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Zu schützen und zu dienen

tolino mediaerschienen am01.07.2023
Für FBI-Profilerin Libby Whitman und ihren Ehemann Owen ist plötzlich alles anders: Vor wenigen Wochen sind sie Eltern einer Tochter geworden. Während Libby Schwierigkeiten hat, sich an den neuen Alltag zu gewöhnen, kehrt Owen bald zur Arbeit bei der Polizei zurück und begleitet eine Festnahme, die völlig aus dem Ruder läuft. Einer seiner Kollegen verliert die Beherrschung beim Versuch, einen Flüchtigen zu überwältigen - und erschießt den jungen Schwarzen.
Weil er bei der Wahrheit bleiben will, beschließt Owen, gegen den Kollegen auszusagen - im Gegensatz zu den anderen beiden Detectives, die den tödlichen Schuss bezeugt haben. Während Owen die Öffentlichkeit hinter sich hat, lassen die Kollegen ihn spüren, was es heißt, wenn man sich gegen den Polizeikodex stellt. Frustriert muss Libby feststellen, dass sie nicht viel tun kann, als seine Kollegen Owen das Leben zur Hölle machen. Und dabei schrecken sie vor nichts zurück ...

Dania Dicken, Jahrgang 1985, schreibt seit der Kindheit. Die nahe Köln lebende Autorin hat Psychologie und Informatik studiert und als Online-Redakteurin gearbeitet. Mit den Grundlagen aus dem Psychologiestudium schreibt sie Psychothriller zum Thema Profiling. Bei Bastei Lübbe hat sie die Profiler-Reihe und "Profiling Murder" veröffentlicht, im Eigenverlag erscheinen "Die Seele des Bösen" und ihre Fantasyromane. Die Thriller-Reihe um FBI-Profilerin Libby Whitman ist ihr neuestes Projekt.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,99

Produkt

KlappentextFür FBI-Profilerin Libby Whitman und ihren Ehemann Owen ist plötzlich alles anders: Vor wenigen Wochen sind sie Eltern einer Tochter geworden. Während Libby Schwierigkeiten hat, sich an den neuen Alltag zu gewöhnen, kehrt Owen bald zur Arbeit bei der Polizei zurück und begleitet eine Festnahme, die völlig aus dem Ruder läuft. Einer seiner Kollegen verliert die Beherrschung beim Versuch, einen Flüchtigen zu überwältigen - und erschießt den jungen Schwarzen.
Weil er bei der Wahrheit bleiben will, beschließt Owen, gegen den Kollegen auszusagen - im Gegensatz zu den anderen beiden Detectives, die den tödlichen Schuss bezeugt haben. Während Owen die Öffentlichkeit hinter sich hat, lassen die Kollegen ihn spüren, was es heißt, wenn man sich gegen den Polizeikodex stellt. Frustriert muss Libby feststellen, dass sie nicht viel tun kann, als seine Kollegen Owen das Leben zur Hölle machen. Und dabei schrecken sie vor nichts zurück ...

Dania Dicken, Jahrgang 1985, schreibt seit der Kindheit. Die nahe Köln lebende Autorin hat Psychologie und Informatik studiert und als Online-Redakteurin gearbeitet. Mit den Grundlagen aus dem Psychologiestudium schreibt sie Psychothriller zum Thema Profiling. Bei Bastei Lübbe hat sie die Profiler-Reihe und "Profiling Murder" veröffentlicht, im Eigenverlag erscheinen "Die Seele des Bösen" und ihre Fantasyromane. Die Thriller-Reihe um FBI-Profilerin Libby Whitman ist ihr neuestes Projekt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754698631
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten305 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1210
Artikel-Nr.12234311
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Donnerstag, 7. Dezember

 

 

Nervös starrte Byron zu Jasmines Eltern herüber, die sich mit ihrem Anwalt berieten. Seine Anspannung konnte Libby ihm nicht verdenken. Sie hatte mit seiner Anwältin im Vertrauen gesprochen, die ihr gesagt hatte, dass ein Erfolg leider nicht garantiert war. Ohne ihre und Owens Unterstützung war Byron so gut wie chancenlos, was den Erhalt des Sorgerechts für seinen SAohn anging - eine Tatsache, die Libby maßlos aufregte. Sie konnte nicht akzeptieren, dass er Micah vielleicht verlor, nur weil Jasmine nicht mehr am Leben war und seine Biografie nicht gerade für ihn sprach.

Für seine Verhältnisse hatte Byron sich ziemlich in Schale geworfen, trug eine gebügelte schwarze Jeans und ein weißes Hemd. Im Arm hielt er Micah und wiegte ihn sanft. Owen hatte die Babyschale mit Gracie neben sich abgestellt. Er hatte sich noch weitaus mehr herausgeputzt - er trug über seinem Hemd noch ein Jackett und an seinem Gürtel seine Dienstmarke. Das war Kalkül, Libby hatte es ihm mit ihrer FBI-Dienstmarke gleich getan, obwohl sie sich gerade überhaupt nicht wie eine FBI-Agentin fühlte.

Setz dich doch hin , raunte Owen ihr zu.

Geht schon , erwiderte Libby. Es reichte ihr, sich gleich im Gerichtssaal hinsetzen zu können. Sie war schließlich nicht krank, sie hatte nur ein Kind zur Welt gebracht. Das war zwar noch keine zwei Wochen her, insofern lag der Gerichtstermin eher ungünstig, aber das würde sie jetzt durchziehen. Sie würde keine Schwäche zeigen.

Die Tür des Gerichtssaals wurde geöffnet. Cooper gegen Young , sagte ein Gerichtsdiener und ließ sie in den Saal ein. Libby, Owen und Byron folgten der Anwältin auf die linke Seite, während Jasmines Eltern mit ihrem Anwalt rechts Platz nahmen. Jasmines Mutter spähte immer wieder zu ihrem Enkel herüber, doch Byron tat so, als sehe er es nicht.

Augenblicke später betrat Richterin Hawthorne den Saal, begrüßte alle Anwesenden und bat sie, Platz zu nehmen.

Ich eröffne die Verhandlung im Sorgerechtsfall Cooper gegen Young , sagte sie und stellte zunächst die Anwesenheit fest, bevor sie eine Zusammenfassung verlas.

Es geht um Micah Cooper, geboren am 4. September dieses Jahres, dessen Mutter Jasmine Cooper in Folge seiner Geburt verstarb. Die Eltern der Verstorbenen, James und Betty Cooper, beantragen das Sorgerecht für ihren Enkel Micah und möchten ihn in der Folge auch gern adoptieren.

Byron versteifte am ganzen Körper. Sie hatten zwar davon gewusst, seine Anwältin hatte es ihnen gesagt. Trotzdem fühlte es sich an wie ein Schlag ins Gesicht.

Die gegnerische Partei ist Micahs Vater Byron Young, Vaterschaft nachgewiesen durch einen Vaterschaftstest in einem staatlich anerkannten Labor. Die Eltern des Jungen waren nicht verheiratet. Mr. Young beantragt ebenfalls das alleinige Sorgerecht für seinen Sohn. Ist das so weit korrekt?

Die beiden Anwälte nickten, dann wandte Richterin Hawthorne sich an den Anwalt der Coopers. Ich habe hier eine Zusammenfassung liegen, aber ich möchte Sie bitten, mir zu erklären, warum Sie den Vater des Jungen als nicht geeignet für die Erziehung und Fürsorge für das Kind betrachten.

Nun, Euer Ehren - der Vater des Kindes lernte die verstorbene Mutter, die Tochter meiner Mandanten, in einem Entzugsprogramm für Heroinabhängige kennen. Mr. Young ist sieben Jahre älter als Jasmine Cooper und blickt auf eine entsprechend längere Suchtkarriere zurück. Er hat Jasmine Cooper erzählt, dass er seit seiner Jugend abhängig war, also seit über fünfzehn Jahren. Inzwischen ist er clean, aber zu seiner Suchtkarriere kommt noch hinzu, dass er vorbestraft ist.

Richterin Hawthorne nickte. Ich sehe hier zwei Haftstrafen - eine wegen Drogenbesitz und Diebstahl und eine wegen Drogenbesitz und Drogenhandel. Vorzeitige Entlassung wegen guter Führung nach einer Gesamthaftdauer von vier Jahren und acht Monaten.

Mr. Young ist, bedingt durch den Tod von Jasmine Cooper, aktuell alleinerziehend. Er arbeitet als Lagerist in Alexandria, was kein gut bezahlter Job ist, und er hat keinen High School-Abschluss. Ihm fehlt also auch die Möglichkeit, sich einen besser bezahlten Job zu suchen. Die Voraussetzungen für seinen Sohn Micah sind, freundlich ausgedrückt, schwierig bei seinem Vater.

Die Richterin warf dem Anwalt über ihre Brille hinweg einen Blick zu und nickte. Ich verstehe. Wie ist die familiäre Situation Ihrer Mandanten?

James Cooper ist leitender Angestellter bei einem Hersteller für Elektronikkomponenten und Betty Cooper hat zuletzt halbtags als Sekretärin gearbeitet, diese Arbeit jedoch kürzlich aufgegeben. Finanziell stehen beide gut da, sie wohnen in einem abbezahlten Haus mit Garten in Alexandria. Sie möchten verhindern, dass ihr Enkel - alles, was ihnen von ihrer Tochter Jasmine bleibt - in einem prekären Umfeld bei einem Vater aufwächst, der einen kriminellen Hintergrund hat und dem es an finanziellem Spielraum mangelt.

Byrons Atem ging stoßweise. Er hatte Micah ganz fest an seine Brust gedrückt und Libby streichelte mit einer Hand über seinen Rücken, um ihn zu beruhigen.

Die Faktenlage war in der Tat nicht gut. Betrachtete man den Fall oberflächlich, war die Sache eigentlich klar. Aber es ging nicht nur um die Oberfläche.

In Ordnung , sagte die Richterin. Wenn ich mir die Akten des Jugendamtes so anschaue, scheint es dem Jungen in der Obhut seines Vaters, in der er sich seit seiner Geburt befindet, doch gut zu gehen. Das Jugendamt hat den Sohn doch beim Vater gelassen.

Micah ist jetzt erst drei Monate alt. Mr. Young erhält familiäre Unterstützung von seinem Bruder und seiner Schwägerin, beide sind hier heute anwesend , sagte der Anwalt mit einem Seitenblick. Die beiden sind kürzlich selbst Eltern geworden, aber eigentlich voll berufstätig. Was, wenn diese Unterstützung wegbricht?

Verstehe , sagte die Richterin. Ich würde nun gern die Anwältin der gegnerischen Seite hören.

Während der Anwalt der Coopers sich setzte, stand Byrons Anwältin auf. Vielen Dank, Euer Ehren. Es ist gut, dass Sie es schon angesprochen haben - bis jetzt obliegt die Fürsorge für Micah Cooper meinem Mandanten, das Jugendamt hat den Jungen nach wiederholter Prüfung bei ihm belassen, weil dort gut für den Jungen gesorgt wird. Es stimmt - mein Mandant blickt auf eine lange Suchtkarriere zurück, die jedoch beendet ist, seit er nach einer Überdosis auf Suboxone umgestellt wurde, das er überdies inzwischen auch nicht mehr nimmt. Er ist clean. Nach Micahs Geburt und dem tragischen Tod seiner Mutter hat er Unterstützung bei seinem Bruder Owen Young und dessen Ehefrau Libby Whitman gefunden, die sich selbst in der Phase der Familiengründung befinden. Die beiden haben ein gefestigtes Leben, sie besitzen ein Haus in Springfield und arbeiten als Detective bei der Metropolitan Police in Washington und als Profilerin beim FBI in Quantico. Mrs. Whitman ist also durchaus auch fachlich befähigt, sich mit den besonderen Bedürfnissen, die Mr. Young möglicherweise mitbringt, auseinanderzusetzen. Mein Mandant hat ein gutes Verhältnis zu seinem Bruder und seiner Schwägerin, bei denen er bis vor kurzem mit seinem Sohn gewohnt hat und zu denen er seinen Sohn zurzeit auch immer zur Betreuung bringt, wenn er zur Arbeit geht.

Richterin Hawthorne nickte interessiert. Dann verstehe ich, warum das Jugendamt den Jungen vorerst beim Vater belassen hat.

Es wird gut für Micah gesorgt, Euer Ehren. Das wurde auch von medizinischer Seite bestätigt. Micah ist ein gesunder Junge und altersgerecht entwickelt. Er wird von seinem Vater geliebt, für den er auch alles ist, was von seiner Mutter geblieben ist. Ich will nicht in Abrede stellen, dass mein Mandant auf ein bewegtes Leben zurückblickt. Er war lange Jahre immer wieder abhängig und ja, er ist vorbestraft. Es sind die typischen Vergehen, die man bei Abhängigen findet - Drogenbesitz und Beschaffungskriminalität. Den fehlenden Schulabschluss holt Mr. Young zurzeit nach, er hat schon damit begonnen, den High School-Abschluss im Fernstudium zu machen. Mit seinem Bruder und seiner Schwägerin hat er eine Vereinbarung getroffen, dass sich zusätzlich zu Mrs. Whitman und Mr. Young ein Au-pair um beide Kinder kümmern wird. Detective Young und Agent Whitman sind fest entschlossen, meinen Mandanten familiär zu unterstützen - etwas, das ihm von der gegnerischen Partei bislang vorenthalten wurde.

Die Anwältin machte eine Pause, doch als niemand etwas sagte, fuhr sie fort. Micahs Großeltern haben meinem Mandanten am Tag nach Micahs Geburt gesagt, dass sie das Sorgerecht beantragen wollen. Es kamen keinerlei Hilfsangebote, weder finanzieller noch sozialer Natur. Von Anfang an waren sie entschlossen, Micah zu sich zu holen, anstatt seinem Vater, der jede Hilfe brauchen kann, unter die Arme zu greifen. Auch während der Schwangerschaft haben sie sich kaum für das Befinden ihrer Tochter interessiert, der Kontakt zwischen Jasmine Cooper und ihren Eltern war schlecht. Mein Mandant würde sich über ein Entgegenkommen der gegnerischen Partei freuen, aber die Fronten sind verhärtet.

Ich verstehe , sagte die Richterin. Dennoch muss ich auch langfristig im Interesse des Kindes denken. Ich sehe hier einen alleinerziehenden Vater ohne Schulabschluss, dafür aber mit Vorstrafen und einer langen Suchtkarriere. Demgegenüber steht ein finanziell gutgestelltes Ehepaar, das die materiellen und sozialen Kapazitäten hat, sich um sein Enkelkind zu kümmern. Richterin Hawthorne seufzte. Ich sehe durchaus immer in den Eltern den ersten Ansprechpartner und Verantwortlichen, wenn es um ein...
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