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Mord aus zweiter Hand

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
502 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am19.10.20232. Auflage
Ein Ermordeter im Merkurbrunen, ein Erhängter im Wittelsbacher Park: sind schwarze Mitbürger die Opfer von Rassisten? Ein makabres Video geht viral. Anschläge erschüttern das Vertrauen in die Polizei. Die Medien spielen verrückt. Entwickelt Augsburg sich zu einer kriminellen Hochburg? Kommissar Zweifel und seine Assistentin Zick bewegen sich auf dünnem Eis. Bei der Tätersuche begegnen sie giftigen Nachbarn, geldgierigen Juristen und gerissenen Journalisten. Die Lage spitzt sich zu, als der Polizeichef sich einmischt.

Achim Kaul, geb. 1959, war Vermögensberater, bevor er seinen Traumberuf Schriftsteller ergriff. 2019 veröffentlichte er seinen ersten Kriminalroman mit dem Ermittlerduo Kommissar Zweifel und seiner Assistentin Zick:»Mord aus heiterem Himmel«. Ihm folgte 2020 »Mord aus kühlem Grund«, sowie 2021 »Mord aus gutem Hause«. Parallel dazu entstanden drei Abenteuerromane für Kinder mit dem schrulligen Piratenkapitän Sansibo, die er unter dem Pseudonym Micha Luka 2021 veröffentlichte. Im Jahr 2022 wurde er in München für eine seiner Kurzgeschichten mit dem dem Space Net Award ausgezeichnet. Im selben Jahr erschien »Überwegs - Vonwegens Begegnungen«, der außergewöhnliche Roman einer ungewöhnlichen Reise. Sein Buch mit acht Short Storys, »Ferne Giraffen«, erschien im Frühjahr 2023. »Mord aus zweiter Hand« ist sein vierter Krimi mit dem Ermittlerduo Zweifel und Zick.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextEin Ermordeter im Merkurbrunen, ein Erhängter im Wittelsbacher Park: sind schwarze Mitbürger die Opfer von Rassisten? Ein makabres Video geht viral. Anschläge erschüttern das Vertrauen in die Polizei. Die Medien spielen verrückt. Entwickelt Augsburg sich zu einer kriminellen Hochburg? Kommissar Zweifel und seine Assistentin Zick bewegen sich auf dünnem Eis. Bei der Tätersuche begegnen sie giftigen Nachbarn, geldgierigen Juristen und gerissenen Journalisten. Die Lage spitzt sich zu, als der Polizeichef sich einmischt.

Achim Kaul, geb. 1959, war Vermögensberater, bevor er seinen Traumberuf Schriftsteller ergriff. 2019 veröffentlichte er seinen ersten Kriminalroman mit dem Ermittlerduo Kommissar Zweifel und seiner Assistentin Zick:»Mord aus heiterem Himmel«. Ihm folgte 2020 »Mord aus kühlem Grund«, sowie 2021 »Mord aus gutem Hause«. Parallel dazu entstanden drei Abenteuerromane für Kinder mit dem schrulligen Piratenkapitän Sansibo, die er unter dem Pseudonym Micha Luka 2021 veröffentlichte. Im Jahr 2022 wurde er in München für eine seiner Kurzgeschichten mit dem dem Space Net Award ausgezeichnet. Im selben Jahr erschien »Überwegs - Vonwegens Begegnungen«, der außergewöhnliche Roman einer ungewöhnlichen Reise. Sein Buch mit acht Short Storys, »Ferne Giraffen«, erschien im Frühjahr 2023. »Mord aus zweiter Hand« ist sein vierter Krimi mit dem Ermittlerduo Zweifel und Zick.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783758378614
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum19.10.2023
Auflage2. Auflage
Reihen-Nr.4
Seiten502 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.12579265
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel

Melzick wusste, dass sie einen Fehler gemacht hatte, als sie hörte, wie die Flaschen mit einem hässlichen Klirren an einer Hauswand zerschellten. Ihr Kopf dröhnte. Die Schmerzen waren unerträglich geworden. Nicht einmal eine kalte Dusche hatte geholfen. Trotzdem - sie hätte in der Wohnung bleiben sollen. Oben unter dem Dach, in dem Haus Nummer fünfundsechzig in der Maximilianstraße. Unerträglich heiß zwar, aber weit weg von diesen Männern, die etwa zwanzig Meter hinter ihr torkelten, grölten, ein Opfer witterten.

Melzick ging etwas rascher Richtung Moritzplatz. Es war kurz nach drei Uhr an diesem Sonntagmorgen in einer der heißesten Nächte des Jahres. Sie würde mit diesen Typen schon fertig werden, aber sie hatte absolut keine Lust auf eine Konfrontation.

»Heh! Bleib stehen! Du da! Bleib stehen, verdammt! Wir kriegen dich sowieso!«, brüllte einer in ihrem Rücken. Melzick widerstand dem Reflex, stehenzubleiben und sich umzudrehen. Da krachte direkt vor ihren Füßen eine volle Bierflasche auf das staubige Straßenpflaster. Sie explodierte buchstäblich und das Bier spritzte hoch bis in ihr Gesicht. Melzick blieb stehen und wischte sich die ekelhaft warme Brühe von der Stirn. Sie holte tief Luft.

Na schön, Jungs, dachte sie, ihr habt es nicht anders gewollt. Sie spähte die Maximilianstraße Richtung Rathaus entlang. Kein Mensch war zu sehen. Nur im Merkurbrunnen plantschte ein herrenloser Hund wie wild herum.

Melzick drehte sich langsam um. Vier Männer, stockbetrunken, schwankten auf sie zu. Einer hielt sich für den Anführer und deutete mit beiden Armen auf sie, als hätte er zwei Revolver in den Händen. Er drückte ab. Der Hund in ihrem Rücken fing an zu bellen. Melzick lief energisch auf den Revolverhelden zu und blieb direkt vor ihm stehen. Er war zwei Köpfe größer als sie, doppelt so breit und kam sich anscheinend vor wie John Wayne. Melzick streifte die drei anderen mit einem raschen Blick, dann stemmte sie die Arme in die Hüften.

»Okay, Jungs, was schlagt ihr vor?«, fragte sie im Befehlston einer Oberstudienrätin, die kurz davor war, die Geduld zu verlieren.

»Wassn fürn Vorschlag?«, lallte John Wayne. Im Licht der Straßenlaternen konnte Melzick deutlich erkennen, dass er Mühe hatte, die Augen offenzuhalten.

»Laber hier nich rum«, mischte sich einer seiner Kumpels ein. Er war der kleinste der Bande und der dickste. Er stolperte auf seinen kurzen Beinen mit gesenktem Kopf auf Melzick zu.

Ihre Kopfschmerzen waren schlagartig verschwunden. Wie ein Torero wich sie mit zwei raschen Schritten zur Seite aus und ließ den Stier ins Leere torkeln. John Wayne meldete sich zu Wort.

»Was bissn du überhaupt für eine?« Melzick ignorierte seine Frage und fasste die beiden Helden ins Auge, die sich bisher im Hintergrund gehalten hatten.

Sie zückte ihr Smartphone, und ehe einer der vier reagieren konnte, hatte sie von jedem ein wenig schmeichelhaftes Foto geschossen.

»Heh, was soll das?«, krakeelte Nummer drei, dessen Hals und rechte Gesichtshälfte ein stümperhaftes Spinnen-Tattoo zierte.

»Sofort her mit die Negative. Diss iss rechtswidrig«, lispelte der vierte. Er musste schon im Rentenalter sein. Dessen ungeachtet zierten giftgrüne Leuchtdioden seine Sneaker.

»Das einzige Negative hier seid ihr, Jungs«, stellte Melzick fest. »Die Fotos sind Beweismaterial. Das wird später für die Anklage verwendet.«

»Was is los? Wassn für ´ne Anklage?« John Wayne schien mit einem Schlag nüchtern geworden zu sein.

»Vandalismus. Nächtliche Ruhestörung. Tätlicher Angriff auf die Staatsgewalt. Beamtenbeleidigung.« Der Hund im Merkurbrunnen bellte sich die Seele aus dem Leib, als stimmte er Melzicks Aufzählung in allen Punkten zu.

Der Revolverheld glotzte Melzick aus glasigen Augen und mit offenstehendem Mund an. Der kleine dicke Stier ließ sich, der Schwerkraft gehorchend, auf den Hintern fallen und beschränkte sich aufs Kopfschütteln. Spiderman kratzte, von der Situation sichtlich überfordert, an seinem Spinnen-Tattoo. Einzig der Senior mit den Teenagerschuhen fand Worte.

»Mädchen«, schnaufte er entschieden, »dein Ton passt mir nicht. Der passt mir überhaupt nicht.« Zur Bekräftigung rülpste er nachdrücklich.

Währenddessen schien der Hund überzuschnappen. Melzick drehte sich irritiert zu ihm um. Er tobte in dem flachen Becken des Merkurbrunnens herum, als würde er unter Strom stehen. Es war ein junger Schäferhund und Melzick fragte sich, wo zum Teufel das dazugehörige Herrchen war.

Eine schwere und klebrige Hand griff nach ihrer nackten Schulter.

Sie hatte nur ihre Radlerhosen und ein Achselshirt angezogen und bereute das zutiefst, während sie die Finger des Seniors packte und mit geübtem Griff in eine äußerst schmerzhafte Position umdrehte. Sein Schmerzensschrei übertönte kurzzeitig den hysterischen Hund. Melzick wäre es durchaus recht gewesen, wenn über die Ruhestörung empörte Anwohner sich eingemischt hätten.

»Du hast mir die Finger gebrochen!«, krächzte der Senior. »Verdammich, du Miststück hast mir sämtliche Finger gebrochen!«

»Nö, hab ich nicht«, sagte Melzick und lockerte ihren Griff. »Das ist nicht meine Art.«

John Wayne grunzte unverständlich und kam mit unsicheren Schritten auf sie zu. Der kleine Dicke lag mittlerweile flach auf den warmen Pflastersteinen und schnarchte. Offensichtlich war er nicht daran interessiert, sich an der weiteren Auseinandersetzung zu beteiligen. Spiderman dagegen hatte aufgehört, an seiner Tätowierung herumzufummeln. Er rempelte John Wayne unsanft an.

»Kannste nich mal den Köter zum Schweigen bringen? Der macht einen ja wahnsinnig.« Der Schäferhund bellte, jaulte, tobte, als würde ihm das Fell abgezogen. Immer wieder sprang er wie toll vom Brunnenrand ins Wasser. Irgendetwas stimmte da nicht. Melzick sah eine Chance, die Situation zu entspannen.

»Wie wärs, wenn wir mal nachsehen, was mit ihm los ist?«

»Erst will ich wissen, was du mit Arturs Hand angestellt hast«, schnaufte John Wayne und legte seinen Arm schwerfällig um die Schultern des Seniors. Der hatte seine Finger unter die linke Achsel geklemmt und stöhnte vor Schmerzen.

»Das hat er sich selbst zuzuschreiben«, erwiderte Melzick ungerührt. »Den Griff lernt man an der Polizeihochschule im ersten Semester.«

»Polizei? Was faselst du da?«, knurrte Spiderman.

Melzick verlor allmählich die Geduld, zumal das irre Verhalten des Hundes an ihren Nerven zerrte.

»Also gut, Jungs, jetzt sperrt mal die Ohren auf, ich hab eine schlechte Nachricht für euch. Ich bin Polizeiobermeisterin beim Kommissariat Eins in Augsburg.«

»Was is los? Spinnt die?«, lallte Spiderman.

»Ja verreck«, brummte Artur, der Alte.

John Wayne runzelte seine Stirn so stark, dass die wenigen wirren Gedanken dahinter eng zusammenrücken mussten.

»Wenn du uns verarschen willst, Kleine, dann ...«, stieß er hervor. Dann brach er ab, weil er vergessen hatte, wie der Satz weiterging.

»Halt die Klappe«, knurrte Artur. Melzick zog ihre Dienstmarke aus dem Bund der Radlerhose und hielt sie den Helden unter die Nase.

»Die gute Nachricht ist: Ich bin gerade nicht im Dienst. Ich könnte also so tun, als ob ich euch nicht begegnet wäre.«

»Könntest du, so so ...« In John Waynes trüben Augen glomm so etwas wie ein Wetterleuchten. Melzick hob ihren Zeigefinger und sah sie der Reihe nach an.

»Ich sag euch, was jetzt passieren wird. Wir kümmern uns zuallererst um diesen verrückten Hund. Danach räumt ihr eure kaputten Bierflaschen fein säuberlich auf, weckt euren Kumpel dahinten und macht euch still und leise auf den Heimweg.«

»Und wenn wir dazu keine Lust haben, was dann?«, wollte John Wayne wissen.

Melzick schüttelte den Kopf und warf ihm einen Blick zu, der ihm zu verstehen gab, dass er gerade den Preis für die dämlichste Frage des Jahres ergattert hatte.

»Mann, du hast doch gehört, die ist von der Polizei«, knurrte Artur. »Was wird sie wohl machen?«

»Die Polizei rufen«, mischte sich Spiderman ein. Melzick nickte ihm zu.

»Meine Kollegen sind schneller da, als euer müder Bruder dahinten auf die Beine kommt. Wollt ihrs drauf ankommen lassen?«

»Herrgott, dieser Köter macht mich wahnsinnig!«, rief Spiderman. »Dem dreh ich jetzt den Hals um!«

»Langsam, langsam«, bremste Melzick. »Wir verteilen uns über die ganze Breite der Maxstraße und kreisen den Brunnen von allen Seiten ein. Alles klar, Jungs?« Sie nickten keineswegs enthusiastisch. »Gut, John Wayne, du gehst da rüber.«

»Wen meinst du mit John Wayne?«

»Sorry, wie ist dein richtiger...
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