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Die Amazonas-Detektive (Band 4) - Ermittlungen im Nationalpark

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
272 Seiten
Deutsch
Loewe Verlagerschienen am16.08.2023
Die Zukunft liegt in unseren Händen Springende Flussdelfine, himmelhohe Baumriesen, Hausboote auf dem Amazonas: Rund um die Stadt Manaus wartet der Dschungel. Doch im Geheimen geschehen erschreckende Verbrechen ... Band 4 der spannenden Detektivreihe! Ein mysteriöser Brief von Ximenas verstorbenem Vater führt sie, Pablo und Davi in ein wildes Durcheinander aus bunten Paraden und verkleideten Menschenmengen. Hier sollen sie das Grab von Ximenas Vater finden - und einen geheimnisvollen Schatz. Doch die Kinder geraten in das Visier von Unbekannten, die verheerende Pläne in dem Nationalpark bei Rio de Janeiro verfolgen. Können die Amazonas-Detektive diesen verzwickten Fall lösen? Auf nach Rio! Tief im dichten brasilianischen Dschungel wartet der vierte Kriminalfall auf die Amazonas-Detektive. Eine spannende und unterhaltsame Detektiv-Reihe mit starker Umweltthematik für Jungs und Mädchen ab 9 Jahren rund um Klimaschutz, Umweltzerstörung,Kulturen, Brasilien, Regenwald und die Natur. Großartig erzählt von der unvergleichlichen Antonia Michaelis und mit coolen Schwarz-Weiß-Illustrationen von Kurzi Shortriver. Für Fans von Kirsten Boie und Annelies Schwarz. Der Titel ist bei Antolin gelistet.

Antonia Michaelis lebt seit vielen Jahren mit ihrer Familie an der Ostseeküste. Ihre Romane für Jugendliche und Erwachsene sind hochpoetische soziale Dramen, die den Leser an die Grenzen der Wahrnehmung und der Gesellschaft führen. Die Autorin war mit ihrem Jugendroman 'Der Märchenerzähler', der zahlreiche Ehrungen erhalten hat, für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. In Madagaskar, wo sie mit ihrer Familie für zwei Jahre lebte, hat sie 2019 ein Schulprojekt für ärmste Kinder auf die Beine gestellt (les-pigeons.mg).
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR14,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextDie Zukunft liegt in unseren Händen Springende Flussdelfine, himmelhohe Baumriesen, Hausboote auf dem Amazonas: Rund um die Stadt Manaus wartet der Dschungel. Doch im Geheimen geschehen erschreckende Verbrechen ... Band 4 der spannenden Detektivreihe! Ein mysteriöser Brief von Ximenas verstorbenem Vater führt sie, Pablo und Davi in ein wildes Durcheinander aus bunten Paraden und verkleideten Menschenmengen. Hier sollen sie das Grab von Ximenas Vater finden - und einen geheimnisvollen Schatz. Doch die Kinder geraten in das Visier von Unbekannten, die verheerende Pläne in dem Nationalpark bei Rio de Janeiro verfolgen. Können die Amazonas-Detektive diesen verzwickten Fall lösen? Auf nach Rio! Tief im dichten brasilianischen Dschungel wartet der vierte Kriminalfall auf die Amazonas-Detektive. Eine spannende und unterhaltsame Detektiv-Reihe mit starker Umweltthematik für Jungs und Mädchen ab 9 Jahren rund um Klimaschutz, Umweltzerstörung,Kulturen, Brasilien, Regenwald und die Natur. Großartig erzählt von der unvergleichlichen Antonia Michaelis und mit coolen Schwarz-Weiß-Illustrationen von Kurzi Shortriver. Für Fans von Kirsten Boie und Annelies Schwarz. Der Titel ist bei Antolin gelistet.

Antonia Michaelis lebt seit vielen Jahren mit ihrer Familie an der Ostseeküste. Ihre Romane für Jugendliche und Erwachsene sind hochpoetische soziale Dramen, die den Leser an die Grenzen der Wahrnehmung und der Gesellschaft führen. Die Autorin war mit ihrem Jugendroman 'Der Märchenerzähler', der zahlreiche Ehrungen erhalten hat, für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. In Madagaskar, wo sie mit ihrer Familie für zwei Jahre lebte, hat sie 2019 ein Schulprojekt für ärmste Kinder auf die Beine gestellt (les-pigeons.mg).
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732020188
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum16.08.2023
Reihen-Nr.4
Seiten272 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse7161 Kbytes
Artikel-Nr.12254618
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

ERSTES KAPITEL, in dem ein Brief ankommt, der den Detektiven Rätsel aufgibt und sie mal wieder zu einer Reise aufbrechen
Ximena las den Brief vier Mal.

Sie wurde nicht schlau daraus.

Der Silberbaron wanderte hinter ihr in der Bibliothek auf und ab und stieß seinen Stock mit dem Silberknauf bei jedem Schritt mit einem Klicken auf den Boden.

»... an ihrem zehnten Geburtstag«, murmelte Ximena. »Warum an meinem zehnten Geburtstag? Und warum liegt er in Rio begraben, wenn sie ihn damals im Urwald ganz woanders ... entführt haben?«

»Ich weiß es nicht.« Der Silberbaron seufzte. »Ich weiß es nicht, mein Kind.«

Sie drehte sich zu ihm um und sah auf einmal, wie alt er war, dieser stets gut angezogene Herr mit seinem Stock: Die faltigen Hände, die er auf den Silberknauf gelegt hatte, zitterten. Er sah aus wie eine Figur aus brüchigem Papier, das im nächsten Lufthauch zerkrümeln und zu Staub zerfallen würde. Sie wollte nicht, dass er so aussah.

»Komm«, sagte sie. »Gehen wir an die frische Luft. In die Sonne. Diese Bibliothek ist auch wie ein Grab, hier kann man nicht denken.«

Eine halbe Stunde später saßen sie im schattigen grünen Hof eines Cafés unter Bäumen. Draußen in der Gasse summte das wirre Leben der Stadt Manaus vorüber. Nicht weit über den Dächern strahlte die Kuppel des alten Theaters golden und Ximena hörte die Hunde, die Autos, die Touristen, die Bettler, gedämpft durch den Schatten des ruhigen Hofs.

Der Silberbaron hatte die Hände jetzt um seine Kaffeetasse gelegt.

»Wie seltsam, dass du es warst, die mich in dieses Café geführt hat«, sagte er und lächelte. »Und dass du dich in der Stadt besser auskennst als ich. Du bist die Große jetzt, was? Früher war das anders. Du bist nie ohne deine Nanny irgendwo hingegangen.«

»Weil du mich in der Villa eingesperrt hast«, meinte Ximena. »Aber das ist jetzt wohl nicht mehr möglich, wo ich ein halbes Jahr im Urwald gelebt habe, ohne Villa und Wände und fließend Wasser.«

Sie grinste und der Silberbaron seufzte. »Ich habe immer noch Angst um dich. Und in letzter Zeit noch viel mehr. Diese Anrufe ... von Leuten, die sich nicht melden ... Ihr habt euch in zu viele Dinge eingemischt. Von wegen Amazonas-Detektive und den Wald retten. Es ist eine Sache, in der Zeitung aufzutauchen oder in diesem modernen Internet. Und eine ganz andere, wenn Leute einen bemerken, die sich gestört fühlen. Ihr wärt nicht die Ersten, die einfach verschwinden.«

»Aber das hier ist kein Brief von jemandem, der uns loswerden will«, sagte Ximena mit fester Stimme und kippte ihren Saft herunter wie Schnaps. Wie eine echte Detektivin eben. »Es ist ein Brief von jemandem, der meinen Vater gekannt hat. Der ihm versprochen hat, diesen Brief zu meinem zehnten Geburtstag zu schreiben, damit ich endlich sein Grab besuche.«

Der Silberbaron kniff die Augen zusammen. »Und wenn nicht? Wenn es eine Falle ist?«

Pablo bekam den Anruf, als er auf dem Turm der kaputten Villa saß und hauptsächlich nichts tat. Er überlegte, ob es sich lohnte, etwas zu tun. Zum Beispiel ein paar Touristen durch die Stadt zu führen, die ihm vielleicht Geld gaben. Er war hungrig, wie immer, aber in letzter Zeit hatte er zu nichts Lust. Er verschlief halbe Tage, da es ihm einfacher schien, den Hunger wegzuschlafen als zu arbeiten. Er saß nachts unter den Sternen und grübelte.

Er verließ den Turm immer seltener.

Die Wahrheit war - er vermisste Ximena und Davi. Er vermisste ihre Abenteuer.

Seitdem Ximena bei ihrer Mutter im Regenwald lebte, war nichts Aufregendes mehr passiert.

Aber dann - dann kam der Anruf. Da Pablo kein Telefon besaß, kam der Anruf in Form von Miguel, der immerhin erwachsen und Student war. Der hatte natürlich ein Handy.

Und jetzt stand er unten und rief zu ihm hoch: »Paaablo! Komm runter, wenn du da bist! Ich habe eine Botschaft von Ximena! Sie ist in der Stadt! Und es hört sich an, als hätte sie ... einen neuen Fall.«

Nie war Pablo schneller an der Schlingpflanze außen am Turm hinabgeklettert. Er sprang die letzten paar Meter, landete atemlos vor Miguel und sah zu ihm auf.

»Einen Fall? Was für einen Fall?«

Miguel runzelte die Stirn und sah auf sein Handy.

»Sie schreibt: Sag Pablo, er möchte bitte zum Café beim kleinen Kunstmuseum kommen. Der Silberbaron hat mich in die Stadt geholt, weil er Post für mich bekommen hat. Einen Brief. Es geht um meinen Vater. Aber vielleicht um viel mehr. Der Brief enthält ein Geheimnis und noch kann ich es nicht lüften.«

Miguel grinste schief. »Sie schreibt Kurznachrichten so, als wären es versiegelte Briefe in einem alten Kriminalroman.«

»Das ganze Leben ist ein Kriminalroman«, sagte Pablo feierlich. In ihm leuchtete etwas wie ein Feuerwerk, glühte, sprühte Funken. »Wir werden wieder ein Abenteuer erleben.« Pablo bückte sich, um den Hund zu streicheln, den Miguel mitgebracht hatte. »Wir alle zusammen.«

»Oder«, murmelte Miguel, als sie lostrabten, »wir lassen uns alle zusammen in eine Falle locken und beseitigen. Das war es dann mit den Amazonas-Detektiven.«


Meine liebe Tochter,
nun bist du zehn Jahre alt und es ist an der Zeit, dass wir uns kennenlernen.
Du wirst dich nicht an mich erinnern, aber ich erinnere mich gut an dich.
Daran, wie du mit großen Augen in die Bäume des Waldes hinausblicktest.
Daran, wie du am Fluss den Delfinen zugehört hast, wenn sie schnatterten, als könntest du ihre Sprache verstehen. Du warst ein besonderes Kind und ich hoffe, du bist es noch immer.
Als du ein Jahr alt warst, wollten deine Mutter und ich ein Kunstprojekt durchführen: Ein riesiger Heißluftballon sollte über dem Regenwald aufsteigen, um die Welt auf die Verbrechen dort aufmerksam zu machen. Doch ehe er fliegen konnte, sind sie gekommen und haben uns geholt. Sie haben deine Mutter verschleppt und mich auch. Dich ließen wir im Wald zurück. Unsere Freunde, die Yanomami, sind geflohen, um anderswo im großen Wald Schutz zu suchen. Das habe ich erst später erfahren.
Später, ja: Denn obwohl die, die uns holten, uns töten wollten, habe ich überlebt.
Vielleicht war es ein Zufall.
Sie ließen mich im Wald liegen, verletzt, und glaubten, ich würde sowieso sterben.
Ich war lange bewusstlos, und als ich erwachte, hatte mich jemand auf die Ladefläche eines Lastwagens geladen. Ich werde wohl nie erfahren, wer das war oder wie ich den weiten, weiten Weg aus dem Wald zur Straße gekommen bin.
Ich lag zwischen Kisten und Säcken, mein Hemd blutgetränkt, und konnte mich kaum rühren. Der Lastwagen fuhr mehrere Tage lang. Er fuhr an die Küste, nach Rio de Janeiro: die bunteste, lauteste aller Städte, immer fröhlich, immer lachend, heiß, stickig, riesig.
Und als ich dort von der Ladefläche taumelte und am Straßenrand zusammenbrach, fand mich einer, der mich aufnahm, obwohl er selbst nichts hatte: Carlos, der wunderbarste, verrückteste Mensch von Rio. Maler, Straßenkünstler, Zauberer. Er hat mich auf seinem Rücken zu seinem Zimmerchen getragen in den Favelas, den Armenvierteln am Berg in Rio, wo die Häuser über- und untereinander gebaut sind wie ein eigenes Kunstwerk. Dort lebte er zusammen mit seinem Freund Emilio.
Sie haben mich gepflegt, wochenlang, zusammen mit anderen: lauter Malern, Dichtern, Musikern. Und schließlich begann auch ich, wieder zu malen. Aber die Trauer um deine Mutter und um dich fraß Löcher in mich, durch die man leicht hindurchsehen konnte. Ich wandelte auf Rios Straßen wie ein durchsichtiger Mensch und ich lebte unter falschem Namen, damit die Männer, die versucht hatten, mich zu töten, mich nicht wiederfanden.
Diese Männer haben keinen eigenen Willen, sie sind die Helfer eines Mächtigeren.
Eines Tages erfuhr ich, dass du lebst, meine Tochter. Jemand, der in Manaus gewesen war, erzählte, der Silberbaron hätte seine Enkelin bei sich. Und das warst du, kein Zweifel. Mein Herz sang vor Freude. Doch ich beschloss, dich in Ruhe zu lassen - dort, wo du in Sicherheit warst. Wie hättest du bei einem Vater leben können, der einen falschen Namen trägt, auf einer alten Matratze in einem Abstellraum schläft und nichts macht als merkwürdige Figuren und Bilder?


Ximena ließ den Brief sinken und blickte auf. Pablo sah es in ihren Augen blitzen.

»Klar hätte ich das!«, sagte sie und schnaubte. »Es wäre sicher abenteuerlich gewesen, meinst du nicht?«

»Beim Silberbaron gab es mehr zu essen, wetten«, sagte Pablo.

Sie saßen mit dem Brief im Café-Garten. Der Silberbaron saß auch noch dort und hörte zu, obwohl er den Brief vermutlich schon zehn Mal gelesen hatte. Er spielte nervös mit dem Silberknauf seines Gehstocks und räusperte sich von Zeit zu Zeit.

Und manchmal murmelte er etwas wie »mein Sohn, mein völlig übergeschnappter Sohn« und seufzte.

»Lies weiter!«, drängte Pablo. »Wo ist er denn nun, dein Vater? Ist er noch in Rio?«

Ximena nickte. Und auf einmal seufzte auch sie und streckte Pablo das zu oft gelesene, etwas zerknitterte Papier hin. »Lies selbst.«

»Och nee ...«, begann Pablo. Er hasste Lesen. Er war nie in die Schule gegangen, natürlich nicht. Niemand, der auf der Straße lebte, ging zur Schule. Miguel hatte ihm das Lesen und Schreiben zwar beigebracht, aber seine Freunde waren die Buchstaben des Alphabets noch immer nicht.

»Na gut«, murmelte er schließlich und hob den Brief hoch. »Meine ... meine liese ... meine liebe Tochter, ich schrie... ich schrieb dir, es sei an der Zeit, dass wir uns kennenlernen.

Aber du wirst nur noch mein Grab vorfinden. Ich bin sehr...
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Autor

Antonia Michaelis lebt seit vielen Jahren mit ihrer Familie an der Ostseeküste. Ihre Romane für Jugendliche und Erwachsene sind hochpoetische soziale Dramen, die den Leser an die Grenzen der Wahrnehmung und der Gesellschaft führen. Die Autorin war mit ihrem Jugendroman "Der Märchenerzähler", der zahlreiche Ehrungen erhalten hat, für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. In Madagaskar, wo sie mit ihrer Familie für zwei Jahre lebte, hat sie 2019 ein Schulprojekt für ärmste Kinder auf die Beine gestellt (les-pigeons.mg).