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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
HarperCollinserschienen am21.05.20241. Auflage
Sergio Baroli hat ein Enthüllungsbuch über die Mafia geschrieben und lebt in ständiger Bedrohung. Im Münchner Circus Krone nimmt der Bestsellerautor den Bayerischen Verdienstorden entgegen. Es kommt zu Tumult und Schießereien. Kriminalkommissar Hummel dient dem Italiener unversehens als Bodyguard. Es folgt ein Katz-und-Maus-Spiel voller Finten, Überraschungen und wilder Action. Aber ist der Autor vielleicht gar nicht der große Aufklärer? Geht es nur um den schnöden Mammon? Ist der vermeintliche Löwe Baroli letztlich nur ein käuflicher Papiertiger?


Harry Kämmerer, Jahrgang 1967, lebt in München und arbeitet in einem Buchverlag. Er ist Autor zahlreicher Kurzgeschichten und hat zwei Hörspielserien fürs Radio geschrieben und produziert. Zu seinen Kriminalromanen zählen die Bände mit dem Ermittlerteam rund um den Münchner Kriminalrat Karl-Maria Mader, die mit »Isartod« beginnen. Weiterhin gibt es die Krimireihe »Mangfall ermittelt« und die Romane »Drachenfliegen« und »Oh, Mama!«. Harry Kämmerers Liebe zu Musik und Kabarett prägt seine Bücher und seine Lesungen mit Livemusik.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSergio Baroli hat ein Enthüllungsbuch über die Mafia geschrieben und lebt in ständiger Bedrohung. Im Münchner Circus Krone nimmt der Bestsellerautor den Bayerischen Verdienstorden entgegen. Es kommt zu Tumult und Schießereien. Kriminalkommissar Hummel dient dem Italiener unversehens als Bodyguard. Es folgt ein Katz-und-Maus-Spiel voller Finten, Überraschungen und wilder Action. Aber ist der Autor vielleicht gar nicht der große Aufklärer? Geht es nur um den schnöden Mammon? Ist der vermeintliche Löwe Baroli letztlich nur ein käuflicher Papiertiger?


Harry Kämmerer, Jahrgang 1967, lebt in München und arbeitet in einem Buchverlag. Er ist Autor zahlreicher Kurzgeschichten und hat zwei Hörspielserien fürs Radio geschrieben und produziert. Zu seinen Kriminalromanen zählen die Bände mit dem Ermittlerteam rund um den Münchner Kriminalrat Karl-Maria Mader, die mit »Isartod« beginnen. Weiterhin gibt es die Krimireihe »Mangfall ermittelt« und die Romane »Drachenfliegen« und »Oh, Mama!«. Harry Kämmerers Liebe zu Musik und Kabarett prägt seine Bücher und seine Lesungen mit Livemusik.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783749907052
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum21.05.2024
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.5
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1675 Kbytes
Artikel-Nr.12372744
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

ZWEIMAL

»Verdammt, Hummel, wo sind Sie?«, fragt Mader, als sie sich endlich telefonisch zurückmelden.

»Wir, also Sergio und ich, wir sind bei mir zu Hause.«

»Bist du wahnsinnig!«, brüllt Mader ins Telefon.

»Sind wir jetzt per Du?«

»Sind Sie wahnsinnig?«

»Wieso?«

»Wisst ihr, was hier los war? Die ganze Münchner Polizei ist in Aufruhr seit gestern Abend. Warum habt ihr euch nicht gemeldet?«

»Das ging nicht. Lange Geschichte.«

»Bleibt, wo ihr seid! Wir sind gleich bei euch.«

Hummel stellt das Telefon in die Station und kratzt sich am Kopf.

»Und, was sagt dein Chef?«, fragt Baroli.

»Die hatten offenbar ziemlich Action wegen uns. Wir sollen uns nicht vom Fleck rühren. Sie kommen gleich her. Magst du einen Kaffee?«

»Äh ...«

»Ich hab eine italienische Kaffeemaschine.«

»Na, dann.«

Hummel lädt seine kleine Bialetti.

Eine Viertelstunde später klingelt es. Hummel späht aus dem Fenster seiner Erdgeschosswohnung zur Haustür. Da steht nicht nur Mader. Auch zwei Beamte und Dr. Günther.

»Warum haben Sie sich denn nicht eher gemeldet, Herr Hummel?«, fragt Günther, als sie in der Wohnung sind.

»Ging nicht. Kein Handy in der Wildnis.«

Dr. Günther schüttelt den Kopf. »Kommunikation ist alles. Wissen Sie, was der Polizeieinsatz gestern gekostet hat? Wir hatten eine Sonderkommission am Start, um Sie beide zu finden.«

»Wir sind froh, dass wir überhaupt noch am Leben sind«, sagt Hummel trocken und schildert in knappen Worten, was passiert ist.

Es ist still, als Hummel fertig ist. Genug erklärt. Hummel ist zufrieden. Sieht Günther mal, dass Kommunikation und am Computer sitzen eben nicht alles ist, was man bei der Polizei so macht.

Mader reicht ihnen ihre Jacken. »Die waren noch im Zirkus.«

Sergio checkt sofort sein Handy.

»Herr Baroli, Ihre Familie macht sich große Sorgen«, sagt Günther.

Baroli nickt. »Ich hab vorhin schon mit meiner Frau telefoniert. Danke, dass Ihre Beamten auf sie aufgepasst haben.«

»Können wir uns kurz unter vier Augen sprechen?« Günther deutet in Richtung Küche.

Als Baroli und Günther in der Küche verschwunden sind, murmelt Hummel: »Na super, ich rette dem Typen zweimal das Leben, und jetzt machen die einen auf geheimnisvoll, in meiner Küche. Ich bin froh, wenn in meiner Wohnung bald nur noch zwei Augen sind.«

Mader winkt beschwichtigend ab. »Regen Sie sich nicht auf, Hummel, das ist eine Riesenkiste. Und wir haben großes Glück gehabt. Im Zirkus ist nur ein kleiner Sprengsatz beim Stromhauptverteiler hochgegangen. Unter der Bühne war ein wesentlich stärkerer Sprengsatz. Zum Glück ist der nicht explodiert.«

»Warum nicht?«

»Wenn wir das wüssten. Da wäre großer Personenschaden entstanden. Und wir würden jetzt nicht miteinander sprechen, sondern ich würde Ihre Begräbnisrede schreiben.«

»Das würden Sie tun?«

»Natürlich nur, wenn Sie das wollen.«

»Sehr gerne. Aber jetzt mal im Ernst: Um was geht´s denn eigentlich? Warum will man Baroli aus dem Weg räumen?«

»Baroli hat Informationen über korrupte Politiker und Wirtschaftsbosse: Kontodaten, Mails, Audiomitschnitte. Solche Sachen.«

»Und dafür bringt man Leute um?«

»Sieht fast so aus.«

»Aha. Und was passiert jetzt? Also hier?«

»Das hab ich Herrn Baroli gerade gesagt«, klinkt sich Dr. Günther ein, der seinen Küchentalk mit Baroli beendet hat. »In dreißig Minuten fährt hier ein Auto vor, da sitzen seine Frau und sein Sohn drin. Sie bekommen Polizeischutz durch unsere Kollegen. Sie werden direkt von hier nach Italien heimgefahren.«

»Und dann?«, fragt Hummel.

»Sind sie in Sicherheit.«

»Wie? In Sicherheit?«

»Die italienische Polizei sorgt für Barolis Sicherheit.«

»So wie bisher?«

Günther sieht Hummel genervt an, dann Mader.

Mader schüttelt den Kopf. »Dr. Günther, Hauptkommissar Hummel hat unserem italienischen Gast zweimal das Leben gerettet. Ich finde schon, dass er ein paar Informationen erwarten darf.«

»Klaus, was willst du wissen?«, fragt jetzt Baroli.

»Worum geht es genau?«

»Ich habe Informationen zu kriminellen Geschäften in Italien, in ganz Europa. Es geht um viele Millionen Euro. Man will verhindern, dass ich die Datensätze und Dokumente veröffentliche. Aber ich werde es tun. Aber vorher wird es in Mailand einen großen Mafiaprozess geben. Sobald ich meine Aussage mache und Beweise vorliegen, beginnt die Polizei mit ihrer Arbeit. Dann rollen Köpfe.«

»Und deiner?«

»Mir werden sie nichts tun. Zu viel Öffentlichkeit.«

»Das mit der Öffentlichkeit war ja ein Riesenerfolg bisher.«

»Die Veranstaltung gestern war ein Fehler. Die Preisverleihung, die Presse - ich hätte das nicht machen sollen. Das haben die als Provokation verstanden. Das passiert mir nicht noch mal.«

Hummel schüttelt den Kopf.

»Herr Hummel, das ist jetzt Sache der italienischen Kollegen«, sagt Günther. »Herr Baroli wird abgeholt, und Sie ruhen sich aus. Und morgen schreiben Sie mir einen ausführlichen Bericht.«

»Mit Vergnügen.« Hummel geht in die Küche, um noch einen Kaffee zu trinken. Allein.

Sergio folgt ihm. »Tut mir leid, dass ich dich da reingezogen hab.«

»Passt schon.«

»Du bist ein super Polizist.«

»Lass stecken, mein Leben ist mir wichtiger.«

»Diese Daten sind von größter Bedeutung. Ihre Veröffentlichung wird in Italien ein Erdbeben auslösen.«

»Warum machst du das?«

»Weil die Wahrheit ans Licht muss.«

»Wirklich? Du bist kein Polizist, kein Staatsanwalt.«

»Nein, ich bin Journalist und Buchautor.«

»Du verkaufst deine Informationen.«

»Das machen alle Journalisten. Ich riskier mein Leben.«

»Nicht nur deins.«

»Das tut mir leid.«

Hummel sieht nachdenklich aus dem Fenster in den Hof. Die Fahrräder, die Mülltonnen, die Zierkirsche. Feiner Regen überzieht alles mit Mattlack. Er dreht sich um. »Sergio, ich wollte nicht ...«

Baroli hat die Küche bereits verlassen.

Es klingelt an der Tür. Hummel geht nach vorn. Drückt den Summer.

Mader zieht ihn zur Seite. »Pssst.«

Ein Beamter steht am Türstock, mit gezogener Waffe. Späht durch den Spion ins Treppenhaus. Schüttelt den Kopf. Flüstert: »DHL. Päckchen. Soll ich ...?«

Mader schüttelt den Kopf.

»Hey? Was ist jetzt schon wieder los?«, fragt Hummel.

»Zankl hat gerade angerufen. Sie haben Barolis Frau und seinen Sohn.«

»Zankl bringt sie her? Warum er?«

»Nein, Zankl hat uns nur informiert, was gerade passiert ist. Die Polizei sollte Barolis Frau und seinen Sohn im Hotel abholen. Das ist auch passiert.«

»Aber?«

»Es war nicht die Polizei.«

»Oh Gott!«

»Es lief alles wie vereinbart. Nur dass die Leute ein bisschen früher kamen und es nicht unsere Leute waren. Hören die uns ab? Oder hat denen irgendwer gesteckt, was wir vorhaben?«

»Haben die auch meine Adresse?«

»Kann sein. Die Hoteladresse war streng geheim. Die haben genau gewusst, wann und wo Barolis Familie abgeholt werden soll.«

»Wir müssen die Sonderkommission reaktivieren«, sagt Dr. Günther.

»Nein!«, meldet sich Baroli. »Wir brauchen eine kleine Lösung.«

»Wie meinen Sie das?«

»Wenn jetzt der gesamte Polizeiapparat loslegt, dann gefährdet das meine Familie.«

»Das hab ich schon verstanden«, sagt Mader. »Aber was können wir tun?«

»Die melden sich bestimmt bei mir. Dann sehen wir weiter.«

Günthers Handy klingelt. Er geht dran, hört zu und seufzt, als er auflegt. »Ich muss ins Präsidium. Der Pressesprecher. Wir machen um sechzehn Uhr die Pressekonferenz wegen der Bombengeschichte gestern im Circus Krone.«

»Und was ist mit den aktuellen Entwicklungen?«, fragt Mader.

»Kein Wort dazu.«

»Die Journalisten werden fragen, wo Hummel und Baroli sind.«

»In Sicherheit, an einem sicheren Ort. Zumindest das stimmt. Ich muss los. Halten Sie mich auf dem Laufenden. Ich verlass mich drauf, dass Herr Baroli bei Ihnen in sicheren Händen ist. Unterstützen Sie ihn, wenn sich die Entführer melden. Wenn ich was Neues habe, melde ich mich sofort. Und Sie melden sich bitte auch, wenn etwas vorfällt.«

Als Günther zur Haustür raus ist, fragt Hummel: »Was schreiben eigentlich die Zeitungen wegen gestern?«

Mader winkt ab. »Wilde Geschichten. Ausführliche Interviews mit den Festivalveranstalterinnen.«

»Das Duo Mortale geilt sich jetzt mächtig an der ganzen Action auf, oder?«

»Im Gegenteil. Die erwägen eine Schadensersatzklage. Wegen der geplatzten Veranstaltung. Zahlreiche Besucher wollen ihr Geld zurück.«

»Sollen sie mal versuchen. Gegen wen wollen die klagen? Gegen die Polizei, gegen die Stadt, gegen den Freistaat Bayern? Mann, da kriegen die endlich mal die Superaction, und dann passt es auch wieder nicht. Wollen alle am Verbrechen schnuppern und dann ... Na ja. Gab es Verletzte?«

»Nein. Ein Wunder. Das waren zweitausend Leute.«

»Wirklich erstaunlich. Was sagt die...
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Harry Kämmerer, Jahrgang 1967, lebt in München und arbeitet in einem Buchverlag. Er ist Autor zahlreicher Kurzgeschichten und hat zwei Hörspielserien fürs Radio geschrieben und produziert. Zu seinen Kriminalromanen zählen die Bände mit dem Ermittlerteam rund um den Münchner Kriminalrat Karl-Maria Mader, die mit »Isartod« beginnen. Weiterhin gibt es die Krimireihe »Mangfall ermittelt« und die Romane »Drachenfliegen« und »Oh, Mama!«. Harry Kämmerers Liebe zu Musik und Kabarett prägt seine Bücher und seine Lesungen mit Livemusik.