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Pride began on Christopher Street

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am03.05.2024Auflage
Eine unwahrscheinliche Liebe, ein unerbittliches Gesetz, ein großer historischer Moment - ein gefühlvoller Roman über das Recht zu lieben, wen man will  In ihrem historischen Roman »Pride began on Christopher Street« verknüpfen Christian Handel und Andreas Suchanek die dramatischen Ereignisse, auf die der Christopher Street Day zurückgeht, mit einer tief bewegenden queeren Liebesgeschichte.  New York 1969: Den Polizisten Jake und den schwulen Freigeist Finn trennen das Gesetz, ihre Herkunft und ihre Vorstellung davon, wen man lieben darf. Dennoch rettet Jake Finn vor einem brutalen Polizeiübergriff. Denn Jake ist selbst schwul, ohne es sich einzugestehen, und zwischen ihnen funkt es sofort. Obwohl sie in ihren Vorurteilen über den anderen gefangen sind, nähern sie sich an. Als sich in der Nacht auf den 28. Juni 1969 im Stonewall Inn in der Christopher Street die Bar-Besucher erstmals gegen die Polizei wehren, müssen sich die beiden entscheiden, auf welcher Seite sie stehen ...  Der 28. Juni 1969 wird im Roman für Jake und Finn zum Schicksalsmoment für ihre Liebe - und in der Realität schrieb dieser Tag Geschichte: Der Stonewall-Aufstand in der Christopher Street wird zum Wendepunkt der LGBTQIA?-Bewegung im Kampf um Gleichbehandlung und Anerkennung .  In ihrem ebenso dramatischen wie emotionalen Roman »Pride began on Christopher Street« erzählen Christian Handel und Andreas Suchanek nicht nur von einer außergewöhnlichen queeren Liebe, sondern auch von der Geburtsstunde des Christopher Street Day.  Schon ein Jahr nach dem Aufstand wird das Ereignis in New York mit einem Gedenkmarsch gewürdigt. Heute finden Pride-Paraden, im deutschen Sprachraum oft Christopher Street Day (CSD) -Paraden, weltweit statt als buntes Fest der Diversität.

Christian Handel wurde in der Schneewittchen-Stadt Lohr am Main geboren, die im sagenumwobenen Spessart liegt. Inzwischen lebt er allerdings in Berlin und ist selbst davon überrascht, wie sehr er sich als Landpflanze im Großstadtdschungel wohlfühlt. Er begeistert sich für Stoffe über starke Frauen, märchenhafte Motive und queere Themen. Die von ihm herausgegebene Anthologie »Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln« wurde 2017 mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschien sein Märchenfantasyroman »Schattengold - Ach, wie gut, dass niemand weiß ...«, der 2023 auf die Longlist für den Phantastikpreis der Stadt Wetzlar gewählt wurde.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextEine unwahrscheinliche Liebe, ein unerbittliches Gesetz, ein großer historischer Moment - ein gefühlvoller Roman über das Recht zu lieben, wen man will  In ihrem historischen Roman »Pride began on Christopher Street« verknüpfen Christian Handel und Andreas Suchanek die dramatischen Ereignisse, auf die der Christopher Street Day zurückgeht, mit einer tief bewegenden queeren Liebesgeschichte.  New York 1969: Den Polizisten Jake und den schwulen Freigeist Finn trennen das Gesetz, ihre Herkunft und ihre Vorstellung davon, wen man lieben darf. Dennoch rettet Jake Finn vor einem brutalen Polizeiübergriff. Denn Jake ist selbst schwul, ohne es sich einzugestehen, und zwischen ihnen funkt es sofort. Obwohl sie in ihren Vorurteilen über den anderen gefangen sind, nähern sie sich an. Als sich in der Nacht auf den 28. Juni 1969 im Stonewall Inn in der Christopher Street die Bar-Besucher erstmals gegen die Polizei wehren, müssen sich die beiden entscheiden, auf welcher Seite sie stehen ...  Der 28. Juni 1969 wird im Roman für Jake und Finn zum Schicksalsmoment für ihre Liebe - und in der Realität schrieb dieser Tag Geschichte: Der Stonewall-Aufstand in der Christopher Street wird zum Wendepunkt der LGBTQIA?-Bewegung im Kampf um Gleichbehandlung und Anerkennung .  In ihrem ebenso dramatischen wie emotionalen Roman »Pride began on Christopher Street« erzählen Christian Handel und Andreas Suchanek nicht nur von einer außergewöhnlichen queeren Liebe, sondern auch von der Geburtsstunde des Christopher Street Day.  Schon ein Jahr nach dem Aufstand wird das Ereignis in New York mit einem Gedenkmarsch gewürdigt. Heute finden Pride-Paraden, im deutschen Sprachraum oft Christopher Street Day (CSD) -Paraden, weltweit statt als buntes Fest der Diversität.

Christian Handel wurde in der Schneewittchen-Stadt Lohr am Main geboren, die im sagenumwobenen Spessart liegt. Inzwischen lebt er allerdings in Berlin und ist selbst davon überrascht, wie sehr er sich als Landpflanze im Großstadtdschungel wohlfühlt. Er begeistert sich für Stoffe über starke Frauen, märchenhafte Motive und queere Themen. Die von ihm herausgegebene Anthologie »Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln« wurde 2017 mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschien sein Märchenfantasyroman »Schattengold - Ach, wie gut, dass niemand weiß ...«, der 2023 auf die Longlist für den Phantastikpreis der Stadt Wetzlar gewählt wurde.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492606646
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum03.05.2024
AuflageAuflage
Reihen-Nr.4
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse6606 Kbytes
Artikel-Nr.12531919
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Das Stonewall Inn war wie jeden Freitag brechend voll, die Luft dick vom Zigarettenqualm, der Geruch nach Schweiß und Eau de Cologne überwältigend. Ebenso wie das Stimmengewirr der ausgelassenen Gäste, das sich mit den Tönen von Shirley Basseys This Is My Life zu einer Kakofonie vermischte, die nach dem nächtlichen Spaziergang von dem Theater, in dem Finn arbeitete, bis hierher an seinen Nerven zerrte. Fast dreiundzwanzig Uhr. Ob die anderen sauer auf ihn waren, weil er sich verspätet hatte?

Er stellte sich auf die Zehenspitzen und versuchte, im Gewühl um sich herum seine Freunde zu erspähen. Das von innen und außen schwarz gestrichene Fenster am Eingang der Bar ließ kein Licht herein, und die spärliche Beleuchtung durch die wenigen von der holzvertäfelten Decke herabhängenden Lampen machte es schwer, weiter als nur ein paar Meter zu sehen.

Doch nach einem Moment entdeckte er Gloria und Ricardo nahe der Jukebox in ein Gespräch vertieft - vermutlich ging Shirley Bassey sogar auf Ricardos Konto. Maggie hingegen sah er nirgends. Machte sie die Tanzfläche im Hinterraum unsicher?

Statt zu den anderen zu gehen, drängte sich Finn durch das Gewühl zur Theke, die sich beinahe über die ganze Länge des schlauchförmigen Schankraums zog, und bestellte Getränke: zwei Bier und einen Cocktail.

Mit einem Glas in der einen und den beiden Bierflaschen in der anderen Hand versuchte er dann, sich bis zur Jukebox durchzukämpfen, ohne allzu viel zu verschütten.

»Der verlorene Sohn!«, kreischte Gloria überschwänglich und breitete die Arme aus, als sie ihn auf sich zustolpern sah. Darauf, dass sie dabei den Umstehenden ihren puscheligen Ärmelsaum ins Gesicht schleuderte, achtete sie gar nicht. »Na, du hast dir ja Zeit gelassen«, rügte sie Finn und betrachtete ihn mit strengem Blick.

»Tut mir leid«, entschuldigte er sich. »Ich wurde aufgehalten.«

»Und ich kann mir lebhaft vorstellen, von wem. Ist der für Mama?« Sie deutete auf den Cocktail.

Finn nickte.

»Guter Junge.« Gloria pflückte das Glas aus seiner Hand und beäugte die Flüssigkeit im schummrigen Licht.

»Dirty Martini«, erklärte er für den Fall, dass sie nicht selbst draufkam.

Sie seufzte theatralisch. »Dirty bestimmt.« Sie führte das Glas an die Lippen und nippte daran. »Hat der Barkeeper überhaupt Alkohol reingeschüttet?«

»Ach, hab dich nicht so«, wiegelte Finn ab, obwohl er genau wusste, was Gloria meinte. Wie er liebte sie das Stonewall, aber die Gläser waren schmuddelig und die Longdrinks ordentlich mit Wasser gestreckt.

Er stellte eine Bierflasche zwischen seine Füße auf den klebrigen Boden, lehnte sich an die Wand und stieß mit Ricardo an, der ebenfalls ein Bier in der Hand hielt. Entgegen seiner sonstigen Gewohnheit trug Ricardo einen Schal um den Hals, Lippenstift im Gesicht und eine Perücke auf dem Kopf. So zerrupft, wie sie aussah, hatte sie das vergangene Jahrzehnt in Glorias Schrank vor sich hin gegammelt.

»Was hast du denn heute noch vor?«, fragte Finn ihn.

Ricardo verdrehte die Augen. »Wette verloren. Du erinnerst dich vielleicht.«

»Sei lieb zu ihm«, wies Gloria Finn an, ehe er etwas sagen konnte. »Sag ihm, dass er toll aussieht.«

»Du siehst toll aus, Principessa.«

»Du mich auch«, erwiderte Ricardo. »Wann bringst du deinen Tjorben endlich mal mit hierher?«

Punkt für ihn.

»Er heißt Tjorge, nicht Tjorben«, korrigierte Finn. »Und er ist nicht mein Tjorge.«

»Dafür lässt du dich in den letzten Wochen ganz schön oft von ihm ... aufhalten.«

»Wie dem auch sei. Deinen Bruce sehe ich hier auch nirgendwo.«

Darum war es auch nicht schade. Finn liebte Ricardo, dessen Freund hingegen konnte er nichts abgewinnen.

»Du weißt, dass Bruce Schuppen wie diesen hier nicht mag«, verteidigte Ricardo ihn.

Finn schnalzte mit der Zunge. »Ich sag doch, dein Freund ist komisch.«

»Still, Finn«, unterbrach ihn Gloria und wandte sich dann an Ricardo. »Ärger dich nicht. Du weißt doch: Unser Finn glaubt nicht an die Liebe. Sie hat ihn verbittert.«

»An die Liebe schon«, widersprach Finn. »Nur nicht an langfristig glückliche Beziehungen.« Um das Thema zu wechseln, deutete er auf Glorias lilafarbenen Hosenanzug. »Neu?«

»Das alte Ding? Hab ich mir schon vor über zehn Jahren gekauft.« Sie stemmte die Linke in die Hüfte und verbog den Körper zu einer dramatischen S-Kurve. »Passt mir aber immer noch wie angegossen.«

»Heiß, Mama!«, rief ihr ein anderer Gast zu.

Auf Glorias Lippen zeigte sich ein zufriedenes Lächeln. »Danke, Schätzchen!«, rief sie über den Gesang der Supremes hinweg, deren Stimmen inzwischen aus der Jukebox tönten.

Mit ihren zweiundvierzig Jahren war Gloria deutlich älter als die meisten Gäste im Stonewall, aber sie galt als Institution im Greenwich Village und besuchte die Bar seit der Neueröffnung als Gay Club vor zwei Jahren regelmäßig - zumindest seit dem Zeitpunkt, an dem die Türsteher auch Queens hereingelassen hatten. Solche gab es viele im Viertel, aber wenige regierten bereits so lange wie Gloria.

Finn war einer der wenigen hier, der sie ohne Make-up gesehen hatte, und obwohl er seit Jahren als Untermieter bei ihr lebte, war das auch für ihn nicht oft vorgekommen. Sie waren schon eine ungewöhnliche WG: Gloria, Maggie und er - eine Dragqueen, die schillernde Farben liebte, eine Lesbe, die ausgerechnet für die Regierung arbeitete, und er, ein Schwuler, der sexuell selten etwas anbrennen ließ und in seiner Freizeit am liebsten Science-Fiction-Bücher las.

»Wo ist eigentlich Maggie?«, fragte er.

»Ist bereits abgezogen«, teilte Gloria ihm mit. »Mit einer langmähnigen Rothaarigen.«

»Wenn sie sich an der mal nicht die Finger verbrennt«, fügte Ricardo hinzu.

Finn starrte nach unten. »Und was mache ich jetzt damit?«

Gloria warf einen vielsagenden Blick auf seinen Schritt. »Ich sag´s ja nicht gern, Schätzchen. Aber inzwischen solltest du gemerkt haben, dass Maggie damit nichts anfangen kann.«

»Ich meine das zweite Bier.« Er schielte zu Ricardo, doch der schüttelte den Kopf.

»Ich habe genug für heute, muss morgen früh raus.«

»Arbeit?«

Ricardo hob die muskulösen Schultern. »Frühschicht. Das hier ist mein letztes.« Er setzte die Bierflasche an die Lippen und trank.

Finn tat es ihm gleich und versuchte, nicht allzu enttäuscht zu sein. Maggie war schon abgezischt, und Gloria würde sicher auch gleich aufbrechen. Mama brauchte ihren Schönheitsschlaf, wie sie so gern sagte. Und es war ja nicht ihre Schuld, dass er eine ganze Stunde zu spät gekommen war.

»Gib es doch dem Typ da drüben.« Ricardo deutete in eine der schummrigen Ecken.

Finn vermutete, dass der Kerl, der dort stand, ungefähr in seinem Alter war. Er trug die dunklen Haare kurz, war frisch rasiert und hübsch, wirkte aber ein bisschen verkrampft. Als Finns Blick dem seinen begegnete, hielt er ihm stand. Zumindest, bis Finn die Flasche hob und ihm zuprostete. Der Mann zögerte, hob dann jedoch ebenfalls sein Getränk. Bier aus einem Glas.

Anfängerfehler. An den Tresen gab es keine Wasserleitungen, weshalb über Stunden dieselbe Brühe zum Spülen der Gläser verwendet wurde.

»Der beobachtet dich bereits, seit du hier angekommen bist«, behauptete Ricardo.

»Wirklich?«

»Ja. Ich muss ohnehin gleich los, geh doch mal rüber.«

»Und dann was?«

Gloria schnaubte. »Als ob man dir das sagen müsste, Finn-Schätzchen.«

»Na, mach schon«, feuerte Ricardo ihn an. »Der ist vielleicht kein norwegischer Tänzer ...«

»Tjorge stammt aus Stockholm.«

»Sag ich doch. Aber der Kerl ist immerhin hier und nicht bei einer vollbusigen Blondine an der Upper East Side.«

Finn reckte das Kinn. »Ach, komm schon, du weißt, dass zwischen Tjorge und Evelyn nichts läuft. Die beiden ...«

»... tun nur für die Presse so, als ob sie ein Paar wären«, unterbrach ihn Ricardo und verdrehte die Augen. »Schon klar. Ich hab´s kapiert.«

»Und es ist ja nicht so, als ob wir ein Paar wären.«

»Natürlich nicht. Du...
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Christian Handel wurde in der Schneewittchen-Stadt Lohr am Main geboren, die im sagenumwobenen Spessart liegt. Inzwischen lebt er allerdings in Berlin und ist selbst davon überrascht, wie sehr er sich als Landpflanze im Großstadtdschungel wohlfühlt. Er begeistert sich für Stoffe über starke Frauen, märchenhafte Motive und queere Themen. Die von ihm herausgegebene Anthologie »Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln« wurde 2017 mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschien sein Märchenfantasyroman »Schattengold - Ach, wie gut, dass niemand weiß ...«, der 2023 auf die Longlist für den Phantastikpreis der Stadt Wetzlar gewählt wurde.