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Opas Seele bleibt

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
206 Seiten
Deutsch
Mittelrhein-Verlagerschienen am20.10.2023
Opas Seele bleibt "Er kommt bald, der Sensenmann", sah mich Opa eines Mittags müde an. "Du kannst mich doch nicht allein lassen!" "Meine Seele wird hier auf der Erde ihren Platz finden, davon bin ich überzeugt, Anne. Du musst sie finden und dann sind wir zwei für immer untrennbar." Opa hat oft von unserem Karma gesprochen und das einige Menschen in der Gestalt einer Ameise wiedergeboren werden. "Es gibt ein Leben nach dem Tod, Anne. Das ist doch spannend! Nicht viele Menschen machen diese Erfahrung und kommen einer toten Seele nahe." Mir waren die Worte von meinem Opa geläufig, ich habe mich nicht gewundert, sondern ihm Glauben geschenkt. "Lebe dein Leben, Anne. Genieße es, versuche, so wenig Kompromisse wie möglich in deinem Verhalten zu machen. Wenn dein letztes Stündchen schlägt, Anne, dann solltest du nicht bereuen, was dir entgangen ist. Lebe und genieße dein Leben und bleibe dabei immer ein Mensch, der mit offenen Augen durch die Welt geht." Die Zweisamkeit von Anne und ihrem Opa geht über dessen Tod hinaus. Anne und ihr Opa nehmen den Leser mit in ihr Leben und zeigen eine Verbundenheit füreinander und zur Natur, die erstrebenswert scheint. Das Ende der Geschichte lässt Platz für Gedanken und Hoffnungen auf die Zeit nach dem eigenen Tod.

Manuela Lewentz lebt im Rhein-Lahn-Kreis. Ihre Leidenschaft ist das Schreiben und Eintauchen in ihre Welt der Phantasie.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextOpas Seele bleibt "Er kommt bald, der Sensenmann", sah mich Opa eines Mittags müde an. "Du kannst mich doch nicht allein lassen!" "Meine Seele wird hier auf der Erde ihren Platz finden, davon bin ich überzeugt, Anne. Du musst sie finden und dann sind wir zwei für immer untrennbar." Opa hat oft von unserem Karma gesprochen und das einige Menschen in der Gestalt einer Ameise wiedergeboren werden. "Es gibt ein Leben nach dem Tod, Anne. Das ist doch spannend! Nicht viele Menschen machen diese Erfahrung und kommen einer toten Seele nahe." Mir waren die Worte von meinem Opa geläufig, ich habe mich nicht gewundert, sondern ihm Glauben geschenkt. "Lebe dein Leben, Anne. Genieße es, versuche, so wenig Kompromisse wie möglich in deinem Verhalten zu machen. Wenn dein letztes Stündchen schlägt, Anne, dann solltest du nicht bereuen, was dir entgangen ist. Lebe und genieße dein Leben und bleibe dabei immer ein Mensch, der mit offenen Augen durch die Welt geht." Die Zweisamkeit von Anne und ihrem Opa geht über dessen Tod hinaus. Anne und ihr Opa nehmen den Leser mit in ihr Leben und zeigen eine Verbundenheit füreinander und zur Natur, die erstrebenswert scheint. Das Ende der Geschichte lässt Platz für Gedanken und Hoffnungen auf die Zeit nach dem eigenen Tod.

Manuela Lewentz lebt im Rhein-Lahn-Kreis. Ihre Leidenschaft ist das Schreiben und Eintauchen in ihre Welt der Phantasie.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783925180477
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum20.10.2023
Seiten206 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.12580818
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Die Sanduhr
,,Anne, wir haben alle eine Sanduhr und wenn diese abgelaufen ist, dann ist ein Leben zu Ende.

Diese Worte sagte Opa zu einem Zeitpunkt, als wir schon oft über den Tod gesprochen hatten. Mich haben die Unterhaltungen nicht verschreckt, ich fand es interessant, meinem Opa zuzuhören, und ich habe viel von ihm gelernt. ,,Wo glaubst du, Opa, steht deine Sanduhr? , wieder einmal spielten wir Schach und ich musste mich sehr konzentrieren, da mein Opa ein sehr guter Spieler war.

,,Im Himmel, Anne. Dort wird alles für uns gelenkt und vorbereitet, davon bin ich überzeugt.

,,Du glaubst wirklich, unser Tod ist schon mit der Geburt vorbestimmt? Opa nickte. So ganz wollte ich ihm nicht glauben.

,,Es gibt heute so gute Medikamente, die den Tod herauszögern können. Wie kannst du mir jetzt noch die

Funktion der Sanduhr erklären? Zum Glück können auch Krebspatienten inzwischen geheilt werden und selbst eine Krankheit wie Aids kann dank Medikamenten eingedämmt werden, sodass die Patienten weiterleben können. Ich holte kurz Luft, um im Anschluss gleich weiterzusprechen. ,,Siehst du, Opa, das Leben, ich meine die Länge des Lebens ist nicht wie von dir vermutet vorherzusagen.

Opa blieb gelassen, obgleich meine Stimme hoch geworden war. ,,Alles ist vorbestimmt Anne, daran glaube ich. Ebenso glaube ich daran, dass meine Seele weiterleben wird, hier auf der Erde, wenn mein Körper schon sein Ende gefunden hat.

,,Was ist mit der verbesserten Medizin, die ich angesprochen habe?

,,Auch dieser Aspekt ist nicht vernachlässigt, glaube es mir, Anne. Es gibt eine Vorbestimmung für jeden Menschen und somit ist das Leben und ebenso der Zeitpunkt des Todes für uns vorgesehen.

An diesem Nachmittag beendeten wir die Unterhaltung über unsere unterschiedlichen Ansichten zu dem Thema und vertieften uns stattdessen wieder in das Schachspiel.

In der folgenden Nacht kam die Unterhaltung mit Opa noch einmal in meinen Kopf und ich fing an nachzudenken.

Ob ich auch an die Gestalt des Sensenmanns denke, wenn ich gehen muss? Wenn meine letzte Stunde kommt?

Die Vorstellung, jeder Mensch hat für sich eine Sanduhr, die unser Leben auf Erden zumindest zeitlich lenkt, klang im Nachhinein doch logisch für mich. Mein Opa hatte mich mit seiner Haltung überzeugt und meine Ansichten geprägt.

Jahre später habe ich noch oft über Opas Worte nachgedacht. Im Anschluss habe ich viel gelesen und mich mit dem vertraut gemacht, was Wissenschaftler sagen, was die großen Religionen zu dem Thema aussagen.

Je mehr und je länger ich mich damit beschäftigt habe, desto mehr kam ich auf das Ergebnis, mein Opa hat die Wahrheit gesagt. Es gibt eine symbolische Sanduhr für jeden von uns.

Leider ist das auch beängstigend, da wir die Geschwindigkeit, mit der unser Sand, unsere Lebenszeit abläuft, nicht beeinflussen können. Der Mensch fliegt auf den Mond, wir können inzwischen mit dem Raumschiff die Erde umrunden, Forschungen ermöglichen es uns, länger zu leben, dank guter Medizin. Viele Krankheiten haben ihren Schrecken verloren und sind heute heilbar. Nur eines haben wir bis heute nicht geschafft: Einfluss auf den Tod zu nehmen, auf das, was im Anschluss an unseren Tod folgt, die Zeit nach dem Ableben, hierzu haben wir noch nicht die Wahrheit gefunden.

Daher, so mein Gedanke, verbindet der Mensch mit dem Tod auch ein Gefühl der Angst. Das, was wir nicht kennenlernen können, was auch unsere Eltern und Großeltern nur aus Überlieferungen an uns weitergeben konnten, es ist nicht greifbar. Nur im Glauben allein liegt die Bestätigung, was uns nach dem Tod auf der Erde erwarten wird.

,,Lebe dein Leben, Anne. Genieße es, versuche, so wenig Kompromisse wie möglich in deinem Verhalten zu machen. Es ist dein Leben und du solltest es gestalten und versuchen, einen Weg zu finden, der für dich richtig ist. Wenn dein letztes Stündchen schlägt, Anne, dann solltest du nicht bereuen, was dir entgangen ist. Lebe und genieße dein Leben und bleibe dabei immer ein Mensch, der mit offenen Augen durch die Welt geht.

Opa hat mir viele seiner Lebensweisheiten verraten und ans Herzen gelegt. Durch ihn habe ich gelernt, was Leben bedeutet. Ich gehe mit Rücksicht durch das Leben, mit Rücksicht auf meine Mitmenschen und doch achte ich auf meine Bedürfnisse, halte inne, wenn ich der Meinung bin, ein eingeschlagener Weg, er tut mir nicht mehr gut. Dann überdenke ich diesen Weg und falls notwendig, drehe ich um. Es ist keine Schande zuzugeben, ich war auf dem falschen Weg unterwegs, ich habe mich geirrt und mein Handeln war falsch. Ein Fehler ist es, sich nicht einzugestehen, Fehler zu machen. Nicht die Richtung zu wechseln, wenn der Boden unter den Füßen schwankt. Stärke bedeutet für mich, auch die Schwächen zu erkennen, die ich aufzeige, und die Fehler, die ich bisher in meinem Leben gemacht habe, zu sehen.

,,Lebe im Jetzt und Hier, Anne. Das Gestern ist Teil der Vergangenheit und kann nicht mehr geändert werden. Die Zukunft ist ungewiss und daher nicht so zu terminieren, zu verplanen, wie wir es gerne tun würden. Jetzt findet dein Leben statt, Anne! , an die Worte von Opa kann ich mich noch immer gut erinnern. Wir waren an diesem Nachmittag gemeinsam mit seinem alten klapprigen Wagen unterwegs. Opa wollte mir die Umgebung zeigen, Türen zur Welt öffnen, wie er gerne betonte. ,,Nur wer reist, Anne, kann die Welt verstehen und kennenlernen. Es ist ein Fehler, immer im Dorf zu bleiben und auf das Ende zu warten. Wenn du eine junge Frau bist, gönne dir eine Auszeit und reise, lerne die Welt und ihre Menschen mit der Vielfalt, die sie zu bieten hat, kennen. Dadurch wirst du weise und bleibst offen neuen Kulturen und den Menschen gegenüber. Nicht alle Menschen werden sich so verhalten, wie es dir gefällt, Anne. Menschen dürfen unterschiedlicher Meinung sein, es ist in meinen Augen wichtig, diesen Leuten zu begegnen und ihnen zuzuhören. Nur wer mit offenen Augen und Ohren durch das Leben geht, ist bereit liberal in seinem Handeln zu sein und nicht zu verurteilen, was dir zunächst noch als fremd erscheint. Wir beide, Anne, wir sind uns sehr nahe und in unserem Verhalten, den Einschätzungen zu Menschen, denen wir begegnen, oft gleich. Trotzdem dürfen wir nicht mit Scheuklappen durch den Tag marschieren und nur denken, wir haben Recht. Bleibe offen in deinem Denken, Anne.

An diesem Tag war Opa mit mir nach Köln gefahren. Meiner Mutter war es nicht lieb, dass ich mit Opa so viel unterwegs war und immer wieder neue Städte kennenlernte. Mein Opa, so der Wunsch meiner Mutter, sollte nicht mehr so lange Auto fahren und auf keinen Fall, wenn ich mit ihm im Auto saß.

Wir beide hatten jedoch unseren Spaß an den Ausflügen und mein Opa, so schien es, genoss diese gemeinsame Zeit mit mir sehr. ,,Junge Menschen in der Nähe zu haben, ist ein Segen, Anne. Die gemeinsame Zeit mit dir, sie hält mich jung und ich lerne noch von dir, Dinge aus einer neuen Sichtweise zu sehen.

,,Wenn du das sagst, Opa.

,,Ja, Anne! Es ist wichtig, im Kopf jung zu bleiben und das geht nur, wenn man sich mit jungen Menschen umgibt.

Heute kann ich diese Worte verstehen, als junger Mensch jedoch habe ich sie als Kompliment aufgenommen, ohne den tieferen Sinn zu verstehen.

In meinen Erinnerungen habe ich auch immer wieder Szenen aus meiner Schulzeit vor Augen.

In der Schule, im Religionsunterricht habe ich mich gerne und oft gemeldet, meine Kommentare und Beiträge wurden jedoch regelmäßig als Unsinn abgetan.

,,Anne, auf deine Antworten möchte ich gerne verzichten. Mir scheint, deine Ansichten sind noch sehr kindlich und es fehlt dir ein Umgang, der dich positiv prägen kann.

Es tat mir sehr weh, die Kommentare meiner Lehrer anzunehmen.

,,Ärgere dich nicht, Anne. Nicht alle Menschen haben die Größe, eine Meinung zuzulassen, die von der eigenen Meinung abweicht. Je älter du wirst, desto öfter werden dir solche Menschen noch begegnen. Hoffentlich wirst du nie abhängig sein von solchen Leuten und ihrer Meinung. Dann musst du dich freischwimmen und Abstand suchen, einen neuen Weg einschlagen und Menschen in dein Umfeld lassen, die positiv sind. Alles Negative darfst du ausblenden und auf der Seite lassen.

,,So einfach funktioniert das leider nicht, Opa , war meine Antwort auf seine Worte. ,,Ich muss in den Religionsunterricht gehen und es gibt aktuell für mich nur die Möglichkeit, den Mund zu halten oder ständig anzuecken und von dem Lehrer niedergemacht zu werden. Kurz hatte ich innegehalten. ,,Für mich ist es keine Option, die Meinung des Lehrers aufzunehmen oder ihm vorzumachen, ich sei seiner Meinung.

Auf meine Worte hin hat sich Opa an die Wand der Gartenlaube gelehnt und traurig geblickt. ,,Anne , kam es später aus seinem Mund. ,,Kinder sollten behütet aufwachsen, ohne von einem Erwachsenen niedergemacht zu werden, wenn sie die eigene Meinung vertreten, sollten sie dafür nicht ständig kritisiert werden. Mit deinem Lehrer werde ich sprechen.

,,Ob das eine gute Idee ist, Opa?

,,Ihn mit seinem Verhalten einfach gewähren zu lassen, Anne, wäre in meinen Augen ein...
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