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Heideschwur

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Niemeyer C.W. Buchverlageerschienen am15.08.2023
Ein Schwur, der nicht gebrochen werden darf! Ein Unrecht, das gesühnt werden muss. Rauch wabert über Bauer Meinkes Spargelplantage in Salzhausen. Schlimm genug, dass ein Teil der Ernte vernichtet ist, doch dann liegt auch noch Erntehelferin Greta Neumann erstochen im Kühlraum des Betriebs. Die Tatwaffe: ausgerechnet ein Spargelstechmesser! Ulf Meinke entdeckt Gretas Verlobten, Erntehelfer Benedikt Hahn, wie er über der Toten kniet und verständigt die Polizei. Hauptkommissarin Inka Brandt übernimmt mit ihrem Team den Fall. Der Beschuldigte bestreitet jedoch die Tat, denn er hat kein Motiv. In vier Wochen, nach der Ernte, wollten er und seine Verlobte heiraten und in Brandenburg auf einem eigenen Hof ein Spargelfeld anlegen. Als dann der alte Rudolf Meinke auch noch tot vor der Scheunentür gefunden wird, spitzt sich der Fall dramatisch zu.

Angela L. Forster lebt und arbeitet mit bayrischen Wurzeln im Hamburger Süden, dessen bezaubernde Landschaft mit der Nähe zum Alten Land und der Lüneburger Heide sie immer wieder zu neuen Geschichten inspiriert. Bevor sie zum Romanschreiben fand, schrieb sie für regionale Zeitungsverlage und arbeitete als Textkorrespondentin für Versicherungen und Computerfirmen. Wenn sie nicht schreibt, verbringt Angela L. Forster ihre Freizeit mit ihrem Mann am Nord- oder Ostseestrand. Mehr zur Autorin unter angela-l-forster.de
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextEin Schwur, der nicht gebrochen werden darf! Ein Unrecht, das gesühnt werden muss. Rauch wabert über Bauer Meinkes Spargelplantage in Salzhausen. Schlimm genug, dass ein Teil der Ernte vernichtet ist, doch dann liegt auch noch Erntehelferin Greta Neumann erstochen im Kühlraum des Betriebs. Die Tatwaffe: ausgerechnet ein Spargelstechmesser! Ulf Meinke entdeckt Gretas Verlobten, Erntehelfer Benedikt Hahn, wie er über der Toten kniet und verständigt die Polizei. Hauptkommissarin Inka Brandt übernimmt mit ihrem Team den Fall. Der Beschuldigte bestreitet jedoch die Tat, denn er hat kein Motiv. In vier Wochen, nach der Ernte, wollten er und seine Verlobte heiraten und in Brandenburg auf einem eigenen Hof ein Spargelfeld anlegen. Als dann der alte Rudolf Meinke auch noch tot vor der Scheunentür gefunden wird, spitzt sich der Fall dramatisch zu.

Angela L. Forster lebt und arbeitet mit bayrischen Wurzeln im Hamburger Süden, dessen bezaubernde Landschaft mit der Nähe zum Alten Land und der Lüneburger Heide sie immer wieder zu neuen Geschichten inspiriert. Bevor sie zum Romanschreiben fand, schrieb sie für regionale Zeitungsverlage und arbeitete als Textkorrespondentin für Versicherungen und Computerfirmen. Wenn sie nicht schreibt, verbringt Angela L. Forster ihre Freizeit mit ihrem Mann am Nord- oder Ostseestrand. Mehr zur Autorin unter angela-l-forster.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783827197887
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum15.08.2023
Reihen-Nr.7
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.12252886
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 2

Windböen trieben die Rauchschwaden, die über dem Spargelfeld in Salzhausen in den Himmel der Lüneburger Heide hochschossen wie aus einem kochenden Vulkan, rasant in den frühen Morgen. Die Bauernhöfe in dem kleinen Heideort verschwanden im grau-schwarzen Dunst, welcher Hof und Lebewesen in einen beißenden Mantel hüllte, dem niemand entkommen konnte.

Ich liebe meinen Beruf , sagte Hauptkommissar Mark Freese, der am Eingang des Meinke-Hofes am Ortsende in Salzhausen auf Inka gewartet hatte. Aber ich hasse es, zu dieser frühen Uhrzeit aufzustehen. Wäre schön, wenn die Einsätze bis zu der normalen Dienstzeit warten würden.

Mark Freese war vor vier Monaten Vater geworden und von der Durchschlafphase seines zweiten Sohnes Frederik, der sich als ziemlicher Schreihals entwickelt hatte, weit entfernt. Der Dreiundvierzigjährige gähnte. Auf seinem sonst so glatt rasierten Gesicht zeigte sich ein leichter Bartschatten.

Was ist hier los? , fragte Inka. Frauke rief mich an und berichtete von einem Feuer auf einem Spargelfeld.

Keine Ahnung. Ich weiß auch nicht mehr. Mark gähnte erneut.

Aber warum sind wir dann hier? Die Kollegen haben uns einen Haufen Aktenstapel mit Fällen auf den Tisch gelegt, mit denen wir uns beschäftigen können. Deshalb müssen wir als Abteilung Mord nicht für ein kleines Feuer ausrücken. Zumindest so lange nicht, bis es sich als Brandstiftung herausstellt.

Seitdem der Kreuzer, der Serienmörder, der sechs Jahre lang die bundesweite Bevölkerung in Atem hielt, vor einem halben Jahr sein Schicksal gefunden hatte, war es auch in der Lüneburger Heide ruhiger geworden. Auf der Hanstedter Wache waren nur kleinere Einbrüche, Lärmbelästigungen, Ehestreitigkeiten und die üblichen Krawalle eingetrudelt, in denen Inka und Mark den Kollegen vom Einbruchsdezernat und der Betrugsstelle aushalfen. Aber um kurz vor vier Uhr, da gab sie Mark recht, musste man sie wirklich nicht für ein brennendes Spargelfeld aus dem Bett scheuchen.

Inka, ich weiß es nicht , wiederholte Mark, als eine Frau Mitte dreißig die Eingangsstufen eines rot geklinkerten Einfamilienhauses herunterschritt. Die schwarzen Schlappen an ihren Füßen waren ihr eindeutig zwei Nummern zu groß.

Sind Sie die Polizei? , fragte sie Inka und Mark, während sie weiter den Kommissaren entgegenschlurfte. Sie trug einen roséfarbenen Jogginganzug mit Markenlogo auf dem Jackenkragen, das sich am Hosensaum wiederholte. Ihr weizenblondes Haar war auf dem Oberkopf mit einem schwarzen Samtband gebunden, aus dem einige Haarsträhnen ungeordnet heraushingen, die ihr der Wind über das ungeschminkte Gesicht pustete.

Ja. Inka zog ihren Ausweis aus der Hosentasche und hielt ihn der Frau entgegen. Inka Brandt und Kollege Mark Freese, Abteilung Mord, Hanstedt. Frau Meinke, ist das richtig? Sie haben uns angerufen.

Ja. Karin Meinke. Aber sind Sie nicht die Besitzerin des Hofladens vom Biohof Brandt in Undeloh?

Nein. Meine Schwester Hanna und mein Schwager Tim Sundermöhren haben den Hof von unseren Eltern übernommen. Aber ich wohne dort und helfe ab und an im Hofladen aus.

Ich wusste doch, dass ich Sie schon das ein um andere Mal gesehen habe. Wir liefern unseren Spargel jedes Jahr zu Ihnen in den Hofladen, also zu Ihrer Schwester und Ihrem Schwager in den Laden sowie früher zu Ihren Eltern. Sind Ihre Eltern noch mit dem Wohnmobil unterwegs? Ich hörte von Island, Schweden und Griechenland.

Ja, inzwischen sind sie wohl überall auf der Welt zu finden. Jetzt erkunden sie Deutschland. Aber ich erinnere mich ebenfalls an Sie. Sie sind erst letzte Woche bei uns auf dem Hof gewesen. Richtig?

Genau. Wie immer zehn Kilo Spargel der Klasse 1a, zehn Kilo Spargel der Klasse 2 und fünf Kilo Spargelbruch. Selbstverständlich in Bioqualität.

Inka nickte. Kommen wir zu Ihrem Anruf bei uns auf der Wache, Frau Meinke. Weshalb sind mein Kollege und ich gerufen worden, wenn es sich nur um ein kleines Feuer handelt?

Es ist nicht nur ein kleines Feuer, Frau Brandt. Das ganze Spargelfeld brennt! , entrüstete sich Karin Meinke. Greta, also Greta Neumann, eine unserer Erntehelferinnen, sie hat uns alle aus dem Schlaf getrommelt. Sie hat zuerst das Feuer auf dem Feld bemerkt und über den ganzen Hof: ,Feuer! Feuer! gebrüllt.

Gibt es Verletzte? Einen Toten? , fragte Inka.

Nein, soweit ich gehört habe, nicht. Ich war noch nicht auf dem Feld. Ulf, mein Mann, ist bei der Feuerwehr. Karin Meinke schloss die Arme über den Körper zusammen. Können wir hineingehen, es ist doch etwas kühl am Morgen und der Rauch ⦠Sie wedelte mit der Hand vor ihrem Gesicht.

Wir gehen zuerst auf das Feld, und dann würde ich gerne mit Ihren Erntehelfern sprechen. Wie viele Arbeiter sind zur Erntezeit auf dem Hof beschäftigt?

Zwanzig, oder warten Sie, nein, es sind nur noch zwölf Helfer. Vorgestern war Zahltag, danach sind acht bei Nacht und Nebel abgereist, zurück nach Polen. Ohne sich zu verabschieden. Sie müssten den Saustall sehen, den drei von ihnen in ihren Zimmern hinterlassen haben. Es ist immer das Gleiche. Wir können jetzt wieder den Dreck entsorgen und renovieren. Und da wundert es, wenn wir die Miete für die Unterkünfte nicht senken, na ja, außer für diese Saison. Karin stöhnte genervt. Greta und Benedikt sind sowieso die einzigen Deutschen, die jede Saison wiederkommen. Von unseren Landsleuten will sich keiner mehr die Finger schmutzig machen. Das staatliche Geld und die soziale Hängematte sind deutlich bequemer. Was glauben Sie, was hier alles ankommt. Sobald diese arbeitsscheuen Faulenzer vom Mindestlohn erfahren, winken sie ab und verlangen auch noch eine Bescheinigung, dass sie einen Tag gearbeitet haben. Dabei haben sie keinen Finger gerührt. Unglaublich, was die sich herausnehmen. Da sind uns die Polen und Rumänen um ein Vielfaches lieber.

Ja, die Hofarbeit ist nicht jedermanns Sache , sagte Inka, ohne auf Karins zynische Bemerkung einzugehen. Als Hanna und Tim den Hof von ihren Eltern übernommen hatten, hatten sie ebenfalls an den zusätzlichen Anbau eines Spargel- und Erdbeerfeldes gedacht. Letztendlich hatten sie sich dagegen entschieden. Die Tierhaltung, Schlachtung und Vermarktung, der Gemüseanbau und die Ferienzimmer waren für Hanna, Tim und die Aushilfen, die zweimal in der Woche auf dem Feld aushalfen, genug Arbeit. Inka wandte sich den beiden Feuerwehrwagen zu, die mit blinkendem Warnlicht in fünfzig Meter Entfernung standen. Wir gehen auf das Feld , sagte sie, während sie ihr T-Shirt über Mund und Nase zog.

Der aufsteigende Dampf der verglühenden Pflanzensträucher wie der beißende Gestank von geschmolzenen weißen und schwarzen Kunststoffplanen versuchte sich in jeder Lunge einzunisten. Vom rechten Ende des Feldes zischte und knisterte es, es loderten noch immer rotblaue Flammen auf, während die vordere Feldhälfte unter einem Teppich aus weißem Löschschaum lag.

Verschwinden Sie aus dem Windschatten! , rief ein Feuerwehrmann in Schutzkleidung Inka und Mark entgegen. Er winkte die Kommissare an den Rand des Feldes auf die linke Seite.

Einige Feuerwehrleute rollten die Meter eines Wasserschlauchs ein, andere verstauten ihre Atemgeräte im Fahrzeug. Wieder andere Kollegen löschten die letzten verbliebenen Spargelpflanzen, die wie aufgestellte Partyfackeln in den Morgen züngelten.

Inka duckte sich mit Mark unter dem Absperrband hindurch und ging auf einen Feuerwehrmann zu, der an einem Einsatzfahrzeug lehnte und sein knarzendes Funkgerät ausschaltete. Inka Brandt und mein Kollege Mark Freese, Kripo Hanstedt , stellte sie sich vor. Wer ist der Einsatzführer?

Knut Westerfeld , antwortete der Feuerwehrmann, der auch als kanadischer Footballspieler durchgehen konnte.

Die Erinnerung an ihre Au-pair-Zeit huschte durch Inkas Gedanken. Nach dem Abitur war sie für ein Jahr nach Australien in die Stadt Queanbeyan, ein Städtchen nahe der Hauptstadt Canberra, gereist. John, der zwanzigjährige Sohn der Familie Henson war Rugbyspieler, ein Meter neunzig groß, und mit seinen einhundertdreißig Kilogramm Gewicht brachte er einiges an Muskelmasse auf die Waage. Starke Arme, die die achtzehnjährige, zierliche Inka in die Luft hoben und beschützten, näherte sich auch nur ansatzweise ein Fremder. Was hatte sie mit John für eine wunderbare Zeit verbracht. Sie waren Freunde. Den Hauch von etwas mehr Nähe, den sehnsüchtigen Blick in seine unglaublich blauen Augen hatte Inka ihrem Alter geschuldet. Wenn John Rugby gespielt hatte, hatte sie auf der Tribüne gesessen und ihn angefeuert. Sie hatte gebibbert und die Luft angehalten, wenn ihr Freund auf dem Spielfeld von seinen Mitspielern zu Boden geworfen wurde, weil die den ledernen eiförmigen Ball für sich eroberten. Inka war immer froh, wenn er ihr vom Spielfeld aus zuwinkte und ihr signalisierte, dass es ihm gut ging.

Jeden Freitagnachmittag, sobald er aus dem College in Canberra zurückkehrte, schnallten sie die Surfbretter auf das Autodach und fuhren mit vier Freunden an die Tasmansee, an den südwestlichen Zipfel des Südpazifiks. John lenkte seinen Jeep über Braidwood durch den Nationalpark Monga, den Currowan State Forest und den Sugar Loaf Mountain, bis er über den Clyde River an der Malua Bay vorbei auf die Pretty Point Bucht zuhielt. Nach der zweistündigen Autofahrt schlugen sie ihre Zelte auf. Sie saßen am Lagerfeuer, tranken billiges Bier und Rotwein aus dem Pappkarton und sahen in den Sternenhimmel. Fred und Victor spielten auf ihren Gitarren Rock- und Liebeslieder,...

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Autor

Angela L. Forster lebt und arbeitet mit bayrischen Wurzeln im Hamburger Süden, dessen bezaubernde Landschaft mit der Nähe zum Alten Land und der Lüneburger Heide sie immer wieder zu neuen Geschichten inspiriert. Bevor sie zum Romanschreiben fand, schrieb sie für regionale Zeitungsverlage und arbeitete als Textkorrespondentin für Versicherungen und Computerfirmen.Wenn sie nicht schreibt, verbringt Angela L. Forster ihre Freizeit mit ihrem Mann am Nord- oder Ostseestrand.Mehr zur Autorin unter angela-l-forster.de