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Sennefeuer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
250 Seiten
Deutsch
KBV Verlags- & Medien GmbHerschienen am25.10.2023
Lodernde Flammen im Lipperland Wo Rauch ist, da ist auch Feuer! So sagt man nicht nur in Lippe. Christian Kupery, Assistent der Geschäftsleitung im Buchladen seiner Frau, genießt gerade noch die Abwesenheit der Chefin, als sich mit einem Mal dunkle Wolken über ihm zusammenziehen: Sein Bulli schickt merkwürdige Rauchzeichen aus dem Motorraum, in der Senne wird eine alte Scheune abgefackelt, und in einem Bürogebäude brennt jemandem die Sicherung durch. Alle möglichen Dinge befeuern die Gerüchteküche: Was will das mondäne Paar aus dem Rhein-Main-Gebiet im beschaulichen Lipperland? Wer streift nachts durch den Teutoburger Wald? Wohin ist der Bauer nach dem Scheunenbrand verschwunden? Spätestens jetzt ist Kuperys detektivische Neugier entfacht.

Jörg Czyborra wurde 1956 in Mülheim an der Ruhr geboren. Sein Vater brachte ihm die ersten Griffe auf der Gitarre bei. Seither begleitet die Musik sein Leben. Nach der Ausbildung zum Bankkaufmann war er im Vertrieb erklärungsbedürftiger Produkte tätig. Heute wohnt er in Oerlinghausen, dem westlichen Zipfel von Lippe. Wenn er nicht gerade schreibt oder seine über die Republik verteilten Kinder besucht, hilft er in der Buchhandlung seiner Frau als »Assistent der Geschäftsleitung«. In seiner Krimireihe um Christian Kupery verarbeitet er zahlreiche persönliche Erlebnisse aus seiner Wahlheimat Lippe.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextLodernde Flammen im Lipperland Wo Rauch ist, da ist auch Feuer! So sagt man nicht nur in Lippe. Christian Kupery, Assistent der Geschäftsleitung im Buchladen seiner Frau, genießt gerade noch die Abwesenheit der Chefin, als sich mit einem Mal dunkle Wolken über ihm zusammenziehen: Sein Bulli schickt merkwürdige Rauchzeichen aus dem Motorraum, in der Senne wird eine alte Scheune abgefackelt, und in einem Bürogebäude brennt jemandem die Sicherung durch. Alle möglichen Dinge befeuern die Gerüchteküche: Was will das mondäne Paar aus dem Rhein-Main-Gebiet im beschaulichen Lipperland? Wer streift nachts durch den Teutoburger Wald? Wohin ist der Bauer nach dem Scheunenbrand verschwunden? Spätestens jetzt ist Kuperys detektivische Neugier entfacht.

Jörg Czyborra wurde 1956 in Mülheim an der Ruhr geboren. Sein Vater brachte ihm die ersten Griffe auf der Gitarre bei. Seither begleitet die Musik sein Leben. Nach der Ausbildung zum Bankkaufmann war er im Vertrieb erklärungsbedürftiger Produkte tätig. Heute wohnt er in Oerlinghausen, dem westlichen Zipfel von Lippe. Wenn er nicht gerade schreibt oder seine über die Republik verteilten Kinder besucht, hilft er in der Buchhandlung seiner Frau als »Assistent der Geschäftsleitung«. In seiner Krimireihe um Christian Kupery verarbeitet er zahlreiche persönliche Erlebnisse aus seiner Wahlheimat Lippe.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783954416721
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum25.10.2023
Reihen-Nr.2
Seiten250 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2509 Kbytes
Artikel-Nr.12607373
Rubriken
Genre9201
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Inhalt/Kritik

Leseprobe

3. KAPITEL

Kupery und Schlotti saßen im Büro der Buchhandlung und ließen sich das zweite Frühstück schmecken. Kupery hatte aus seinem chromblitzenden Ungetüm köstlichen Kaffee gezaubert und wartete nun gespannt auf Schlottis Urteil über die neue Kaffeesorte.

»Und? Was sagst du?«

Schlotti schlürfte noch einmal vernehmlich an der Tasse. Dann stellte er sie ab, wiegte nachdenklich den Kopf hin und her, um dann kundzutun: »Also ich als Beutelipper kann dazu nur sagen: kann man trinken.«

Kupery verbarg seine Enttäuschung nicht.

Schlotti aber lachte. »Komm schon, alter Freund. Das ist doch das höchste Lob, das ein Lipper zu vergeben hat. Im Ernst, er schmeckt vorzüglich. Aber wie du weißt, habe ich erst vor ein paar Jahren mit dem Rauchen aufgehört, und meine Geschmacksknospen haben sich noch nicht so weit regeneriert, dass ich hier als kompetenter Testtrinker auftreten könnte.«

Kupery wollte gerade zu einer Entgegnung ansetzen, als die Türglocke einen Kunden vermeldete. Schlotti wunderte sich, dass sein Freund ruhig sitzen blieb. »Musst du da nicht hin?«

Kupery blieb entspannt. »Marianne hilft so lange aus, bis Susanne wieder da ist. Wenn s richtig brummt, holt sie mich schon.«

Wie aufs Stichwort tauchte Mariannes Kopf in der Bürotür auf. »Christian, jetzt musst du kommen.« Und schon war sie wieder verschwunden.

Kupery wuchtete sich aus seinem Sessel. Das Feixen von Schlotti übersah er geflissentlich.

Vor der Kasse im Buchladen stand eine kleine Reihe von Kunden. Kupery begrüßte alle mit der Frage: »Ist wieder ein Bus angekommen?«

Man kannte ihn, und alle grinsten und grüßten zurück. Während Marianne von einer Kundin mit einer wohl umfangreicheren Recherche zu einem Buch beschäftigt wurde, kassierte Kupery und gab bestellte Bücher aus. Dann blickte er sich um und entdeckte zu seiner Überraschung die Frau aus der flachen Flunder vor der Bäckerei. Sie hatte ihre große Sonnenbrille in ihr Haar gesteckt und schaute sich interessiert um.

Kupery sprach sie an. »Wie kann ich Ihre Suche unterstützen?«

Sie schaute auf, erkannte ihn offenbar wieder, und ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. »Danke, gar nicht. Ich möchte mich lediglich umschauen. Mein Mann wollte noch ins Rathaus. Ich jedoch fand diese Buchhandlung wesentlich interessanter.«

Kupery gefiel sich in der Rolle des Charmeurs.

»Sie haben einen sehr guten Geschmack.« Sie blickte in die Runde. »Mir gefällt dieses Zusammenspiel von Alt und Neu. Und natürlich die schöne Stuckdecke. So etwas findet man nicht mehr häufig.«

Stolz wollte Kupery noch über die Geschichte des Hauses und der 1865 gegründeten Buchhandlung erzählen. Da kam ihr Mann aber schon in den Laden und gesellte sich zu ihnen. Auch er ließ einmal seinen Blick schweifen und sagte zu seiner Frau: »Das gefällt dir, nicht wahr? - Können wir weiter? Ich habe im Rathaus alles erledigt. Wir können ja noch einmal wiederkommen.«

Mit einem bedauernden Schulterzucken wandte sich die Frau ab. Kupery wünschte den beiden eine schöne Zeit und verschwand wieder ins Büro.

Schlotti hatte sich die Zeit mit Penny vertrieben. Die Hündin lag in der Regel unter Susanne Kuperys Schreibtisch, ließ sich allerdings für Leckerlis und Streicheleinheiten gerne hervorlocken. Die kniehohe Hündin mit griechischen Wurzeln war ein hübscher Mischling, bei dem die Labradorlinie optisch dominierte.

Kupery fragte noch im Hereinkommen: »Du hast sie doch wohl nicht gefüttert?«

»Auf keinen Fall«, wehrte Schlotti scheinheilig ab. »Das würde ich nie tun. By the way: Wann kommt Susanne zurück?«

»Ich hole sie morgen Vormittag am Bahnhof ab.«

»Dann ist es wohl erst einmal vorbei mit dem zweiten Frühstück.«

Theatralisch ließ sich Kupery in seinen Sessel fallen.

»Da gibt s dann auch keine Mettbrötchen mehr!«, bohrte Schlotti den Stachel tiefer ins Fleisch.

Kuperys Monitor gab einen Ping-Ton von sich. Nach einem kurzen Blick auf das Gerät wandte er sich an seinen Freund.

»Du, ich geh gleich noch zum Hof von Peter Becker. Willst du mich nicht begleiten?«

»Nee, hab andere Pläne. Aber was willst du denn bei diesem Miesepeter?«

»Ich habe ihm vor Wochen ein altes Wagenrad zum Restaurieren gegeben. Es sollte schon längst fertig sein. Ich habe aber nichts mehr von ihm gehört.«

Schlotti machte eine abwertende Geste. »Vielleicht hat er es endlich geschafft, sich totzusaufen.«

Kupery nickte zustimmend. »Ich frage mich immer wieder, wie seine Frau es mit ihm so lange aushält.«

* * *

Heike Becker parkte den alten Subaru vor dem Haus und trug die Einkäufe in die Küche. Sie hatte mal wieder Koteletts im Angebot erstanden. Dazu würde es Salat aus dem eigenen Garten geben. Die eigenen Kartoffeln waren noch nicht so weit, daher hatte sie noch welche gekauft. Zu gern hätte sie einmal Nudeln oder Reis serviert, aber ihr Mann bestand auf Kartoffeln. Dazu musste es reichlich Sauce geben. Dass diese schon seit Längerem aus dem Tetrapack kam, hatte Peter bis jetzt nicht mitbekommen. Ihm schmeckte es so. Nicht, dass er sie dafür einmal gelobt hätte. Aber sie war schon froh, dass ihr Essen nicht mehr Anlass war für einen Wutausbruch und Gewalttätigkeiten gegen sie.

Heike zuckte erschreckt zusammen, als ein Mann die Küche betrat. Rasch entspannte sie sich aber wieder. Es war ihr Bruder, Jens Pölter, den alle nur »den Trapper« nannten. Das lag vor allem an seiner Kleidung. Die bestand stets aus einer verwaschenen Jeans, einem löchrigen Shirt und einer braunen Lederjacke, an deren Nähten noch ein paar kümmerliche Fransen von besseren Zeiten erzählten. Aus der wettergegerbten Haut seines Gesichts schauten zwei hellblaue, wachsame Augen hervor.

»Ist er da?«, fragte er anstelle einer Begrüßung.

Heike Becker schüttelte nur den Kopf.

Beruhigt nickte der Trapper. »Wie geht es dir?«, wollte er von seiner Schwester wissen. Beinahe zärtlich legte er ihr eine Hand auf den Arm.

Sie zuckte augenblicklich zurück und verzog schmerzhaft das Gesicht.

Obwohl er die Antwort kannte, fragte der Trapper: »Hat er dich wieder geschlagen, das Schwein?«

Heike gab keine Antwort und trat noch einen Schritt von ihrem Bruder weg.

»Du brauchst das vor mir nicht zu verstecken. Raus mit der Sprache.«

Heike drehte sich um und sprach mehr zu den Töpfen, die auf dem Herd standen: »Er schlägt nicht mehr ins Gesicht, wo es alle sehen können. Aber Arme, Rücken, Po ⦠wo halt sein Gürtel trifft.«

Der Trapper konnte es nicht sehen, aber er wusste, dass seine Schwester weinte. »Heike! Warum haust du nicht einfach ab? Der Kerl hat dich doch gar nicht verdient.«

»Ach Jens«, es war nicht mehr als ein leises Wimmern. »Wo soll ich denn hin? Wovon soll ich denn leben? Du weißt doch, dass ich nur den Hauptschulabschluss habe und keine Lehre gemacht habe. Ich habe doch immer nur hier auf dem Hof gearbeitet.«

Natürlich wusste Jens das alles, aber es überkam ihn wieder einmal diese unbändige Wut. »Ich bringe ihn um!«, sagte er düster. »Irgendwann ramme ich ihm die Hörner unserer Ochsen in seinen jämmerlichen Leib. Vorher zahle ich ihm jeden Schlag mit meinem Gürtel heim.«

Draußen fuhr ein Wagen vor. Schnell trocknete Heike die Tränen in ihrem Gesicht. Jens ging vor ihr zur Haustür. Er war in der richtigen Stimmung für seinen Schwager. Vor der Türe erkannte er jedoch gleich den alten, blauen VW-Bulli und sah, wie sich Kupery aus dem Wagen wälzte.

»Hallo Jens!«, rief Kupery dem Trapper zu. Dann sah er, dass auch Heike sich hinter ihrem Bruder aufgestellt hatte. »Hallo Heike.« Er lächelte sie freundlich an.

Jens deutete auf den Bulli. »Der hört sich aber gar nicht gut an, Christian.«

Kupery machte ein bekümmertes Gesicht. »Ich weiß, ich weiß. Es sieht fast so aus, als wollte mein alter Freund und Begleiter in die ewigen Bulli-Jagdgründe eingehen. Aber ein paar Tage muss er noch durchhalten.« Er legte den Kopf schief und fragte Heike: »Ist dein Mann auch da?«

Sie schüttelte wieder nur den Kopf.

Kupery schien enttäuscht. »Und du weißt auch nicht, wann der wiederkommt?«

Statt ihrer antwortete Jens. »Der alte Saufkopf hat sich wohl wieder aus der Realität gesoffen und schläft irgendwo seinen Rausch aus!« Die Verbitterung in seinen Worten war überdeutlich.

»Es ist ja nur...
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Jörg Czyborra wurde 1956 in Mülheim an der Ruhr geboren. Sein Vater brachte ihm die ersten Griffe auf der Gitarre bei. Seither begleitet die Musik sein Leben. Nach der Ausbildung zum Bankkaufmann war er im Vertrieb erklärungsbedürftiger Produkte tätig. Heute wohnt er in Oerlinghausen, dem westlichen Zipfel von Lippe. Wenn er nicht gerade schreibt oder seine über die Republik verteilten Kinder besucht, hilft er in der Buchhandlung seiner Frau als »Assistent der Geschäftsleitung«.
In seiner Krimireihe um Christian Kupery verarbeitet er zahlreiche persönliche Erlebnisse aus seiner Wahlheimat Lippe.
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Czyborra, Jörg