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Master und Commander

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
512 Seiten
Deutsch
Kampa Verlagerschienen am21.09.2023
18. April 1800 in Port Mahon, einem Seehafen der britischen Marine auf Menorca. Jack Aubrey, Leutnant der Royal Navy, ist überglücklich: Er hat sein erstes Kommando erhalten. Zwar ist die altmodische kleine Kriegsslup Sophie mit ihren zwei Masten und vierzehn Kanonen nicht gerade das, was man ein Schiff ersten Ranges nennen würde, aber der frischgebackene Kapitän liebt sie vom ersten Augenblick an. Was ihm noch fehlt, ist ein Schiffsarzt, und den beschert ihm das Schicksal: Als Jack sich nach einer ersten unheilvollen Begegnung mit dem Naturforscher und Philosophen Dr. Stephen Maturin, die fast in einem Duell geendet hätte, beim Abendessen versöhnen will, entdecken die beiden ihre gemeinsame Liebe für die Musik, und Aubrey macht Maturin das Angebot, als Mediziner an Bord zu kommen. Der zweiflerische Maturin ist eine ausgesprochene Landratte, aber wer könnte ihn besser in die Seefahrt einführen als ein taktisch so versierter und talentierter Seemann wie Jack Aubrey? Und so sticht die Sophie mit den beiden neuen Freunden und einer tapferen Mannschaft in See, um einen Handelskonvoi zu begleiten. Doch die Gemütlichkeit währt nicht lange: Das Kriegsschiff steuert auf ehrenvollere - und auch weit gefährlichere - Abenteuer zu ...

Patrick O'Brian, geboren 1914 in Chalfont St Peter bei London, machte früh erste Schreibversuche und veröffentlichte im Alter von fünfzehn Jahren seinen ersten Roman. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er als britischer Geheimagent. Nach Kriegsende zog er mit seiner zweiten Frau Mary zunächst nach Wales, später ließen sie sich in Südfrankreich nieder. Lange Zeit lebte O'Brian von bescheidenen Einkünften aus der Schriftstellerei und Übersetzungen, unter anderem von Sartre und Colette. 1969 schrieb er den ersten Band seiner maritimen Abenteuerserie um Jack Aubrey und den Schiffsarzt Dr. Stephen Maturin, die ihn zum internationalen Bestsellerautor machte. Es erschienen zwanzig Bände, die weltweit Millionenauflagen erzielten. Auch der Hollywoodfilm Master & Commander - Bis ans Ende der Welt basiert auf dieser Reihe. Patrick O'Brian starb 2000 in Dublin, ein einundzwanzigster Band der Reihe blieb unvollendet.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR26,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR19,99

Produkt

Klappentext18. April 1800 in Port Mahon, einem Seehafen der britischen Marine auf Menorca. Jack Aubrey, Leutnant der Royal Navy, ist überglücklich: Er hat sein erstes Kommando erhalten. Zwar ist die altmodische kleine Kriegsslup Sophie mit ihren zwei Masten und vierzehn Kanonen nicht gerade das, was man ein Schiff ersten Ranges nennen würde, aber der frischgebackene Kapitän liebt sie vom ersten Augenblick an. Was ihm noch fehlt, ist ein Schiffsarzt, und den beschert ihm das Schicksal: Als Jack sich nach einer ersten unheilvollen Begegnung mit dem Naturforscher und Philosophen Dr. Stephen Maturin, die fast in einem Duell geendet hätte, beim Abendessen versöhnen will, entdecken die beiden ihre gemeinsame Liebe für die Musik, und Aubrey macht Maturin das Angebot, als Mediziner an Bord zu kommen. Der zweiflerische Maturin ist eine ausgesprochene Landratte, aber wer könnte ihn besser in die Seefahrt einführen als ein taktisch so versierter und talentierter Seemann wie Jack Aubrey? Und so sticht die Sophie mit den beiden neuen Freunden und einer tapferen Mannschaft in See, um einen Handelskonvoi zu begleiten. Doch die Gemütlichkeit währt nicht lange: Das Kriegsschiff steuert auf ehrenvollere - und auch weit gefährlichere - Abenteuer zu ...

Patrick O'Brian, geboren 1914 in Chalfont St Peter bei London, machte früh erste Schreibversuche und veröffentlichte im Alter von fünfzehn Jahren seinen ersten Roman. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er als britischer Geheimagent. Nach Kriegsende zog er mit seiner zweiten Frau Mary zunächst nach Wales, später ließen sie sich in Südfrankreich nieder. Lange Zeit lebte O'Brian von bescheidenen Einkünften aus der Schriftstellerei und Übersetzungen, unter anderem von Sartre und Colette. 1969 schrieb er den ersten Band seiner maritimen Abenteuerserie um Jack Aubrey und den Schiffsarzt Dr. Stephen Maturin, die ihn zum internationalen Bestsellerautor machte. Es erschienen zwanzig Bände, die weltweit Millionenauflagen erzielten. Auch der Hollywoodfilm Master & Commander - Bis ans Ende der Welt basiert auf dieser Reihe. Patrick O'Brian starb 2000 in Dublin, ein einundzwanzigster Band der Reihe blieb unvollendet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783311704287
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum21.09.2023
Reihen-Nr.1
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1832 Kbytes
Artikel-Nr.12464842
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Der runde Tisch in Jacks Zimmer stand in einem Erker, der an der Rückfront der Crown so weit übers Hafenwasser vorsprang, dass sie die Austernschalen mit einer knappen Drehung des Handgelenks durchs Fenster in ihr altes Element zurückbefördern konnten. Von der Tartane, die fünfzig Meter unter ihnen entladen wurde, drang ein vertrautes Duftgemisch zu ihnen herauf: nach Stockholmer Teer, Hanf, Segeltuch und Chian-Terpentin.

»Gestatten Sie, dass ich Ihnen noch eines von diesen Hammelrippchen vorlege, Sir?«, fragte Jack.

»Wenn Sie darauf bestehen«, antwortete Stephen Maturin. »Sie sind wirklich vorzüglich.«

»Eine Spezialität der Crown«, fuhr Jack fort. »Obwohl ich darüber eigentlich ungehalten sein müsste, denn ich hatte Entenpastete, Rinderbraten à la mode und Schweinskopfsülze bestellt, dazu ganz andere Beilagen. Wahrscheinlich hat mich der Wirt missverstanden. Weiß der Himmel, was diese Schüssel neben Ihnen enthält, Sülze ist es jedenfalls nicht. Visage de porco habe ich gesagt, ein ums andere Mal, und der Kerl hat so eifrig genickt wie ein chinesischer Mandarin. Es ist wirklich ärgerlich, wenn man fünf Gänge bestellt, sie auf Spanisch ganz genau erklärt - cinco platos - und dann feststellen muss, dass nur drei Gänge aufgetischt werden, wovon zwei sogar falsch sind. Ich bin tief beschämt, dass ich Ihnen nichts Besseres anbieten kann, aber ich versichere Ihnen, es liegt nicht an mangelndem gutem Willen meinerseits.«

»Oh, ich habe seit Tagen nicht mehr so gut gegessen, und dann noch«, mit einer Verbeugung, »in so angenehmer Gesellschaft. Mein Wort darauf!«, versicherte Stephen Maturin. »Könnte das Missverständnis vielleicht darauf beruhen«, fuhr er nach einer Pause fort, »dass Sie die Bestellung in kastilischem Spanisch aufgegeben haben?«

»Wieso?« Jack goss nach, hob sein Glas und blinzelte durch den Rotwein in die Sonne. »Es ist doch nur vernünftig, dass ich mein bestes Spanisch hervorkrame, wenn ich mit Spaniern etwas Wichtiges bespreche.«

»Gewiss. Aber Sie haben wahrscheinlich nicht berücksichtigt, dass Katalanisch das Idiom dieser Inseln ist.«

»Was ist Katalanisch?«

»Die Sprache der Provinz Katalonien natürlich. Man spricht es auf den Inseln und an der ganzen Mittelmeerküste, bis hinunter nach Alicante. Auch in Barcelona und Lérida. Überall in den reicheren Gegenden der Iberischen Halbinsel.«

»Erstaunlich! Davon hatte ich ja keine Ahnung. Eine andere lingua, sagen Sie? Obwohl ich annehmen möchte, dass es nur ein anderer Dialekt ist, ein putain, wie man in Frankreich sagt.«

»O nein, nichts Derartiges, beileibe nicht. Das Katalanische ist eine Sprache für sich, weit geschliffener und gebildeter, auch literarischer. Und sie steht dem Lateinischen viel näher. Übrigens, Sir, wenn Sie mir gestatten: Der französische Ausdruck lautet patois.«

»Patois - ganz recht. Ich könnte allerdings schwören, das andere Wort kommt ebenfalls aus dem Französischen. Ich habe es irgendwo aufgeschnappt«, beharrte Jack. »Aber es ziemt sich nicht, Sir, dass ich vor Ihnen mit meinen Sprachkenntnissen prahle. Sagen Sie, klingt das Katalanische anders im Ohr, im ungeschulten Ohr, meine ich?«

»So unterschiedlich wie Italienisch und Portugiesisch. Der Katalane wird den Kastilier nicht verstehen und umgekehrt. Beide Sprachen klingen völlig anders, die Intonation ist verschieden, auch die Tonart. So wenig verwandt wie Gluck und Mozart. Zum Beispiel heißt dieses ausgezeichnete Gericht neben mir - und ich sehe, dass der Wirt sein Bestes getan hat, um Ihren Befehlen zu gehorchen - auf Kastilisch jabalí, auf Katalanisch jedoch senglar.«

»Aber ist es wenigstens Schweinefleisch?«

»Sogar Wildschwein. Darf ich Ihnen davon vorlegen?«

»Sehr freundlich. Würden Sie mir bitte noch das Salz reichen? Stimmt, es schmeckt ganz vorzüglich, aber ich hätte es niemals für Schweinefleisch gehalten. Was sind diese schwarzen Stückchen darin, die so gut schmecken?«

»Da bringen Sie mich in Verlegenheit. Im Katalanischen heißen sie bolets, aber die englische Bezeichnung weiß ich nicht. Vielleicht haben sie gar keinen Namen, keinen populären, meine ich. Der Biologe wird sie natürlich sofort als boletus edulis nach Linné erkennen.«

»Wie ...« Jack musterte Stephen Maturin mit unverhohlener Bewunderung. Er hatte zwei oder drei Pfund Hammelrippchen vertilgt, und das Wildschwein, das nun sehr schön auf dem Schaf saß, genoss jetzt sein ganzes Wohlwollen. »Wie ...« Aber dann wurde ihm bewusst, dass er dabei war, seinen Gast neugierig auszufragen. Deshalb hüstelte er nur verlegen und läutete nach dem Kellner, dem er die geleerten Weinkaraffen zum Nachfüllen gab.

Dennoch blieb Jacks Frage in der Luft hängen, und nur ein höchst frostiger oder krankhaft verschlossener Gesprächspartner hätte sie ignorieren können. »Ich bin hierzulande aufgewachsen«, antwortete deshalb Stephen Maturin. »Meine Jugend verbrachte ich zu einem Teil bei meinem Onkel in Barcelona, zum anderen bei meiner Großmutter auf dem Lande hinter Lérida. Genau genommen habe ich länger in Spanien gelebt als in Irland. Als ich danach heimkehrte, um die Universität zu besuchen, habe ich meine mathematischen Studien in Katalanisch betrieben, das war für mich natürlicher.«

»Deshalb sprechen Sie es bestimmt wie ein Einheimischer«, sagte Jack. »Was für ein kolossaler Vorzug! Das nenne ich eine sinnvoll verbrachte Kindheit. Wollte nur, ich könnte von mir das Gleiche sagen.«

»Aber nicht doch.« Stephen schüttelte den Kopf. »Ich habe meine Jugendzeit weiß Gott nicht sinnvoll genutzt. Zwar eignete ich mir einiges Wissen über die Vögel des Landes an - sein Reichtum an Greifvögeln ist übrigens erstaunlich, Sir - und auch über seine Reptilien; aber nicht über die Insekten, vielleicht mit Ausnahme der Schmetterlinge, und schon gar nicht über die Pflanzen. Nein, da tun sich bei mir ganze Abgründe bestialischen Unwissens auf! Erst nachdem ich einige Jahre in Irland gelebt und mein kleines Werk über die Samenpflanzen der Oberen Ossorei geschrieben hatte, begann ich zu begreifen, wie monströs ich meine Zeit verschwendet hatte. Ganze Landstriche von riesenhafter Ausdehnung, allem Anschein nach völlig unberührt seit Willoughby und Ray, sind dort der Wissenschaft entgangen. Wie Sie sich bestimmt erinnern werden, hatte der spanische König den Schweden Linné zu einem Besuch eingeladen und ihm volle Religionsfreiheit garantiert, doch der Botaniker lehnte ab. Und da lagen all diese unerschlossenen Schätze der Flora vor mir - aber ich ignorierte sie. Man denke, was Pallas, was der gelehrte Solander oder die Gmelins, Vater und Sohn, an meiner Stelle geleistet hätten! Deshalb habe ich jetzt die erste Gelegenheit wahrgenommen und gleich zugestimmt, den alten Mr Brown zu begleiten. Gewiss, Menorca ist nicht das Festland, aber andererseits hat ein so großes Kalksteinterrain seine eigene faszinierende Flora, ganz zu schweigen von den Phänomenen, die sich aus seiner interessanten Morphologie ergeben.«

»Mr Brown, der Marineoffizier von der Werft?«, rief Jack aus. »Ich kenne ihn gut. Ein glänzender Gesellschafter, singt für sein Leben gern und schreibt auch nette kleine Lieder.«

»Nein. Mein Patient starb auf See, und wir bestatteten ihn oben bei St Philip. Armer Kerl, war im letzten Stadium der Schwindsucht. Ich hatte gehofft, ihn noch bis Spanien durchbringen zu können - Luftveränderung wirkt in solchen Fällen manchmal Wunder -, aber als ich mit Mr Florey die Leiche öffnete, fanden wir eine so große ... Kurz, es stellte sich heraus, dass seine Ärzte - die besten in ganz Dublin - viel zu optimistisch gewesen waren.«

»Sie haben ihn aufgeschnitten?« Jack schob seinen Teller von sich weg.

»Ja. Wir hielten es für das Beste, schon um seine Freunde zu beruhigen. Aber ich muss sagen, sie scheinen den Verlust mit erstaunlicher Fassung zu tragen. Schon vor Wochen habe ich an den einzigen Verwandten geschrieben, den ich kenne, einen Gentleman in der Grafschaft Fermanagh. Leider habe ich noch kein Sterbenswörtchen von ihm gehört.«

Eine Pause entstand. Jack füllte die Gläser nach (wie schnell doch Ebbe und Flut darin wechselten) und bemerkte schließlich: »Hätte ich gewusst, dass Sie Chirurg sind, Sir ... Ich hätte wohl kaum der Versuchung widerstehen können, Sie anzuwerben.«

»Chirurgen sind tüchtige Burschen«, meinte Stephen Maturin mit einem Hauch Schärfe. »Und weiß Gott unentbehrlich für uns. Ich darf wohl annehmen, dass es Ihr Erstaunen und Ihre Bewunderung erregt hätte, wie geschickt, schnell und präzise Mr Florey im hiesigen Hospital Mr Browns Bronchien seziert hat. Dennoch habe ich nicht die Ehre, Sir, diesem Berufsstand anzugehören. Ich bin Internist.«

»Bitte um Vergebung, Sir. Was für ein blamabler Irrtum! Trotzdem, Doktor - ich fürchte, ich hätte Sie an Bord geschleppt und unter Deck eingesperrt, bis wir auf hoher See waren. Meine arme Sophie hat nämlich keinen Schiffsarzt, und es ist auch ganz unwahrscheinlich, dass ich hier einen auftreibe. Kommen Sie, Doktor, könnten Sie sich nicht doch für die Seefahrt erwärmen? Ein Kriegsschiff ist ein Eldorado für einen Philosophen, besonders im Mittelmeer: Da gibt es Vögel, Fische - ich kann Ihnen die monströsesten, seltensten Fische versprechen - und großartige Naturerscheinungen, Meteore, Prisengeld ... Selbst ein Aristoteles hätte sich gewiss...
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Autor

Patrick O'Brian, geboren 1914 in Chalfont St Peter bei London, machte früh erste Schreibversuche und veröffentlichte im Alter von fünfzehn Jahren seinen ersten Roman. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er als britischer Geheimagent. Nach Kriegsende zog er mit seiner zweiten Frau Mary zunächst nach Wales, später ließen sie sich in Südfrankreich nieder. Lange Zeit lebte O'Brian von bescheidenen Einkünften aus der Schriftstellerei und Übersetzungen, unter anderem von Sartre und Colette. 1969 schrieb er den ersten Band seiner maritimen Abenteuerserie um Jack Aubrey und den Schiffsarzt
Dr. Stephen Maturin, die ihn zum internationalen Bestsellerautor machte. Es erschienen zwanzig Bände, die weltweit Millionenauflagen erzielten. Auch der Hollywoodfilm Master & Commander - Bis ans Ende der Welt basiert auf dieser Reihe. Patrick O'Brian starb 2000 in Dublin, ein einundzwanzigster Band der Reihe blieb unvollendet.