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Einband grossKappeln
ISBN/GTIN

Kappeln

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
348 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am20.10.20231. Auflage
Ein schauriger Mord an der idyllischen Ostsee! Der zweite Fall für Kommissar Theissen Im Kühlraum eines Restaurantneubaus in Olpenitz wird die tiefgefrorene Leiche eines öffentlichkeitsscheuen Baulöwen gefunden. Die Ermittlungen führen zu einer ebenso traditionsbewussten wie dünkelhaften Familie bei Arnis und auf die dänische Insel Ærø. Dienststellenleiter Volker Theissen beauftragt seine künftige Kollegin Martina Schüppel und deren Freundin Anna Hansen, private Recherchen auf der Insel anzustellen, mit denen sich die beiden Frauen prompt in Lebensgefahr begeben. Während Theissen im Nebel stochert, explodiert in Olpenitz das jüngste Immobilienprojekt des ermordeten Unternehmers. Noch ehe sie eingehend untersucht worden ist, verschwindet dessen Leiche aus der Rechtsmedizin. Doch Theissen gibt nicht auf. Ein winziges Detail liefert schließlich den entscheidenden Hinweis.

Olaf Wegermann, 1969 in Engelskirchen im nordrhein-westfälischen Oberbergischen Kreis geboren, wuchs im baden-württembegischen Biberach an der Riß auf und absolvierte dort eine kaufmännische Ausbildung. Nach dem Zivildienst übernahm er die kaufmännische Leitung einer Tiefbaufirma im Raum Leiozig/Halle. In den 2000er-Jahren gründete er in Luxemburg und Deutschland Gesellschaften im Bereich des Freileitungsbaus, die er bis 2018 als kaufmännischer Geschäftsführer leitete. Als regelmäßiger Urlauber an der Mündung der Schlei, wurde der heutige Wahl-Kappelner mit der Region vertraut und machte sie zum Schauplatz seiner Schlei-Krimis. "Kappeln - Mörderische Jagd" folgt seinem "Erstlingswerk "Schleimünde - Mord am Meer".
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin schauriger Mord an der idyllischen Ostsee! Der zweite Fall für Kommissar Theissen Im Kühlraum eines Restaurantneubaus in Olpenitz wird die tiefgefrorene Leiche eines öffentlichkeitsscheuen Baulöwen gefunden. Die Ermittlungen führen zu einer ebenso traditionsbewussten wie dünkelhaften Familie bei Arnis und auf die dänische Insel Ærø. Dienststellenleiter Volker Theissen beauftragt seine künftige Kollegin Martina Schüppel und deren Freundin Anna Hansen, private Recherchen auf der Insel anzustellen, mit denen sich die beiden Frauen prompt in Lebensgefahr begeben. Während Theissen im Nebel stochert, explodiert in Olpenitz das jüngste Immobilienprojekt des ermordeten Unternehmers. Noch ehe sie eingehend untersucht worden ist, verschwindet dessen Leiche aus der Rechtsmedizin. Doch Theissen gibt nicht auf. Ein winziges Detail liefert schließlich den entscheidenden Hinweis.

Olaf Wegermann, 1969 in Engelskirchen im nordrhein-westfälischen Oberbergischen Kreis geboren, wuchs im baden-württembegischen Biberach an der Riß auf und absolvierte dort eine kaufmännische Ausbildung. Nach dem Zivildienst übernahm er die kaufmännische Leitung einer Tiefbaufirma im Raum Leiozig/Halle. In den 2000er-Jahren gründete er in Luxemburg und Deutschland Gesellschaften im Bereich des Freileitungsbaus, die er bis 2018 als kaufmännischer Geschäftsführer leitete. Als regelmäßiger Urlauber an der Mündung der Schlei, wurde der heutige Wahl-Kappelner mit der Region vertraut und machte sie zum Schauplatz seiner Schlei-Krimis. "Kappeln - Mörderische Jagd" folgt seinem "Erstlingswerk "Schleimünde - Mord am Meer".
Details
Weitere ISBN/GTIN9783758387142
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum20.10.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten348 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.12580511
Rubriken
Genre9200
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Inhalt/Kritik

Leseprobe

RÜCKBLICK
OKTOBER 1997
Flucht aus angeln

Der tief über der Schlei stehende Mond tauchte die Landschaft in ein diffuses Licht, der ehrwürdige Dreiseithof auf dem gegenüberliegenden Ufer war daher nur schemenhaft zu erkennen. Doch langsam gewann das Mondlicht an Höhe und erreichte das Anwesen, wanderte zunächst über Rasen und Hecken, über eines der Wirtschaftsgebäude und zur alten Blutbuche, ehe es schließlich das Haupthaus des Gutes erreichte. Wie ein Suchscheinwerfer glitt es über die Fachwerkfassade, leuchtete kurz in jedes Fenster hinein und strebte nach neuen Zielen. Der stärker werdende Wind rüttelte an den Fensterläden, ließ die Scharniere der offenen Fenster leise quietschten und den Dachstuhl knarzen. Es ähnelte einer wiederkehrenden nächtlichen Sinfonie, zu der sich das Ächzen und Stöhnen der alten Bäume gesellte. Die mächtigen Buchen, Eichen und Linden im Garten wiegten ihre riesigen Baumkronen im kühlen Nordwind und warfen ihre morschen Äste und Zweige ab. Doch es waren nicht die Geräusche des Windes oder der nachtaktiven, auf dem Gelände umherstreifenden Tiere, die ihn weckten. Die kannte er seit Jahrzehnten. Nein, diese Geräusche waren andersartig. Das Klopfen begann leise und gleichmäßig, so als schlüge jemand mit einem dicken Stock auf eines der Fallrohre. Sie sind wieder da, schoss es ihm durch den Kopf. Hört dieser Terror denn niemals auf? Längst hatte er resigniert und auf die Reparatur des mittlerweile völlig verbeulten Dachrinnenabflusses verzichtet. Zu oft hatten sie bereits darauf eingedroschen. Plötzlich trommelte es ohrenbetäubend laut gegen das Holztor des alten Stalls. Die ersten Bretter barsten bereits unter den harten Schlägen von Äxten und Vorschlaghämmern. Schließlich gesellte sich ein merkwürdiges Kratzen zu den Geräuschen, ein neuer Laut, den er nicht zu lokalisieren wusste.

Bereits seit einem halben Jahr suchten sie ihn nachts regelmäßig heim, raubten ihm den Schlaf und allmählich auch den Verstand. Anfangs hatten sie es dabei belassen, ihm anonyme schriftliche Drohungen in den Briefkasten zu stecken, er solle verschwinden. Ohne sich diese Drohungen allzu sehr zu Herzen zu nehmen, hatte er sie zunächst im Kamin verbrannt. Doch als sie schließlich massiver wurden, war er dazu übergegangen, sie als Beweisstücke in der Schublade seines Küchenschranks aufzubewahren. Und als die Unbekannten ihm zu guter Letzt die alten doppelten Fensterscheiben im Erdgeschoss einschlugen, den letzten fahrtüchtigen Pkw zertrümmerten und ihn nachts mit ohrenbetäubend lauter Musik terrorisierten, verbarrikadierte er die Fenster mühsam mit Schaltafeln und nahm sein Jagdgewehr mit ins Bett. Er dachte nicht im Traum daran, den seit Jahrhunderten im Familienbesitz befindlichen Hof so schnell aufzugeben, obwohl er ihn nicht mehr bewirtschaften und dessen Verfall nicht aufhalten konnte. Die Jahre nagten an der Substanz. Das Herrenhaus mit Blick auf die Schlei war nur mit immensem Aufwand sanierungsfähig, die Stallungen standen leer, und die restlichen Ländereien lagen brach. Schleichend war das Leben entwichen. Nach Aufgabe der Tierhaltung und der Landwirtschaft verließen auch die letzten Lohnarbeiter und Angestellten den Hof, und eines morgens fehlte schließlich auch die Frau. Man fand sie im Dachstuhl des Hauptgebäudes. Er dagegen hatte sich fest vorgenommen, noch zu bleiben, er hing am einst hochherrschaftlichen Hofgut Simonsen bei Arnis.

Doch die Sicherung des Anwesens erwies sich als schwieriger als gedacht. Der beauftragte Wach- und Schließdienst patrouillierte lediglich zweimal in der Woche zu gleichbleibenden Zeiten. Ehe die Wachleute auf dem Hof eintrafen, waren die Störenfriede längst verschwunden. Schließlich schaltete Simonsen die Polizei ein, doch auch deren Bemühen, die maskierten nächtlichen Unruhestifter dingfest zu machen, blieben erfolglos. Die neuen Videoüberwachungskameras rissen sie so oft von den Wänden, dass die Polizei schließlich resigniert auf einen neuerlichen Einbau verzichtete.

Eines Tages erschien ein Makler auf dem Anwesen und überreichte Simonsen eine Offerte für die Gebäude und die Ländereien. Doch der Mann schlug das Angebot aus und jagte den Agenten vom Hof. Daraufhin verstärkten sich die nächtlichen Attacken in einem Maße, dass in Simonsen der Entschluss reifte, der nächtlichen Hölle zumindest zeitweilig zu entfliehen. Er drohte, an Schlafmangel zu zerbrechen, und sehnte sich nach Ruhe. Ein vorübergehender Abschied, hoffte er und richtete sich auf ein paar Tage oder Wochen ein. Das wenige an Kleidung hatte er neben den wichtigsten Dokumenten rasch in eine Tasche gepackt. Ausweis, Sparbuch und Bargeld steckte er in die Innentasche seiner alten Jacke. Während sich die Unruhestifter weiter am Portal des Herrenhauses zu schaffen machten, stieg Simonsen mit Tasche und Gewehr in den dunklen Keller hinab, holte ein langes Messer sowie eine Axt aus dem Werkzeugschrank und schlüpfte durch den Hinterausgang des Herrenhauses hinaus in die dunkle Nacht. Im Schatten der hohen Hecke schlich er über den weitläufigen Rasen hinab zur Schlei, als er jäh zu Tode erschrak und innehielt. Auf der anderen Seite der Hecke konnte er die Silhouetten zweier Männer erkennen - hatten sie ihn gesehen? Das Herz schlug ihm bis zum Hals, während er vorsichtig weiterging, ohne sich nach den beiden umzudrehen. In jüngeren Jahren hätte er gewusst, sich gegen diese Bande zur Wehr zu setzen. Doch heute fühlte er sich selbst bewaffnet chancenlos. Sollten ihn die Eindringlinge entdecken und attackieren, hätte er kaum etwas gegen sie ausrichten können. Schließlich erreichte er das Bootshaus, kletterte leise in den Kahn, verstaute die Tasche und lehnte das Gewehr gegen die Bordwand. Ruhig löste er die Tampen und ruderte die vier Meter lange Astrid lautlos durch die Fahrrinne ins breite Fahrwasser der Schlei. Erst jetzt schaltete er die Positionslichter an, startete den Außenbordmotor und fuhr in Richtung Kappeln. Als er nach dem ersten lauten Knall zurückblickte, stand das Bootshaus bereits in Flammen - ein höhnischer letzter Gruß der Bande. Sie hatten ihm den Rückweg abgeschnitten und damit die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zunichte gemacht: Angelland war abgebrannt.

Simonsens Ziel war die Hafenstadt Marstal an der Südostspitze der dänischen Insel Ærø. Dort lebte ein Teil seiner Familie. Einen der Brüder hatte es vor Jahren beruflich nach Dänemark verschlagen, wo er Edda kennengelernt, wenige Monate später geheiratet und eine Familie gegründet hatte. In den folgenden Jahren hatte Edda eine Tochter und zwei Söhne zur Welt gebracht. Die Tochter lebte inzwischen in Schweden. Während eines Besuchs bei ihr war Mutter Edda dem fünf Jahre jüngeren Adam begegnet und bei ihm geblieben. Die beiden Jungs dagegen hatten in ihren Schulferien regelmäßig ihren Onkel Hinnerk in Angeln besucht, ihm beim Einbringen der Ernte geholfen und beim Ausbessern des Hofes unterstützt. Doch mit der Zeit war deren Interesse am Landleben auf der winzigen Insel erloschen und an jungen Mädchen umso stärker erwacht. So war der Kontakt zu Vater Torge auf Ærø und zu Onkel Hinnerk in Arnis schließlich eingeschlafen. Ein paar Monate waren seit Simonsens letztem Besuch auf Ærø vergangen. Früher hatten sie hier ausgelassen Taufen, Geburtstage und Hochzeiten gefeiert, die Insel war neben Arnis zweites Zentrum des Familienlebens. Dem Mann wurde angesichts der Erinnerungen an jene Zeit warm ums Herz. Doch die Uhr des Lebens ließ sich nicht zurückdrehen, das wusste natürlich auch er. Er hatte schwere Schuld auf sich geladen und sich seiner Verantwortung entzogen.

Nebel lag nun über der Schlei, Simonsen konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Langsam navigierte er sein Boot durch das stellenweise nur 200 Meter breite Arnisser Noor auf Kappeln zu. Die feuchte Kälte kroch ihm in die Kleidung und ließ ihn frösteln. Schließlich tauchte die baufällige Drehbrücke von 1927 auf, die er dank der geringen Höhe seines Bootes im geschlossenen Zustand unterqueren konnte. Rote und grüne Tonnen markierten die Fahrrinne und wiesen ihm den Weg zur Schleimündung. Noch ehe er die offene See erreicht hatte, wurde der Nebel dichter. Der Marinestützpunkt Olpenitz ließ sich rechter Hand nur erahnen. Selbst das Licht des wuchtigen Leuchtturms Schleimünde leuchtete nur schwach. Leise schwappten die Wellen gegen die dicke Steinmauer. Dank der Wellengeräusche konnte Simonsen den Abstand zur Mauer recht gut abschätzen. Mit der Taschenlampe leuchtete er auf den Kompass und steuerte das Boot nach Nordosten. Zwei Stunden würde er bis Ærø benötigen, so hoffte er.

Weit draußen auf der offenen, tiefschwarzen See stockte plötzlich der Außenbordmotor, der geschwächte Mann tankte nach, doch kurz darauf streikte der Antrieb komplett. Dabei hatte das Boot erst kürzlich unbeanstandet die Inspektion durchlaufen. Verzweifelt zog Simonsen am Seilzugstarter, bis sich Blasen zwischen seinen eiskalten Fingern bildeten. Ohne Antrieb würde...
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