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Zwischen Freiheit und Verantwortung

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am11.10.2023
Diese Biografie gewährt tiefe Einsichten in das erfüllte Leben des Fürsten Karl Friedrich von Hohenzollern. Dabei besticht es durch lebendige Anekdoten und detailreiche Erinnerungen: Der Fürst als leidenschaftlicher Musiker und Technikfan. Als verantwortungsbewusster Stammhalter. Als erfolgreiche Führungskraft eines der traditionsreichsten Familienunternehmen Deutschlands. Und nicht zuletzt als verlässlicher Freund, Vater und Partner. Ein inspirierendes Leseerlebnis, das Einblicke in die Entscheidungen und Überzeugungen des Fürsten gibt und die Herausforderungen seiner Rolle als Chef des Hauses Hohenzollern beleuchtet.

Katrin Frische ist Autorin, Biografin und Storytellerin. Ihre Leidenschaft besteht darin, Geschichten von inspirierenden Menschen zu erzählen. Ihr Fokus liegt dabei auf Prägungen, Werten und Visionen sowie darauf, Sinnzusammenhänge sichtbar zu machen. Katrin Frische hat drei Kinder und lebt in München, an der Ostsee und in der Toskana. Sie ist Gründerin der Agentur für Storytelling in München. Mehr Informationen zur Autorin: www.frische-biografien.de
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR24,00
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR17,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR17,99

Produkt

KlappentextDiese Biografie gewährt tiefe Einsichten in das erfüllte Leben des Fürsten Karl Friedrich von Hohenzollern. Dabei besticht es durch lebendige Anekdoten und detailreiche Erinnerungen: Der Fürst als leidenschaftlicher Musiker und Technikfan. Als verantwortungsbewusster Stammhalter. Als erfolgreiche Führungskraft eines der traditionsreichsten Familienunternehmen Deutschlands. Und nicht zuletzt als verlässlicher Freund, Vater und Partner. Ein inspirierendes Leseerlebnis, das Einblicke in die Entscheidungen und Überzeugungen des Fürsten gibt und die Herausforderungen seiner Rolle als Chef des Hauses Hohenzollern beleuchtet.

Katrin Frische ist Autorin, Biografin und Storytellerin. Ihre Leidenschaft besteht darin, Geschichten von inspirierenden Menschen zu erzählen. Ihr Fokus liegt dabei auf Prägungen, Werten und Visionen sowie darauf, Sinnzusammenhänge sichtbar zu machen. Katrin Frische hat drei Kinder und lebt in München, an der Ostsee und in der Toskana. Sie ist Gründerin der Agentur für Storytelling in München. Mehr Informationen zur Autorin: www.frische-biografien.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839277867
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum11.10.2023
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.12458245
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Vorgeschichte/n

In eine so alte und geschichtsträchtige Familie wie das Haus Hohenzollern hineingeboren zu sein, kann man Glück nennen, vielleicht auch Schicksal oder Bestimmung. Ich habe dieses Glück, als ältester Sohn meines Vaters in einer langen Reihe nach meinen Vorfahren zu stehen, denen es gelang, mit Glück, aber auch politischem und wirtschaftlichem Geschick den Besitz der schwäbischen Hohenzollern über Generationen zu erhalten und teilweise zu vermehren.

Bereits im 13. Jahrhundert teilten sich die Hohenzollern in die fränkische Linie, aus der später die brandenburg-preußische Linie hervorging, sowie in die schwäbische Linie auf. Im Jahr 1576 entstanden die beiden Grafschaften Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-Sigmaringen, aus denen sich 1623 die beiden Fürstentümer gleichen Namens bildeten. In der Gegenwart existiert nur noch die Linie Hohenzollern-Sigmaringen, weshalb die Mitglieder der Familie den Namen ohne den Zusatz »Sigmaringen« führen.

Glück sowie politisches und wirtschaftliches Geschick hatte das schwäbische Haus Hohenzollern in den vergangenen Jahrhunderten in mehrfacher Hinsicht:

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts konnte Fürstin Amalie Zephyrine von Hohenzollern-Sigmaringen* eine Mediatisierung durch Napoleon verhindern, da sie in Paris lebte und mit dessen Gemahlin Kaiserin Josephine befreundet war. Auf diese Weise gelang es den beiden hohenzollerischen Fürstenhäusern Sigmaringen und Hechingen, ihre Souveränität zu erhalten. So behielten die beiden Fürsten von Hohenzollern als Einzige ihrer schwäbischen Standesgenossen die Staatshoheit über ihre Gebiete.

Als Folge der Märzrevolution 1848 dankten die Fürsten von Sigmaringen und Hechingen 1849 zugunsten des Königs von Preußen ab, ihre Fürstentümer gingen als »Hohenzollernsche Lande« im preußischen Staat auf. Mein Vorfahre, der Sigmaringer Fürst Karl Anton*, wurde nach dem Tod des letzten Fürsten von Hohenzollern-Hechingen im Jahre 1869 Fürst des gesamten fürstlichen Hauses Hohenzollern und war zwischen 1858 und 1862 preußischer Ministerpräsident.

Die Sigmaringer Linie spielte auch nach der Übernahme Preußens eine bedeutende Rolle. Fürst Karl Antons ältestem Sohn Leopold wurde 1870 die Übernahme des spanischen Throns angeboten, was den Deutsch-Französischen Krieg auslöste. Sein Bruder Karl wurde als Carol I.* König von Rumänien, seine Schwester Stephanie wurde Königin von Portugal. Nach dem Tod König Carols 1914 wurde sein Neffe Ferdinand I.*, der Bruder meines Urgroßvaters Wilhelm*, sein Nachfolger auf dem rumänischen Thron. König Carol hatte im Jahr 1900 das Schloss Umkirch mit Stammgut von seiner Mutter Josephine geerbt. Nachdem er 1914 kinderlos gestorben war, ging es an meinen Großvater Fürst Friedrich Viktor, der es als Sommerresidenz nutzte. Neben meinem Vater Friedrich Wilhelm wurde auch sein jüngster Bruder Ferfried* in Umkirch geboren. Mein Vater verbrachte fast seine gesamte Schulzeit sowie sein Studium in Umkirch und Freiburg.

Im Gegensatz zu nahezu allen seinen Vorfahren diente mein Vater nicht in der Wehrmacht und wurde deshalb glücklicherweise auf Grund des sogenannten Prinzenerlasses auch nicht im Zweiten Weltkrieg eingezogen. Adolf Hitler untersagte 1940 allen der Wehrmacht angehörenden Angehörigen der bis 1918 regierenden Königs- und Fürstenhäuser die Teilnahme an Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg. 1943 wurden sämtliche Angehörige ehemals regierender Fürstenhäuser von Hitler aus der Wehrmacht ausgeschlossen. Stattdessen wurde mein Vater zum Reichsarbeitsdienst abkommandiert.

Wie mein Großvater, so stand auch mein Vater dem Hitler-Regime kritisch gegenüber. Diese kritische Haltung wäre meinem Vater beinah zu einem üblen Verhängnis geworden: In einem Briefwechsel zwischen meinem Vater und einem seiner Vettern hatte sich mein Vater kritisch gegenüber den Nazis geäußert. Dieser Brief war von den Nazis aufgespürt worden, woraufhin mein Vater auf die Polizeistation geladen worden war und die Familie das Schlimmste befürchtete. Aber das Glück war auf der Seite unserer Familie: Noch bevor es zu dem Termin kam, brannte das Polizeipräsidium ab und damit war alles vermeintliche Beweismaterial vernichtet worden. Der größte persönliche Groll jedoch rührt aus der Zeit der Verdrängung aus dem Schloss durch die Vichy-Regierung. Obwohl mein Vater sich willens gezeigt hatte, die französischen Kollaborateure als Gäste zu empfangen, wurde die Familie aus dem Schloss verbannt. Dieses Ereignis hatte tiefe Spuren der Demütigung bei meinem Vater hinterlassen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begann mein Vater, der Volkswirtschaft studiert und anschließend einige Zeit in Genf bei einer Bank gearbeitet hatte, 1949 seine Tätigkeit in der Verwaltung unseres Hauses, die damals noch Fürstlich Hohenzollernsche Hofkammer hieß. Auch die fünfziger Jahre waren nicht einfach für unsere Familie. Obwohl glücklicherweise noch große Teile des Vermögens vorhanden waren, belasteten die Folgen des Zweiten Weltkrieges wie beispielsweise die sogenannten »Franzosenhiebe« unser Haus. Die Reparationsforderungen in den von Frankreich besetzten Gebieten wurden in den strukturschwachen ländlichen Gebieten durch Holz beglichen. Dennoch wurde in dieser Zeit unter meinem Vater und meinem Großvater vieles bewegt. Von der Arbersesselbahn bis zur Entwicklung der Fürstlich Hohenzollernschen Hüttenwerke in der Zeit des Wirtschaftswunders, all das hat mein Vater maßgeblich mit beeinflusst. Zu Lebzeiten meines Großvaters als Erbprinz und später als Fürst hatte er immer den Vermögenserhalt als oberstes Ziel im Blick. Sein unbedingter Wille zu Pflichterfüllung und Verantwortung blieb ihm zeitlebens erhalten.

Weil es im folgenden autobiografischen Abriss im Wesentlichen um mich und meine Zeitgenossen gehen soll, möchte ich an dieser Stelle noch einige Anekdoten über meine Vorfahren, die in meiner Familie kursierten, niederschreiben, auf dass sie nicht der Vergessenheit anheimfallen.

Erbschaftsstreit zwischen meinem Großvater und seinem Zwillingsbruder Mein Großvater hatte einen Zwillingsbruder, Franz Joseph*, der wie alle Nachgeborenen beim Tod meines Urgroßvaters eine große Erbschaft angetreten ist und apanagiert wurde. Franz Joseph, genannt Onkel Joschi, hatte es geschafft, bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs sein ganzes ererbtes Vermögen zu verschleudern, indem er eine Reihe unglücklicher Fehlinvestitionen betrieben hatte. Mein Großvater liebte seinen Bruder, aber um das familiäre Erbe zu schützen, konnte er das nicht zulassen. Da keiner der beiden Brüder gegeneinander klagen wollte, schickten sie ihre Kinder vor. So leitete der älteste Sohn von Onkel Joschi einen Prozess gegen meinen Großvater ein. Woraufhin mein Großvater meinen Vater vorschickte. So setzten sich mein Vater und mein Vetter vor Gericht auseinander, was für alle Beteiligten sehr unangenehm war. Der Prozess endete in den fünfziger Jahren in drei Instanzen mit einer Ablehnung. Mein Vater erzählte mir das erst viel später, weil er vermeiden wollte, dass wir Kinder ein schiefes Bild unserer Verwandten bekamen.

Besuch meiner Großmutter beim Aufmarsch Adolf Hitlers In unserer Familie kursierte die Geschichte, dass sich meine Großmutter eines Tages kurz nach der Machtübernahme auf den Weg zu einer Großkundgebung Adolf Hitlers in Freiburg machte. Auf die Frage meines Großvaters, warum sie sich das antue, hätte sie geantwortet: »Ich muss wissen, mit wem wir es eines Tages zu tun bekommen werden!« Als sie dann zurückkam, befragte mein Großvater sie nach ihrem Eindruck. Daraufhin brach es aus meiner Großmutter heraus: »Er ist ein durch und durch kleingeistiger Mann!« Damit war für uns alles bezüglich des Verhältnisses meiner Großeltern gegenüber Hitler gesagt.

Der Streit um die Namensgebung Baden-Württembergs Meinem Großvater wird eine äußerst konservative Geisteshaltung nachgesagt. Dies versinnbildlicht eine Anekdote, die sich im Jahr meiner Geburt zutrug und die später in der Familie die Runde machte: Als Baden-Württemberg im Jahr 1952 gegründet werden sollte, debattierte man, welchen Namen man dem aus den drei Bereichen Hohenzollern, Baden und Württemberg bestehenden neuen Bundesland geben sollte. Im Spiel waren unter anderem die Namen »Hohenzollern« und »BaWüHo«, aber schließlich entschied man auf politischer Ebene, den Namen »Hohenzollern« unter den Tisch fallen zu lassen. Als mein Großvater davon hörte, beschloss er, persönlich zum Regierungspräsidium nach Tübingen zu fahren. Er beschwor Carlo Schmid, der zu dieser Zeit SPD-Landesvorsitzender in Baden-Württemberg war, die Hohenzollern nicht einfach unter den Tisch zu kehren. Mit dem Kompromiss, der Region den Namen »Südwürttemberg-Hohenzollern« zu geben, konnte sich mein Großvater zeit seines Lebens nicht zufriedengeben. Er, der im Ersten Weltkrieg an verschiedenen Fronten gekämpft hatte und zeitlebens ein eifriger Anhänger des Militärs geblieben war, empfand die Haltung meines Vaters in mancher Hinsicht als zu lax und legte ihm diese bisweilen als Schwäche aus. Aber neben all seiner Strenge war mein Großvater auch gütig, hilfsbereit und lustig. So viel Respekt ich vor ihm hatte, so sehr fühlte ich mich zu ihm hingezogen. Ich mochte es, wenn er mir seine Sicht auf die Dinge erklärte, nicht selten mit einem Scherz auf den Lippen.

Nächtliches Schlachten im Zweiten Weltkrieg Während des Krieges war es nicht erlaubt, private Schlachtungen durchzuführen und das Fleisch zu eigenen Zwecken zu nutzen. Um die Versorgung der Bevölkerung aufrecht zu halten, wurden offizielle Schlachttermine vorgegeben und das Fleisch war abzugeben. Das...

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