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Sammelsurium der Welten

WeltenWechsler Geschichten 2
tolino mediaerschienen am01.07.2023
»Vielleicht ist es an der Zeit, Geschichten zu erzählen.« Zwischen Dimensionen und vergangenen Leben Ihr habt mich oft nach all den Jahren und Welten gefragt. Was soll ich sagen? Den Frieden der wenigen stillen Tage will ich nicht stören, die hässlichen bereue ich zu selten, als dass ich davon erzählen wollte. Übrig bleiben die Fragmente dazwischen: elf Regeln und ihre Geschichten. So etwas wie mein moralischer Kompass bei multiversen Problemen und Dingen, von denen ich die Finger nicht lassen kann. Keine Ahnung, ob es eine gute Idee ist, darüber zu schreiben. Von der Flucht vor dem Regime quer durchs Weltengefüge bis in eure Realität. Portalanomalien, Wesen in zu Batterien umfunktionierten Biozellen, die schwindende Magie sterbender Planeten, untote Hühner und was das Schicksal mir sonst so vor die Füße gekippt hat. Drumherum bleiben genug Geheimnisse. Vanjar Belaquar

Carolin Summer ist verlagsunabhängige Autorin und Texterin aus dem Saarpfalz-Kreis. Zuhause ist sie in den Genre Fantasy und Krimi - oder beidem zugleich. Für ihr aktuelles Projekt hat sie eine alte Idee aus ihrem Notizbuchstapel befreit und veröffentlichte seit 2018 die Urban-Fantasy-Krimis der »WeltenWechsler Akten« inklusive Geschichtenbänden. Wenn sie nicht gerade tippt, übt sie sich außerdem in Hobby-Konditorei und übernimmt Grafik- und Illustrationsaufträge.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,80
BuchGebunden
EUR22,80

Produkt

Klappentext»Vielleicht ist es an der Zeit, Geschichten zu erzählen.« Zwischen Dimensionen und vergangenen Leben Ihr habt mich oft nach all den Jahren und Welten gefragt. Was soll ich sagen? Den Frieden der wenigen stillen Tage will ich nicht stören, die hässlichen bereue ich zu selten, als dass ich davon erzählen wollte. Übrig bleiben die Fragmente dazwischen: elf Regeln und ihre Geschichten. So etwas wie mein moralischer Kompass bei multiversen Problemen und Dingen, von denen ich die Finger nicht lassen kann. Keine Ahnung, ob es eine gute Idee ist, darüber zu schreiben. Von der Flucht vor dem Regime quer durchs Weltengefüge bis in eure Realität. Portalanomalien, Wesen in zu Batterien umfunktionierten Biozellen, die schwindende Magie sterbender Planeten, untote Hühner und was das Schicksal mir sonst so vor die Füße gekippt hat. Drumherum bleiben genug Geheimnisse. Vanjar Belaquar

Carolin Summer ist verlagsunabhängige Autorin und Texterin aus dem Saarpfalz-Kreis. Zuhause ist sie in den Genre Fantasy und Krimi - oder beidem zugleich. Für ihr aktuelles Projekt hat sie eine alte Idee aus ihrem Notizbuchstapel befreit und veröffentlichte seit 2018 die Urban-Fantasy-Krimis der »WeltenWechsler Akten« inklusive Geschichtenbänden. Wenn sie nicht gerade tippt, übt sie sich außerdem in Hobby-Konditorei und übernimmt Grafik- und Illustrationsaufträge.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783757943318
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten300 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse396
Artikel-Nr.12433967
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

# Zwischenwelten
[Regel Nummer zwei: Aufgeben ist keine Option]

 

Aus Hitze und Enge in kalte Leere.

Von Maschinenlärm und Feuerfauchen in betäubende Stille.

Aus glühenden Fesseln ins physische Nichts. Weg von Hoffnungslosigkeit und Todesangst hin zu Euphorie und Freiheit - und dem Wissen, sämtliche Kontrolle verloren zu haben. Haltlos zu fallen, ohne in irgendeiner Realität existent zu sein. Dabei waren da unendlich viele Pfade, neben-, über-, unter- und zwischeneinander auf Unmengen von Ebenen. Ich konnte sie spüren, es gelang mir bloß nicht, einen davon zu fassen. Obwohl das alles absolut logisch erschien.

Nicht tot, war das Erste, was mein Kopf dazu ausspuckte. Noch nicht. Ich durfte nur nicht bleiben. Dieser Zustand fraß eine Menge Energie und hier gab es nichts, woraus ich neue hätte generieren können. Irgendwo musste ich hin. Eine Wahl treffen, mich für einen der Wege entscheiden und -

Ganz in der Nähe glomm ein Funken auf. Nicht visuell, eher ein Gefühl, ähnlich wie Hoffnung. Nein, Vertrautheit. Pulsierend im Rhythmus, den die Magieströme über dem Institut angeschlagen hatten. Mich darauf zu konzentrieren, trat einen Sturm los, der sämtlichen Horror, vor dem ich gerade geflüchtet war, wieder aufblitzen ließ. Ein Sog zurück zu Verzweiflung und Schmerzen, der so fest nach mir packte, als lägen die Fesseln noch um meine Gelenke. Grüne Funken tanzten vor meinen Augen, schlossen sich zu einer schwebenden Flamme zusammen, die flackernd darum kämpfte, nicht zu verlöschen. Das war nicht ... richtig. Ich sollte sie nicht sehen können, nicht -

Wortwörtlich aus dem Nichts gerissen, taumelte ich zurück. Weg von der Schwelle, raus aus der Leere, um unvermittelt auf Händen und Knien in Sand zu landen. Fast so, wie ich in den Flammen auf der Gitterplattform des Galgenlifts verschwunden war, nur dass sich meine Finger jetzt zwischen feine Körner bohrten, statt sich an heißes Metall zu klammern. Türkisgrün und feucht kühlten sie die weißen Flecken der magischen Verbrennungen. Jeder Atemzug kondensierte als bläulicher Dampf in der klaren Luft. Sie roch nach Salz und Algen und hinterließ einen zunehmend herben Geschmack auf der Zunge. Der Beweis, am Leben zu sein, genau wie das Gefühl des rieselnden Sands zwischen den Fingern. Der Anker in der Realität.

Einer Realität.

Und ich war hier nicht allein.

Mit der Erkenntnis glommen endlich meine Defensivzauber auf. Die Energie einer anderen Welt zu nutzen, fühlte sich merkwürdig an. Ähnlich etwas zum ersten Mal zu probieren, nur um festzustellen, wie gut es schmeckt.

Die Gestalt wich zurück. Vor den Zaubern genauso wie vor den beiden Irrlichtern, die gehetzt um mich herumschwirrten. Grün flackerten sie auf, verloren jedoch schnell die Farbe. Im Nebel über der türkisen Bucht wirkte ihr Leuchten noch schwächer, als es ohnehin schon war. Nicht einmal gegen die dunklen, vom Wasser geschliffenen Steine weiter hinten hob es sich ab.

Beschwichtigend hob der Fremde die Arme, die Finger beladen mit Amulettringen. Silbern wie die Knopfreihe seiner Robe. Eine Vogelscheuche undefinierbaren Alters mit hagerem Niemandsgesicht. Gramfalten gruben darin Furchen. Etwas an ihm wirkte in dieser surrealen Szene genauso deplatziert, wie ich mich fühlte. Außerdem spülten seine Sorgen mir auf telepathischer Ebene ungefiltert entgegen. Keine Feindseligkeiten, nicht mal eine Nuance Skepsis war zu erkennen - vorausgesetzt das hier war nicht die mentalmagische Variante einer Falle.

Der Anflug eines Schmunzelns hellte seine Miene auf. Eine vernünftige Überlegung, aber nein.

Obwohl ich die Sprache nicht verstand, schien die Bedeutung seiner Gedanken absolut klar.

Mit zusammengebissenen Zähnen kämpfte ich mich auf die Füße und zog die Ärmel so weit es ging herunter. Um das Mal der Todgeweihten zu verbergen - und das Zittern meiner verbrannten Finger. Kam nicht infrage, vor irgendwem zu knien. Weder in einem Scheiterfeuer noch am Strand eines fremden Universums. Kein einziges Mal in den vergangenen Wochen hatte ich klein beigegeben, jetzt also erst recht nicht.

Nicht tot.

Die magische Geste reichte lediglich für einen fahrig in den Sand gezogenen Schutzkreis und brachte die Irrlichter gehörig ins Schlingern. Der unübersehbare Beweis dafür, dass meine Kraftreserven nicht für eine ernsthafte Verteidigung ausreichten.

Kopfschüttelnd ließ der Fremde die Arme sinken. Spar deine Kraft. Wenn ich dir schaden wollte, hätte ich es mit einem Bann versucht. Hier herrscht keine Gefahr. Hör auf das Flüstern. Es hat dich befreit, dich hergeholt. Vertrau darauf.

Was?

Nein, da war ... Ich wurde -

Gezogen? Ja, ich weiß, so fühlt es sich an. Erst zurück - natürlich - dann dimensionenweit von dort weg. In Sicherheit. Ich habe es gesehen. Aufmerksam sah er sich um. Die ersten Welten, die wir betreten, sagen viel über uns aus. Besonders jene, die wir unbewusst wählen.

Das ergab keinen Sinn. Die Bilder mischten sich mit denen aus dem Feuer, der Leere und tausend anderer Orte, an denen ich nie zuvor gewesen war. Ich ertappte mich dabei, mit den Fingern nervös den seltsamen Rhythmus zu trommeln. Jener Vierteltakt der pulsierenden Magieströme über dem Institut, die meine Flucht begleitet hatten.

Angespannt trat der Fremde einen Schritt näher. Doch. Doch, warst du. Sekundenbruchteile, nicht lang genug, um zu materialisieren, aber du warst dort überall, auf gewisse Weise.

Wie ... ? Wieso? Wie lange? Die Fragen fanden keinen Weg nach draußen, weder verbal noch mental.

Weil die Welt sich erneut auflöste.

 

*

 

»Ein Wechsel bedeutet nichts anderes, als Masse in Energie zu transferieren. Den höherdimensionalen Raum als Übergang zu nutzen. Sei es als Weg in eine neue Welt oder um mithilfe temporaler Differenzen Strecken innerhalb eines Universums zu überwinden.«

»Zwischendimensionen also?«

»Ja. Unsere Realität besteht aus sieben Dimensionen, nicht nur aus vier. Es gibt diverse Theorien -«

»Ich weiß, ich hatte Physikstunden. Aber müssten es nicht mindestens elf Ebenen sein? Was ist mit den restlichen?«

»Sie liegen außerhalb unserer Reichweite. So wie jene, die wir zwar zusätzlich nutzen, für Nicht-Wandernde aber unerreichbar bleiben. Vielleicht helfen sie uns auch unterbewusst, so wie Magiebegabte die fünfte Dimension zur Energiedirektion verwenden. Im Gegensatz zu uns sind sie nicht in der Lage, das Geschehen dort bewusst wahrzunehmen. Womöglich nutzen wir die achte und neunte Dimension aus einem ähnlichen Automatismus heraus? Beispielsweise gibt es keine valide Erklärung für unseren Orientierungssinn. Wir finden bestimmte Welten wieder, wissen, welche wir meiden sollten, wo wir überleben können. Wir spüren, wenn etwas nicht in Ordnung ist, wenn ein Universum krank ist, kollabiert oder sich zu spalten droht. Nicht auszuschließen, dass diese Fähigkeit vergleichbar ist mit der Verwendung von Zaubern. Zumindest ist sie ebenso Erfahrungs- und Trainingssache.«

»Quasi ein siebter Sinn für zwischenweltliches Geschehen? Als ob das Unterbewusstsein endlich den Schlüssel zu einem Kryptosystem in Händen hält, das schon immer da, aber nie zu lösen war.«

»Gar kein so schlechter Vergleich.«

 

*

 

Leises Klimpern führte mich aus einem Labyrinth wirrer und allzu realistisch wirkender Träume.

Die Flure des Instituts, die zu endlosen Gängen zerliefen und von denen ich nicht sagen konnte, woraus ihre Wände bestanden. Irgendetwas zog mich hindurch, von den Stimmen weg. Unsichtbare Schlingen und fremde Worte, die grelles Stechen verursachten und mir die Glieder lähmten. Hinein in einen Lift mit Gitterboden. Ich taumelte gegen Wände, mal heiß, mal kalt. Aber ich durfte nicht hierbleiben. Alles, nur nicht hierbleiben. So schwer meine Beine waren, so gerne ich mich hinsetzen mochte. Der Aufzug setzte sich in Bewegung. Keine Ahnung, in welche Richtung, und so schnell, dass mir das Herz in die Magengrube sackte. Das Gefühl zu fallen, zusammen mit zuckenden Lichtern, die wieder den bekannten Takt anschlugen. Warnungen, die zwischen den Klängen eines Windspiels den Weg in mein Unterbewusstsein fanden.

Ich wollte nicht aufwachen und doch holten mich die vertrauten Töne unnachgiebig aus dem Schlaf. Endgültig fort von vorbeirasenden Stockwerken voller identischer Flure und Türen, in die Gegenwart eines mit Büchern vollgestopften Zimmers, wo es nach Lavendel und Räucherwerk duftete. Das Bett war bequem, auch wenn es etwas deplatziert wirkte. Auf dem in die Jahre gekommenen Schreibtisch standen Ritualschalen, magische Feuer knisterten darin vor sich hin. Ich spürte die beeinflusste Energie. Anders als das unterschwellige Kribbeln von Elementarmagie. Das hier war ... realer? Präsenter? Wie der Geruch der Kräuterbündel, die zum Trocknen von den Deckenbalken baumelten.

Gemauerte Wände aus hellgrauem Stein wechselten mit weißem Putz. Das bisschen elektrische Beleuchtung sah aus, als stammte es aus einer Zeit, in der Lichtschalter zu innovativen Neuheiten zählten, und bekam von magisch entfachten Öllampen Unterstützung. Wie so vieles hier waren sie mit Runen und Symbolen versehen, deren Bedeutung ich nicht kannte und doch auf befremdliche Weise einzuordnen vermochte. In jedem Winkel wachten Zauber über den Hausfrieden. Schutz und Energiespender, Deeskalationen und diverser Kleinkram, der sich nicht differenzieren ließ, aber auch nicht zu der Art gehörte, die Bauchschmerzen bereitete. Allgegenwärtig, genau wie die...
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