besucher/innen erwarten nicht nur 26 von Frankreichs insgesamt 41 herausragenden Sehenswürdigkeiten (Grands Sites) und 30.000 km gekennzeichnete Wanderwege. Wildwasser-Rafting, Hochgebirgstouren inmitten von Dreitausendern, Wanderungen über einsame Kalkhochplateaus sind ebenso möglich wie Familienurlaub an einer der Seenplatten oder die Besichtigung weltberühmter Höhlen. Über den Tarn spannt sich die weltweit höchste Schrägseilbrücke, und in der Landschaft stehen mehr Dolmen und Menhire als in der Bretagne. Kunst, Kultur und Gaumenfreuden sind überall präsent, auch in den zahllosen malerischen, mittelalterlichen Dörfern. Unvergesslich ist eine Übernachtung in der Sternwarte des 2.877 Meter hohen Pic du Midi in den Pyrenäen.

Annette Meiser Die Verbindung der Autorin zu Frankreich ist eine lange Geschichte beruflicher und familiärer Natur. Sie studierte im elsässischen Straßburg und im badischen Freiburg. Neben der beruflichen Natur- und Umweltschutzarbeit hat die Diplom-Biologin viele Jahre naturkundliche und kunsthistorische Gruppenreisen  und Wanderungen nach Frankreich organisiert und vor Ort durchgeführt. Sie ist mit Land, Leute und der Sprache so vertraut, dass es niemanden verwunderte, als sie vom Elsass weiter zog in die France profonde der Midi-Pyrénées. Dort lebt und arbeitet sie heute.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783966852340
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum28.07.2023
Auflage4. Auflage 2023
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse42788 Kbytes
Artikel-Nr.12185158
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Das Obere Lot-Tal und Umgebung

Der Lot, der die Landschaft des Rouergue maßgeblich prägt, entspringt im östlich angrenzenden Département Lozère auf 1300 m Höhe und verpasst dem Landstrich immer neue Gesichter.

Oberhalb von Saint-Laurent-d Olt gräbt er tiefe Schluchten in die Felswände, um dann hinter Saint-Geniez-d Olt gemächlich durch ein breites Tal zu fließen. Zwischen Estaing und Entraygues-de-Truyère zwängt sich der Fluss wieder durch ein sehr enges Tal und wird nach dem Zusammenfluss mit der Truyère hinter Entraygues-de-Truyère schiffbar. Das wussten schon die Römer, sie drangen über den Lot vom Landesinneren zum Atlantik vor. Der Fluss war lange Zeit ein äußerst wichtiger Handelsweg (z. B. für die abgebaute Kohle aus Decazeville und Aubin). Mühsam war allerdings die Fahrt bis Ende des 19. Jh. flussaufwärts: Das Boot musste meist von Menschen, manchmal auch von Pferden, mit bis zu 200 m langen Seilen entlang der Treidelpfade gezogen werden (frz. chemin de halage).



Lot oder Olt?


Ein Fluss, zwei Namen: Im gleichnamigen Département heißt er Lot (ausgesprochen mit t im Auslaut), während er im Bereich seines noch nicht schiffbaren Oberlaufes, im Rouergue, okzitanisch Olt genannt wird. Entsprechend tragen alle Dörfer entlang dieses Flussabschnittes den Zusatz d Olt in ihrem Namen.


Decazeville

Die Spuren der zweihundertjährigen Vergangenheit von Kohleabbau und auch Stahlindustrie sind in dem 6000-Einwohner-Städtchen noch nicht verwischt. Decazeville ist eigentlich ein Straßendorf und hat kein richtiges Stadtzentrum. Das Rathaus und der Marktplatz liegen weit von der Kirche entfernt und die nahegelegenen alten Fabrikhallen aus rotem Ziegel verfallen langsam. In seiner Blütezeit beschäftigte das Kohlebecken Decazeville 10.000 Angestellte und Anfang des 20. Jh. förderte man jährlich über eine Million Tonnen Kohle. Heute ist von diesem Industriezweig wenig übrig geblieben. Der Grubenabbau endete 1966 und 2001 wurde auch das letzte Bergwerk der Region geschlossen. Die Behörden planen nun, das brachliegende Gelände mit dem riesigen wassergefüllten Tagebaukessel in einen Freizeitpark umzuwandeln.

In der Stadtkirche Notre-Dame hängen 14 Werke des Malers Gustave Moreau über den Kreuzweg. Lange Zeit kannte man nicht den Wert dieser Werke, denn Moreau hatte sie nicht signiert. Erst 1964 ging den Verantwortlichen ein Licht auf und sie realisierten, welche Schätze sie da eigentlich besaßen.

Information Office de Tourisme, organisieren im Sommer Führungen und Besichtigungen u. a. rund um das Thema Geologie und Kohleabbau. Square Jean-Ségalat, 12300 Decazeville, Tel. 05-654-318-36, www.tourisme-aveyron.com.

Verbindungen SNCF-Bahnhof in Viviez-Decazeville, tägl. Züge nach Paris.

Markt Fr vormittags großer Markt, place Decazes (vor dem Rathaus).

Veranstaltungen Nuit du Jazz New Orleans, wird vom Touristenbüro organisiert, i. d. R. am letzten Fr im Juni, Eintritt ab 20 â¬. Festhalle Salle de Laminoir in der Industriezone unterhalb des Rathauses (ausgeschildert).

In der Umgebung von Decazeville

Puy de Wolf: Wer sich auf der Straße Decazeville-Rodez bewegt, dem fällt schon kurz hinter Decazeville der baum- und strauchlose, felsige 600 m hohe Berg oberhalb des Dorfes Firmi auf, der sich durch seine Kahlheit von seiner bewaldeten Umgebung abhebt. Er ist der größte Serpentinit-Berg Europas. Der Puy de Wolf ist eigentlich nichts anderes als ein Stück Ozeanboden aus dem Bereich der heutigen Auvergne, der durch tektonische Bewegungen angehoben und an seinen heutigen Platz verschoben wurde. Das Felsgestein, der sogenannte Serpentinit, schimmert dunkelgrün und ähnelt geschliffen dem Jadestein. Für die Pflanzenwelt ist dieses Gestein jedoch toxisch, denn es enthält das Silikat-Mineral Asbest. Nur sehr wenige Pflanzen haben es geschafft, sich diesen Bedingungen anzupassen. Den Botanikern unter den Lesern seien ein paar der seltenen Schätze verraten. Es sind u. a. der äußerst seltene Farn Notochlaena maranta sowie der Kreuzblütler Biscutella lamottei Jordan. Auch die Margerite Leucanthemum meridionale Legrand und die Unterart der Wegerich-Grasnelke Armeria plantaginea Willd gibt es nur hier am Puy de Wolf.


Serpentinit von Europas größtem Serpentinit-Berg


⦠Die o. g. Pflanzen stehen unter Naturschutz. Da es keine Wege an dem Hang gibt, ist die Gefahr, die seltenen Pflanzen aus Unkenntnis zu zertreten, gerade für Laien sehr groß. Deshalb sollten Nichtbotaniker besser oben auf der Kuppe die einmalige Aussicht genießen und nicht kreuz und quer über den Berg laufen.

Essen & Trinken Bar-Restaurant Puy de Wolf, nahe Decazeville (Richtung Rodez) liegt dieses günstige und gute Restaurant in Firmi an der Hauptstraße D 840 Serviert werden hauptsächlich Gerichte aus dem Aveyron. Tägl. außer Mi sowie Mo/Di/Do abends. Mittagsteller 11 â¬. 12300 Firmi.

Flagnac

Das kleine mittelalterliche Dorf ist durch sein alljährliches Spektakel Son, Lumière et Gestes bekannt geworden. Jedes Jahr wird die Geschichte des Dorfes in Form eines Theaterstücks vor der natürlichen Kulisse des Dorfes aufgeführt, untermalt von Feuerwerk und besonderen Lichteffekten. Mit von der Partie sind rund 250 Personen, Jung und Alt, die meisten sind Bewohner von Flagnac. Es ist eines der beeindruckendsten Freilicht-Theater seiner Art in der ganzen Region Midi-Pyrénées.

⦠Ende Juli/Anfang Aug., mehrere Aufführungen. Eintritt: ca. 20 â¬. Etwa 7 km nördlich von Decazeville. 12300 Flagnac, www.hierunvillage.com.

Camping *** Camping du Port de Lacombe, 2 km von Decazeville entfernt am Lot und nahe einem Badesee. Gut beschatteter Platz mit Schwimmbad, Rutschen, Kanu- und Tretbootverleih. April-Sept. geöffnet. Tel. 06-461-466-33, www.camping-leportdelacombe.com. Anfahrt: Ab Decazeville D 963 Richtung Flagnac, im Ort Richtung Base nautique Port de Lacombe abbiegen.

Aubin

Aubin, das einstige Epizentrum der Kohle- und Stahlindustrie, ist eines der ältesten Dörfer des Rouergue. Seine Vergangenheit lässt sich bis um das Jahr 193 zurückverfolgen. Heute ist Aubin zweigeteilt: Das neuere Aubin ist ein Straßendorf am Fuße seiner Festung (Führungen im Sommer 3 â¬). Die Altstadt befindet sich oben auf dem Berg und hat noch einige historische Häuser vorzuweisen. An der Place Jean-Jaurès kann man das Auto parken und zu Fuß über die Rue Brassat zur Festung hochgehen.

Information Syndicat d Initiative, 26, place Jean-Jaurès, 12110 Aubin, Tel. 05-656-319-16, www.tourisme-aveyron.com.

Sehenswertes

Musée de la Mine Lucien-Mazars: Gezeigt wird eine super arrangierte Ausstellung über die Minenarbeit in Aubin von ihren Anfängen bis ins 20. Jh. Sogar eine Schlagwetterexplosion dürfen die Besucher erleben.

⦠Juli/Aug. tägl. außer Mo 10-12 und 14-18 Uhr, Juni und Sept. tägl. außer So 14-18 Uhr, April/Mai und Okt./Nov. nur Di, Do und Sa jeweils nachmittags. Eintritt frei. www.museedelamine-lucienmazars.fr.

Eglise Notre-Dame d Aubin: Die Kirche im Flamboyant-Stil steht etwas außerhalb des Ortes auf einem Hügel. Im Inneren lassen sich noch Strukturen aus der Zeit der Romanik erkennen, wie z. B. das Tonnengewölbe, einige Kapitelle und Säulen. Die Altarplatte aus dem 11. Jh. und das aus Blei bestehende Taufbecken aus dem 13. Jh. mit einem okzitanischen Kreuz sind ebenfalls sehenswert. Normalerweise ist die Kirche verschlossen, den Schlüssel erhält man im Touristenbüro in Cransac. Im Sommer kann man auch an einer Führung teilnehmen.

⦠www.tourisme-paysdecazevillois.fr/eglise-notre-dame-daubin/.

Forges du Gua: Über 50 m hoch ragen die alten Kamine der ehemaligen Eisenhüttenwerke in den Himmel. Hier fand im Jahre 1869 ein Aufstand der Minenarbeiter statt, der von der Armee brutal niedergeschlagen wurde und in einem Blutbad endete. Literarisch verarbeitet wurde der Aufstand in Victor Hugos Gedicht Aubin, colères ouvrières (1869, Wutausbrüche der Arbeiter ) und in Emile Zolas Roman Germinal (1885). Eine Episode des Romans, der die unmenschlichen Verhältnisse in den französischen Bergwerken im 19. Jh. beschreibt, ist ganz offenkundig von den Ereignissen in Aubin inspiriert.

⦠Im Juli/Aug. Führungen über das Touristenbüro in Cransac. www.tourisme-paysdecazevillois.fr/le-plateau-des-forges-du-gua/.

Eglise Notre-Dame-du-Gua: Die denkmalgeschützte Kirche von 1867 besitzt einen Dachstuhl aus Stahl. Der Architekt Boileau ließ...

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Autor

Annette MeiserDie Verbindung der Autorin zu Frankreich ist eine lange Geschichte beruflicher und familiärer Natur. Sie studierte im elsässischen Straßburg und im badischen Freiburg. Neben der beruflichen Natur- und Umweltschutzarbeit hat die Diplom-Biologin viele Jahre naturkundliche und kunsthistorische Gruppenreisen  und Wanderungen nach Frankreich organisiert und vor Ort durchgeführt. Sie ist mit Land, Leute und der Sprache so vertraut, dass es niemanden verwunderte, als sie vom Elsass weiter zog in die France profonde der Midi-Pyrénées. Dort lebt und arbeitet sie heute.
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Meiser, Annette