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KlappentextDie Frage nach der moralischen Erlaubtheit des Lügens ist ein Dauerthema der praktischen Philosophie. Seit Platon bemühen sich Philosoph:innen darum zu klären, was Lügen sind und ob - und wenn ja, unter welchen Bedingungen - sie als moralisch erlaubt, möglicherweise sogar moralisch geboten, als moralisch bedenklich, verwerflich oder löblich einzustufen sind und was genau es ist, das sie falsch, verwerflich oder bedenklich macht. Oliver Hallich plädiert dafür, die Frage nach der moralischen Erlaubtheit des Lügens durch diejenige nach der sozialen Angemessenheit oder Unangemessenheit des Lügens zu ersetzen und sie insofern zu entmoralisieren. Eine Lüge, so die These, ist ein Beziehungsphänomen. Lügen heißt: sozial handeln. Es heißt, sich zum anderen auf eine bestimmte Weise in Beziehung zu setzen. Wenn wir lügen, definieren wir eine Beziehung. Genauer: Wir definieren eine Beziehung als eine Beziehung der Gegnerschaft. Das ist manchmal, nämlich wenn eine Beziehung tatsächlich eine Beziehung der Gegnerschaft ist, angemessen und manchmal nicht. Im Ergebnis bezieht Hallich eine auf deontische Kategorien des Verboten- oder Erlaubtseins verzichtende Position, der zufolge Lügen in Abhängigkeit vom sozialen Kontext manchmal als angemessen und manchmal als unangemessen einzustufen sind.
Oliver Hallich ist Professor für Philosophie mit dem Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Universität Duisburg-Essen. Forschungsgebiete u.a.: Straftheorien, Philosophie des Verzeihens, Reproduktionsethik, Schopenhauer. Jüngste Buchpublikationen: 'Strafe' (Grundthemen Philosophie), Berlin / Boston 2021; 'Besser, nicht geboren zu sein? Eine Verteidigung des Anti-Natalismus', Berlin 2022.
Oliver Hallich ist Professor für Philosophie mit dem Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Universität Duisburg-Essen. Forschungsgebiete u.a.: Straftheorien, Philosophie des Verzeihens, Reproduktionsethik, Schopenhauer. Jüngste Buchpublikationen: 'Strafe' (Grundthemen Philosophie), Berlin / Boston 2021; 'Besser, nicht geboren zu sein? Eine Verteidigung des Anti-Natalismus', Berlin 2022.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783787344055
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatPDF
Format Hinweis1 - PDF Watermark
FormatE107
Verlag
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum16.10.2023
AuflageUnverändertes eBook der 1. Auflage von 2023
ReiheBlaue Reihe
Seiten149 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1135 Kbytes
Artikel-Nr.12578061
Rubriken
Genre9201