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Die kleine Gärtnerei in den Highlands

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
316 Seiten
Deutsch
Insel Verlag GmbHerschienen am15.04.2024Deutsche Erstausgabe
Beth Fraser, energische alleinerziehende Mutter von Zwillingen, hat sich ihren Traum erfüllt und eine Gärtnerei auf Applemore eröffnet. Die Geschäfte laufen gut an, als sie erfährt, dass nebenan ein Outdoor-Camp entstehen soll. Und natürlich passiert sogleich ein Unglück, als beim Bau eines Baumhauses ein Ast vom Nachbargrundstück auf ihren Pflanzentunnel fällt.
Jack MacDonald, der charismatische Leiter des Camps, versucht zwar die Situation zu entspannen, aber ihre erste Begegnung endet in einer lautstarken Auseinandersetzung. Dennoch kommen die beiden sich näher, aber Jack trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum. Und als eine Filmgesellschaft an die beiden herantritt, um einen Film über Applemore, die Gärtnerei und das Camp zu drehen, brechen alte Wunden auf, und Jack muss sich seiner Vergangenheit stellen.


Rachael Lucas wuchs in den schottischen Highlands auf. Nach ihrem Studium verdiente sie ihren Lebensunterhalt mit verschiedenen Jobs, bis sie sich ganz dem Schreiben zuwandte. Sie lebt heute mit ihrem Mann, ihren Kindern und drei Hunden in Southport.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextBeth Fraser, energische alleinerziehende Mutter von Zwillingen, hat sich ihren Traum erfüllt und eine Gärtnerei auf Applemore eröffnet. Die Geschäfte laufen gut an, als sie erfährt, dass nebenan ein Outdoor-Camp entstehen soll. Und natürlich passiert sogleich ein Unglück, als beim Bau eines Baumhauses ein Ast vom Nachbargrundstück auf ihren Pflanzentunnel fällt.
Jack MacDonald, der charismatische Leiter des Camps, versucht zwar die Situation zu entspannen, aber ihre erste Begegnung endet in einer lautstarken Auseinandersetzung. Dennoch kommen die beiden sich näher, aber Jack trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum. Und als eine Filmgesellschaft an die beiden herantritt, um einen Film über Applemore, die Gärtnerei und das Camp zu drehen, brechen alte Wunden auf, und Jack muss sich seiner Vergangenheit stellen.


Rachael Lucas wuchs in den schottischen Highlands auf. Nach ihrem Studium verdiente sie ihren Lebensunterhalt mit verschiedenen Jobs, bis sie sich ganz dem Schreiben zuwandte. Sie lebt heute mit ihrem Mann, ihren Kindern und drei Hunden in Southport.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783458779742
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum15.04.2024
AuflageDeutsche Erstausgabe
Reihen-Nr.2
Seiten316 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1688 Kbytes
Artikel-Nr.12533228
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Erstes Kapitel


Ganz leise schlich sich der Frühling in das Dörfchen Applemore in den schottischen Highlands ein. Irgendwann kletterte die Sonne wieder über die Berge mit ihren Kiefernwäldern und stahl sich durch die Fenster der Cottages an der Bucht. Sie erhellte Räume, die in den langen Wintermonaten vor sich hin gedämmert hatten, und brachte verborgenen Staub zum Vorschein. Das Ende des Winters erkannte man an dem plötzlichen Ausbruch von Aktivität, dachte Beth Fraser, wenn Fenster geputzt und Teppiche zum Auslüften über die Wäscheleinen gehängt wurden. Es war zwar erst neun Uhr morgens, aber im Dorf ging es so geschäftig zu wie in einem Bienenstock.

Für Beth allerdings hatte der Frühling schon im Herbst des Vorjahres begonnen; sie hatte Samenkataloge gewälzt, Blumenzwiebeln gepflanzt und Pläne gemacht - viele Pläne. Sie drehte sich um und warf einen Blick auf den Rücksitz ihres Wagens. Zwischen den Kindersitzen der Zwillinge lag der übliche Kram - Plastikbecher, zerfledderte Bilderbücher, leere Keksschachteln. Aber da lag auch ein Karton mit hellem, ungebleichtem Seidenpapier, und dahinter, im Heck des Wagens, standen Eimer mit Bündeln von Narzissen und Hyazinthen aus ihrem Gewächshaus, die für den Hofladen auf Gut Applemore bestimmt waren. In einer idealen Welt hätte sie die Blumen in ihrem kleinen weißen Lieferwagen dorthin gebracht, der mit Gestellen und Regalen ausgestattet war. Und in einer idealen Welt hätte ihr Exmann Simon sich auch nicht ausgerechnet in dieser Woche, einer der arbeitsreichsten in der letzten Zeit, mit einem Magen-Darm-Virus ins Bett gepackt, sondern seinen Anteil an der Kinderbetreuung übernommen.

Seit ihrer Trennung waren anderthalb Jahre vergangen, und sie hatten einen freundschaftlichen Waffenstillstand geschlossen. Simon lebte jetzt in einer acht Meilen entfernten Stadt mit seiner Freundin Morag zusammen, die eine Bankfiliale leitete. Beth steuerte ihren Wagen in eine Ausweichstelle, um einen entgegenkommenden Traktor vorbeizulassen. Sie winkte Jimmy zu, dem alten Farmer, den sie seit ihrer Kindheit kannte. Er grüßte zurück, und der Traktor rumpelte vorbei.

Sie fuhr die kurvenreiche Küstenstraße entlang zum Applemore House, dem herrschaftlichen Gutshaus, in dem sie aufgewachsen war. Gepflügte Felder wärmten sich in der Sonne, und wo die Gerste zu sprießen begann, waren sie bereits grün überhaucht. Der Winter war ungewöhnlich kalt gewesen, daher dauerte es in diesem Frühjahr länger, bis die Natur wieder zum Leben erwachte. Auch in den Hecken zeigte sich erst eine Ahnung von dem hellen, frischen Grün, das bald die ganze Landschaft überziehen würde. Aber das genügte, um Beth auf eine Zeit hoffen zu lassen, in der sie nicht mehr dick eingepackt und mit kältestarren Händen, sondern wieder in Pullover und Jeans in ihrer Gärtnerei arbeiten würde, die sie in dem einen halben Hektar großen, früheren Nutzgarten des Gutes geschaffen hatte. Bald würde Applemore auch wieder voller Touristen sein, die auf ihrem Weg an der Küste entlang anhielten, in dem malerischen kleinen Dörfchen Fotos machten und - so hoffte Beth - im Hofladen ihrer Schwester Polly eine Menge Geld ausgaben.

An einem neuen Schild bog sie von der Straße ab. In ansprechender Schrift verkündete es: Applemore House: Naturcamping und Hofladen. In den achtzehn Monaten, seit Simon und sie sich getrennt hatten, hatte sich in ihrem Leben viel verändert. Nicht nur, dass sie jetzt alleinerziehende Mutter mit Zwillingen war, sondern auch, dass ihre Familie zum ersten Mal an einem Strang zog. Ihr Bruder Lachlan war aus Edinburgh zurückgekehrt und hatte sich mit seiner Freundin Rilla im Gutshaus niedergelassen. Die beiden arbeiteten gemeinsam daran, Gut Applemore möglichst breit aufzustellen und dafür zu sorgen, dass es florierte. Sie hatten die Zufahrt zum Gutshaus von Schlaglöchern befreit und auch von den schütteren Rhododendronbüschen, die sich an den Rändern ausgebreitet hatten. Jetzt konnte man zum Campingplatz gelangen, ohne durch wild wuchernde Vegetation behindert zu werden. Bald würden auch die Camper wieder eintrudeln.

Der vergangene Sommer war ihre erste Saison gewesen, und Lachlan und Rilla hatten selbst über den Erfolg gestaunt. Statt einen klassischen Campingplatz anzulegen, hatten sie Lichtungen im gutseigenen Wald genutzt, auf denen die Camper inmitten der Natur dem Alltag entfliehen konnten. Als Luxus gab es allerdings mehrere Komposttoiletten. Beth schmunzelte, denn sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie eine Komposttoilette jemals als Luxus betrachten würde, aber schließlich war sie auch alles andere als ein Campingfan. In einem Holzschuppen gab es sogar Duschen. Und die beiden hatten sich noch verschiedene andere Möglichkeiten ausgedacht, um zu Geld zu kommen. Dass Lachlan mit Rilla zusammengekommen war, seinem Jugendschwarm, hatte ihn geradezu beflügelt. Es war so schön, sie zusammen zu erleben - sie waren noch genauso verliebt wie vor anderthalb Jahren, als sie sich wiedergetroffen hatten.

»Morgen!« Polly, Beths jüngere Schwester, stand vor ihrem Laden, als sie in den Hof fuhr und parkte.

»Blumenlieferung für dich. Ich brauche einen Hektoliter Kaffee, um wach zu werden - habt ihr welchen?«

»Da fragst du noch?« Polly öffnete die Heckklappe von Beths Wagen und holte die schwarzen Plastikeimer heraus. Die gelben Blütenblätter der Narzissen lugten schon aus den papierbraunen Knospenhüllen. »Ach, ich liebe Osterglocken. Wie Sonnenschein in der Vase, findest du nicht?«

In dem alten Wirtschaftsgebäude, das Polly in einen Hofladen verwandelt hatte, duftete es wieder einmal köstlich nach frisch aufgebrühtem Kaffee und nach dem noch warmen Brot, das eine Biobäckerei aus der Region lieferte. Als Polly den Laden eröffnet hatte, hatte er aus einem einzigen Raum mit ein paar billigen Regalen bestanden. Im Laufe der Monate hatte sie dann einen Tischler beauftragt, richtig schöne Einbauregale anzufertigen. Außerdem hatte sie einen Durchbruch zum Nebengebäude machen lassen, und dort war eine kleine Küche installiert und ein Café eröffnet worden. Eine breite Holzplatte mit Rindenkante diente als Tisch, und ringsherum saßen schon Leute aus dem Dorf. Mit einem Lächeln begrüßte Beth Jenny, eine Kindergartenmutter, die sie kannte, und deren Mutter Dolina. Dolina ließ sich gerade lautstark über irgendetwas aus.

»... und als ich das gehört habe«, erklärte sie mit missbilligend geschürzten Lippen, »hab ich zu Helen gesagt, so was wollen wir in unserem kleinen Dorf nicht haben. Ich meine, es ist doch schon schlimm genug, dass wir im Sommer von diesen Touristenschwärmen überfallen werden, und das wird von Jahr zu Jahr schlimmer.«

»Cappuccino?« Tom, der das kleine Café leitete, sah Beth fragend an. Aber noch bevor sie ihm zugenickt hatte, begann er schon, den Kaffee zuzubereiten. Dabei warf er ihr einen raschen Blick zu, der Bände sprach.

»Wenn wir diese Touristenschwärme nicht hätten«, sagte er leichthin, während er den Espresso aufbrühte und an den Hebeln der Maschine hantierte, »dann würde dieses Café kein Geld einbringen, und ich hätte keinen Job.«

»Ja«, sagte Dolina, immer noch mit herabgezogenen Mundwinkeln, »na schön, aber Sie wissen doch genauso gut wie ich, dass man an der Dorfstraße von April bis September keinen Parkplatz mehr findet, und die Blechlawine wird von Jahr zu Jahr größer. Wir haben hier gar nicht die Infrastruktur für Tourismus. Zum Beispiel gibt es nur eine einzige öffentliche Toilette.«

»Kirsty sagt, wenn das Sommergeschäft nicht wäre, hätte sie ihren Buchladen längst schließen müssen. Aber in der Saison verkauft sie jeden Tag zahllose Reiseführer und Landkarten und solche Dinge.« Tom füllte den Milchschaum ein, sodass ein hübsches Muster entstand, und schob die Tasse dann zu Beth hinüber.

»Und ich verkaufe jede Menge Blumen.« Beth riss ein Tütchen Zucker auf und schüttete ihn in ihre Tasse. Es tat ihr leid, dass sie dabei Toms Muster zerstörte.

»Wirklich? Das überrascht mich«, sagte Jenny und klang dabei wie ihre Mutter. »Ich meine, was fangen Urlauber denn mit Blumen an?«

Beth lachte. »Keine Ahnung. Vielleicht schmücken sie damit ihre Campingwagen? Oder sie nehmen die Blumen am nächsten Tag mit nach Hause? Oder bringen sie der Oma mit, ...
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Rachael Lucas wuchs in den schottischen Highlands auf. Nach ihrem Studium verdiente sie ihren Lebensunterhalt mit verschiedenen Jobs, bis sie sich ganz dem Schreiben zuwandte. Sie lebt heute mit ihrem Mann, ihren Kindern und drei Hunden in Southport.
Die kleine Gärtnerei in den Highlands